Kategorie:Vulgata:AT:3Mos19: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 9. November 2011, 18:22 Uhr
Drittes Buch Moses
Kapitel 19
Heiligkeitsgebot
1 Der Herr sprach zu Moses: 2 »Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten und befiehl ihnen: Heilig müßt ihr sein, weil ich, der Herr, euer Gott, heilig bin! 3 Habt Ehrfurcht, ein jeder vor seiner Mutter und vor seinem Vater! Meine Ruhetage sollt ihr beobachten: Ich bin der Herr, euer Gott! 4 Wendet euch nicht den Götzen zu, und macht euch keine gegossenen Götter: denn ich bin der Herr, euer Gott!
Kultische Heiligkeit
5 Wenn ihr dem Herrn ein Friedopfer darbringt, sollt ihr es so opfern, daß ihr Wohlgefallen erlangt. 6 Am Tag, an dem ihr es opfert, und am Tag darauf muß es gegessen werden; was bis zum dritten Tage übrigbleibt, werde im Feuer verbrannt. 7 Wenn es am dritten Tage doch noch gegessen wird, ist es verdorbenes Fleisch und nicht wohlgefällig. 8 Wer es genießt, lädt Verschuldung auf sich; denn er hat das dem Herrn Geheiligte entweiht. Eine solche Person werde aus ihrem Volke ausgerottet!
Fürsorge für die Armen
9 Wenn ihr euer Land aberntet, so erntet das Feld nicht bis zum äußersten Ende ab und haltet keine Nachlese nach der Ernte! 10 Auch in deinem Weinberg halte keine Nachlese und lies nicht abgefallene Beeren in deinem Weinberg auf; überlasse sie dem Armen und Fremden: Ich, der Herr, bin euer Gott!
Diebstahl, Lüge, Betrug
11 Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen und nicht einander betrügen! 12Ihr sollt bei meinem Namen nicht falsch schwören; du entweihst sonst den Namen deines Gottes: Ich bin der Herr! 13 Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken und berauben; der Lohn des Tagelöhners soll bei dir nicht bis zum Morgen bleiben! 14 Du sollst einen Tauben nicht schmähen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg legen; fürchte dich vor deinem Gott: Ich bin der Herr!
Haß gegen den Bruder
15 Verübt kein Unrecht im Gericht; begünstige nicht den Niederen, und ergreife nicht Partei für den Vornehmen, sondern richte deinen Nächsten in Gerechtigkeit. 16 Gehe nicht als Verleumder unter deinen Volksgenossen umher und trachte nicht nach dem Blut deines Nächsten: Ich bin der Herr! 17 Hasse nicht deinen Bruder in deinem Herzen und stelle deinen Nächsten freimütig zur Rede, damit du seinetwegen keine Schuld auf dich lädst! 18 Sei nicht rachsüchtig, und trage den Söhnen deines Volkes nichts nach, sondern liebe deinen Nächsten wie dich selbst: Ich bin der Herr!
Mischungen
19 Beobachtet meine Satzungen! Laß nicht zweierlei Arten von deinem Vieh sich begatten; säe dein Feld nicht mit zweierlei Samen an, und ein Kleid, das aus zweierlei Fäden gewebt ist, soll nicht auf deinen Leib kommen!
Verkehr mit der Sklavin
20 Wenn ein Mann mit einer Frau verkehrt, die als Sklavin einem anderen gehört, ohne daß sie losgekauft oder freigelassen war, so soll eine Bestrafung stattfinden; jedoch sollen beide nicht getötet werden; denn sie war ja keine Freigelassene. 21 Er soll als Buße dem Herrn an den Eingang des Offenbarungszeltes einen Widder zum Schuldopfer bringen. 22 Der Priester soll für ihn mit dem Schuldopferwidder vor dem Herrn Sühne schaffen wegen der begangenen Sünde; so wird ihm dann für die begangene Sünde Verzeihung zuteil.
Erstlinge der Fruchtbäume
23 Wenn ihr in das Land kommt und pflanzt allerlei Fruchtbäume, so sollt ihr deren Vorhaut, d.h. ihre Früchte, stehen lassen; drei Jahre sind sie für euch mit Vorhaut versehen und dürfen nicht gegessen werden. 24 Im vierten Jahre sollen alle ihre Früchte eine heilige Dankesgabe für den Herrn sein. 25 Erst im fünften Jahre dürft ihr die Früchte essen, um euch ihren Ertrag fortan zu sichern: Ich bin der Herr, euer Gott!
Heidnische Trauer- und Kultgebräuche
26 Ihr sollt nichts samt dem Blute essen! Ihr sollt weder Wahrsagerei noch Zauberei treiben! 27 Ihr dürft nicht den Rand eures Kopfes kreisförmig abscheren; du sollst den Rand deines Bartes nicht stutzen! 28 Ihr dürft euch nicht wegen eines Toten Einschnitte an eurem Leibe machen und dürft euch keine Zeichen einritzen: Ich bin der Herr! 29 Du sollst deine Tochter nicht entweihen, indem du sie zur Dirne machst, damit nicht das Land unzüchtig und voll Schandtat werde. 30 Meine Ruhetage sollt ihr beobachten und Ehrfurcht vor meinem Heiligtum haben: Ich bin der Herr! 31 Wendet euch nicht an die Totengeister und an die Wahrsagegeister! Befragt sie nicht, sonst werdet ihr durch sie unrein. Ich bin der Herr, euer Gott!
Pietätspflichten
32 Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren! Du sollst dich vor deinem Gotte fürchten: Ich bin der Herr! 33 Hält sich ein Fremdling bei dir in eurem Lande auf, so dürft ihr ihn nicht bedrücken. 34 Wie ein Einheimischer von euch selbst soll euch der Fremdling gelten, der bei euch weilt; du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid ja auch Fremdlinge gewesen im Ägypterland: Ich bin der Herr, euer Gott! 35 Ihr sollt nicht Unrecht üben beim Urteil mit dem Längenmaß, Gewicht und Hohlmaß! 36 Richtige Waage, richtige Gewichte, richtiges Epha und richtiges Hin sollt ihr führen: Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Ägypterland geführt hat! 37 So beobachtet denn alle meine Gesetze und alle meine Gebote, und handelt nach ihnen: Ich bin der Herr!«
Fußnote
19,18: Das AT verstand unter »Nächsten« den Volksgenossen. Anders Jesus: Mt 5,43; Lk 10,27ff. Aber auch Stammesfremde sind in das Liebesgebot eingeschlossen, wie Vers 34 zeigt; vgl. 2Mos22,20; 5Mos 10,19. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
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