Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan04: Unterschied zwischen den Versionen
Die Seite wurde neu angelegt: „=Prophetia Daniel. Caput IV.= =Prophezeiung des Daniel Kap. 4= {| border="1" cellpadding="20" cellspacing="0" |colspan="2"| <center> 3. Traumgesicht und Wah…“ |
|||
Zeile 111: | Zeile 111: | ||
===Fußnote=== | ===Fußnote=== | ||
Kap. | Kap. 4 ('''1''') Er gebraucht die Mehrzahl, weil er in einem Traumgesichte vieles sah, was sein Herz verschiedenartig bewegte und ängstigte. - ('''2''') Der König verehrte, wie aus den Inschriften hervorgeht, in ganz besonderer Wise Marduk, den großen Gott, und Nabu, den höchsten Herrscher, Ilu, den Ruhm des Himmels, und Nana, die große Göttin, Ramna, den Gott, der dem Lande Furchtbarkeit verleiht, Sin, der die Gerichte lenkt, Samas, der Sinn für Gerechtigkeit gibt, und andere. So schrieb er denn den Dienern und Priestern der Götter eine gewisse Gewalt zu, welche ihnen die Götter verleihen und von denselben durch Opfer und Gebete erlangen. So wenig er also nach den in [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan02|Dan 2]]''] erzählten Ereignissen die Verehrung der Götzen aufgab, so wenig warf er den Aberglauben von sich, dass die Magier und Beschwörer eine gewisse Macht besaßen. - ('''3''') Da Daniel nicht zu den Dienern und Dolmetschern der Götzen gehörte, denen Nabuchodonosor seinen Traum zuschrieb, war er nicht mit diesen gekommen. – Zuletzt: der hl. Hieronymus las griechisch bei Theodotion hetairos statt heteros. Das Hebr. hat: bis zuletzt. In der Septuag fehlt das V. 2-7 Berichtete. - ('''4''') Da das Schreiben an alle Völker des Babylonischen Reiches gerichtet ist, fügt Nabuchodonosor zu dem den Juden bekannten Namen Daniel den anderen bei Hofe gebrauchten bei: Belit schütze den König. - ('''5''') Die Ausdrücke: meines Gottes, und: die heiligen Götter, zeigen, dass Nabuchodonosor noch immer Götzenanbeter ist. - ('''6''') Der König hatte von den Magiern gehört, dass nur die Götter den Traum andeuten könnten, welchen der König gehabt, [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan02|Dan 2,11]]''], so war e also überzeugt, dass Daniel den Geist besaß. - ('''7''') Besser: erkläre, denn der König gibt das Traumgesicht selbst an. (V. 7-14) - ('''8''') Auf assyrischen Denkmälern erscheint oft ein heiliger Baum, den zwei Schutzgeister bewachen. Unter dem Sinnbilde der Zeder wird bei Ezechiel die Pracht Assurs beschrieben. – [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez31|Ez 31,3ff]]''] ('''9''') Text: Im Schatten. - ('''10''') Diesen Namen hat der König von dem Engel selbst gehört. (V. 14) Die Bedeutung des Namens ist aus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan10|Dan 10,12-21]]''] zu entnehmen. - ('''11''') In V. 12 wird von dem Bilde zur bezeichneten Sache selbst übergegangen. Der König wurde, als der Wahnsinn ihn erfasste, wohl wirklich in Fesseln geworfen (Hier.), wenn auch nicht beständig in solchen gehalten. - ('''12''') Er wird menschliches Fühlen und Wollen mit dem der Tiere vertauschen. - ('''13''') Welchen Raum eine „Zeit“ umfasst, wird nicht bestimmt. Die Zahl sieben ist eine heilige, welche Gottes Werk andeutet und bei solchem oft erwähnt wird. Auch bei den Babyloniern galt sieben als eine heilige Zahl. Viele fassen die sieben Zeiten als ebenso viele Jahre, so die Septuag, Hieron. und zahlreiche Ausleger. Besser indes wird angenommen, dass die Zeit des Wahnsinns durch eine symbolische Zahl als von Gott in besonderer Absicht verhängt bezeichnet wird. - ('''14''') Die Rede nimmt poetischen Schwung an, wie der Parallelismus zeigt. - ('''15''') Der König selbst soll durch die Erfahrung lernen, dass Gott den Hochmütigen widersteht, den Demütigen aber Gnade gewährt. (V. 21, V. 22) - ('''16''') So