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Ach, wenn du doch die Himmel zerrissest und herniederstiegest, dass Berge wankten vor dir! <br/> | |||
Gott für die Gerechten<br/> | |||
Ach, wärest du doch wie Feuer, das Reisig entzündet, wie Feuer, das Wasser zum Sieden bringt, damit deine Feinde deinen Namen erkennen und Völker vor dir erbeben! Tätest du Furchtbares doch, das wir nicht erwarteten, stiegest hernieder, so dass Berge wankten vor dir! Von Urzeit an hat man nie gehört, nie vernommen, kein Auge gesehen einen Gott außer dir, der für den etwas tut, der auf ihn hofft. Du aber kommst dem entgegen, der freudig das Rechte tut, denen, die dein gedenken auf deinen Pfaden. Siehe, weil du erzürnt bist, stehen wir als Sünder da, weil du dich verborgen hast, sind wir im Unrecht! So wurden wir insgesamt einem Unreinen gleich und alle unsere Tugenden wie ein besudeltes Kleid. Wir welkten alle wie Laub dahin, und unsere Schuld trug uns fort wie der Wind. Niemand war da, der deinen Namen anrief, der sich aufrütteln ließ, festzuhalten an dir. Denn du verbargst dein Antlitz vor uns und gabst uns preis in die Hand unserer Schuld. <br/> | |||
Nun aber, o Herr, unser Vater bist du; wir sind der Lehm und du unser Bildner, ja, wir alle sind das Werk deiner Hände! Zürne doch, Herr, nicht allzusehr, und nicht für ewig gedenke der Schuld! Schau und sieh her: Dein Volk sind wir alle! Deine heiligen Orte wurden zur Wüste, Sion wurde zur Wüste, Jerusalem zum Ödland. <br/> | |||
Unser heiliger, herrlicher Tempel, wo unsere Väter dich priesen, wurde zum Raub des Feuers, und alles, was uns kostbar war, liegt in Trümmern. Kannst du darob dich beherrschen, Herr, kannst du schweigen und uns beugen im Übermaß?« <br/> | |||
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/> | |||
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So wird die Treue vermißt; wer Böses meidet, steht geplündert da. <br/> | |||
Kampf gegen die Heidenwelt<br/> | |||
Der Herr sah es, und es missfiel ihm, dass es kein Recht mehr gab. Er sah, dass niemand mehr da war; er war erstaunt, dass sich niemand ins Mittel legte. Da kam ihm zu Hilfe sein Arm, seine Gerechtigkeit wurde sein Beistand. Er legte Gerechtigkeit an wie einen Panzer, der Helm des Heiles deckte sein Haupt; er zog Rachekleider an als Gewandung, hüllte sich in Zorneseifer wie in einen Mantel. Den Taten entsprechend vergilt er: Grimm seinen Gegnern, Strafe seinen Feinden. An den Inseln übt er Vergeltung. Im Westen wird man den Namen des Herrn fürchten, seine Herrlichkeit im Osten; denn kommen wird er gleich einem beengten Strom, den der Odem des Herrn vorantreibt. Doch für Sion kommt er als Erlöser und für die vom Abfall Bekehrten in Jakob - Spruch des Herrn. »Doch was mich angeht, so ist dies mein Bund mit ihnen«, spricht der Herr: »Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund legte, sollen weder aus deinem Munde noch aus dem Munde deiner Kinder noch aus dem Munde deiner Kindeskinder weichen«, spricht der Herr, »von nun an bis in Ewigkeit!« <br/> | |||
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Spruch des Herrn. | |||
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/> | |||
Aktuelle Version vom 21. Juni 2016, 12:09 Uhr
V. Der Sohn Gottes kam und gab uns Einsicht.
R. Damit wir den wahren Gott erkennen.
JAHRESREIHE I:
ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 63,19 b - 64,11
Ach, wenn du doch die Himmel zerrissest und herniederstiegest, dass Berge wankten vor dir!
