Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore24.Dezember: Unterschied zwischen den Versionen

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Aus dem Buch Jesaja. 44,1-8.21-23 <br/>'''
Aus dem Buch Jesaja. 44,1-8.21-23 <br/>'''


Die Ausgießung des Geistes <br/>
Mehrung des Volkes und Ausgießung des Segens<br/>
Doch höre nunmehr, Jakob, mein Knecht, und Israel, den ich erwählte! So spricht der Herr, der dich schuf, der dich gebildet, der dir vom Mutterleib an geholfen: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und Jeschurun, den ich erwählte! Denn ich gieße Wasser auf dürstende Flur, rieselnde Fluten auf trockenes Erdreich. Auf deine Nachkommen gieße ich meinen Geist, meinen Segen auf deine Kinder. Da sprießen sie wie am Bache das Gras, wie Weiden an Wassergräben. 5 Der eine sagt: ›Ich gehöre dem Herrn‹, der andere nennt seinen Namen nach Jakob, dieser schreibt in seine Hand: ›Für den Herrn‹, jener wird mit Israels Namen benannt.« <br/>
Götzenbilder und ihre Nichtigkeit<br/>
So spricht der Herr, der König von Israel und sein Erlöser, der Herr der Heerscharen: »Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, außer mir gibt es keinen Gott! Wer ist mir gleich? Mag er sich melden! Er tue kund und lege es mir dar! Wer brachte von Urzeit an das Künftige zur Kenntnis? Was kommen wird, mögen sie uns künden! Erschreckt nicht und fürchtet euch nicht! Habe ich es nicht schon längst mitgeteilt und kundgetan? Ihr seid meine Zeugen! Gibt es einen Gott außer mir? Nein, es gibt keinen ›Fels‹! Ich kenne keinen. <br/>
Verheißung und Lobpreis<br/>
Daran denke, o Jakob, und du, Israel! Denn mein Knecht bist du; ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht! Israel, du wirst von mir nicht vergessen! Gleich einer Wolke wische ich deine Vergehen aus, deine Sünden wie ein Gewölk. Kehre zurück zu mir, denn ich erlöse dich!«  <br/>
Jauchzet, ihr Himmel, denn der Herr hat es vollbracht! Jubelt, ihr Tiefen der Erde! Brechet, ihr Berge, in Frohlocken aus, du Wald und alle Bäume darin! Denn der Herr hat Jakob erlöst, an Israel sich verherrlicht! <br/>


Höre, Jakob, mein Knecht, Israel, den ich erwählte. So spricht der Herr, dein Schöpfer, der dich im Mutterleib geformt hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, Jakob, mein Knecht, du, Jeschurun, den ich erwählte. Denn ich gieße Wasser auf den dürstenden Boden, rieselnde
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>
Bäche auf das trockene Land. Ich gieße meinen Geist über deine Nachkommen aus und meinen Segen über deine Kinder. Dann sprossen sie auf wie das Schilf gras, wie Weidenbäume an Wassergräben. Der eine sagt: Ich gehöre dem Herrn. Ein anderer benennt sich mit dem Namen Jakobs. Einer schreibt auf seine Hand: Für den Herrn. Ein anderer wird ehrenvoll mit dem Namen Israel benannt. <br/>
Gottes Ewigkeit und Einzigkeit <br/>
 
So spricht der Herr, Israels König, sein Erlöser, der Herr der Heere: Ich bin der Erste, ich bin der Letzte, außer mir gibt es keinen Gott. Wer ist mir gleich? Er soll sich melden, er tue es mir kund und beweise es mir! Wer hat von Anfang an die Zukunft verkündet? Sie sollen uns sagen, was alles noch kommt. Erschreckt nicht und fürchtet euch nicht! Habe ich es euch nicht schon längst zu Gehör gebracht und verkündet ? Ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott außer mir? Es gibt keinen Fels außer mir, ich kenne keinen. <br/>


Die Erlösung Israels <br/>


Denk daran, Jakob, und du, Israel, daß du mein Knecht bist. Ich habe dich geschaffen, du bist mein Knecht; Israel, ich vergesse dich nicht. Ich fege deine Vergehen hinweg wie eine Wolke und deine Sünden wie Nebel. Kehr um zu mir, denn ich erlöse dich.
Jauchzt, ihr Himmel, denn der Herr hat gehandelt; jubelt, ihr Tiefen der Erde! Brecht in Jubel aus, ihr Berge, ihr Wälder mit all euren Bäumen! Denn der Herr hat Jakob erlöst und an Israel bewiesen, wie herrlich er ist. <br/>




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Aus dem Buch Jesaja. 51,17 - 52,2.7-10''' <br/>
Aus dem Buch Jesaja. 51,17 - 52,2.7-10''' <br/>


