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12,26-32: Der neue Herrscher des Nordreiches wollte auch in religiösen Anliegen bestimmen. Wenn das Volk weiterhin nach Jerusalem pilgerte, war die Gefahr einer Wiedervereinigung von Nord- und Südreich naheliegend. Betel war eine altehrwürdige Kultstätte, durch die Erzväter selbst geweiht und geheiligt (1 Mos 12,8; 13,4; 28,19). Es lag an der Südgrenze des Nordreiches. Zu Dan an dessen nördlicher Grenze vgl Richt 18,27-31. Dieser gesetzwidrige Gottesdienst, der einem naturhaften Jahwe bzw. Baal galt, war die oft erwähnte »Sünde Jerobeams«, zu der Israel verführt wurde. - Weitere Kapitel: | 12,26-32: Der neue Herrscher des Nordreiches wollte auch in religiösen Anliegen bestimmen. Wenn das Volk weiterhin nach Jerusalem pilgerte, war die Gefahr einer Wiedervereinigung von Nord- und Südreich naheliegend. Betel war eine altehrwürdige Kultstätte, durch die Erzväter selbst geweiht und geheiligt (1 Mos 12,8; 13,4; 28,19). Es lag an der Südgrenze des Nordreiches. Zu Dan an dessen nördlicher Grenze vgl Richt 18,27-31. Dieser gesetzwidrige Gottesdienst, der einem naturhaften Jahwe bzw. Baal galt, war die oft erwähnte »Sünde Jerobeams«, zu der Israel verführt wurde. - Weitere Kapitel: | ||
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Version vom 30. November 2010, 18:45 Uhr
Erstes Buch der Könige
Kapitel 12
Reichsspaltung
1 Rehabeam begab sich nach Sichem; denn dorthin war ganz Israel gekommen, um ihn zum König auszurufen. 2 Jerobeam, der Sohn Nebats, erfuhr es; er befand sich noch in Ägypten, wohin er vor dem König Salomo geflohen war; nun kehrte er aus Ägypten heim. 3 Man sandte hin und ließ ihn rufen. Jerobeam und die ganze Gemeinde Israels kamen und sagten zu Rehabeam: 4 »Dein Vater hat uns ein hartes Joch auferlegt; mildere du nun die harte Fron deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auflud; dann wollen wir dir dienen!« 5 Er antwortete ihnen: »Geht weg und kommt nach drei Tagen wieder zu mir!« Die Leute zerstreuten sich also. 6 Da beriet sich der König Rehabeam mit den Alten, die zu Lebzeiten seines Vaters Salomo in dessen Diensten gestanden hatten. Er fragte sie: »Was ratet ihr mir, dem Volk zu sagen?« 7 Sie antworteten ihm: »Wenn du dich heute zum Diener dieses Volkes machst, ihnen gefügig bist, sie beachtest und ihnen freundliche Worte sagst, dann werden sie dir allezeit dienen.« 8 Er aber verwarf den Rat, den die alten Leute ihm gegeben hatten. Er besprach sich mit den jungen, die mit ihm zusammen aufgewachsen waren und nun in seinem Dienst standen. 9 Er fragte sie: »Welchen Rat gebt ihr mir, daß wir diesem Volk einen Bescheid erteilen können, da es zu mir sagte: »Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat!<?« 10 Die jungen Leute, die mit ihm groß geworden waren, entgegneten: »So sollst du diesem Volk antworten, das zu dir sagte: »Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht; mach du es leichter! so sollst du sprechen: >Mein kleiner Finger ist stärker als die Lenden meines Vaters. 11 Wohlan, mein Vater hat euch ein schweres Joch auferlegt, ich aber will euer Joch noch mehr erschweren. Mein Vater hat euch mit Geißeln geschlagen, ich aber will euch mit Stachelpeitschen züchtigen!<« 12 Nach drei Tagen kamen Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam, wie der König geboten hatte: »Kommt in drei Tagen wieder zu mir!« 13 Da gab der König dem Volk eine harte Antwort. Er mißachtete den Ratschlag, den die Alten ihm gegeben hatten. 14 Er redete mit ihnen nach dem Rat der jungen Leute: »Mein Vater hat euch ein schweres Joch auferlegt, ich aber will es noch mehr erschweren. Mein Vater hat euch mit Geißeln geschlagen, ich aber will euch mit Stachelpeitschen züchtigen!« 15 Der König hörte nicht auf das Volk; denn so war es vom Herrn gefügt, der das Wort bestätigen wollte, das er durch Achia aus Silo zu Jerobeam, dem Sohne Nebats, gesprochen hatte. 16 Ganz Israel merkte nun, daß der König nicht auf sie hörte. Sie gaben also dem König folgende Antwort: »Wir haben keinen Anteil an David und kein Erbe an Isais Sohn! Zu deinen Zelten, Israel! Nun sorge du für dein Haus, David!« Da kehrte Israel zu seinen Zelten zurück. 17 Nur über die Söhne Israels, die in den Städten Judas wohnten, herrschte Rehabeam als König.
