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22,15-31: Die Befürchtung, daß der Jordan als Grenze den Zwölfstämmeverband politisch und besonders religiös aufspalten könnte, wird zerstreut. • 26-29: Würden auf dem Altar die üblichen Opfer dargebracht, so wäre praktisch eine Spaltung vorhanden. Nun aber soll der Altar nur Symbol der Zugehörigkeit zu der einen israelitischen Kultgemeinschaft sein. - Weitere Kapitel:   
22,15-31: Die Befürchtung, daß der Jordan als Grenze den Zwölfstämmeverband politisch und besonders religiös aufspalten könnte, wird zerstreut. • 26-29: Würden auf dem Altar die üblichen Opfer dargebracht, so wäre praktisch eine Spaltung vorhanden. Nun aber soll der Altar nur Symbol der Zugehörigkeit zu der einen israelitischen Kultgemeinschaft sein. - Weitere Kapitel:   
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Aktuelle Version vom 10. November 2011, 18:12 Uhr

Das Buch Josua

Kapitel 22

Entlassung der Ostjordanstämme: Beobachtet
die Gebote des Herrn!

1 Damals rief Josua die Rubeniten,die Gaditen und den halben Stamm Manasse. 2 Er sprach zu ihnen: »Ihr habt alles beobachtet, was euch Moses, der Knecht des Herrn, befohlen hat; auch mir habt ihr gehorcht in allem, was ich euch befohlen habe. 3 Ihr habt eure Stammesbrüder diese lange Zeit hindurch bis heute nie im Stich gelassen. Den Befehl des Herrn, eures Gottes, habt ihr getreu beobachtet. 4 Nun aber hat der Herr, euer Gott, euren Volksgenossen Ruhe verschafft, wie er ihnen verheißen. So wendet euch nun und kehrt wieder in eure Zelte zurück, in das Land eures Erbbesitzes, den euch Moses, der Knecht des Herrn jenseits des Jordans verliehen hat! 5 Nur achtet gewissenhaft darauf, dem Befehl und der Anweisung, die euch Moses, der Knecht des Herrn, befohlen hat, zu folgen: Liebt den Herrn, euren Gott, und wandelt auf seinen Wegen, beobachtet seine Gebote, seid anhänglich an ihn und dient ihm aus eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele!« 6 Josua segnete und entließ sie, und sie kehrten zu ihren Zelten zurück. 7 Der einen Hälfte des Stammes Manasse hatte Moses in Basan Landbesitz gegeben, der anderen Hälfte gab ihn Josua bei ihren Stammesbrüdern jenseits des Jordans im Westen. Josua entließ auch sie zu ihren Zelten mit Segenswünschen. 8 Er sprach zu ihnen: »Mit reichen Schätzen kehrt zu euren Zelten zurück, mit sehr großem Viehbestand, mit Silber, Gold, Erz, Eisen und Kleidern in großer Menge. Teilt, was ihr von euren Feinden erbeutet habt, mit euren Stammesbrüdern!«