Gott für die Gerechten
Ach, wärest du doch wie Feuer, das Reisig entzündet, wie Feuer, das Wasser zum Sieden bringt, damit deine Feinde deinen Namen erkennen und Völker vor dir erbeben! Tätest du Furchtbares doch, das wir nicht erwarteten, stiegest hernieder, so dass Berge wankten vor dir! Von Urzeit an hat man nie gehört, nie vernommen, kein Auge gesehen einen Gott außer dir, der für den etwas tut, der auf ihn hofft. Du aber kommst dem entgegen, der freudig das Rechte tut, denen, die dein gedenken auf deinen Pfaden. Siehe, weil du erzürnt bist, stehen wir als Sünder da, weil du dich verborgen hast, sind wir im Unrecht! So wurden wir insgesamt einem Unreinen gleich und alle unsere Tugenden wie ein besudeltes Kleid. Wir welkten alle wie Laub dahin, und unsere Schuld trug uns fort wie der Wind. Niemand war da, der deinen Namen anrief, der sich aufrütteln ließ, festzuhalten an dir. Denn du verbargst dein Antlitz vor uns und gabst uns preis in die Hand unserer Schuld.
Nun aber, o Herr, unser Vater bist du; wir sind der Lehm und du unser Bildner, ja, wir alle sind das Werk deiner Hände! Zürne doch, Herr, nicht allzusehr, und nicht für ewig gedenke der Schuld! Schau und sieh her: Dein Volk sind wir alle! Deine heiligen Orte wurden zur Wüste, Sion wurde zur Wüste, Jerusalem zum Ödland.
Unser heiliger, herrlicher Tempel, wo unsere Väter dich priesen, wurde zum Raub des Feuers, und alles, was uns kostbar war, liegt in Trümmern. Kannst du darob dich beherrschen, Herr, kannst du schweigen und uns beugen im Übermaß?«
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )
RESPONSORIUM
R. Jerusalem, bald bringe ich Rettung, warum verzehrt dich dein Gram? Hast du keinen Ratgeber, da aufs neue Trauer dich überkommt? * Ich werde dich retten, dich befreien, fürchte dich nicht!
V. Ich bin der Herr, dein Gott, ich, Israels heiliger Gott, bin dein Retter. * Ich werde dich retten, dich befreien, fürchte dich nicht!
ZWEITE LESUNG
Cyrill von Alexandrien (+444)
Zum Johannesevangelium.
Der Heilige Geist ist über alle Menschen ausgegossen
Der Schöpfer des Alls plante, in Christus alles zu vereinen (1) und in herrlicher Ordnung zu erneuern und so die Natur des Menschen in ihrem ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. So versprach er, neben seinen übrigen Gaben auch wieder in Fülle den Heiligen Geist zu spenden, da der Mensch sonst nicht in einen unbestrittenen und dauerhaften Besitz der Gnadengaben gelangen kann.
Daher setzte Gott die Zeit fest, in der der Heilige Geist auf uns herabkommen sollte, nämlich die Zeit der Ankunft Christi, und er versprach: „In jenen Tagen - das heifit: in den Tagen unseres Erlösers - werde ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch." (2)
Es kam die Zeit überreicher Gnade, die den Eingeborenen, der Mensch geworden war, auf die Erde brachte, ihn, den nach der Heiligen Schrift von der Frau geborenen Menschen (3). Da sandte Gott der Vater den Heiligen Geist, und zuerst empfing ihn Christus als Erstling des erneuerten Menschengeschlechtes. Das bezeugt Johannes der Täufer: „Ich sah, daß der Geist vom Himmel herabkam und auf ihm blieb." (4). Von Christus sagt man, er habe den Heiligen Geist als Mensch empfangen, so wie ein Mensch ihn empfangen kann. Er war zwar schon vor der Menschwerdung der aus dem Wesen Gottes des Vaters geborene Sohn, ja er war es schon vor aller Zeit. Dennoch weigert er sich nicht, nach der Menschwerdung den Ruf Gottes des Vaters zu hören: „Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt." (5)
Gott der Vater sagt von Christus, der vor allen Zeiten Gott war, von ihm gezeugt, heute habe er ihn gezeugt, weil er uns in ihm als Kinder hat annehmen wollen. Denn die gesamte Natur findet sich in Christus, insofern er Mensch ist. Es heißt vom Vater, der Geist sei der seinige, er gebe ihn aber an den Sohn weiter, damit wir im Sohn den Geist erhalten. Darum also hat er die Natur der Nachkommen Abrahams angenommen, wie in der Schrift steht, und ist in allem den Brüdern gleich geworden (6).
