Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore2Fastenwoche Mittwoch: Unterschied zwischen den Versionen
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Des Volkes Undank gegenüber den Wunderzeichen des Herrn<br/> | |||
Moses berief alle Israeliten und sprach zu ihnen: »Ihr saht alles, was der Herr vor euren Augen im Lande Ägypten dem Pharao, all seinen Knechten und dem gesamten Lande getan hat, die schweren Heimsuchungen, die deine Augen sahen, jene gewaltigen Wunderzeichen. Und doch verlieh der Herr euch bis heute kein Herz voller Einsicht, keine Augen zum Sehen und keine Ohren zum Hören. >Vierzig Jahre lang ließ ich euch in der Wüste umherwandern. Die Kleider an eurem Leibe zerfielen nicht, und euer Schuhwerk verschliss nicht an euren Füßen. Brot bekamt ihr nicht zu essen, Wein und Rauschtrank nicht zu trinken; ihr solltet erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin.< <br/> | |||
Bund auch mit der kommenden Generation<br/> | |||
Ihr steht heute alle vor dem Herrn, eurem Gott, eure Stammeshäupter, eure Ältesten und Vorsteher, alle Männer in Israel, eure Kinder, Frauen, die Fremdlinge in deinem Lager, vom Holzhauer bis zum Wasserschöpfer. Du sollst in den Bund des Herrn, deines Gottes, und in die Eidgemeinschaft, die der Herr, dein Gott, heute mit dir schließt, eintreten! Heute will er dich zu seinem Volke erhöhen, will dein Gott sein, wie er dir verheißen und deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. Aber nicht nur mit euch allein schließe ich diesen Bund und diese Eidgemeinschaft, sondern sowohl mit denen, die jetzt mit uns hier vor dem Herrn, unserem Gott, stehen, als auch mit denen, die heute noch nicht mit uns hier sind. | |||
Ihr selbst wisst es ja, wie wir im Ägypterland wohnten und mitten durch die Völker hindurchzogen, deren Land ihr durchquert habt. Ihr saht ihre Scheusale und Götzenbilder aus Holz und Stein, Silber und Gold, die sie haben. Möchte doch unter euch kein Mann oder Weib, keine Sippe und kein Stamm sein, dessen Herz sich nunmehr wegwendet vom Herrn, unserem Gott, um hinzugehen und den Göttern jener Völker zu dienen! Möchte doch unter euch keine Wurzel sein, die Gift und Wermut als Frucht bringt! Vernimmt nun ein solcher die Worte dieses Eides, verspricht sich aber in seinem Herzen Segen, indem er sagt: Heil wird mir zuteil, auch wenn ich weiter in meiner Herzensverstocktheit wandle, weil man das bewässerte Land zugleich mit dem verdorrten dahinrafft«, so ist der Herr nicht bereit, ihm zu verzeihen, vielmehr wird dann der Zorn des Herrn und sein Eifer wider einen solchen Mann entbrennen; es wird auf ihn sich niederlassen der ganze Fluch, von dem in diesem Buch geschrieben steht, und austilgen wird der Herr seinen Namen unter dem Himmel. Der Herr wird ihn zum Unheil aussondern aus allen Stämmen Israels, entsprechend all den Flüchen des Bundes, der in diesem Gesetzbuch niedergeschrieben ist. <br/> | |||
Und das spätere Geschlecht, eure Söhne, die nach euch aufstehen werden, die Ausländer, die aus fernem Lande kommen, sie werden fragen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und die Krankheiten, die der Herr darin entstehen ließ – mit Schwefel und Salz ist ihr ganzes Land ausgebrannt, nicht wird es besät, nicht sprießt es, kein grünes Hälmchen geht auf, ganz so wie nach der Verwüstung von Sodom und Gomorra, Adma und Zeboim, die der Herr in seiner Zornesglut zerstört hat -, ja, alle Völker werden dann fragen: »Warum hat denn der Herr diesem Land solches angetan? Weshalb diese gewaltige Zornesglut?