Der Zornbecher Gottes <br/>
Rege dich, rühre dich, stehe auf, Jerusalem, die du trankest aus des Herrn Hand den Kelch seines Zornes, den Becher seines Taumels, den du getrunken, geleert hast! Niemand war da, der sie führte, von allen Söhnen, die sie gebar, keiner, der sie an der Hand fasste, von all den Söhnen, die sie erzog. Getroffen hat dich dies beides: - wer klagt nun um dich? - Verheerung und Zusammenbruch, Hunger und Schwert! Wer tröstet dich? 20 Deine Söhne lagen in Ohnmacht da an allen Straßenecken wie eine Gazelle im Stellnetz, trunken vom Grimme des Herrn, vom Schelten deines Gottes.  
Darum höre doch dies, du Gebeugte und Trunkene, doch nicht vom Wein: So spricht dein Gebieter, der Herr und dein Gott, der für sein Volk streitet: »Siehe, ich nehme aus deiner Hand den Kelch des Taumels, den Becher des Grimmes; du sollst ihn fürderhin nicht mehr trinken! Ich lege ihn in die Hand deiner Peiniger, die zu dir sprachen: ›Bücke dich, wir schreiten über dich hin!‹ So machtest du deinen Rücken dem Erdboden gleich und wie eine Straße für Wanderer.« <br/>
Raff dich auf, raff dich auf, steh auf, Jerusalem! <br/>
Schüttle dich los vom Staub, steh auf, Gefangene Jerusalem; löse die Fesseln deines Halses, Tochter Sion in der Gefangenschaft! <br/>
Du hast aus dem Becher des Zorns getrunken, <br/>
Frohlocken bei der Heimkehr<br/>
den der Herr in der Hand hielt.<br/>
Wie lieblich sind auf den Bergen des Frohboten Füße! Frieden kündet er, bringt frohe Botschaft, Heil kündet er, zu Sion spricht er: »Dein Gott ist König!« Horch, deine Wächter! Sie erheben den Ruf, sie jauchzen im Chor. Denn sie erschauen unmittelbar des Herrn Heimkehr nach Sion. Brechet gemeinsam in Jubel aus, ihr Trümmer Jerusalems! Denn der Herr tröstet sein Volk, erlöst Jerusalem. Der Herr legt frei seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker; alle Enden der Erde schauen das Heil unseres Gottes. <br/>
Du hast aus dem betäubenden Becher getrunken<br/>
 
und ihn geleert.<br/>
 
Da war von all den Söhnen, die sie gebar,<br/>
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>
Da war von all den Söhnen, die sie aufzog,<br/>
 
keiner, der sie bei der Hand nahm.<br/>
Beides hat dich getroffen <br/>
- doch wer klagt schon um dich? -: <br/>
Verheerung und Zerstörung,<br/>
Hunger und Schwerf. <br/>
Doch wer tröstet dich schon ? <br/>
An allen Straßenecken <br/>
lagen deine Söhne hilflos da, <br/>
wie Wildschafe im Netz,<br/>
überwältigt vom Zorn des Herrn,<br/>
vom Schelten deines Gottes.<br/>
Darum hör doch her, du Ärmste,<br/>
die du betrunken bist, aber nicht vom Wein:<br/>
So spricht der Herr, dein Gott und Gebieter,<br/>
der für sein Volk kämpft:<br/>
Schon nehme ich dir den betäubenden Becher <br/>
aus der Hand, <br/>
den Kelch meines Zorns;<br/>
du sollst daraus nicht mehr trinken.<br/>
Ich reiche ihn denen, die dich quälten,<br/>
die zu dir sagten: Wirf dich zu Boden,<br/>
wir schreiten über dich weg.<br/>
So mußtest du deinen Rücken<br/>
zum Fußboden machen,<br/>
zum Weg für die, die über dich schritten.<br/>


Das neue Heil für Zion<br/>
Wach auf, Zion, wach auf,<br/>
zieh das Gewand deiner Macht an!<br/>
Zieh deine Prunkkleider an,<br/>
Jerusalem, du heilige Stadt!<br/>
Denn Unbeschnittene und Unreine<br/>
werden dich nicht mehr betreten.<br/>
Schüttle den Staub von dir ab,<br/>
steh auf, du gefangenes Jerusalem!<br/>
Löse die Fesseln von deinem Hals,<br/>
gefangene Tochter Zion!<br/>
Wie willkommen sind auf den Bergen<br/>
die Schritte des Freudenboten,<br/>
der Frieden ankündigt,<br/>
der eine frohe Botschaft bringt<br/>
und Rettung verheißt,<br/>
der zu Zion sagt: Dein Gott ist König.<br/>
Horch, deine Wächter erheben die Stimme,<br/>
sie beginnen alle zu jubeln.<br/>
Denn sie sehen mit eigenen Augen,<br/>
wie der Herr nach Zion zurückkehrt.<br/>
Brecht in Jubel aus, jauchzt alle zusammen,<br/>
ihr Trümmer Jerusalems!<br/>
Denn der Herr tröstet sein Volk,<br/>
er erlöst Jerusalem.<br/>
Der Herr macht seinen heiligen Arm frei<br/>
vor den Augen aller Völker.<br/>
Alle Enden der Erde<br/>
sehen das Heil unseres Gottes.<br/>