rätselhaft. - ('''17''') Fehlt im Urtext und bei Theodotion. Die Septuag. weicht in diesem Verse sehr vom chaldäischen Texte ab. - ('''18''') Chald.: Darauf war Daniel, genannt Baltassar, eine ganze Weile (unbestimmte Zeit) starr vor Entsetzen und seine Gedanken machten ihn bestürzt. - ('''19''') Daniel hat das, was sein Herz bewegte, äußerlich zur Erscheinung gebracht. - ('''20''') Daniel wiederholt das Traumgesicht, um dem Könige zu zeigen, dass er es wohl erfasst. So wird die Erklärung wirksamer und zuverlässig, weil der König sieht, dass die Auslegung voll und ganz dem Gegenstande gilt. - ('''21''') Die Tiere des Feldes und die Vögel bezeichnen die verschiedenen Völkerschaften, welche unter der Herrschaft des Königs lebten. Der Zusatz von der Nahrung ist kaum bedeutungslos, wenn ihn auch Daniel nicht ausdrücklich erklärt. - ('''22''') Chald.: Dies bedeutet, o König, und der Beschluss des Höchsten ist es. - ('''23''') Eigentlich: Grünfutter wie Rindern wird man dir zu fressen geben und von des Himmels Tau wird man dich feucht machen. - ('''24''') Besser: Deine Herrschaft wird dir wieder zufallen von der Zeit an, da du weißt, dass der mächtig ist. - ('''25''') Viele übersetzen: durch Gerechtigkeit. Er soll die Tugend üben, welche bei einem Herrscher die zuerst erforderte ist. Mit dieser soll er eine andere verbinden, die Barmherzigkeit gegen Elende. Durch die Übung dieser Tugenden soll der König sich wie durch ein Lösegeld von seinen Sünden befreien. So kühne Worte, dass er mit Sünden belastet sei, hat der König wohl noch niemals gehört. - ('''26''') Das ihm im Traumgesichte Angedrohte kann der König noch abwenden, wenn er die erforderliche Bedingung erfüllt. Chald.: Ob vielleicht deine glückliche Ruhe von Dauer sein wird; d.i. wenn du willst, dass sie von Dauer sei. – Gott zürnt nicht auf die Menschen, sondern auf die Laster. - ('''27''') Gott ist langmütig und geneigt, zu verzeihen; doch der König hat das Jahr ungenützt verstreichen lassen. - ('''28''') Diese Worte charakterisieren den Hochmut und die Gottvergessenheit des Königs. - ('''29''') In einem Fragment des Abydenus, das Eusebius uns bewahrt hat, findet sich ein Hinweis auf diesen Zustand des Nabuchodonosor, die zoanthropische Krankheit. - ('''30''') Die Gott vorherbestimmt. Während der Krankheit hat Nabuchodonosor in lichten Augenblicken die Ursache derselben erkannt und sein Herz zu Gott gewendet. - ('''31''') Der Voraussagung V. 14, V. 22 entsprechend. - ('''32''') Nur dieser, nicht die menschliche Gestalt war ihm geraubt. (Hieron.) - ('''33''') Chald.: Alsbald kehrte dieser zu mir zurück. - ('''34''') Auch in erhaltenen Inschriften zeigt der König große Ehrfurcht vor den Göttern. | ||
- Weitere Kapitel: | - Weitere Kapitel: |
Version vom 3. Februar 2015, 13:42 Uhr
Prophetia Daniel. Caput IV.
Prophezeiung des Daniel Kap. 4
| |
1.Ego Nabuchodonosor quietus eram in domo mea, et florens in palatio meo: 2. Somnium vidi, quod perterruit me: et cogitationes meæ in strato meo, et visiones capitis mei conturbaverunt me. 3. Et per propositum st decretum ut introducerentur in conspectu meo cuncti sapientes Babylonis, et ut solutionem somnii indicarent mihi. 8. Magna arbor, et fortis: et proceritas ejus contingens cœlum: aspectus illius erat usque ad terminos universæ terræ. 12. Verumtamen germen radicum ejus in terra sinite, et alligetur vinculo ferreo et æreo in herbis, quæ foris sunt, et rore cœli tingatur, et cum feris pars ejus in herba terræ. 13. Cor ejus ab humano commutetur, et cor feræ detur ei: et septem tempora mutentur super eum. 14. In sententia vigilum decretum est, et sermo sanctorum, et petitio: donec cognoscant viventes quoniam dominatur Exelsus in regio hominum; et circumque voluerit, dabit illud, et humillimum hominem constituet super eum.