< Man wird zur Antwort geben: »Weil sie den Bund des Herrn, des Gottes ihrer Väter, den er mit ihnen bei ihrem Wegzug aus Ägypten geschlossen hat, verlassen haben. Sie gingen hin, dienten fremden Göttern und beteten sie an, Götter, die ihnen unbekannt waren und die er ihnen nicht bestimmt hatte. Darum entbrannte des Herrn Zorn wider dieses Land und brachte er darüber den gesamten Fluch, der in diesem Buch aufgezeichnet ist. Der Herr riss sie im Zorn und Grimm und in heftigem Unmut von ihrer Scholle weg und schleuderte sie in ein fremdes Land, wie man heute sieht.< Das noch Verborgene steht beim Herrn, unserm Gott, das Enthüllte aber gilt uns und unsern Kindern immerdar, damit wir alle Worte dieses Gesetzes erfüllen. <br/> | |||
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/> | |||
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'''Aus dem Buch Exodus. 17,1-16'''<br/> | '''Aus dem Buch Exodus. 17,1-16'''<br/> | ||
Haderwasser<br/> | |||
Auf Geheiß des Herrn zog die ganze Gemeinde der Israeliten aus der Wüste Sin in Tagemärschen weiter; sie schlugen in Rephidim ein Lager auf; das Volk hatte aber kein Wasser zu trinken. Da haderte das Volk mit Moses; sie sprachen: »Gebt uns Wasser zu trinken!« Moses entgegnete ihnen: »Wozu hadert ihr mit mir? Warum versucht ihr den Herrn?« Dort dürstete das Volk nach Wasser; es murrte wider Moses und sprach: »Warum hast du uns denn aus Ägypten herausgeführt, um uns, unsere Kinder und unseren Viehbestand vor Durst sterben zu lassen?« Moses schrie zum Herrn: »Was soll ich mit diesem Volk tun? Nur ein wenig noch, dann werden sie Steine auf mich werfen.« Der Herr entgegnete dem Moses: »Geh dem Volk voraus und nimm mit dir einige von den Ältesten Israels! Nimm auch deinen Stab, mit dem du auf den Nil schlugst, in deine Hand und gehe hin! Siehe, ich werde dort vor dir auf dem Felsen am Horeb stehen! Wenn du auf den Felsen schlägst, wird aus ihm Wasser hervorquellen, und das Volk kann trinken.« So tat Moses vor den Augen der Ältesten Israels. Er nannte den Ort »Massa und Meriba«, weil die Israeliten dort gehadert und den Herrn versucht hatten, indem sie sprachen: »Ist der Herr wirklich in unserer Mitte oder nicht?« <br/> | |||
Kampf gegen Amalek<br/> | |||
Da rückten die Amalekiter heran und kämpften bei Rephidim gegen die Israeliten. Moses wandte sich an Josua: »Suche uns Männer aus, ziehe aus und kämpfe morgen gegen die Amalekiter! Ich will mich aber auf den Gipfel der Anhöhe stellen, den Gottesstab in meiner Hand.« Josua tat, wie Moses ihm geboten hatte. Er zog in den Kampf gegen Amalek. Moses, Aaron und Chur stiegen aber auf den Gipfel der Anhöhe. Solange Moses nun seine Hände erhob, obsiegte Israel; sobald er aber seine Hände sinken ließ, waren die Amalekiter überlegen. Doch Moses' Hände ermatteten; deshalb nahm man einen Stein und schob ihn unter ihn. Er setzte sich darauf, Aaron und Chur aber stützten seine Hände, einer von dieser Seite, der andere von jener; so blieben denn seine Hände unbeweglich, bis die Sonne unterging. So besiegte Josua Amalek und sein Kriegsvolk mit der Schärfe des Schwertes. Der Herr sagte zu Moses: »Schreibe dies zum Gedächtnis in eine Buchrolle und präge es dem Josua fest ein! Denn ich will vertilgen, ja vertilgen will ich unter dem Himmel das Andenken an Amalek.« Moses aber baute einen Altar und nannte ihn »Der Herr ist mein Banner«. Er sprach: »Auf, die Hand an das Banner des Herrn! Streit hat der Herr mit Amalek von Geschlecht zu Geschlecht!« <br/> | |||
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/> | |||
Aktuelle Version vom 24. Juni 2016, 15:46 Uhr
V. Kehrt um, wendet euch ab von all euren Vergehen.
R. Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist.