Altar nicht Opferstätte, sondern Zeuge

9 Die Rubeniten, Gaditen und der halbe Stamm Manasse kehrten also um und gingen von den Israeliten weg aus Silo im Lande Kanaan, um ins Land Gilead zu ziehen, in ihr Erbland, das sie nach der Verheißung des Herrn an Moses besitzen sollten. 10 Sie kamen zu den Bezirken am Jordan, noch zum Lande Kanaan gehörig, und die Rubeniten, Gaditen und der halbe Stamm Manasse erbauten dort am Jordan einen Altar, recht stattlich anzusehen. 11 Da hörten die Israeliten folgende Kunde: »Seht, die Rubeniten, Gaditen und der halbe Stamm Manasse haben sich einen Altar gegenüber dem Lande Kanaan in den Bezirken des Jordans, jenseits des Gebietes der Israeliten, errichtet.« 12 Die Israeliten hörten das, und es versammelte sich die ganze israelitische Gemeinde in Silo, um gegen sie in den Krieg zu ziehen. 13 Die Israeliten sandten nun den Sohn des Priesters Eleasar, Pinchas, zu den Rubeniten, Gaditen und dem halben Stamm Manasse in das Land Gilead, 14 dazu zehn Fürsten von sämtlichen Stämmen Israels, je einen von jedem Stamme; jeder von ihnen war Oberhaupt der Familien in den Tausendschaften Israels. 15 Sie kamen zu den Rubeniten, Gaditen und dem halben Stamm Manasse in das Land Gilead und redeten mit ihnen: 16 »So läßt die ganze Gemeinde des Herrn sagen: Was soll diese Untreue, die ihr gegen den Gott Israels begangen habt, da ihr euch heute vom Herrn abwendet, indem ihr euch einen Altar errichtet habt für euren heutigen Abfall vom Herrn? 17 Haben wir noch nicht genug an der Schuld von Peor, von der wir bis heute noch nicht rein sind? Daraufhin kam ja auch die Heimsuchung über die Gemeinde des Herrn! 18 Ihr wendet euch also heute vom Herrn ab. Fallt ihr aber heute vom Herrn ab, dann zürnt er morgen der ganzen Gemeinde Israel. 19 Fürwahr, wenn das Land, das euer Eigentum ist, unrein sein sollte, so kommt doch herüber in das Land, das des Herrn Eigentum ist, wo seine Wohnstätte steht! Siedelt euch doch bei uns an, aber gegen den Herrn empört euch nicht und verstrickt uns nicht auch noch in die Empörung, indem ihr euch einen Altar baut, der neben dem Altar des Herrn, unseres Gottes, bestehen soll. 20 Vergriff sich nicht auch Achan, der Sohn des Serach, treulos an dem Banngut, und kam da nicht der Zorn über die ganze Gemeinde Israel, obwohl es doch nur ein einzelner Mann war? Mußte er nicht um seines Frevels willen sterben?« 
21 Da antworteten die Rubeniten, Gaditen und der halbe Stamm Manasse, indem sie zu den Häuptern der Tausendschaften sprachen: 22 »Der erhabene Gott, der Herr, fürwahr der erhabene Gott, der Herr, er allein weiß es, und Israel möge es wissen: Wenn dies in Empörung und in Untreue gegen den Herrn geschehen ist, so möge er uns am heutigen Tag nicht helfen! 23 Wenn wir uns einen Altar errichteten, um uns vom Herrn abzuwenden und um auf ihm Brand- und Speiseopfer darzubringen oder um Friedopfer auf ihm zu vollziehen, so ahnde es der Herr selbst. 24 Vielmehr aus Sorge, aus folgendem Grund haben wir es getan: In Zukunft könnten eure Nachkommen unsern Nachkommen gegenüber bemerken: ›Was geht euch der Herr, der Gott Israels, an? 25 Hat doch der Herr zwischen uns und euch Rubeniten und Gaditen den Jordan zur Grenze bestimmt! Ihr habt keinen Anteil am Herrn!‹ So könnten eure Nachkommen unsere Kinder von der Verehrung des Herrn abspenstig machen. 26 Da haben wir uns denn gedacht: Wir wollen uns doch einen Zeugen schaffen, indem wir den Altar errichten; nicht für Brand- und nicht für Schlachtopfer ist er bestimmt, 27 sondern Zeuge sei er zwischen uns und euch und zwischen unsern Nachkommen, daß wir dem Dienste des Herrn obliegen wollen mit unsern Brand-, Schlacht- und Friedopfern. Nicht sollen eure Söhne künftig zu unsern Söhnen sagen: ›Keinen Anteil habt ihr am Herrn.‹ 28 Wir dachten: Wenn sie zu uns oder unsern Nachkommen künftig so sprechen, dann antworten wir: ›Seht das Abbild des Herrenaltares, den unsere Väter gebaut haben, nicht zu Brand- und Schlachtopfern, sondern als Zeuge zwischen uns und euch!‹ 29 Ferne sei es von uns, daß wir uns gegen den Herrn empören und uns heute vom Herrn abwenden wollen, indem wir uns einen Altar für Brand-, Speise- und Schlachtopfer errichten außer dem Altar des Herrn, unseres Gottes, der sich vor seiner Wohnung befindet.« 
30 Der Priester Pinchas und die Fürsten der Gemeinde, die Häupter der Tausendschaften Israels, die sich in seiner Begleitung befanden, vernahmen die Worte der Rubeniten, der Gaditen und der Manassiten, und sie waren damit einverstanden. 31 Der Priester Pinchas, der Sohn Eleasars, sprach zu den Rubeniten, Gaditen und Manassiten: »Heute erfahren wir, daß der Herr in unserer Mitte ist, weil ihr keine Untreue dem Herrn gegenüber verübtet. So bewahrtet ihr die Israeliten vor der Hand des Herrn.« 32 Der Priester Pinchas, der Sohn des Eleasar, und die Fürsten kehrten von den Rubeniten und Gaditen aus dem Lande Gilead in das Land Kanaan zu den Israeliten zurück und hinterbrachten ihnen die Kunde. 33 Der Bescheid gefiel den Israeliten wohl. Die Israeliten priesen Gott und gaben den Plan auf, gegen sie in den Krieg zu ziehen, um das Land der Rubeniten und Gaditen zu verwüsten. 34 Die Rubeniten und Gaditen nannten den Altar »Zeugnis«; denn (so sagten sie) er ist ein Zeugnis zwischen uns, daß der Herr Gott ist.


Fußnote

22,15-31: Die Befürchtung, daß der Jordan als Grenze den Zwölfstämmeverband politisch und besonders religiös aufspalten könnte, wird zerstreut. • 26-29: Würden auf dem Altar die üblichen Opfer dargebracht, so wäre praktisch eine Spaltung vorhanden. Nun aber soll der Altar nur Symbol der Zugehörigkeit zu der einen israelitischen Kultgemeinschaft sein. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 23 | 24 |

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