19. Tu es rex, qui magnificatus es, et invaluisti: et magnitudo tua crevit, et pervenit usque ad cœlum, et potestas tua in terminos universæ terræ. 20. Quod autem vidit rex vigilem, et sanctum descendere de cœlo, et dicere: Succidite arborem, et dissipate illam, attamen germen radicum ejus in terra dimittite, et vinciatur ferro et ære in herbis foris, et rore cœli conspergatur, et cum feris sit pabulum ejus, donec septem tempora mutentur super eum:
23. Quod autem præcepit ut relimqueretur germen radicum ejus, id est arboris: regnum tuum tibi manebit postquam cognoveris potestatem esse cœlestem. 25. Omnia hæc venerunt super Nabuchodonosor regem. 27. Responditque re, et ait: Nonne hæc est Babylon magna, quam ego ædificavi in domum regni, in robore fortitudinis meæ, et in gloria decoris mei? 28. Cumque sermo adhuc esset in ore regis, vox de cœlo ruit: Tibi dicitur Nabuchodonosor rex: Regnum tuum transibit a te, 29. Et ab hominibus ejicient te, et cum bestiis et feris erit habitatio tua: fœnum quasi bos comedes, et septem tempora mutabuntur super te, donec scias quod dominetur Excelsus in regno hominum, et cuicumque voluerit, det illud. 30. Eadem hora sermo completus est super Nabuchodonosor, et ex hominibus abjectus est, et fœnum ut bos comedit et rore cœli corpus ejus infectum est: donec capilli ejus in similitudinem aquilarum crescerent, et ungues ejus quasi avium. 31. Igitur post finem dierum ego Nabuchodonosor oculos meos ad cœlum levavi, et sensus meus redditus est mihi: et Altissimo benedixi, et viventem in sempiternum laudavi, et glorificavi: quia potestas ejus potestas sempiterna, et regnum ejus in generationem et generationem. 33. In ipso tempore sensus meus reversus est ad me, et ad honorem regni mei, decoremque perveni: et figura mea reversa est ad me: et optimates mei, et magistratus mei requisierunt me, et in regno meo restitutus sum: et magnificentia amplior addita est mihi. 34. Nunc igitur ego Nabuchodonosor laudo, et magnifico, et glorifico regem cœli: quia omnia opera ejus vera, et viæ ejus judicia, et gradientes in superbia potest humiliare.
|
|
Fußnote
Kap. 4 (1) Er gebraucht die Mehrzahl, weil er in einem Traumgesichte vieles sah, was sein Herz verschiedenartig bewegte und ängstigte. - (2) Der König verehrte, wie aus den Inschriften hervorgeht, in ganz besonderer Wise Marduk, den großen Gott, und Nabu, den höchsten Herrscher, Ilu, den Ruhm des Himmels, und Nana, die große Göttin, Ramna, den Gott, der dem Lande Furchtbarkeit verleiht, Sin, der die Gerichte lenkt, Samas, der Sinn für Gerechtigkeit gibt, und andere. So schrieb er denn den Dienern und Priestern der Götter eine gewisse Gewalt zu, welche ihnen die Götter verleihen und von denselben durch Opfer und Gebete erlangen. So wenig er also nach den in [Dan 2] erzählten Ereignissen die Verehrung der Götzen aufgab, so wenig warf er den Aberglauben von sich, dass die Magier und Beschwörer eine gewisse Macht besaßen. - (3) Da Daniel nicht zu den Dienern und Dolmetschern der Götzen gehörte, denen Nabuchodonosor seinen Traum zuschrieb, war er nicht mit diesen gekommen. – Zuletzt: der hl. Hieronymus las griechisch bei Theodotion hetairos statt heteros. Das Hebr. hat: bis zuletzt. In der Septuag fehlt das V. 2-7 Berichtete. - (4) Da das Schreiben an alle Völker des Babylonischen Reiches gerichtet ist, fügt Nabuchodonosor zu dem den Juden bekannten Namen Daniel den anderen bei Hofe gebrauchten bei: Belit schütze den König. - (5) Die Ausdrücke: meines Gottes, und: die heiligen Götter, zeigen, dass Nabuchodonosor noch immer Götzenanbeter ist. - (6) Der König hatte von den Magiern gehört, dass nur die Götter den Traum andeuten könnten, welchen der König gehabt, [Dan 2,11], so war e also überzeugt, dass Daniel den Geist besaß. - (7) Besser: erkläre, denn der König gibt das Traumgesicht selbst an. (V. 7-14) - (8) Auf assyrischen Denkmälern erscheint oft ein heiliger Baum, den zwei Schutzgeister bewachen. Unter