Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez19: Unterschied zwischen den Versionen
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9. Dann sperrten sie ihn in einen Käfig und führten ihn in Ketten<sup>9</sup> zu dem Könige von Babylon und brachten ihn in das Gefängnis, damit seine Stimme nicht ferner mehr über die Berge Israels hin gehört würde.<sup>10</sup> <br/> | 9. Dann sperrten sie ihn in einen Käfig und führten ihn in Ketten<sup>9</sup> zu dem Könige von Babylon und brachten ihn in das Gefängnis, damit seine Stimme nicht ferner mehr über die Berge Israels hin gehört würde.<sup>10</sup> <br/> | ||
10. Deine Mutter war einem Weinstocke gleich, an Wasser gepflanzt durch dein Blut;<sup>11</sup> seine Früchte und seine dichten Zweige wuchsen wegen des vielen Wassers. <br/> | 10. Deine Mutter war einem Weinstocke gleich, an Wasser gepflanzt durch dein Blut;<sup>11</sup> seine Früchte und seine dichten Zweige wuchsen wegen des vielen Wassers. <br/> | ||
11. Und seine | 11. Und seine Reben wurden stark, zu Herrscherstäben, und sein Stamm wuchs hoch empor zwischen dichten Zweigen und er zeigte seine Höhe bei der Menge seiner Zweige. <br/> | ||
12. Da ward er ausgerissen im Zorne, auf die Erde geworfen und der Glutwind dörrte seine Frucht aus, seiner Reben Kraft ward saftlos und dürr, Feuer verzehrte ihn.<sup>12</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos13|Hos 13,15]]''] <br/> | 12. Da ward er ausgerissen im Zorne, auf die Erde geworfen und der Glutwind dörrte seine Frucht aus, seiner Reben Kraft ward saftlos und dürr, Feuer verzehrte ihn.<sup>12</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos13|Hos 13,15]]''] <br/> | ||
13. Und jetzt ist er in eine Wüste<sup>13</sup> verpflanzt, in ungebahntes und wasserloses Land. <br/> | 13. Und jetzt ist er in eine Wüste<sup>13</sup> verpflanzt, in ungebahntes und wasserloses Land. <br/> | ||
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Kap. 19 ('''1''') Zuerst beweint er den Schaden, der schon zugefügt ist, und die den davidischen Königen angetane Schmach, um dann zu zeigen, dass dies nicht mehr zu bessern, und zu schließen, dass das ganze | Kap. 19 ('''1''') Zuerst beweint er den Schaden, der schon zugefügt ist, und die den davidischen Königen angetane Schmach, um dann zu zeigen, dass dies nicht mehr zu bessern, und zu schließen, dass das ganze Reich dem Untergange geweiht sei. - ('''2''') Das Hebr. kann auch übersetzt werden: Was war deine Mutter? Sie ruhte eine Löwin unter Löwen. D.i.: das Volk wollte im Pomp seines Reiches und im Kriegsruhm wie die übrigen Nationen sein. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam08|1Sam 8,20]]''] Die Löwen also sind die Völker und Reiche, deren Sitten, Stolz, Habsucht das Volk Gottes nachzuahmen bestrebt war. Mutter ist das jüdische Volk, die Kinder sind die Juden. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos02|Hos 2,2]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes50|Jes 50,1]]'']. Auch die Hauptstadt und der Mittelpunkt des Reiches, Jerusalem, wird Mutter genannt, insofern die anderen Städte als ihre Töchter gelten. An anderem Orte wird Juda aber allgemein das Volk Israel als Ehrenbezeigung ein Löwe genannt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos49|1Mos 49,9]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,24]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,9]]''], hier aber wird der stolze und wilde Charakter der heidnischen Reiche durch das Bild zum Ausdruck gebracht. Nach Art dieser Reiche hat auch die Mutter Israel ihre königliche Nachkommenschaft erzogen und sie mit Stolz und Herrschbegierde erfüllt. Auf diese Nachkommenschaft blickt die Mutter mit Stolz und treibt sie an, sich zu verhalten wie die