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Aktuelle Version vom 20. November 2011, 18:50 Uhr
Zweites Buch der Könige
Kapitel 20
Krankheit des Hiskia
1 Jn jenen Tagen wurde Hiskia auf den Tod krank. Da begab sich der Prophet Isaias, der Sohn des Amoz, zu ihm und sprach: »So spricht der Herr: Bestelle dein Haus; denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben!« 2 Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand und flehte zum Herrn: 3 »Ach, Herr, gedenke doch, wie ich in Treue und mit vollster Herzenshingabe vor deinem Angesicht gewandelt bin und getan habe, was deinen Augen wohlgefällig ist.« Dann brach Hiskia in heftiges Weinen aus. 4 Isaias war über den mittleren Vorhof noch nicht hinausgekommen, als das Wort des Herrn an ihn erging: 5 »Kehre um und sage zu Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört, deine Tränen gesehen. Siehe, ich werde dich heilen. Übermorgen wirst du in den Tempel des Herrn hinaufgehen. 6 Ich will zu deinen Lebenstagen noch fünfzehn Jahre hinzugeben. Auch will ich dich und diese Stadt aus der Hand des Königs von Assur erretten und diese Stadt beschirmen um meinetwillen und meines Knechtes David willen!« 7 Danach befahl Isaias: »Holt einen Feigenkuchen!« Man nahm ihn und legte ihn auf das Geschwür, und der König wurde gesund.
Zeichen an der Sonnenuhr
8 Hiskia fragte den Isaias: »Welches ist das Zeichen, daß der Herr mich heilen wird und ich übermorgen in den Tempel des Herrn gehen kann?« 9 Isaias antwortete: »Dies diene dir als Zeichen vom Herrn, daß der Herr das Wort, das er gesprochen, auch ausführen wird: Soll der Schatten zehn Stufen nach vorn oder zehn Stufen nach rückwärts gehen?« 10 Hiskia erwiderte: »Es ist dem Schatten leicht, nach vorwärts sich zu neigen. Nein, er soll um zehn Stufen zurückgehen!« 11 Nun rief der Prophet Isaias zum Herrn, und dieser ließ den Schatten an den Stufen, welche die Sonne auf der Treppe des Achas hinabgegangen war, zehn Stufen rückwärts gehen.
Die Gesandschaft aus Babel
12 In jener Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, ein Schreiben mit Geschenken an Hiskia; denn er hatte gehört, daß Hiskia krank sei. 13 Hiskia freute sich darüber und zeigte den Abgesandten sein ganzes Schatzhaus, das Silber und Gold, die Spezereien und das kostbare Öl, sein ganzes Zeughaus sowie alles, was sich in seinen Schatzkammern befand. In seinem Haus und in seinem ganzen Herrschaftsbereich gab es nichts, was ihnen Hiskia nicht gezeigt hätte. 14 Da begab sich der Prophet Isaias zum König Hiskia und fragte ihn: »Was haben jene Männer gesagt? Woher sind sie zu dir gekommen?« Hiskia antwortete: »Aus fernem Land sind sie gekommen, aus Babel.« 15 Da fragte er weiter: »Was bekamen sie in deinem Palast zu sehen?« Hiskia gab zur Antwort: »Alles, was sich in meinem Palast befindet, haben sie besichtigt. Es gibt in meinen Schatzkammern nichts, was ich ihnen nicht gezeigt hätte.« 16 Da sprach Isaias zu Hiskia: »Höre das Wort des Herrn: 17 Siehe, Tage kommen, da wird man alles, was in deinem Palast ist und was deine Väter bis zum jetzigen Tag angehäuft haben, nach Babel bringen. Nichts wird hierbleiben, spricht der Herr. 18 Auch von deinen leiblichen Söhnen, die du bekommst, wird man einige nehmen, damit sie als Kämmerer im Palast des Königs von Babel dienen.« 19 Darauf antwortete Hiskia dem Isaias: »Das Wort des Herrn, das du verkündet hast, ist gut!« Er dachte nämlich: »Wenn nur beständiger Friede in meinen Tagen bleibt!«
Ende des Hiskia
20 Die übrigen Taten des Hiskia und alle seine kriegerischen Leistungen, und wie er den Teich und die Wasserleitung angelegt und das Wasser in die Stadt geleitet hat, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda. 21 Hiskia entschlief zu seinen Vätern, und sein Sohn Manasse folgte ihm in der Königsherrschaft.
Fußnote
20,11: Vielleicht eine Sonnenuhr? • 17f: Im Jahre 605 v. Chr. wurde Jerusalem von dem babylonischen König Nebukadnezar erobert und König Jojakim mit den Söhnen der führenden Geschlechter, darunter auch Daniel, nach Babylon gebracht. Wenig später (598 v. Chr.) führte wiederum ein babylonisches Heer König Jojachin mit zehntausend Gefangenen in die Verbannung nach Babylon (vgl. 2Koe 24,1-17). - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 |
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