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4,36-51: Die Tempelweihe auch | 4,36-51: Die Tempelweihe auch [[:Kategorie:Vulgata:AT:2Mak10|2Mak 10,1-8]]. Damit war freie Religionsausübung erkämpft, obwohl in der Burg noch fremde Besatzung lag. Die Erneuerung wurde genau nach den Gesetzesvorschriflen vollzogen. • 52-59: Das Jahr 148 nach der syrisch-seleukidischen Zählung war das Jahr 164 v. Chr. Der Kislew entspricht unserem Monat November/Dezember. Von da ab wird alljährlich das Tempelweihfest (Chanukka) begangen (vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Joh10|Joh 10,22]]). - Weitere Kapitel: | ||
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Aktuelle Version vom 18. November 2011, 19:28 Uhr
Erstes Buch der Makkabäer
Kapitel 4
Sieg des Judas über Gorgias und Lysias
1 Da nahm sich Gorgias fünftausend Mann Fußvolk und tausend Mann auserwählte Reiter. Das Heer verließ nachts seinen Standort, 2 um das Heerlager der Juden zu überfallen und sie überraschend zu schlagen. Leute aus der Burg dienten ihnen als Wegführer. 3 Davon hörte Judas. Er brach selbst mit seinen Kriegsleuten auf, um die königliche Streitmacht bei Emmaus vernichtend zu schlagen, 4 solange noch die Truppen außerhalb des Lagers zerstreut waren. 5 Gorgias kam nachts in das Lager des Judas, traf aber niemand an. Da spürte er ihnen in den Bergen nach; denn er dachte: »Sie sind auf der Flucht vor uns!« 6 Bei Anbruch des Tages erschien Judas in der Ebene mit dreitausend Mann; nur hatten sie keine Harnische und Schwerter, wie sie ihrem Wunsch entsprachen. 7 Sie erblickten das heidnische Heerlager, stark und gut verschanzt. Reiterei umgab es, Leute mit kriegerischer Erfahrung. 8 Da sagte Judas zu seinen Leuten: »Fürchtet euch nicht vor ihrer Menge und erschreckt nicht vor ihrem Ansturm! 9 Denkt daran, wie unsere Väter im Roten Meer gerettet wurden, als sie Pharao mit Kriegsmacht verfolgte! 10 Und nun laßt uns zum Himmel rufen! Vielleicht wird er uns wohlwollen, des Bundes mit unsern Vätern eingedenk sein und noch heute diese Heeresmacht vor uns vernichten. 11 Dann werden alle Heidenvölker erkennen, daß es einen gibt, der Israel erlöst und errettet.«
12 Da erhoben die Fremdstämmigen ihre Augen und sahen die Juden von der entgegengesetzten Seite heranrücken. 13 Sie verließen das Lager zum Kampf, während die Männer um Judas in die Trompeten stießen. 14 Nun begann der Kampf; die Heiden wurden besiegt und flohen in die Ebene. 15 Alle Nachzügler aber fielen durch das Schwert. Bis Geser verfolgte man sie und bis in die Ebene von Idumäa, Azotus und Jamnia. Es fielen von ihnen gegen dreitausend Mann.
16 Als Judas und seine Heeresmacht von ihrer Verfolgung zurückgekehrt waren, 17 sprach er zum Kriegsvolk: »Tragt keine Begierde nach Beute; denn uns steht noch ein Kampf bevor. 18 Gorgias ist mit seinem Heer im Gebirge in unserer Nähe; tretet also jetzt unseren Feinden entgegen und bekämpft sie! Danach macht euch in aller Ruhe an die Beute!« 19 Noch hatte Judas seine Rede nicht vollendet, da wurde eine Abteilung, die vom Gebirge hervorbrach, gesichtet. 20 Diese sah, daß das Heer geflohen war und daß man das Lager in Brand steckte. Der Rauch nämlich, den man sehen konnte, machte das Geschehene offenbar. 21 Sie gewahrten dies und gerieten in große Furcht. Weiterhin nahmen sie wahr, daß das Heerlager des Judas in der Ebene kampfbereit dastand. 22 Da flohen sie insgesamt in das Philisterland. 23 Judas machte sich nun an die Beute des Lagers heran. Man raffte viel Gold und Silber, blaue und rote Purpurstoffe von der Meeresküste und große Reichtümer zusammen. 24 Sie kehrten zurück, sangen Loblieder und dankten dem Himmel: »Er ist gut; denn ewig währt seine Huld!« 25 An jenem Tag hatte Israel eine große Rettung erfahren.
26 Die Fremdstämmigen, soviel sich ihrer retten konnten, begaben sich zu Lysias und meldeten ihm alles, was vorgefallen war. 27 Als er es vernommen hatte, wurde er bestürzt und mutlos; denn was er gewollt, war Israel nicht geschehen, und was der König ihm aufgetragen hatte, kam nicht zustande. 28 Im folgenden Jahr musterte er sechzigtausend ausgesuchte Leute und fünftausend Reiter, um gegen die Juden Krieg zu führen. 29 Sie zogen nach Idumäa und schlugen bei Betsur ein Lager auf. Da trat ihnen Judas mit zehntausend Mann entgegen. 30 Als er die starke Heeresmacht erblickte, flehte und betete er: »Sei gepriesen, Retter Israels! Des Riesen Ansturm hast du durch die Hand deines Knechtes David zunichte gemacht, hast der Philister Lager der Gewalt Jonatans, des Sohnes Sauls, und seines Waffenträgers überliefert. 31 Gib also auch dieses Heer deinem Volke Israel in die Hände! Zuschanden werden sollen sie mit ihrer Kriegsmacht und Reiterei! 32 Jag ihnen Furcht ein, brich ihren tollkühnen Sinn! Sie sollen erschüttert werden ob ihres Untergangs! 33 Wirf sie nieder durch das Schwert deiner treuen Verehrer! Alle, die deinen Namen kennen, sollen dich preisen in Liedern!« 34 Darauf stießen sie aufeinander. Vom Heer des Lysias fielen gegen fünftausend Mann im Nahkampf. 35 Als nun Lysias die Niederlage seines Heeres und den erstarkten Mut im Heer des Judas und ihre Entschlossenheit, ruhmvoll zu leben oder zu sterben, in Betracht zog, brach er nach Antiochien auf und warb fremde Söldnerheere, um mit verstärkten Truppen wieder gegen Judäa ins Feld zu ziehen.