JAHRESREIHE I:
ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Deuteronomium. 29,1-5.9-28
Des Volkes Undank gegenüber den Wunderzeichen des Herrn
Moses berief alle Israeliten und sprach zu ihnen: »Ihr saht alles, was der Herr vor euren Augen im Lande Ägypten dem Pharao, all seinen Knechten und dem gesamten Lande getan hat, die schweren Heimsuchungen, die deine Augen sahen, jene gewaltigen Wunderzeichen. Und doch verlieh der Herr euch bis heute kein Herz voller Einsicht, keine Augen zum Sehen und keine Ohren zum Hören. >Vierzig Jahre lang ließ ich euch in der Wüste umherwandern. Die Kleider an eurem Leibe zerfielen nicht, und euer Schuhwerk verschliss nicht an euren Füßen. Brot bekamt ihr nicht zu essen, Wein und Rauschtrank nicht zu trinken; ihr solltet erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin.<
Bund auch mit der kommenden Generation
Ihr steht heute alle vor dem Herrn, eurem Gott, eure Stammeshäupter, eure Ältesten und Vorsteher, alle Männer in Israel, eure Kinder, Frauen, die Fremdlinge in deinem Lager, vom Holzhauer bis zum Wasserschöpfer. Du sollst in den Bund des Herrn, deines Gottes, und in die Eidgemeinschaft, die der Herr, dein Gott, heute mit dir schließt, eintreten! Heute will er dich zu seinem Volke erhöhen, will dein Gott sein, wie er dir verheißen und deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. Aber nicht nur mit euch allein schließe ich diesen Bund und diese Eidgemeinschaft, sondern sowohl mit denen, die jetzt mit uns hier vor dem Herrn, unserem Gott, stehen, als auch mit denen, die heute noch nicht mit uns hier sind.
Ihr selbst wisst es ja, wie wir im Ägypterland wohnten und mitten durch die Völker hindurchzogen, deren Land ihr durchquert habt. Ihr saht ihre Scheusale und Götzenbilder aus Holz und Stein, Silber und Gold, die sie haben. Möchte doch unter euch kein Mann oder Weib, keine Sippe und kein Stamm sein, dessen Herz sich nunmehr wegwendet vom Herrn, unserem Gott, um hinzugehen und den Göttern jener Völker zu dienen! Möchte doch unter euch keine Wurzel sein, die Gift und Wermut als Frucht bringt! Vernimmt nun ein solcher die Worte dieses Eides, verspricht sich aber in seinem Herzen Segen, indem er sagt: Heil wird mir zuteil, auch wenn ich weiter in meiner Herzensverstocktheit wandle, weil man das bewässerte Land zugleich mit dem verdorrten dahinrafft«, so ist der Herr nicht bereit, ihm zu verzeihen, vielmehr wird dann der Zorn des Herrn und sein Eifer wider einen solchen Mann entbrennen; es wird auf ihn sich niederlassen der ganze Fluch, von dem in diesem Buch geschrieben steht, und austilgen wird der Herr seinen Namen unter dem Himmel. Der Herr wird ihn zum Unheil aussondern aus allen Stämmen Israels, entsprechend all den Flüchen des Bundes, der in diesem Gesetzbuch niedergeschrieben ist.
Und das spätere Geschlecht, eure Söhne, die nach euch aufstehen werden, die Ausländer, die aus fernem Lande kommen, sie werden fragen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und die Krankheiten, die der Herr darin entstehen ließ – mit Schwefel und Salz ist ihr ganzes Land ausgebrannt, nicht wird es besät, nicht sprießt es, kein grünes Hälmchen geht auf, ganz so wie nach der Verwüstung von Sodom und Gomorra, Adma und Zeboim, die der Herr in seiner Zornesglut zerstört hat -, ja, alle Völker werden dann fragen: »Warum hat denn der Herr diesem Land solches angetan? Weshalb diese gewaltige Zornesglut?< Man wird zur Antwort geben: »Weil sie den Bund des Herrn, des Gottes ihrer Väter, den er mit ihnen bei ihrem Wegzug aus Ägypten geschlossen hat, verlassen haben. Sie gingen hin, dienten fremden Göttern und beteten sie an, Götter, die ihnen unbekannt waren und die er ihnen nicht bestimmt hatte. Darum entbrannte des Herrn Zorn wider dieses Land und brachte er darüber den gesamten Fluch, der in diesem Buch aufgezeichnet ist. Der Herr riss sie im Zorn und Grimm und in heftigem Unmut von ihrer Scholle weg und schleuderte sie in ein fremdes Land, wie man heute sieht.< Das noch Verborgene steht beim Herrn, unserm Gott, das Enthüllte aber gilt uns und unsern Kindern immerdar, damit wir alle Worte dieses Gesetzes erfüllen.
