Kategorie:Vulgata:AT:Dan07: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 16: Zeile 16:
====Fußnote====
====Fußnote====


7,1-28: Die so eigenartig aussehenden Raubtiere sind vier Reiche. Gemeint sind das babylonische, medische, persische und seleukidische (griechische) Reich; die zehn Hörner sind die Könige des letzten Reiches von 312 ab; das kleine Horn ist Antiochus IV. Epiphanes (175-164), der drei Thronanwärter beseitigte und in gottesdienstliche Gebräuche gewaltsam eingriff. Diese Drangsal dauert dreieinhalb Zeiten, wobei unter der Mehrzahl »Zeiten« jeweils zwei Zeiten zu verstehen sind ([[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan12|12,7]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Ofenb12|Offenb 12,14]]). [[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan08|8,14]]; [[:Kategorie:Vulgata:Dan09|9,27]]; [[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan12|12,11.12]] sind wieder andere Zeiten angegeben. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Offenb11|Offenb 11,2f]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Offenb12|Offenb 12,6]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Offenb13|Offenb 13,5]] ist dieses Zahlenspiel nachgeahmt. Die verschiedene Art der Zeitangabe in der gleichen Sache ergibt sich daraus, daß der Ausgangspunkt oder der Endpunkt anders angesetzt wird. Es ist sinnlos und töricht, aus diesen Zahlen irgendwie die Zeit des Weltuntergangs zu berechnen, zumal ein ausdrückliches Wort Jesu vorliegt ([[:Kategorie:Vulgata:NT:Apg01|Apg 1,7]]). Ist der Gegner vernichtet, dann übernimmt das heilige Volk Reich, Macht und Gewalt. Der Vertreter dieses Volkes ist der Menschensohn in 7,13, eine Bezeichnung, die Jesus übernommen hat. Besonders im Johannesevangelium ist die Beziehung zu Dan 7,13 deutlich. - Weitere Kapitel:   
7,1-28: Die so eigenartig aussehenden Raubtiere sind vier Reiche. Gemeint sind das babylonische, medische, persische und seleukidische (griechische) Reich; die zehn Hörner sind die Könige des letzten Reiches von 312 ab; das kleine Horn ist Antiochus IV. Epiphanes (175-164), der drei Thronanwärter beseitigte und in gottesdienstliche Gebräuche gewaltsam eingriff. Diese Drangsal dauert dreieinhalb Zeiten, wobei unter der Mehrzahl »Zeiten« jeweils zwei Zeiten zu verstehen sind ([[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan12|12,7]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Offenb12|Offenb 12,14]]). [[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan08|8,14]]; [[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan09|9,27]]; [[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan12|12,11.12]] sind wieder andere Zeiten angegeben. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Offenb11|Offenb 11,2f]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Offenb12|Offenb 12,6]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Offenb13|Offenb 13,5]] ist dieses Zahlenspiel nachgeahmt. Die verschiedene Art der Zeitangabe in der gleichen Sache ergibt sich daraus, daß der Ausgangspunkt oder der Endpunkt anders angesetzt wird. Es ist sinnlos und töricht, aus diesen Zahlen irgendwie die Zeit des Weltuntergangs zu berechnen, zumal ein ausdrückliches Wort Jesu vorliegt ([[:Kategorie:Vulgata:NT:Apg01|Apg 1,7]]). Ist der Gegner vernichtet, dann übernimmt das heilige Volk Reich, Macht und Gewalt. Der Vertreter dieses Volkes ist der Menschensohn in 7,13, eine Bezeichnung, die Jesus übernommen hat. Besonders im Johannesevangelium ist die Beziehung zu Dan 7,13 deutlich. - Weitere Kapitel:   
[[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan01|01]] |   
[[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan01|01]] |   
[[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan02|02]] |   
[[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan02|02]] |   

Aktuelle Version vom 29. November 2011, 19:05 Uhr

Das Buch Daniel

Kapitel 7

Gesicht von vier Tieren

1 Im ersten Jahr des Königs Belschazzar von Babel schaute Daniel einen Traum, und Gesichte, die ihm auf seinem Lager durch den Kopf gingen, verwirrten ihn. Dann schrieb er den Traum nieder. Anfang des Berichtes: 2 Daniel hob an und sprach: Ich sah in meiner Schau während der Nacht, wie die Winde aus den vier Himmelsrichtungen das große Meer aufwühlten. 3 Vier große Tiere entstiegen dem Meer, eines vom anderen verschieden. 4 Das erste war einem Löwen gleich und hatte Adlerflügel. Ich schaute ihm so lange zu, bis ihm die Flügel ausgerissen wurden. Es ward vom Boden emporgehoben und auf zwei Füße gestellt wie ein Mensch, und ein menschliches Herz wurde ihm gegeben. 5 Plötzlich erschien ein anderes, zweites Tier, das einem Bären glich. Nach einer Seite hin war es aufgerichtet; drei Rippen hatte es in seinem Maul zwischen den Zähnen. Man rief ihm zu: »Auf, friß viel Fleisch!« 6 Sodann schaute ich, und siehe, ein anderes Tier erschien, das einem Panther glich. Es hatte vier Vogelflügel auf seinem Rücken; außerdem hatte das Tier vier Köpfe, und Macht ward ihm gegeben. 7 Danach erblickte ich in den Nachtgesichten ein viertes Tier, furchtbar und schrecklich und außerordentlich stark. Es hatte mächtige Zähne aus Eisen und Klauen aus Erz. Es fraß und zermalmte, und den Rest zertrat es mit seinen Füßen. Es war verschieden von allen Tieren vor ihm und hatte zehn Hörner. 8 Ich betrachtete die Hörner; siehe, da wuchs ein anderes, kleines Hörn zwischen ihnen hervor, und drei von den früheren Hörnern wurden vor ihm ausgerissen. Es zeigten sich Augen wie Menschenaugen an jenem Horn und ein Maul, das prahlerische Reden führte.
9 Ich schaute so lange zu, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter Platz nahm. Sein Gewand war weiß wie Schnee, sein Haupthaar rein wie Wolle. Feuerflammen waren sein Thron, dessen Räder flackerndes Feuer. 10 Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht nahm Platz, und Bücher wurden geöffnet. 11 Ich blickte hin wegen des Lärms der prahlerischen Worte, die das Horn redete. Ich schaute zu, bis das Tier getötet, sein Leib vernichtet und dem Feuerbrand übergeben wurde. 12 Auch den übrigen Tieren nahm man ihre Herrschermacht, und ihre Lebensdauer wurde ihnen auf Zeit und Frist abgegrenzt.