Flucht Rehabeams
18 Da sandte der König Rehabeam den Fronaufseher Adoram. Ganz Israel bewarf ihn mit Steinen, so daß er starb. Der König Rehabeam konnte gerade noch auf den Wagen steigen und nach Jerusalem fliehen. 19 So fiel Israel vom Hause David ab bis zum heutigen Tag.
Rehabeam (932-917) gegen Jerobeam (932-911)
20 Als nun Israel die Kunde vernahm, daß Jerobeam heimgekehrt sei, sandten sie hin, ließen ihn zur Versammlung rufen und machten ihn zum König über ganz Israel. Außer dem Stamme Juda leistete niemand dem Haus David Gefolgschaft. 21 Rehabeam kam nach Jerusalem. Er musterte vom ganzen Haus Juda und dem Stamm Benjamin 180000 auserlesene Krieger, um mit dem Haus Israel zu kämpfen und die Königswürde für sich, den Sohn Salomos, zurückzugewinnen. 22 Da erging das Wort Gottes an Schemaja, den Gottesmann: 23 »Sage zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König von Juda, sowie zum ganzen Haus Juda und Benjamin und dem übrigen Volk: 24 So spricht der Herr: Zieht nicht hinaus und führt nicht Krieg mit euren Brüdern, den Israeliten! Jeder kehre in sein Haus zurück; denn von mir ist dies verfügt worden.« Sie hörten das Wort des Herrn und kehrten heim, wie der Herr befohlen hatte.
Betel und Dan
25 Jerobeam baute Sichern im Gebirge von Ephraim aus und siedelte sich daselbst an. Von hier aus zog er hin und befestigte Penuel. 26 Jerobeam überlegte bei sich selbst: »Nun wird die Königswürde doch wieder an das Haus David kommen! 27 Ziehen diese Leute aus und bringen im Tempel des Herrn zu Jerusalem Opfer dar, dann kehrt das Herz dieses Volkes sich wieder ihrem Herrn Rehabeam zu, dem König von Juda. Mich werden sie töten und sich Rehabeam, dem König von Juda, zuwenden.« 28 Dies überlegte der König bei sich. Er ließ zwei goldene Kälber anfertigen und erklärte dem Volk: »Schon allzu lang seid ihr nach Jerusalem hinaufgezogen. Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Lande Ägypten weggeführt hat!« 29 Er stellte das eine Kalb in Betel auf, und das andere schaffte er nach Dan. 30 Dies ward der Anlaß zur Sünde. Das Volk zog vor dem anderen Kalb her bis nach Dan. 31 Jerobeam errichtete auch Höhenheiligtümer. Er setzte aus der Gesamtheit des Volkes Priester ein, die nicht Nachkommen Levis waren. 32 Jerobeam führte auch für den fünfzehnten Tag des achten Monats ein Fest ein, entsprechend dem Fest in Juda; er bestieg dabei selbst den Altar. So tat er in Betel, um den Kälbern zu opfern, die er angefertigt hatte. In Betel ließ er auch die von ihm eingesetzten Priester der Höhenheiligtümer den Dienst verrichten. 33 Er war zum Altar hinaufgestiegen, den er in Betel errichtet hatte; es war am fünfzehnten Tage des achten Monats, den er sich ausgedacht und als Fest für die Israeliten eingeführt hatte. Er war soeben zum Altar hinaufgestiegen, um ein Rauchopfer darzubringen.
Fußnote
12,26-32: Der neue Herrscher des Nordreiches wollte auch in religiösen Anliegen bestimmen. Wenn das Volk weiterhin nach Jerusalem pilgerte, war die Gefahr einer Wiedervereinigung von Nord- und Südreich naheliegend. Betel war eine altehrwürdige Kultstätte, durch die Erzväter selbst geweiht und geheiligt (1 Mos 12,8; 13,4; 28,19). Es lag an der Südgrenze des Nordreiches. Zu Dan an dessen nördlicher Grenze vgl Richt 18,27-31. Dieser gesetzwidrige Gottesdienst, der einem naturhaften Jahwe bzw. Baal galt, war die oft erwähnte »Sünde Jerobeams«, zu der Israel verführt wurde. - Weitere Kapitel: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
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