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )
RESPONSORIUM
R. Christus hat für uns den Fluch auf sich genommen; so sollte durch ihn der Segen
Abrahams über die Völker kommen, * damit wir den verheißenen Geist durch den Glauben
empfangen.
V. Der Herr hat uns herausgeführt aus Ägypten und uns aus der Knechtschaft befreit. * Damit wir den verheißenen Geist durch den Glauben empfangen.
ZWEITE LESUNG
Bernhard von Clairvaux (+ 1153)
Zum Hohenlied.
Wo die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden
Wo gibt es für die Kranken eine sichere und zuverlässige Ruhestätte außer in den Wunden des Erlösers? Dort wohne ich sicher, weil er ein so mächtiger Retter ist. Die Welt murrt, der Leib lastet, der Teufel liegt auf der Lauer; aber ich falle nicht, denn ich bin auf einen hohen Felsen gegründet (1). Ich habe eine große Sünde begangen; das Gewissen ist beunruhigt. Aber es wird nicht aus der Fassung gebracht, weil ich an die Wunden des Herrn denke. Denn „er ist verwundet wegen unserer Verbrechen" (2). Was könnte so tödlich sein, daß es nicht durch den Tod Christi gelöst würde?
Darum irrte Kain, als er sagte: „Zu groß ist meine Schuld, als daß man sie fortnehmen könnte." (3) Ich aber eigne mir vertrauensvoll aus dem Herzen des Herrn an, was mir fehlt; denn es fließt über von Erbarmen, und offene Spalten sind da, durch die es ausströmen kann. „Sie haben mir Hände und Füße durchbohrt" (4) und mir die Seite mit der Lanze geöffnet (5). Durch diese Spalten darf ich „Honig aus dem Felsen und Öl aus Kieselstein" kosten und „sehen, wie gütig der Herr ist" (6).
Gott plante Pläne des Heils und nicht des Unheils (7), und ich wußte es nicht; denn „wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?" (8) Aber ich bekam einen Schlüssel, der öffnet, einen Nagel, der durchdringt, um den Willen des Herrn zu erkennen. Was sah ich durch die Öffnung? Der Nagel ruft, es ruft die Wunde: In Christus versöhnt Gott die Welt wirklich mit sich (9). „Eisen durchbohrte seine Seele" (10) und kam nahe ans Herz (11), so daß er nicht unfähig ist, mit unseren Schwächen mitzufühlen (12).
Durch die offenen Wunden des Leibes steht das Allerheiligste des Herzens offen, offen liegt das große Geheimnis der Liebe (13), steht offen „die barmherzige Liebe unseres Gottes, und das aufstrahlende Licht aus der Höhe besucht uns" (14). Steht uns nicht durch die Wunden das Innere offen? Herr, wie konnte uns besser als durch deine Wunden deutlich werden, daß du gut, milde und reich an Erbarmen bist? (15) Denn es gibt kein größeres Erbarmen, als wenn einer sein Leben gibt für die welche verurteilt und dem Tod überantwortet sind (16).
1.Vgl.Mt.7,25. 2.Jes.53,5. 3.Gen.4,13. 4.Ps.22,17. 5.Joh.19,34. 6.Dtn.32,13; Ps.34,9. 7.Jer.29,11. 8.Jes.40,13; Röm.11,34. 9.2.Kor.5,19. 10.Ps.105,18 (Vg.). 11.Ps.55,22 (Vg.). 12.Hebr.4,15. 13. 1.Tim.3,16. 14.Lk.1,78. 15.Ps.86,5 (Vg.). 16.Vgl.Joh.15,13.
