Kategorie:Vulgata:NT:Joh07: Unterschied zwischen den Versionen
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7,1-13: Jesus wollte den politisch-nationalen Messiaserwartungen der Juden, von denen auch seine nächsten Verwandten {»Brüder«} erfüllt waren, keinen Vorschub leisten und vermied daher, ehe seine Stunde kam, einen Öffentlichen Einzug in Jerusalem, der bei der fiebernden Erwartung der Pilger leicht hätte zu Unruhen führen können. • 14-53: Jesus lenkt die vom irdischen Messiastraum erfüllten Massen unter Anspielung auf die Zeremonien des »Wassertragens« auf die höheren Gaben des Gottesreiches hin, besonders auf den Heiligen Geist. • 23: Für »ohne daß das Gesetz...« könnte auch übersetzt werden: »damit das Gesetz des Moses nicht verletzt werde«. • 38: Auch übersetzbar: »wer an mich glaubt« (als Teil des vorhergehenden Satzes). »Wie die Schrift gesagt hat, werden Ströme lebendigen Wassers aus seinem (d.i. Christi) Leib fließen.« Vgl. Ez 47,1; | 7,1-13: Jesus wollte den politisch-nationalen Messiaserwartungen der Juden, von denen auch seine nächsten Verwandten {»Brüder«} erfüllt waren, keinen Vorschub leisten und vermied daher, ehe seine Stunde kam, einen Öffentlichen Einzug in Jerusalem, der bei der fiebernden Erwartung der Pilger leicht hätte zu Unruhen führen können. • 14-53: Jesus lenkt die vom irdischen Messiastraum erfüllten Massen unter Anspielung auf die Zeremonien des »Wassertragens« auf die höheren Gaben des Gottesreiches hin, besonders auf den Heiligen Geist. • 23: Für »ohne daß das Gesetz...« könnte auch übersetzt werden: »damit das Gesetz des Moses nicht verletzt werde«. • 38: Auch übersetzbar: »wer an mich glaubt« (als Teil des vorhergehenden Satzes). »Wie die Schrift gesagt hat, werden Ströme lebendigen Wassers aus seinem (d.i. Christi) Leib fließen.« Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:AT:Ez47|Ez 47,1]]; [[:Kategorie:Vulgata:AT:Sach14|Sach 14,8]]; vielleicht auch [[:Kategorie:Vulgata:AT:Jes43|Jes 43,20]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:1Kor10|1Kor 10,4]]. • 53-8,11: Fehlt in verschiedenen Textzeugen. Der Bericht ist jedoch als echte apostolische Überlieferung anzusehen, mag er auch nicht ursprünglich im jetzigen Zusammenhang gestanden sein. Jesus bekundet gegenüber einer scheinheiligen Gesetzespraxis seine gütige und zugleich aufrichtende Erlöserliebe. - Weitere Kapitel: | ||
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Aktuelle Version vom 18. Dezember 2011, 17:34 Uhr
Das Evangelium nach Johannes
Kapitel 7
Aufbruch zum Laubhüttenfest
1 Hierauf nahm Jesus seinen Weg durch Galiläa, denn er wollte nicht in Judäa umherwandern, da die Juden ihn zu töten suchten. 2 Laubhütten aber, das Fest der Juden, war nahe. 3 Da sagten zu ihm seine Brüder: »Zieh fort von hier und mach dich auf nach Judäa, damit auch deine Jünger deine Werke sehen, die du vollbringst. 4 Denn niemand tut etwas im Verborgenen und will dabei in der Öffentlichkeit Geltung haben. Wenn du solche Dinge tust, so zeige dich offen vor der Welt!« 5 Auch seine Brüder nämlich glaubten nicht an ihn. 6 Da sprach Jesus zu ihnen: »Meine Zeit ist noch nicht da; eure Zeit jedoch ist immer gelegen. 7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber haßt sie, weil ich über sie das Zeugnis gebe, daß ihre Werke schlecht sind. 8 Geht ihr hinauf zum Fest; ich gehe noch nicht hinauf zu diesem Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt.« 9 Dies sagte er zu ihnen und blieb in Galiläa. 10 Nachdem aber seine Brüder zum Fest hinaufgezogen waren, ging auch er hinauf, nicht öffentlich, sondern so, daß es niemand merkte. 11 Die Juden suchten beim Feste nach ihm und sagten: »Wo ist er denn?« 12 Und es war viel des Redens über ihn unter dem Volke. Die einen sagten: »Er ist gut«; andere sagten: »Nein, er verführt das Volk.« 13 Niemand aber redete offen von ihm, aus Furcht vor den Juden.
Jesu Selbstzeugnis während des Festes
14 Es war schon in der Mitte der Festwoche, als Jesus in den Tempel hinaufging und lehrte. 15 Da staunten die Juden und sagten: »Wie kennt der die Schriften, ohne Unterricht genommen zu haben?« 16 Jesus erwiderte ihnen und sprach: »Meine Lehre ist nicht meine, sondern sie ist von dem, der mich gesandt hat.
17 Wenn jemand bestrebt ist, seinen Willen zu tun, wird er erkennen, ob die Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede. 18 Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahr, und kein Trug ist in ihm.