Könige der Heiden. - ('''3''') Umschreibung des [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe23|2Koe 23,30]]''] Berichteten. Dass Joachaz wirklich wie ein wildes Tier wütete, zeigt V. 32 daselbst. - ('''4''') Da der davidische König nicht ein König im Sinne von [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos49|1Mos 49,9]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,24]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,9]]''] ist, sondern vielmehr ein wildes Tier, so begegnet ihm, was diesem zu widerfahren pflegt: er wird in einer Grube gefangen. (Hebr.) - ('''5''') Hebr.: Im Nasenringe. - ('''6''') Joachaz wurde von Pharao Nechao in Rebla gefangen genommen und nach Ägypten geführt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe23|2Koe 23,33]]''], wo er starb. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer22|Jer 22,10.11]]'']. - ('''7''') Die Mutter Juda ist durch den ersten Unfall noch nicht belehrt. Sie wollte, dass ihr Reich dem der Heiden glich; um also ihrer Ohnmacht ein Ende zu machen, erzog sie einen anderen Löwen, der wie die übrigen Löwen sich seiner Wildheit überließ, der Weise der Heiden, die so sehr von der Norm des theokratischen Reiches abwich. - ('''8''') Hebr.: wie V. 4. Er ward in ihrer Grube gefangen. - ('''9''') Nasenring. - ('''10''') Weder von Sedekias noch von Joakim kann hier die Rede sein, also ist die Stelle von Joachin zu verstehen. (Hier.) Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe25|2Koe 25,27]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer52|Jer 52,31]]''] Sein Vater Joakim war gottlos gewesen, in dessen Fußstapfen war Joachin getreten. 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Doch was das Feuer nicht zerstört, wird fortgeführt. - ('''13''') Als solche erschien Babylon dem frommen Israeliten, dessen Herz die Sehnsucht nach dem Tempel und dem Vaterlande erfüllte und der die Verbannung als von Gott verhängte Strafe gleichsam als eine Scheidung von ihm und als eine Verstoßung ansah. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez20|Ez 20,35]]''] heißt Babylon eine Wüste mit Anspielung auf das Weilen des Volkes in der Wüste, welches den Einzug in das verheißene Land vorbereitete. - ('''14''') Von dem, der das Zepter hält, wird dies letzte Verderben ausgehen: Von Sedekias, der durch seine Treulosigkeit gegen Nabuchodonosor der Stadt und des Reiches verschuldete. - ('''15''') Kein davidischer König bleibt mehr, der das Zepter führte. Mehr darüber unter [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez21|Ez 21,26.27]]'']. Wie trotzdem das Zepter nicht von Juda weicht, hat der Seher bereits [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez17|Ez 17,22]]''] berührt und erklärt er [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez21|Ez 21,27]]'']. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer23|Jer 23,5]]'']. - ('''16''') Siegel und Bekräftigung des Klageliedes: das ganze Lied ist Klage und Weh und wird in seiner Erfüllung als Jammer allen kund werden. | ||
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Aktuelle Version vom 8. April 2023, 14:29 Uhr
Prophetia Ezechielis. Caput XLX.
Prophezeiung des Ezechiel. Kap. 19
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1. Et tu assume planctum super principes Israel, 9. Et miserunt eum in caveam, in catenis adduxerunt eum ad regem Babylonis: miseruntque eum in carcerem, ne audiretur vox ejus ultra super montes Israel. 10. Mater tua quasi vinea in sanguine tuo super aquam plantata est: fructus ejus, et frondes ejus creverunt ex aquis multis. 14. Et egressus est ignis de virga ramorum ejus, qui fructum ejus comedit: et non fuit in ea virga fortis, sceptrum dominantium. Planctus est, et erit in planctum.
