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15 Da kam Numenius mit seinen Begleitern aus Rom mit Briefen an die Könige und Länder; darin stand geschrieben: 16 »Lucius, römischer Konsul, entbietet König Ptolemäus Grüße. 17 Die Botschafter der Juden kamen zu uns als unsere Freunde und Bundesgenossen, um die seit jeher bestehende Freundschaft und Bundesgenossenschaft zu erneuern. Sie waren gesandt von Simon, dem Hohenpriester, und von der Volksgemeinde der Juden. 18 Sie brachten auch einen goldenen Schild im Wert von tausend Minen mit. 19 Es hat uns nun gefallen, den Königen und Ländern zu schreiben, nichts Böses gegen sie auszuhecken, sie, ihre Städte und ihr Land nicht zu bekriegen und sich auch nicht mit jenen zu verbinden, die gegen sie Krieg führen. 20 Wir hielten es für richtig, den Schild von ihnen anzunehmen. 21 Sind nun einige Verbrecher aus ihrem Land zu euch geflohen, so liefert sie dem Hohenpriester Simon aus, damit er sie nach ihrem Gesetz bestrafe!« 22 Dasselbe schrieb er auch an König Demetrius, Attalus, Ariarathes und Arsakes 23 sowie an alle Länder: nach Sampsame und an die Spartaner, nach Delos, Myndos und Sikyon, nach Karten, Samos und Pamphylien, nach Lykien und Halikarnassos, nach Rhodos und Phasalis, Kos und Side, nach Arados und Gortyna, nach Knidos, Cypern und Cyrene. 24 Eine Abschrift davon stellte man dem Hohenpriester Simon zu. | 15 Da kam Numenius mit seinen Begleitern aus Rom mit Briefen an die Könige und Länder; darin stand geschrieben: 16 »Lucius, römischer Konsul, entbietet König Ptolemäus Grüße. 17 Die Botschafter der Juden kamen zu uns als unsere Freunde und Bundesgenossen, um die seit jeher bestehende Freundschaft und Bundesgenossenschaft zu erneuern. Sie waren gesandt von Simon, dem Hohenpriester, und von der Volksgemeinde der Juden. 18 Sie brachten auch einen goldenen Schild im Wert von tausend Minen mit. 19 Es hat uns nun gefallen, den Königen und Ländern zu schreiben, nichts Böses gegen sie auszuhecken, sie, ihre Städte und ihr Land nicht zu bekriegen und sich auch nicht mit jenen zu verbinden, die gegen sie Krieg führen. 20 Wir hielten es für richtig, den Schild von ihnen anzunehmen. 21 Sind nun einige Verbrecher aus ihrem Land zu euch geflohen, so liefert sie dem Hohenpriester Simon aus, damit er sie nach ihrem Gesetz bestrafe!« 22 Dasselbe schrieb er auch an König Demetrius, Attalus, Ariarathes und Arsakes 23 sowie an alle Länder: nach Sampsame und an die Spartaner, nach Delos, Myndos und Sikyon, nach Karten, Samos und Pamphylien, nach Lykien und Halikarnassos, nach Rhodos und Phasalis, Kos und Side, nach Arados und Gortyna, nach Knidos, Cypern und Cyrene. 24 Eine Abschrift davon stellte man dem Hohenpriester Simon zu. | ||
===Zerwürfnisse mit Antiochus VII.=== | ===Zerwürfnisse mit Antiochus VII.=== | ||
25 König Antiochus belagerte Dora erneut. Er führte ständig Mannschaften heran, ließ Belagerungsmaschinen aufstellen und schloß Tryphon ein, so daß ihm der Ausgang und Zugang unmöglich war. 26 Simon sandte dem Antiochus zweitausend auserlesene Männer, um auf seiner Seite zu kämpfen, dazu Silber und Gold und reichlich viel Kriegsmaterial. 27 Aber er wollte dies nicht annehmen, sondern machte alles, was er früher mit ihm vereinbart hatte, rückgängig und brach mit ihm. 28 Den Athenobius, einen seiner Freunde, sandte er zu ihm, um mit ihm folgendermaßen zu verhandeln: »Ihr seid die Herren von Joppe, von Geser und der Burg in Jerusalem; das sind Städte meines Reiches. 29 Ihr Gebiet habt ihr verheert und dem Land großen Schaden zugefügt. Vieler Orte meines Reiches habt ihr euch bemächtigt. 30 Gebt nun die Städte wieder heraus, die ihr in Besitz nahmt, und zahlt Steuern für die Orte, deren ihr euch außerhalb des Gebietes von Judäa bemächtigt habt! 31 Im anderen Fall zahlt dafür fünfhundert Talente Silber und für den Schaden, den ihr angerichtet habt, sowie für die Steuern der Städte weitere fünfhundert Talente! Sonst kommen wir und führen mit euch Krieg.« 32 Nun kam also Athenobius, der Freund des Königs, nach Jerusalem. Er sah die Prachtentfaltung des Simon und den Schenktisch mit goldenen und silbernen Gefäßen sowie die zahlreiche Dienerschaft. Er war erstaunt und meldete ihm die Worte des Königs. <br/> | |||