RESPONSORIUM
R. Er wurde durchbohrt wegen unserer Missetaten, zerschlagen wegen unserer Vergehen. Uns zum Heil kam die Strafe über ihn, * durch seine Wunden wurden wir geheilt.
V. Er hat unsere Sünden mit seinem eigenen Leib am Holz des Kreuzes getragen, damit wir für die Sünden tot sind und für die Gerechtigkeit leben. * Durch seine Wunden wurden wir geheilt.
JAHRESREIHE II:
ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Exodus. 17,1-16
Haderwasser
Auf Geheiß des Herrn zog die ganze Gemeinde der Israeliten aus der Wüste Sin in Tagemärschen weiter; sie schlugen in Rephidim ein Lager auf; das Volk hatte aber kein Wasser zu trinken. Da haderte das Volk mit Moses; sie sprachen: »Gebt uns Wasser zu trinken!« Moses entgegnete ihnen: »Wozu hadert ihr mit mir? Warum versucht ihr den Herrn?« Dort dürstete das Volk nach Wasser; es murrte wider Moses und sprach: »Warum hast du uns denn aus Ägypten herausgeführt, um uns, unsere Kinder und unseren Viehbestand vor Durst sterben zu lassen?« Moses schrie zum Herrn: »Was soll ich mit diesem Volk tun? Nur ein wenig noch, dann werden sie Steine auf mich werfen.« Der Herr entgegnete dem Moses: »Geh dem Volk voraus und nimm mit dir einige von den Ältesten Israels! Nimm auch deinen Stab, mit dem du auf den Nil schlugst, in deine Hand und gehe hin! Siehe, ich werde dort vor dir auf dem Felsen am Horeb stehen! Wenn du auf den Felsen schlägst, wird aus ihm Wasser hervorquellen, und das Volk kann trinken.« So tat Moses vor den Augen der Ältesten Israels. Er nannte den Ort »Massa und Meriba«, weil die Israeliten dort gehadert und den Herrn versucht hatten, indem sie sprachen: »Ist der Herr wirklich in unserer Mitte oder nicht?«
Kampf gegen Amalek
Da rückten die Amalekiter heran und kämpften bei Rephidim gegen die Israeliten. Moses wandte sich an Josua: »Suche uns Männer aus, ziehe aus und kämpfe morgen gegen die Amalekiter! Ich will mich aber auf den Gipfel der Anhöhe stellen, den Gottesstab in meiner Hand.« Josua tat, wie Moses ihm geboten hatte. Er zog in den Kampf gegen Amalek. Moses, Aaron und Chur stiegen aber auf den Gipfel der Anhöhe. Solange Moses nun seine Hände erhob, obsiegte Israel; sobald er aber seine Hände sinken ließ, waren die Amalekiter überlegen. Doch Moses' Hände ermatteten; deshalb nahm man einen Stein und schob ihn unter ihn. Er setzte sich darauf, Aaron und Chur aber stützten seine Hände, einer von dieser Seite, der andere von jener; so blieben denn seine Hände unbeweglich, bis die Sonne unterging. So besiegte Josua Amalek und sein Kriegsvolk mit der Schärfe des Schwertes. Der Herr sagte zu Moses: »Schreibe dies zum Gedächtnis in eine Buchrolle und präge es dem Josua fest ein! Denn ich will vertilgen, ja vertilgen will ich unter dem Himmel das Andenken an Amalek.« Moses aber baute einen Altar und nannte ihn »Der Herr ist mein Banner«. Er sprach: »Auf, die Hand an das Banner des Herrn! Streit hat der Herr mit Amalek von Geschlecht zu Geschlecht!«
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )
RESPONSORIUM
R. Ihr werdet mit Frohlocken Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils. * An jenem Tag
werdet ihr sprechen: Preiset den Herrn und ruft seinen Namen an!
V. Das Wasser, das ich euch gebe, wird in euch zur Quelle werden, die Wasser für das ewige Leben ausströmt. * An jenem Tag werdet ihr sprechen: Preiset den Herrn und ruft seinen Namen an!
ZWEITE LESUNG
Irenäus von Lyon (+ um 202)
Aus dem Buch gegen die Irrlehren.