dem Sinnbilde der Zeder wird bei Ezechiel die Pracht Assurs beschrieben. – [Ez 31,3ff] (9) Text: Im Schatten. - (10) Diesen Namen hat der König von dem Engel selbst gehört. (V. 14) Die Bedeutung des Namens ist aus [Dan 10,12-21] zu entnehmen. - (11) In V. 12 wird von dem Bilde zur bezeichneten Sache selbst übergegangen. Der König wurde, als der Wahnsinn ihn erfasste, wohl wirklich in Fesseln geworfen (Hier.), wenn auch nicht beständig in solchen gehalten. - (12) Er wird menschliches Fühlen und Wollen mit dem der Tiere vertauschen. - (13) Welchen Raum eine „Zeit“ umfasst, wird nicht bestimmt. Die Zahl sieben ist eine heilige, welche Gottes Werk andeutet und bei solchem oft erwähnt wird. Auch bei den Babyloniern galt sieben als eine heilige Zahl. Viele fassen die sieben Zeiten als ebenso viele Jahre, so die Septuag, Hieron. und zahlreiche Ausleger. Besser indes wird angenommen, dass die Zeit des Wahnsinns durch eine symbolische Zahl als von Gott in besonderer Absicht verhängt bezeichnet wird. - (14) Die Rede nimmt poetischen Schwung an, wie der Parallelismus zeigt. - (15) Der König selbst soll durch die Erfahrung lernen, dass Gott den Hochmütigen widersteht, den Demütigen aber Gnade gewährt. (V. 21, V. 22) - (16) So rätselhaft. - (17) Fehlt im Urtext und bei Theodotion. Die Septuag. weicht in diesem Verse sehr vom chaldäischen Texte ab. - (18) Chald.: Darauf war Daniel, genannt Baltassar, eine ganze Weile (unbestimmte Zeit) starr vor Entsetzen und seine Gedanken machten ihn bestürzt. - (19) Daniel hat das, was sein Herz bewegte, äußerlich zur Erscheinung gebracht. - (20) Daniel wiederholt das Traumgesicht, um dem Könige zu zeigen, dass er es wohl erfasst. So wird die Erklärung wirksamer und zuverlässig, weil der König sieht, dass die Auslegung voll und ganz dem Gegenstande gilt. - (21) Die Tiere des Feldes und die Vögel bezeichnen die verschiedenen Völkerschaften, welche unter der Herrschaft des Königs lebten. Der Zusatz von der Nahrung ist kaum bedeutungslos, wenn ihn auch Daniel nicht ausdrücklich erklärt. - (22) Chald.: Dies bedeutet, o König, und der Beschluss des Höchsten ist es. - (23) Eigentlich: Grünfutter wie Rindern wird man dir zu fressen geben und von des Himmels Tau wird man dich feucht machen. - (24) Besser: Deine Herrschaft wird dir wieder zufallen von der Zeit an, da du weißt, dass der mächtig ist. - (25) Viele übersetzen: durch Gerechtigkeit. Er soll die Tugend üben, welche bei einem Herrscher die zuerst erforderte ist. Mit dieser soll er eine andere verbinden, die Barmherzigkeit gegen Elende. Durch die Übung dieser Tugenden soll der König sich wie durch ein Lösegeld von seinen Sünden befreien. So kühne Worte, dass er mit Sünden belastet sei, hat der König wohl noch niemals gehört. - (26) Das ihm im Traumgesichte Angedrohte kann der König noch abwenden, wenn er die erforderliche Bedingung erfüllt. Chald.: Ob vielleicht deine glückliche Ruhe von Dauer sein wird; d.i. wenn du willst, dass sie von Dauer sei. – Gott zürnt nicht auf die Menschen, sondern auf die Laster. - (27) Gott ist langmütig und geneigt, zu verzeihen; doch der König hat das Jahr ungenützt verstreichen lassen. - (28) Diese Worte charakterisieren den Hochmut und die Gottvergessenheit des Königs. - (29) In einem Fragment des Abydenus, das Eusebius uns bewahrt hat, findet sich ein Hinweis auf diesen Zustand des Nabuchodonosor, die zoanthropische Krankheit. - (30) Die Gott vorherbestimmt. Während der Krankheit hat Nabuchodonosor in lichten Augenblicken die Ursache derselben erkannt und sein Herz zu Gott gewendet. - (31) Der Voraussagung V. 14, V. 22 entsprechend. - (32) Nur dieser, nicht die menschliche Gestalt war ihm geraubt. (Hieron.) - (33) Chald.: Alsbald kehrte dieser zu mir zurück. - (34) Auch in erhaltenen Inschriften zeigt der König große Ehrfurcht vor den Göttern.
- Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 |
Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.