Kategorie:Vulgata:AT:Neh02: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 15. November 2011, 19:17 Uhr
Das Buch Nehemia
Kapitel 2
Verfügung des Königs
1 Im Monat Nisan, im zwanzigsten Jahr des Königs Artaxerxes, begab es sich, daß ich Wein auftischen mußte. Ich nahm den Wein und reichte ihn dem König dar. Dabei machte ich auf ihn den Eindruck, daß ich schlecht aussähe. 2 Der König fragte mich: »Warum siehst du so schlecht aus? Du bist doch nicht etwa krank? Das kann nur ein Herzenskummer sein!« Ich aber geriet in großen Schrecken. 3 Da gab ich dem König zur Antwort: »Der König möge ewig leben! Wie sollte denn mein Angesicht nicht verfallen aussehen, da doch die Stadt, darin die Gräber meiner Väter sind, in Trümmern daliegt und ihre Tore vom Feuer verzehrt sind?« 4 Als der König mich nach meinem Begehren fragte, betete ich zum Gott des Himmels. 5 Dann antwortete ich dem König: »Wenn es den König recht dünkt und dein Knecht dir genehm ist, so sende mich doch nach Juda in die Stadt, darin die Gräber meiner Ahnen sind, damit ich sie wieder aufbaue!« 6 Da fragten mich der König und die Königin, die an seiner Seite saß: »Wie lange wird deine Reise dauern? Wann wirst du wieder zurückkehren?« Der König war also einverstanden, mich ziehen zu lassen, und ich gab ihm einen Zeitpunkt an. 7 Dann bat ich den König: »Wenn es dem König genehm ist, so gebe man mir Briefe an die Statthalter des Landes jenseits des Stromes mit, daß sie mich durchreisen lassen, bis ich nach Juda komme; 8 desgleichen einen Brief an Asaph, den Aufseher über die königlichen Baumgärten; er solle mir Holzstämme liefern, um in die Tore der Tempelburg Balken einsetzen zu können, Holz auch für die Mauer der Stadt und für den Tempel, zu dem ich ziehen will!« Der König gestattete es mir; denn die Hand meines Gottes waltete gnädig über mir. 9 So kam ich denn zu den Statthaltern jenseits des Stromes und gab ihnen die Briefe des Königs. Auch Heeresoberste und Reiter hatte der König mit mir entsandt. 10 Sanballat aus Choron und Tobia, der ammonitische Knecht, hörten davon. Es mißfiel ihnen sehr, daß jemand kam, der das Wohl der Israeliten fördern wollte.
Nachts bei den Stadtmauern
11 So kam ich denn nach Jerusalem und blieb dort drei Tage. 12 Dann stand ich zur Nachtzeit auf. Nur wenige Männer waren bei mir. Noch niemandem hatte ich davon Mitteilung gemacht, was mein Gott mir eingegeben hatte, für Jerusalem zu tun. Auch Haustiere hatte ich keine bei mir außer dem einen Tier, auf dem ich ritt. 13 Während der Nacht zog ich durch das Taltor zur Drachenquelle hinaus und zum Aschentor und untersuchte die Mauern Jerusalems, wo sie niedergerissen dalagen, und seine Tore, die durch Feuer vernichtet waren. 14 Ich zog hinüber zum Quelltor und zum Königsteich. Hier war es für mein Reittier unmöglich, weiterzukommen. 15 Nun ritt ich im Tal bei Nacht nach oben und untersuchte fortwährend die Mauer. Dann kehrte ich um und begab mich durch das Taltor wieder zurück. 16 Die Stadträte aber ahnten nicht, wohin ich gegangen war und was ich tat. Den Juden, sowohl den Priestern, den Edlen und den Stadträten als auch den übrigen Baubeamten, hatte ich bis zu jenem Zeitpunkt noch nichts mitgeteilt.
Wiederaufbau der Stadtmauer Jerusalems
17 Nun aber sprach ich zu ihnen: »Ihr seht es selbst, in welchem Elend wir leben, da Jerusalem zertrümmert ist und seine Tore durch Feuer zerstört sind. Wohlan, laßt uns die Mauer Jerusalems aufbauen, dann werden wir nicht länger Gegenstand des Hohnes sein!« 18 Ich erzählte ihnen, wie die Hand meines Gottes so gnädig über mir gewaltet hat, und teilte ihnen auch die Worte des Königs mit, die er an mich gerichtet hatte. Sie erklärten daraufhin: »Wir wollen uns daranmachen und bauen!« Und sie waren fest entschlossen, das gute Werk anzufangen.
Spott und Hohn
19 Als aber Sanballat aus Choron, der ammonitische Knecht Tobia und der Araber Geschem davon vernahmen, verspotteten sie uns, höhnten über uns und äußerten sich: »Was ist denn das, was ihr da treibt? Wollt ihr euch gegen den König empören?« 20 Ich gab ihnen zur Antwort: »Der Gott des Himmels wird uns die Sache gelingen lassen. Wir aber, seine Knechte, gehen ans Werk und bauen. Ihr jedoch habt keinen Anteil, keinerlei Recht und kein Andenken in Jerusalem!«
Fußnote
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