19 Hat euch nicht Moses das Gesetz gegeben? Keiner aber von euch hält sich an das Gesetz. 20 Warum sucht ihr mich zu töten?« Das Volk erwiderte: »Du hast einen Dämon! Wer sucht denn dich zu töten?« 21 Jesus antwortete ihnen: »Ein einziges Werk habe ich getan, und ihr alle seid befremdet darüber. 22 Moses hat euch die Beschneidung gegeben - nicht als von Moses stammend, sondern von den Vätern -, und ihr beschneidet auch am Sabbat einen Menschen. 23 Wenn nun ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, ohne daß das Gesetz des Moses verletzt wird, da zürnt ihr mir, weil ich am Sabbat einen ganzen Menschen gesund gemacht habe? 24 Urteilt nicht nach dem Äußeren, sondern nach Gerechtigkeit fällt euer Urteil!«
25 Da sagten einige aus Jerusalem: »Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? 26 Seht, er redet in aller Öffentlichkeit, und man entgegnet ihm nichts. Haben vielleicht die Ratsherren es als wahr erkannt, daß dieser der Messias ist? 27 Doch von diesem wissen wir, woher er ist; vom Messias aber, wenn er kommt, weiß niemand, woher er ist.« 28 Da rief Jesus, der im Tempel lehrte: »Ja, ihr kennt mich und ihr wißt, woher ich bin; doch ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der Wahrhafte ist es, der mich gesandt hat, er, den ihr nicht kennt. 29 Ich kenne ihn, denn ich komme von ihm her, und er hat mich gesandt.« 30 Da suchten sie ihn zu ergreifen, doch niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
Im Widerstreit der Meinungen
31 Viele aus dem Volke glaubten an ihn und sagten: »Wird denn der Messias, wenn er kommt, mehr Zeichen tun, als dieser tat?« 32 Die Pharisäer hörten, daß im Volke solche Reden umgingen, und die Hohenpriester und Pharisäer sandten Leute aus, um ihn festzunehmen.
33 Jesus aber sprach: »Noch kurze Zeit bin ich bei euch; dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat. 34 Ihr werdet mich suchen, jedoch nicht finden, und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen.« 35 Da sagten die Juden zueinander: »Wohin will er denn gehen, daß wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa in die Diaspora der Hellenen gehen, um die Hellenen zu lehren? 36 Was bedeutet das Wort, das er sprach: Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden, und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen?«
Beim Abschluß des Festes
37 Am letzten Tag, dem großen des Festes, stand Jesus da und rief: »Wenn jemand dürstet, komme er zu mir und trinke! 38 Wer an mich glaubt, aus dessen Leib werden, wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers fließen.« 39 Das sagte er im Hinblick auf den Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der [Heilige] Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.
40 Von den Volksscharen, die diese Worte hörten, sagten die einen: »Dieser ist wahrlich der Prophet!« 41 Andere sagten: »Dieser ist der Messias.« Wieder andere: »Soll denn aus Galiläa der Messias kommen? 42 Hat die Schrift nicht gesagt, daß aus dem Geschlechte Davids und aus dem Dorfe Bethlehem, wo David war, der Messias komme?«
43 Und es entstand ein Zwiespalt im Volke um seinetwillen. 44 Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; doch niemand legte Hand an ihn. 45 Als nun die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern kamen, sagten diese zu ihnen: »Warum habt ihr ihn nicht gebracht?« 46 Die Diener antworteten: »Noch niemals hat ein Mensch so geredet, wie dieser Mensch redet.« 47 Da entgegneten ihnen die Pharisäer: »Seid etwa auch ihr aus Galiläa? 48 Glaubt denn jemand von den Ratsherren an ihn oder
von den Pharisäern? 49 Dieses Volk aber, das vom Gesetz nichts versteht - verflucht sind sie.«
50 Da sagte Nikodemus zu ihnen - es war jener, der schon früher einmal zu ihm kam -, einer von ihnen: 51 »Richtet denn unser Gesetz einen Menschen, wenn es ihn nicht zuvor verhört und festgestellt hat, was er tut?« 52 Sie erwiderten ihm: »Bist etwa auch du aus Galiläa? Forsche nach, und du wirst sehen, daß aus Galiläa kein Prophet aufsteht.« 53 Und sie gingen von dannen, ein jeder an seinen Ort.
Fußnote
7,1-10,21 : Die folgenden Berichte gruppieren sich alle um das ein halbes Jahr nach Ostern, im Herbst, begangene Laubhüttenfest, wobei die nähere zeitliche und örtliche Beziehung einzelner Abschnitte nicht zu ersehen ist.
7,1-13: Jesus wollte den politisch-nationalen Messiaserwartungen der Juden, von denen auch seine nächsten Verwandten {»Brüder«} erfüllt waren, keinen Vorschub leisten und vermied daher, ehe seine Stunde kam, einen Öffentlichen Einzug in Jerusalem, der bei der fiebernden Erwartung der Pilger leicht hätte zu Unruhen führen können. • 14-53: Jesus lenkt die vom irdischen Messiastraum erfüllten Massen unter Anspielung auf die Zeremonien des »Wassertragens« auf die höheren Gaben des Gottesreiches hin, besonders auf den Heiligen Geist. • 23: Für »ohne daß das Gesetz...« könnte auch übersetzt werden: »damit das Gesetz des Moses nicht verletzt werde«. • 38: Auch übersetzbar: »wer an mich glaubt« (als Teil des vorhergehenden Satzes). »Wie die Schrift gesagt hat, werden Ströme lebendigen Wassers aus seinem (d.i. Christi) Leib fließen.« Vgl. Ez 47,1; Sach 14,8; vielleicht auch Jes 43,20; 1Kor 10,4. • 53-8,11: Fehlt in verschiedenen Textzeugen. Der Bericht ist jedoch als echte apostolische Überlieferung anzusehen, mag er auch nicht ursprünglich im jetzigen Zusammenhang gestanden sein. Jesus bekundet gegenüber einer scheinheiligen Gesetzespraxis seine gütige und zugleich aufrichtende Erlöserliebe. - Weitere Kapitel:
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