Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore01.August: Unterschied zwischen den Versionen
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Verdient etwa Gott nicht unsere ganze Liebe? Er hat uns von Ewigkeit her geliebt. ´Bedenke o Mensch´, so spricht er, ´dass ich der erste war, der dich liebte. Du hattest das Licht der Welt noch nicht erblickt, die Welt war noch nicht da, und ich liebte dich bereits. Seit ich bin, liebe ich dich!´ <br/> | Verdient etwa Gott nicht unsere ganze Liebe? Er hat uns von Ewigkeit her geliebt. ´Bedenke o Mensch´, so spricht er, ´dass ich der erste war, der dich liebte. Du hattest das Licht der Welt noch nicht erblickt, die Welt war noch nicht da, und ich liebte dich bereits. Seit ich bin, liebe ich dich!´ <br/> | ||
Da Gott wusste, dass Wohltaten den Menschen anziehen, wollte er ihn mit Geschenken verpflichten, ihn zu lieben: „Ich will die Menschen für die Liebe zu mir einfangen mit den Netzen, mit denen sie sich binden lassen: mit den Ketten der Liebe! | Da Gott wusste, dass Wohltaten den Menschen anziehen, wollte er ihn mit Geschenken verpflichten, ihn zu lieben: „Ich will die Menschen für die Liebe zu mir einfangen mit den Netzen, mit denen sie sich binden lassen: mit den Ketten der Liebe!“<sup>1</sup> Darauf waren alle Geschenke aus, die Gott dem Menschen gab. Als er ihm eine Seele verleiht nach seinem Bild, begabt mit Gedächtnis, Verstand und Willen; als er ihm einen mit Sinnen ausgestatteten Leib gab; als er für ihn Himmel und Erde erschuf mit einer Fülle von Einzeldingen schuf er das alles aus Liebe zum Menschen. Alle Geschöpfe sollten dem Menschen dienen, der Mensch aber sollte Gott selbst wegen so zahlreicher Wohltaten lieben. <br/> | ||
Er wollte uns nicht nur all diese schönen Geschöpfe geben. Um sich unsere Liebe zu erwerben, ging er wo weit, dass er sich selbst ganz schenkte. Ja, der ewige Vater ging so weit, dass er uns seinen einzigen Sohn gab. Was tat er, als er sah, dass wir durch die Sünde tot und ohne Gnade waren? Seine große, ja, wie der Apostel sagt, seine übergroße | Er wollte uns nicht nur all diese schönen Geschöpfe geben. Um sich unsere Liebe zu erwerben, ging er wo weit, dass er sich selbst ganz schenkte. Ja, der ewige Vater ging so weit, dass er uns seinen einzigen Sohn gab. Was tat er, als er sah, dass wir durch die Sünde tot und ohne Gnade waren? Seine große, ja, wie der Apostel sagt, seine übergroße Liebe<sup>2</sup> trieb ihn, seinen geliebten Sohn zu senden mit dem Auftrag, für uns Genugtuung zu leisten und uns zu dem Leben zurückzurufen, das wir durch die Sünde verloren hatten. <br/> | ||
Er schenkte uns den Sohn, und um uns zu schonen, schonte er ihn nicht. Mit ihm schenkte er uns alles Gute: Gnade, Liebe und das Paradies. Denn all dies ist gewiss weniger als der Sohn: „Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? | Er schenkte uns den Sohn, und um uns zu schonen, schonte er ihn nicht. Mit ihm schenkte er uns alles Gute: Gnade, Liebe und das Paradies. Denn all dies ist gewiss weniger als der Sohn: „Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“<sup>3</sup> <br/> | ||
(1) Vgl. Hos 11,4. (2) Vgl. Eph 2,4 (Vg.). (3) Röm 8,32. <br/> | |||
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Gott, du Hirt deines Volkes, du schenkst der Kirche zu allen Zeiten Menschen, die durch ihren Glauben und ihre Liebe ein Vorbild sind. Gib, dass uns gleich dem heiligen Alfons das Heil der Menschen am Herzen liegt, und schenke uns im Himmel den Lohn, den er schon empfangen hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus. |
Aktuelle Version vom 26. April 2016, 16:38 Uhr
01. August
HL. Alfons Maria von Liguori, Ordensgründer, Bischof, Kirchenlehrer
Chromatius von Aquileia (†407)
Aus einem Traktat „Über die tätige Liebe zu Christus“
Die Liebe zu Christus
Alle Heiligkeit und Vollkommenheit beruht auf der Liebe zu unserem Herrn Jesus Christus, unserem Gott, unserem höchsten Gut und Erlöser. Die Aufgabe der Liebe besteht darin, alle Tugenden zu vereinigen und zu bewahren, die den Menschen vollkommen machen.
Verdient etwa Gott nicht unsere ganze Liebe? Er hat uns von Ewigkeit her geliebt. ´Bedenke o Mensch´, so spricht er, ´dass ich der erste war, der dich liebte. Du hattest das Licht der Welt noch nicht erblickt, die Welt war noch nicht da, und ich liebte dich bereits. Seit ich bin, liebe ich dich!´
Da Gott wusste, dass Wohltaten den Menschen anziehen, wollte er ihn mit Geschenken verpflichten, ihn zu lieben: „Ich will die Menschen für die Liebe zu mir einfangen mit den Netzen, mit denen sie sich binden lassen: mit den Ketten der Liebe!“1 Darauf waren alle Geschenke aus, die Gott dem Menschen gab. Als er ihm eine Seele verleiht nach seinem Bild, begabt mit Gedächtnis, Verstand und Willen; als er ihm einen mit Sinnen ausgestatteten Leib gab; als er für ihn Himmel und Erde erschuf mit einer Fülle von Einzeldingen schuf er das alles aus Liebe zum Menschen. Alle Geschöpfe sollten dem Menschen dienen, der Mensch aber sollte Gott selbst wegen so zahlreicher Wohltaten lieben.
Er wollte uns nicht nur all diese schönen Geschöpfe geben. Um sich unsere Liebe zu erwerben, ging er wo weit, dass er sich selbst ganz schenkte. Ja, der ewige Vater ging so weit, dass er uns seinen einzigen Sohn gab. Was tat er, als er sah, dass wir durch die Sünde tot und ohne Gnade waren? Seine große, ja, wie der Apostel sagt, seine übergroße Liebe2 trieb ihn, seinen geliebten Sohn zu senden mit dem Auftrag, für uns Genugtuung zu leisten und uns zu dem Leben zurückzurufen, das wir durch die Sünde verloren hatten.
Er schenkte uns den Sohn, und um uns zu schonen, schonte er ihn nicht. Mit ihm schenkte er uns alles Gute: Gnade, Liebe und das Paradies. Denn all dies ist gewiss weniger als der Sohn: „Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“3
(1) Vgl. Hos 11,4. (2) Vgl. Eph 2,4 (Vg.). (3) Röm 8,32.
RESPONSORIUM
R. Was die Gottesfürchtigen begehren, erfüllt Gott. Er hört ihr Schreien und rettet sie. * Der Herr behütet alle, die ihn lieben.
V. Wer aus Gott geboren ist, tut keine Sünde, weil das Wort des Vaters in ihm bleibt. * Der Herr behütet alle, die ihn lieben.
ORATION
Gott, du Hirt deines Volkes, du schenkst der Kirche zu allen Zeiten Menschen, die durch ihren Glauben und ihre Liebe ein Vorbild sind. Gib, dass uns gleich dem heiligen Alfons das Heil der Menschen am Herzen liegt, und schenke uns im Himmel den Lohn, den er schon empfangen hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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