Genesis: Unterschied zwischen den Versionen
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Das erste Buch Moses, das Buch Genesis, ist der erste Teil einer größeren Einheit, die man allgemein als »fünf Bücher Moses« (Pentateuch) bezeichnet. Das Buch erzählt uns die Geschichte der »Ursprünge«, besser gesagt, der Heilsgeschichte Gottes, angefangen von der Erschaffung der Welt und des Menschen bis zum Tod des Ägyptischen Joseph. Es sind Erzählungen aus dem Leben der vorgeschichtlichen Menschheit, die in die Geschichte der Ahnen Israels münden. Danach teilt es sich In zwei recht ungleiche Teile: Die Urgeschichte (1-11), welche die Menschheit als große Gottesfamilie zum Gegenstand hat, und die Patriarchengeschichte (12-50). In der Abrahamsgeschichte (12,1-25,18) ist es der vielfach bewährte und erprobte Glaube, der Gott zum Handeln veranlaßt. In den Jakobserzählungen (25,19-35,29) geht es um den Vater der zwölf Stämme, der in all seinen menschlichen Schwächen geschildert wird. Er entspricht nicht dem jüdischen Ideal, dem christlichen schon gar nicht. Hier soll die Tatsache zum Ausdruck kommen, daß die göttlichen Verheißungen und Gnaden völlig unverdient sind. Die Josephsüberlieferung (37-50) ist das Hohelied von der göttlichen Vorsehung, die alle menschlichen Berechnungen durchkreuzt, um ihr Ziel zu erreichen: die Auserwählung jenes Volkes, in dem der Weltenheiland geboren werden soll. Die in der Genesis erhaltenen Berichte haben einen großen zeitlichen Abstand von den Begebenheiten selbst. Sie mögen vor ihrer schriftlichen Festlegung durch mündliche Überlieferung, Singen und Sagen weitergegeben worden sein. So erklären sich manche Unausgeglichenheiten und scheinbare Widersprüche: die Überlieferungsströme fließen aus verschiedenen Quellen; Hauptquelle und erster Gewährsmann ist Moses. | Das erste Buch Moses, das Buch Genesis, ist der erste Teil einer größeren Einheit, die man allgemein als »fünf Bücher Moses« (Pentateuch) bezeichnet. Das Buch erzählt uns die Geschichte der »Ursprünge«, besser gesagt, der Heilsgeschichte Gottes, angefangen von der Erschaffung der Welt und des Menschen bis zum Tod des Ägyptischen Joseph. Es sind Erzählungen aus dem Leben der vorgeschichtlichen Menschheit, die in die Geschichte der Ahnen Israels münden. Danach teilt es sich In zwei recht ungleiche Teile: Die Urgeschichte (1-11), welche die Menschheit als große Gottesfamilie zum Gegenstand hat, und die Patriarchengeschichte (12-50). In der Abrahamsgeschichte (12,1-25,18) ist es der vielfach bewährte und erprobte Glaube, der Gott zum Handeln veranlaßt. In den Jakobserzählungen (25,19-35,29) geht es um den Vater der zwölf Stämme, der in all seinen menschlichen Schwächen geschildert wird. Er entspricht nicht dem jüdischen Ideal, dem christlichen schon gar nicht. Hier soll die Tatsache zum Ausdruck kommen, daß die göttlichen Verheißungen und Gnaden völlig unverdient sind. Die Josephsüberlieferung (37-50) ist das Hohelied von der göttlichen Vorsehung, die alle menschlichen Berechnungen durchkreuzt, um ihr Ziel zu erreichen: die Auserwählung jenes Volkes, in dem der Weltenheiland geboren werden soll. Die in der Genesis erhaltenen Berichte haben einen großen zeitlichen Abstand von den Begebenheiten selbst. Sie mögen vor ihrer schriftlichen Festlegung durch mündliche Überlieferung, Singen und Sagen weitergegeben worden sein. So erklären sich manche Unausgeglichenheiten und scheinbare Widersprüche: die Überlieferungsströme fließen aus verschiedenen Quellen; Hauptquelle und erster Gewährsmann ist Moses. | ||
[[:Kategorie:Vulgata:AT:1Mos01]] |
Version vom 20. April 2024, 08:03 Uhr
Genesis
Das erste Buch Moses, das Buch Genesis, ist der erste Teil einer größeren Einheit, die man allgemein als »fünf Bücher Moses« (Pentateuch) bezeichnet. Das Buch erzählt uns die Geschichte der »Ursprünge«, besser gesagt, der Heilsgeschichte Gottes, angefangen von der Erschaffung der Welt und des Menschen bis zum Tod des Ägyptischen Joseph. Es sind Erzählungen aus dem Leben der vorgeschichtlichen Menschheit, die in die Geschichte der Ahnen Israels münden. Danach teilt es sich In zwei recht ungleiche Teile: Die Urgeschichte (1-11), welche die Menschheit als große Gottesfamilie zum Gegenstand hat, und die Patriarchengeschichte (12-50). In der Abrahamsgeschichte (12,1-25,18) ist es der vielfach bewährte und erprobte Glaube, der Gott zum Handeln veranlaßt. In den Jakobserzählungen (25,19-35,29) geht es um den Vater der zwölf Stämme, der in all seinen menschlichen Schwächen geschildert wird. Er entspricht nicht dem jüdischen Ideal, dem christlichen schon gar nicht. Hier soll die Tatsache zum Ausdruck kommen, daß die göttlichen Verheißungen und Gnaden völlig unverdient sind. Die Josephsüberlieferung (37-50) ist das Hohelied von der göttlichen Vorsehung, die alle menschlichen Berechnungen durchkreuzt, um ihr Ziel zu erreichen: die Auserwählung jenes Volkes, in dem der Weltenheiland geboren werden soll. Die in der Genesis erhaltenen Berichte haben einen großen zeitlichen Abstand von den Begebenheiten selbst. Sie mögen vor ihrer schriftlichen Festlegung durch mündliche Überlieferung, Singen und Sagen weitergegeben worden sein. So erklären sich manche Unausgeglichenheiten und scheinbare Widersprüche: die Überlieferungsströme fließen aus verschiedenen Quellen; Hauptquelle und erster Gewährsmann ist Moses.