33 Simon gab ihm zur Antwort: »Wir haben weder fremdes Land eingenommen noch uns fremden Eigentums bemächtigt, sondern lediglich des Erbes unserer Väter, das von unseren Feinden ohne rechtliche Grundlage im Lauf der Zeit erobert wurde. 34 Wir ergreifen die Gelegenheit, um das Erbe unserer Väter festzuhalten. 35 Joppe und Geser, die du verlangst, haben ihrerseits dem Volk und unserem Land schwer geschadet. Wir wollen aber dafür hundert Talente zahlen.« 36 Darauf gab ihm Athenobius keine Antwort, kehrte vielmehr wütend zum König zurück und berichtete ihm diese Reden, ferner von der Pracht des Simon und von allem, was er gesehen hatte. Da wurde der König überaus zornig. | 33 Simon gab ihm zur Antwort: »Wir haben weder fremdes Land eingenommen noch uns fremden Eigentums bemächtigt, sondern lediglich des Erbes unserer Väter, das von unseren Feinden ohne rechtliche Grundlage im Lauf der Zeit erobert wurde. 34 Wir ergreifen die Gelegenheit, um das Erbe unserer Väter festzuhalten. 35 Joppe und Geser, die du verlangst, haben ihrerseits dem Volk und unserem Land schwer geschadet. Wir wollen aber dafür hundert Talente zahlen.« 36 Darauf gab ihm Athenobius keine Antwort, kehrte vielmehr wütend zum König zurück und berichtete ihm diese Reden, ferner von der Pracht des Simon und von allem, was er gesehen hatte. Da wurde der König überaus zornig. | ||
===Feldzug des Kendebäus=== | ===Feldzug des Kendebäus=== |
Aktuelle Version vom 18. November 2019, 13:34 Uhr
Erstes Buch der Makkabäer
Kapitel 15
Antiochus VII. Sidetes
1 Antiochus, der Sohn des Königs Demetrius, sandte von den Inseln des Meeres einen Brief an Simon, den Priester und Fürsten der Juden, und an das ganze Volk. 2 Inhaltlich lautete er wie folgt: »König Antiochus entbietet dem Hohenpriester und Volksfürsten Simon und dem jüdischen Volk Grüße. 3 Einige Frevler haben zwar das Reich unserer Väter in Besitz genommen, ich will aber das Königreich wieder erobern, um den früheren Zustand wiederherzustellen. Ich habe also eine Menge von Streitkräften aufgeboten und Kriegsschiffe gerüstet. 4 Ich will nun an Land gehen, um denen entgegenzutreten, die unser Land verwüstet und zahlreiche Städte in meinem Reich verheert haben. 5 Nun bestätige ich dir alle Steuernachlässe, die dir meine Vorgänger im Königsamt gewährten, und auch alles andere, was sie dir an Abgaben nachgelassen haben. 6 Auch billige ich dir zu, eigene Münzen zu prägen als Zahlungsmittel für dein Land. 7 Jerusalem und das Heiligtum seien frei! Alle Waffen, mit denen du dich versehen, die Festungen, die du erbaut und in Händen hast, sollen dir verbleiben! 8 Jegliche Leistung an die Krone, auch für die Zukunft, sei dir von heute ab für immer nachgelassen! 9 Sobald wir aber unser Reich wieder erobert haben, werden wir dich, dein Volk und das Heiligtum mit großer Ehre auszeichnen, damit euer Ruhm auf der ganzen Erde offenbar werde.«
Dora
10 Im Jahre 174 kam Antiochus in das Land seiner Ahnen. Alle Streitkräfte schlossen sich ihm an, so daß nur wenige mit Tryphon gemeinsame Sache machten. 11 Antiochus setzte dem Tryphon nach, und dieser gelangte auf der Flucht nach Dora, das am Meer liegt. 12 Er erkannte nämlich, daß das Unheil sich über ihm zusammenballte und die Truppen ihn im Stiche ließen. 13 Antiochus aber belagerte mit hundertzwanzigtausend Mann und achttausend Reitern die Stadt Dora. 14 Er umzingelte sie, und die Schiffe griffen vom Meer aus an. Vom Land und vom Meer bedrängte er also die Stadt und ließ niemand mehr aus- und eingehen.