Der Eingeborene empfängt den Heiligen Geist nicht für sich selbst. Denn er gehört ihm, ist in ihm und wird durch ihn verliehen, wie wir schon gesagt haben. Doch weil er Mensch wurde, hatte er in sich die ganze Natur, um sie ganz zu erneuern und ganz wiederherzustellen. Wenn wir das alles recht bedenken und uns an das Zeugnis der Heiligen Schrift halten, sehen wir, daß Christus den Geist nicht für sich empfangen hat, sondern in sich für uns; denn alles Gute kommt durch ihn zu uns.
1. Vgl.Eph.1,10. 2.Joel 2,28. 3.Vgl.Gal.4,4. 4.Joh.1,32. 5.Ps.2,7. 6.Vgl.Hebr.2,16-17.
RESPONSORIUM
R. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein, ich will meinen Geist in ihr Inneres legen. * Daran werden alle erkennen, daß ich der Herr bin, der Israel zu seinem heiligen Volk gemacht hat.
V. Ich schließe mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund. * Daran werden alle erkennen, daß ich der Herr bin, der Israel zu seinem heiligen Volk gemacht hat.
JAHRESREIHE II:
ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 59,15-21
So wird die Treue vermißt; wer Böses meidet, steht geplündert da.
Kampf gegen die Heidenwelt
Der Herr sah es, und es missfiel ihm, dass es kein Recht mehr gab. Er sah, dass niemand mehr da war; er war erstaunt, dass sich niemand ins Mittel legte. Da kam ihm zu Hilfe sein Arm, seine Gerechtigkeit wurde sein Beistand. Er legte Gerechtigkeit an wie einen Panzer, der Helm des Heiles deckte sein Haupt; er zog Rachekleider an als Gewandung, hüllte sich in Zorneseifer wie in einen Mantel. Den Taten entsprechend vergilt er: Grimm seinen Gegnern, Strafe seinen Feinden. An den Inseln übt er Vergeltung. Im Westen wird man den Namen des Herrn fürchten, seine Herrlichkeit im Osten; denn kommen wird er gleich einem beengten Strom, den der Odem des Herrn vorantreibt. Doch für Sion kommt er als Erlöser und für die vom Abfall Bekehrten in Jakob - Spruch des Herrn. »Doch was mich angeht, so ist dies mein Bund mit ihnen«, spricht der Herr: »Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund legte, sollen weder aus deinem Munde noch aus dem Munde deiner Kinder noch aus dem Munde deiner Kindeskinder weichen«, spricht der Herr, »von nun an bis in Ewigkeit!«
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )
RESPONSORIUM
R. Vom Zion wird der Retter kommen und die Gottlosigkeit aus Jakob wegschaffen. * Dies ist mein Bund für sie, wenn ich ihre Sünden wegnehme.
V. Ganz Israel wird gerettet; denn Gottes Verheißung bleibt bestehen. * Dies ist mein Bund für sie, wenn ich ihre Sünden wegnehme.
ZWEITE LESUNG
John Henry Kardinal Newman (+1890)
Aus dem Buch "Betrachtungen und Gebete".