36 Judas aber und seine Brüder sprachen: »Seht unsere Feinde sind geschlagen! Laßt uns hinaufziehen, das Heiligtum zu entsühnen und erneut einzuweihen!« 37 Die ganze Streitmacht war beisammen und zog zum Berge Sion. 38 Man sah das Heiligtum verwüstet, den Altar geschändet, die Tore verbrannt. In den Vorhöfen war Gestrüpp gewachsen wie in einem Waldesdickicht oder auf einem der Berge. Die Zellen waren zerstört. 39 Da zerrissen sie ihre Kleider, erhoben ein gewaltiges Klagegeschrei und bestreuten sich mit Asche. 40 Sie warfen sich zur Erde nieder, ließen die Signaltrompeten blasen und riefen zum Himmel. 41 Damals gab Judas einer Truppe den Befehl, gegen die Besatzung der Burg kampfbereit zu bleiben, bis er das Heiligtum gereinigt hätte. 42 Auch wählte er Priester aus, die kultisch rein und gesetzesfreudig waren. 43 Man entsühnte das Heiligtum und trug die Steine des Götzenaltars an einen unreinen Ort.
44 Sie beratschlagten wegen des geschändeten Brandopferaltars, was man mit ihm tun solle. 45 Da kam ihnen der gute Gedanke, ihn niederzureißen, um dem schimpflichen Vorwurf vorzubeugen, daß die Heiden ihn entweiht hätten. Sie rissen also den Altar nieder. 46 Die Steine aber legten sie auf dem Tempelberg an einem geeigneten Ort nieder, bis daß ein Prophet aufträte, um über ihre Verwendung eine Entscheidung zu treffen. 47 Sie nahmen nach Gesetzesvorschrift unbehauene Steine und bauten nach der Art des ehemaligen Altares einen neuen auf. 48 Man baute das Heiligtum und die Innenräume des Tempels aus und weihte die Vorhöfe, 49 erneuerte die heiligen Geräte und trug den Leuchter, den Rauchopferaltar und den Tisch in das Heiligtum.
50 Sie brachten auf dem Altar Rauchopfer dar und zündeten die Lampen auf dem Leuchter an, so daß sie im Tempelraum erstrahlten. 51 Auf den Tisch legten sie Schaubrote und hängten die Vorhänge auf. So schlossen sie alle Vorbereitungsarbeiten ab. 52 Im Jahr 148, am fünfundzwanzigsten des neunten Monats - das ist der Monat Kislew -, traten sie frühmorgens an, 53 und sie brachten auf dem neu errichteten Brandopferaltar ein dem Gesetz entsprechendes Opfer dar. 54 Genau um die Zeit und am selben Tag, da die Heiden ihn entweiht hatten, wurde er neu geweiht unter Lobgesängen, mit Zitherspiel, Harfen und Zimbeln. 55 Und alle Leute warfen sich auf ihr Antlitz nieder, beteten an und priesen den Himmel, der ihnen Erfolg geschenkt hatte. 56 Sie feierten die Neuweihe des Altares acht Tage hindurch, brachten Brandopfer mit Frohlocken dar und weihten Heils- und Lobopfer. 57 Die vordere Seite des Tempels schmückten sie mit goldenen Kränzen und Schildern. Sie erneuerten die Tore und Zellen und versahen sie mit Türen. 58 Riesige Freude herrschte im Volk, weil die Schmach der Heidenvölker abgewendet war. 59 Judas und seine Brüder und die ganze Gemeinde Israel setzten fest: Die Tage der Altarweihe sollen zu ihrer Zeit alljährlich acht Tage lang vom fünfundzwanzigsten Kislew an mit Frohlocken und Freude begangen werden.
Befestigung des Sion
60 In jener Zeit befestigte man auch den Sionsberg ringsum mit hohen Mauern und starken Türmen, damit nicht wieder die Heidenvölker herbeikommen und ihn vernichten könnten, wie sie es zuvor getan hatten. 61 Judas ordnete dort eine Truppenabteilung zu seiner Bewachung ab. Auch befestigte er zu seiner Bewachung Betsur, damit das Volk ein Bollwerk gegenüber Idumäa hätte.
Fußnote
4,36-51: Die Tempelweihe auch 2Mak 10,1-8. Damit war freie Religionsausübung erkämpft, obwohl in der Burg noch fremde Besatzung lag. Die Erneuerung wurde genau nach den Gesetzesvorschriflen vollzogen. • 52-59: Das Jahr 148 nach der syrisch-seleukidischen Zählung war das Jahr 164 v. Chr. Der Kislew entspricht unserem Monat November/Dezember. Von da ab wird alljährlich das Tempelweihfest (Chanukka) begangen (vgl. Joh 10,22). - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |
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