»Menschensohn«

13 Ich schaute in den Nachtgesichten, und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer, der aussah wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. 14 lhm verlieh man Herrschaft, Würde und Königtum; alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft, sein Königtum wird nie zerstört.

Deutung der Tiergesichte

15 Ich, Daniel, wurde hiervon im Geiste bekümmert, und die Gesichte, die mir durch den Kopf gingen, verwirrten mich. 16 Ich näherte mich einem der Umstehenden und erbat mir von ihm über all diese Dinge zuverlässige Auskunft. Er gab mir Antwort und teilte mir die Deutung der Vorgänge mit: 17 »Jene riesenhaften Tiere, vier an der Zahl, bedeuten: Vier Könige werden erstehen auf Erden. 18 Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich erlangen und es behalten bis in Ewigkeit, ja bis in alle Ewigkeit!« 19 Darauf wollte ich noch Genaues wissen über das vierte Tier, das sich von allen anderen unterschied - überaus furchtbar, seine Zähne aus Eisen und seine Klauen aus Erz; es fraß und zermalmte und zertrat den Rest mit seinen Füßen; 20 weiterhin auch über die zehn Hörner auf seinem Kopf und über das andere Horn, das heranwuchs, während drei vor ihm abfallen mußten; ferner besaß jenes Horn Augen und ein Maul, das prahlerische Reden führte; an Gestalt war es größer als die übrigen. 21 Ich schaute, wie jenes Horn mit den Heiligen Krieg führte und sie überwältigte. 22 Doch plötzlich kam der Hochbetagte, und das Gericht nahm Platz zugunsten der Heiligen des Höchsten; die Zeit brach an, da die Heiligen das Königtum in Besitz nahmen.
23 Er antwortete folgendermaßen: »Das vierte Tier bedeutet: Auf Erden wird es ein viertes Reich geben, verschieden von allen anderen Reichen; die ganze Erde verschlingt es, zertritt und zermalmt sie! 24 Die zehn Homer bedeuten: Aus jenem Reich erwachsen zehn Könige; nach ihnen ersteht noch ein anderer. Von den früheren unterscheidet er sich und wird drei Könige stürzen. 25 Er wird Reden führen wider den Höchsten und die Heiligen des Höchsten aufreiben. Er trachtet danach, Festzeiten und Gesetz zu ändern, und die Heiligen sind in seine Gewalt gegeben bis auf eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit. 26 Dann aber wird das Gericht Platz nehmen und ihm die Herrschaft entreißen, um sie endgültig zu zerstören und zu vernichten. 27 Königtum, Herrschaft und Übermacht über alle Reiche unter dem Himmel wird dem Volke der Heiligen des Höchsten verliehen. Sein Königtum ist ein ewiges Königtum, alle Mächte werden ihm dienen und Untertan sein.« -
28 Soweit der Abschluß des Berichtes. Mich, Daniel, brachten meine Gedanken in arge Verwirrung, meine Gesichtsfarbe veränderte sich, und ich behielt die Sache fest im Sinn.


Fußnote

7,1-28: Die so eigenartig aussehenden Raubtiere sind vier Reiche. Gemeint sind das babylonische, medische, persische und seleukidische (griechische) Reich; die zehn Hörner sind die Könige des letzten Reiches von 312 ab; das kleine Horn ist Antiochus IV. Epiphanes (175-164), der drei Thronanwärter beseitigte und in gottesdienstliche Gebräuche gewaltsam eingriff. Diese Drangsal dauert dreieinhalb Zeiten, wobei unter der Mehrzahl »Zeiten« jeweils zwei Zeiten zu verstehen sind (12,7; Offenb 12,14). 8,14; 9,27; 12,11.12 sind wieder andere Zeiten angegeben. Offenb 11,2f; Offenb 12,6; Offenb 13,5 ist dieses Zahlenspiel nachgeahmt. Die verschiedene Art der Zeitangabe in der gleichen Sache ergibt sich daraus, daß der Ausgangspunkt oder der Endpunkt anders angesetzt wird. Es ist sinnlos und töricht, aus diesen Zahlen irgendwie die Zeit des Weltuntergangs zu berechnen, zumal ein ausdrückliches Wort Jesu vorliegt (Apg 1,7). Ist der Gegner vernichtet, dann übernimmt das heilige Volk Reich, Macht und Gewalt. Der Vertreter dieses Volkes ist der Menschensohn in 7,13, eine Bezeichnung, die Jesus übernommen hat. Besonders im Johannesevangelium ist die Beziehung zu Dan 7,13 deutlich. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.