Durch die Bilder künftiger Wirklichkeiten lernte Israel Gott zu fürchten
und im Gehorsam zu verharren
Von Anfang an hat Gott den Menschen gebildet im Hinblick auf die Gaben, die er ihm schenken wollte.
Die Patriarchen erwählte er um ihres Heiles willen. Im voraus formte er das ungelehrte Volk, um die Ungelehrigen zu lehren, Gott zu folgen. Im voraus unterrichtete er die Propheten, um die Menschen daran zu gewöhnen, den Geist Gottes zu tragen und Gemeinschaft mit ihm zu haben. Der selbst niemanden braucht, gewährte denen, die ihn brauchen, seine Gemeinschaft. Denen, die sein Wohlgefallen besaßen, entwarf er wie ein Baumeister den Plan für den Aufbau des Heils.
In Ägypten führte er selbst sie bei der Hand, ohne daß sie es erkannten. In der Wüste gab er dem unruhigen Volk die ihm gemäßen Gesetze. Denen, die in ein gutes Land einzogen, schenkte er einen würdigen Erbbesitz. Für die, die sich zum Vater bekehren, schlachtet er das Mastkalb und bekleidet sie mit dem besten Gewand (1). So bringt er auf vielerlei Weise das Menschengeschlecht in Einklang mit seinem Heilsplan. Darum sagt Johannes in der Offenbarung: „Seine Stimme gleicht dem Rauschen vieler Wasser." (2) Wahrhaftig, der Geist Gottes, das sind viele Wasser, denn der Vater ist reich und groß. Das Wort Gottes durchwaltete sie alle ohne Neid und teilte denen, die sich ihm unterwarfen, reichlich mit, was gut für sie war, und es gab einem jeden das seinem Stand entsprechende Gesetz. So gebot er auch dem Volk die Errichtung des Zeltes und den Aufbau des Tempels, die Erwählung der Leviten, die Opfer, Gaben, Reinigungen und alle sonstigen Dienste. Er selbst braucht das alles nicht. - Denn er hat die Fülle alles Guten, die Süßigkeit aller Düfte und balsamischen Wohlgerüche. Er besaß sie, bevor Mose war. Er unterwies das Volk, das geneigt war, immer wieder zu seinen Götzen zurückzukehren. Er lehrte es durch viele Feste, im Dienste Gottes beharrlich zu sein. Durch das, was zweitrangig ist, rief er es zu dem, was ersten Rang hat. Das heißt: Durch die Bilder rief er sie zur Wirklichkeit, durch das Zeitliche zum Ewigen, durch das Fleischliche zum Geistlichen, durch das Irdische zum Überirdischen, wie dem Mose gesagt wurde:„Mach alles nach dem Muster, das du auf dem Berg gesehen hast." (3)
Vierzig Tage lernte das Volk, das Wort Gottes, die Schrift des Himmels, die geisterfüllten Bilder künftiger Wirklichkeiten, im Gedächtnis festzuhalten, wie es auch Paulus sagt: „Sie tranken aus dem lebenspendenden Felsen, der mitzog. Und dieser Fels war Christus." (4) Nachdem Paulus aufgezählt hat, was im Gesetz vorhergesagt ist, fügt er hinzu: „Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel diene; zur Warnung wurde es aufgeschrieben für uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat." (5) So lernten sie durch die Bilder, Gott zu fürchten und im Gehorsam gegen ihn zu verharren.
1.Vgl.Lk.15,23.22. 2.Vgl.Offb.1,15. 3.Ex.25,40. 4.1.Kor.10,4. 5.Vgl.1.Kor.10,11.
RESPONSORIUM
R. Mose unterwies sie, im Dienst Gottes beharrlich zu sein; * durch die Bilder künftiger Wirklichkeiten lernten sie, Gott zu fürchten.
V. Das Gesetz hielt sie in Zucht, bis Christus kam. * Durch die Bilder künftiger Wirklichkeiten lernten sie, Gott zu fürchten.
ORATION
Herr, unser Gott, erhalte deiner Kirche die Bereitschaft, das Gute zu tun. Ermutige uns in diesem Leben durch deinen Schutz und führe uns zu den ewigen Gütern. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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