Jesu vertrauter Umgang mit den Menschen
Der heilige Johannes der Täufer sprach in seiner Predigt von einem, der zu den Menschen kommen und in ganz anderer Weise zu ihnen sprechen werde. Er werde sich nicht von ihnen trennen und als ein höheres Wesen zur Schau stellen, sondern ihr Bruder sein; Fleisch von ihrem Fleisch, einer unter vielen Brüdern, der aus ihrer Mitte kommt und zu ihnen gehört. Ja, er war schon unter ihnen: „Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt." (1) Dieser Größere nannte sich selbst den Menschensohn. Er war zufrieden, in allem wie ein Mensch befunden zu werden, obwohl er der Allerhöchste war. Der heilige Johannes und die anderen Evangelisten, deren Berichte über ihn ihrem Charakter nach sonst so verschieden sind, stimmen darin auffallend überein. Der Täufer wies ausdrücklich auf Jesus hin, nicht vor der Menge, sondern vor einem oder zweien seiner Jünger, die sich dann aufmachen, Jesus zu suchen, und die Erlaubnis erhalten, ihm nach Hause zu folgen (2). Allmählich fängt Jesus an, sich zu erkennen zu geben und seine Herrlichkeit in Wundern zu offenbaren. Aber wo? Bei einer Hochzeit, wo es nicht selten zu Ausschweifungen kam, wie der Speisemeister andeutet (3). Und wie? Indem er den Wein vermehrt, das Mittel solcher Ausschweifungen. Er nahm an dieser Hochzeit nicht als Lehrer teil, sondern als Gast und sozusagen aus gesellschaftlichen Rücksichten, denn er war in Begleitung seiner Matter.
Dies alles geschah, o geliebter Herr und Heiland, weil du die menschliche Natur, die du ins Dasein gerufen, so sehr geliebt hast. Du hast uns nicht allein geliebt als deine Geschöpfe, als das Werk deiner Hand, sondern als Menschen. Du liebst alle, denn alle hast du erschaffen, den Menschen aber liebst du über alles. Wie ist das möglich, o Herr? Was hat der Mensch voraus vor andern? Wer kann die Tiefe deiner Ratschlüsse und Pläne ergründen? Du hast die Menschen mehr geliebt als die Engel; darum hast du nicht Engelsgestalt angenommen, als du dich zu unserer Erlösung offenbartest; du hast auch verschmäht, eine Gestalt, eine Lebensweise oder einen Beruf zu wählen, der über dem gewöhnlichen menschlichen Dasein lag - du wolltest weder als Nasiräer noch als levitischer Priester, als Mönch oder Einsiedler zu uns kommen, sondern in der Fülle und im wahren Sinn der Menschennatur, die du so sehr geliebt hast. Du bist nicht bloß als vollkommener, sondern als eigentlicher Mensch gekommen, mit all unserer Gebrechlichkeit, unsern Gefühlen und Neigungen, die Sünde allein ausgenommen. Du bist mein älterer Bruder. Was sollte ich fürchten? Du bist jetzt im Himmel noch derselbe wie einst auf Erden: der allmächtige Gott und doch das kleine Kind - der Allheilige und doch ein fühlender, ein ganzer Mensch.
1. Vgl.Joh.1,26. 2.Vgl.Joh.1,36-39. 3.Vgl.Joh.2,10.
RESPONSORIUM
R. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt. * Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt.
V. Er kommt nach mir, und ich bin nicht wert, die Riemen seiner Sandalen zu lösen. * Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt.
ORATION
Gott, du Licht der Völker, du hast unsere Väter durch die Propheten erleuchtet, uns aber hast du in deinem Sohn die Fülle der Wahrheit und des Friedens geschenkt. Gib uns die Gnade, diese Wahrheit zu bezeugen und deinen Frieden hineinzutragen in unsere Welt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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