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Fußnote
Kap. 19 (1) Zuerst beweint er den Schaden, der schon zugefügt ist, und die den davidischen Königen angetane Schmach, um dann zu zeigen, dass dies nicht mehr zu bessern, und zu schließen, dass das ganze Reich dem Untergange geweiht sei. - (2) Das Hebr. kann auch übersetzt werden: Was war deine Mutter? Sie ruhte eine Löwin unter Löwen. D.i.: das Volk wollte im Pomp seines Reiches und im Kriegsruhm wie die übrigen Nationen sein. [1Sam 8,20] Die Löwen also sind die Völker und Reiche, deren Sitten, Stolz, Habsucht das Volk Gottes nachzuahmen bestrebt war. Mutter ist das jüdische Volk, die Kinder sind die Juden. Vergl. [Hos 2,2; Jes 50,1]. Auch die Hauptstadt und der Mittelpunkt des Reiches, Jerusalem, wird Mutter genannt, insofern die anderen Städte als ihre Töchter gelten. An anderem Orte wird Juda aber allgemein das Volk Israel als Ehrenbezeigung ein Löwe genannt [1Mos 49,9; 4Mos 23,24; 4Mos 24,9], hier aber wird der stolze und wilde Charakter der heidnischen Reiche durch das Bild zum Ausdruck gebracht. Nach Art dieser Reiche hat auch die Mutter Israel ihre königliche Nachkommenschaft erzogen und sie mit Stolz und Herrschbegierde erfüllt. Auf diese Nachkommenschaft blickt die Mutter mit Stolz und treibt sie an, sich zu verhalten wie die Könige der Heiden. - (3) Umschreibung des [2Koe 23,30] Berichteten. Dass Joachaz wirklich wie ein wildes Tier wütete, zeigt V. 32 daselbst. - (4) Da der davidische König nicht ein König im Sinne von [1Mos 49,9] und [4Mos 23,24] und [4Mos 24,9] ist, sondern vielmehr ein wildes Tier, so begegnet ihm, was diesem zu widerfahren pflegt: er wird in einer Grube gefangen. (Hebr.) - (5) Hebr.: Im Nasenringe. - (6) Joachaz wurde von Pharao Nechao in Rebla gefangen genommen und nach Ägypten geführt [2Koe 23,33], wo er starb. Vergl. [Jer 22,10.11]. - (7) Die Mutter Juda ist durch den ersten Unfall noch nicht belehrt. Sie wollte, dass ihr Reich dem der Heiden glich; um also ihrer Ohnmacht ein Ende zu machen, erzog sie einen anderen Löwen, der wie die übrigen Löwen sich seiner Wildheit überließ, der Weise der Heiden, die so sehr von der Norm des theokratischen Reiches abwich. - (8) Hebr.: wie V. 4. Er ward in ihrer Grube gefangen. - (9) Nasenring. - (10) Weder von Sedekias noch von Joakim kann hier die Rede sein, also ist die Stelle von Joachin zu verstehen. (Hier.) Vergl. [2Koe 25,27; Jer 52,31] Sein Vater Joakim war gottlos gewesen, in dessen Fußstapfen war Joachin getreten. [2Koe 24,9] Diese beiden wählt der Prophet, weil ihr Beispiel am besten die bitteren Demütigungen zeigt, denen das Volk von Ägyptern und Chaldäern unterworfen ward, ihr Schicksal also am besten die Erfüllung der [Ez 16,37] ausgesprochenen Drohung zeigt. Die Braut des Herrn hat mit Ägyptern und Chaldäern gesündigt [Ez 16,26.29], von beiden wird sie mit Schmach überhäuft. - (11) Besser: in deiner Ruhe: als ihm Ruhe gegönnt ward, blühte der Weinstock; er war wohl bewässert, darum sandte er zahlreiche Sprösslinge aus. Ja, der Weinstock trug so starke Rebzweige, dass diese als königliche Zepter dienten. (V. 11) - (12) Vergl. [Ez 15,4]. Doch was das Feuer nicht zerstört, wird fortgeführt. - (13) Als solche erschien Babylon dem frommen Israeliten, dessen Herz die Sehnsucht nach dem Tempel und dem Vaterlande erfüllte und der die Verbannung als von Gott verhängte Strafe gleichsam als eine Scheidung von ihm und als eine Verstoßung ansah. [Ez 20,35] heißt Babylon eine Wüste mit Anspielung auf das Weilen des Volkes in der Wüste, welches den Einzug in das verheißene Land vorbereitete. - (14) Von dem, der das Zepter hält, wird dies letzte Verderben ausgehen: Von Sedekias, der durch seine Treulosigkeit gegen Nabuchodonosor der Stadt und des Reiches verschuldete. - (15) Kein davidischer König bleibt mehr, der das Zepter führte. Mehr darüber unter [Ez 21,26.27]. Wie trotzdem das Zepter nicht von Juda weicht, hat der Seher bereits [Ez 17,22] berührt und erklärt er [Ez 21,27]. Vergl. [Jer 23,5]. - (16) Siegel und Bekräftigung des Klageliedes: das ganze Lied ist Klage und Weh und wird in seiner Erfüllung als Jammer allen kund werden.
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