Kategorie:Vulgata:AT:Amos05: Unterschied zwischen den Versionen
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5,25: Dieser Vers widerspricht scheinbar der Gesetzgebung des Moses, der Opfer ausdrücklich als göttliche Anordnung gefordert hat. Eine opferlose Religion ist für die vorchristliche Zeit undenkbar. In der Hitze seiner Erregung wird hier der Prophet gemeint haben, daß es Opfer in der Wüstenzeit so gut wie keine gegeben hat, diese jedenfalls nicht so entscheidend waren wie in der Gegenwart, wo außerdem heidnische Bräuche den Opferkult entstellten (Vers 26); ähnlich Jer 7,22. - Weitere Kapitel: | 5,25: Dieser Vers widerspricht scheinbar der Gesetzgebung des Moses, der Opfer ausdrücklich als göttliche Anordnung gefordert hat. Eine opferlose Religion ist für die vorchristliche Zeit undenkbar. In der Hitze seiner Erregung wird hier der Prophet gemeint haben, daß es Opfer in der Wüstenzeit so gut wie keine gegeben hat, diese jedenfalls nicht so entscheidend waren wie in der Gegenwart, wo außerdem heidnische Bräuche den Opferkult entstellten (Vers 26); ähnlich [[:Kategorie:Vulgata:AT:Jer07|Jer 7,22]]. - Weitere Kapitel: | ||
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Aktuelle Version vom 10. November 2011, 12:09 Uhr
Das Buch Amos
Kapitel 5
Ein Leichenlied
1 Hört dies Wort, das ich als Leichenlied über euch anstimme, Haus Israel! 2 Gefallen ist, nicht wieder steht auf die Jungfrau Israel. Dahingestreckt liegt sie auf eigenem Boden, niemand richtet sie auf. 3 Denn so spricht der Gebieter und Herr zum Haus Israel: »Die Stadt, die ausrückt mit tausend, behält als Rest nur hundert, die ausrückt mit hundert, behält als Rest nur zehn.«
Gegen die Heiligtümer
4 Ja, so spricht der Herr zum Hause Israel: »Sucht mich, damit ihr am Leben bleibt! 5 Sucht nicht Betel auf, zieht nicht nach Gilgal, geht nicht nach Beerseba! Denn Gilgal gerät in Gefangenschaft, und Betel fällt dem Unheil anheim.« 6 Sucht den Herrn, damit ihr am Leben bleibt! Sonst bricht er herein in Josephs Haus wie Feuer, das um sich frißt, und keiner ist da für Israels Haus, der zu löschen vermöchte. 7 Sie verkehren in Wermut das Recht und werfen die Gerechtigkeit zu Boden.
Lobpreis
8 Er schuf das Siebengestirn und den Orion, er wandelt zum Morgen die Dunkelheit und verfinstert zur Nacht den Tag, er ruft die Wasser des Meeres und ergießt sie über die Fläche der Erde; »Herr« ist sein Name. 9 Er läßt Verderben hereinbrechen über den Starken und bringt Zerstörung über die Festung.
Ungerechtigkeit
10 Sie hassen den Anwalt des Rechts im Tor und verabscheuen den, der die Wahrheit sagt. 11 Wohlan, weil ihr den Geringen niedertretet und Kornabgaben von ihm nehmt, habt ihr zwar Häuser aus Quadern gebaut, sollt aber nicht darin wohnen; liebliche Weingärten habt ihr gepflanzt, sollt aber davon den Wein nicht trinken! 12 Denn ich weiß, wie zahlreich eure Frevel sind und wie gewaltig eure Sünden. Man bedrückt den Gerechten, nimmt Bestechungsgeld an und drängt die Armen im Tor beiseite. 13 Darum schweigt der Weise in dieser Zeit; denn es ist eine schlimme Zeit.
Haßt das Böse!
14 Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr am Leben bleibt und damit der Herr, der Gott der Heerscharen, so mit euch sei, wie ihr es behauptet! 15 Haßt das Böse und liebt das Gute und verschafft dem Recht eine feste Stätte im Tor! Vielleicht wird dann der Herr, der Gott der Heerscharen, dem Rest von Joseph gnädig sein. Weheruf
16 Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gebieter: »Auf allen Plätzen ist Klage, auf allen Straßen schreit man: ›Weh! Weh!‹ Den Landmann ruft man zur Trauer, zur Klage die Kenner des Leichenliedes. 17 Auch in allen Weinbergen wird Klage sein, wenn ich durch deine Mitte schreite«, spricht der Herr.
Der Gerichtstag
18 Wehe euch, die ihr den Tag des Herrn herbeisehnt! Was erwartet ihr denn vom Tag des Herrn? Er ist Finsternis und nicht Licht! 19 Es wird sein, wie wenn jemand vor einem Löwen flieht und dabei ein Bär ihn trifft; oder er betritt das Haus und stützt seine Hand an die Wand, und da beißt ihn eine Schlange. 20 Ganz gewiß ist der Tag des Herrn Finsternis und nicht Licht, Dunkelheit ohne Schimmer!
Äußerlicher Festkult
21 »Ich hasse, verschmähe eure Feste, eure Feiern mag ich nicht riechen. 22 Ja, wenn ihr Brandopfer darbringt, so gefallen mir eure Gaben nicht, und eure Mastviehopfer will ich nicht sehen. 23 Hinweg von mir mit der lärmenden Menge deiner Lieder, das Spiel deiner Harfen will ich nicht hören! 24 Vielmehr flute wie Wasser das Recht, Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach! 25 Habt ihr mir Schlacht- und Speiseopfer dargebracht die vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel? 26 Und habt ihr den Sakkut einhergetragen, euren König, und den Stern eures Gottes Kewan, eure Götzenbilder, die ihr euch gemacht? 27 So bringe ich euch in die Verbannung über Damaskus hinaus«, spricht der Herr; »Gott der Heerscharen« lautet sein Name.
Fußnote
5,25: Dieser Vers widerspricht scheinbar der Gesetzgebung des Moses, der Opfer ausdrücklich als göttliche Anordnung gefordert hat. Eine opferlose Religion ist für die vorchristliche Zeit undenkbar. In der Hitze seiner Erregung wird hier der Prophet gemeint haben, daß es Opfer in der Wüstenzeit so gut wie keine gegeben hat, diese jedenfalls nicht so entscheidend waren wie in der Gegenwart, wo außerdem heidnische Bräuche den Opferkult entstellten (Vers 26); ähnlich Jer 7,22. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 06 | 07 | 08 | 09 |
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