Brief aus Rom
15 Da kam Numenius mit seinen Begleitern aus Rom mit Briefen an die Könige und Länder; darin stand geschrieben: 16 »Lucius, römischer Konsul, entbietet König Ptolemäus Grüße. 17 Die Botschafter der Juden kamen zu uns als unsere Freunde und Bundesgenossen, um die seit jeher bestehende Freundschaft und Bundesgenossenschaft zu erneuern. Sie waren gesandt von Simon, dem Hohenpriester, und von der Volksgemeinde der Juden. 18 Sie brachten auch einen goldenen Schild im Wert von tausend Minen mit. 19 Es hat uns nun gefallen, den Königen und Ländern zu schreiben, nichts Böses gegen sie auszuhecken, sie, ihre Städte und ihr Land nicht zu bekriegen und sich auch nicht mit jenen zu verbinden, die gegen sie Krieg führen. 20 Wir hielten es für richtig, den Schild von ihnen anzunehmen. 21 Sind nun einige Verbrecher aus ihrem Land zu euch geflohen, so liefert sie dem Hohenpriester Simon aus, damit er sie nach ihrem Gesetz bestrafe!« 22 Dasselbe schrieb er auch an König Demetrius, Attalus, Ariarathes und Arsakes 23 sowie an alle Länder: nach Sampsame und an die Spartaner, nach Delos, Myndos und Sikyon, nach Karten, Samos und Pamphylien, nach Lykien und Halikarnassos, nach Rhodos und Phasalis, Kos und Side, nach Arados und Gortyna, nach Knidos, Cypern und Cyrene. 24 Eine Abschrift davon stellte man dem Hohenpriester Simon zu.
Zerwürfnisse mit Antiochus VII.
25 König Antiochus belagerte Dora erneut. Er führte ständig Mannschaften heran, ließ Belagerungsmaschinen aufstellen und schloß Tryphon ein, so daß ihm der Ausgang und Zugang unmöglich war. 26 Simon sandte dem Antiochus zweitausend auserlesene Männer, um auf seiner Seite zu kämpfen, dazu Silber und Gold und reichlich viel Kriegsmaterial. 27 Aber er wollte dies nicht annehmen, sondern machte alles, was er früher mit ihm vereinbart hatte, rückgängig und brach mit ihm. 28 Den Athenobius, einen seiner Freunde, sandte er zu ihm, um mit ihm folgendermaßen zu verhandeln: »Ihr seid die Herren von Joppe, von Geser und der Burg in Jerusalem; das sind Städte meines Reiches. 29 Ihr Gebiet habt ihr verheert und dem Land großen Schaden zugefügt. Vieler Orte meines Reiches habt ihr euch bemächtigt. 30 Gebt nun die Städte wieder heraus, die ihr in Besitz nahmt, und zahlt Steuern für die Orte, deren ihr euch außerhalb des Gebietes von Judäa bemächtigt habt! 31 Im anderen Fall zahlt dafür fünfhundert Talente Silber und für den Schaden, den ihr angerichtet habt, sowie für die Steuern der Städte weitere fünfhundert Talente! Sonst kommen wir und führen mit euch Krieg.« 32 Nun kam also Athenobius, der Freund des Königs, nach Jerusalem. Er sah die Prachtentfaltung des Simon und den Schenktisch mit goldenen und silbernen Gefäßen sowie die zahlreiche Dienerschaft. Er war erstaunt und meldete ihm die Worte des Königs.
33 Simon gab ihm zur Antwort: »Wir haben weder fremdes Land eingenommen noch uns fremden Eigentums bemächtigt, sondern lediglich des Erbes unserer Väter, das von unseren Feinden ohne rechtliche Grundlage im Lauf der Zeit erobert wurde. 34 Wir ergreifen die Gelegenheit, um das Erbe unserer Väter festzuhalten. 35 Joppe und Geser, die du verlangst, haben ihrerseits dem Volk und unserem Land schwer geschadet. Wir wollen aber dafür hundert Talente zahlen.« 36 Darauf gab ihm Athenobius keine Antwort, kehrte vielmehr wütend zum König zurück und berichtete ihm diese Reden, ferner von der Pracht des Simon und von allem, was er gesehen hatte. Da wurde der König überaus zornig.
Feldzug des Kendebäus
37 Tryphon aber bestieg ein Schiff und entfloh nach Orthosia. 38 Da bestimmte der König den Kendebäus zum Heerführer an der Küste und gab ihm Fußtruppen und Reiterei. 39 Dazu trug er ihm auf, gegen Judäa Lager zu beziehen; er befahl ihm, Kedron zu befestigen, die Tore zu verstärken und dann gegen das Volk Krieg zu führen. Der König aber setzte dem Tryphon nach. 40 Da kam Kendebäus nach Jamnia und begann das Volk in Aufregung zu versetzen, in Judäa einzufallen, die Bevölkerung gefangenzunehmen und zu töten. 41 Er befestigte Kedron und legte Reiterei und Streitkräfte hinein, damit sie auf den Straßen Judäas umherstreiften, wie der König ihm aufgetragen hatte.
Fußnote
15,25-41: Durch die Erfolge gegen Tryphon ermutigt, ging nun Antiochus gegen Judäa vor. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 16 |
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