Aktuelle Version vom 20. Juni 2016, 13:39 Uhr

V. Der Herr verkündet Jakob sein Wort.
R. Seine Satzungen und Rechte Israel.


1. Jahresreihe

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 44,1-8.21-23

Mehrung des Volkes und Ausgießung des Segens
Doch höre nunmehr, Jakob, mein Knecht, und Israel, den ich erwählte! So spricht der Herr, der dich schuf, der dich gebildet, der dir vom Mutterleib an geholfen: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und Jeschurun, den ich erwählte! Denn ich gieße Wasser auf dürstende Flur, rieselnde Fluten auf trockenes Erdreich. Auf deine Nachkommen gieße ich meinen Geist, meinen Segen auf deine Kinder. Da sprießen sie wie am Bache das Gras, wie Weiden an Wassergräben. 5 Der eine sagt: ›Ich gehöre dem Herrn‹, der andere nennt seinen Namen nach Jakob, dieser schreibt in seine Hand: ›Für den Herrn‹, jener wird mit Israels Namen benannt.« 
Götzenbilder und ihre Nichtigkeit
So spricht der Herr, der König von Israel und sein Erlöser, der Herr der Heerscharen: »Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, außer mir gibt es keinen Gott! Wer ist mir gleich? Mag er sich melden! Er tue kund und lege es mir dar! Wer brachte von Urzeit an das Künftige zur Kenntnis? Was kommen wird, mögen sie uns künden! Erschreckt nicht und fürchtet euch nicht! Habe ich es nicht schon längst mitgeteilt und kundgetan? Ihr seid meine Zeugen! Gibt es einen Gott außer mir? Nein, es gibt keinen ›Fels‹! Ich kenne keinen.
Verheißung und Lobpreis
Daran denke, o Jakob, und du, Israel! Denn mein Knecht bist du; ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht! Israel, du wirst von mir nicht vergessen! Gleich einer Wolke wische ich deine Vergehen aus, deine Sünden wie ein Gewölk. Kehre zurück zu mir, denn ich erlöse dich!« 
Jauchzet, ihr Himmel, denn der Herr hat es vollbracht! Jubelt, ihr Tiefen der Erde! Brechet, ihr Berge, in Frohlocken aus, du Wald und alle Bäume darin! Denn der Herr hat Jakob erlöst, an Israel sich verherrlicht!

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM


R. Heiligt euch heute und macht euch bereit: * und morgen werdet ihr schauen Gottes Herrlichkeit.
V. Heute sollt ihr erfahren, daß der Herr kommt. * Und morgen werdet ihr schauen Gottes Herrlichkeit.



ZWEITE LESUNG

Hymnus der Ostkirche.

Vor dem Fest laßf uns die Lieder von Christi Geburt mit frohem Herzen anstimmen; denn er, der dem Vater wesensgleich ist und dem Heiligen Geist, erbarmt sich in Huld, nimmt einen Leib aus Erde an. Er soll in der Stadt Betlehem geboren werden. Hirten und Engel werden seine wunderbare Geburt besingen.
Laßt uns zur Zimbel helle Lieder singen! Der Heroldsruf der Propheten verstummt, die Erscheinung Christi leuchtet herauf. Der, dessen Ankunft unter den Sterblichen sie verkündeten, der wird in der heiligen Höhle geboren und liegt als Kind in der Krippe. Betlehem, rüste dich, Eden, tu dich auf, Land Juda, schmücke dich! Die Himmel sollen sich freuen, jubeln die Menschen; denn das Leben selber liegt in der Krippe, der Reiche in der Grotte, er ist gekommen, durch die Fülle seines Erbarmens der Armut Adams wieder aufzuhelfen, ohne sich zu ändern oder zu vermischen. Zu dir erwache ich in der Frühe: Aus Erbarmen hast du dich um des gefallenen Menschen willen entäußert und Knechtsgestalt angenommen aus der Jungfrau. Wort Gottes, gib mir den Frieden, du Freund der Menschen.
Du Sonne, mein Sohn, wie soll ich dich in den Windeln verstecken? Wie soll ich dich festhalten, der du das All zusammenhältst? Wie werde ich dich anschauen können ohne Furcht, da dich die Geister nicht anzuschauen wagen, die viele Augen haben ? So spricht, die Christus trägt ohne Gemahl. Betlehem, komm und bereite alles für die Geburt. Josef, geh und schreib dich ein mit Maria. Du verehrungswürdige Krippe, ihr Windeln, die ihr Gott tragt, in euch ist das Leben eingehüllt, das einmal die Bande des Todes sprengen wird; mit euch umhüllt er die Sterblichen mit der Unsterblichkeit, er, Christus, unser Gott.


RESPONSORIUM

R. Heiligt euch, ihr Kinder Israels, spricht der Herr: denn morgen steigt der Herr herab; * er nimmt von euch alle Krankheit.
V. Seht, der Herr kommt, uns zu retten; er wird hineinleuchten in das Versteck der Finsternis. * Er nimmt von euch alle Krankheit.
V. Morgen tilgt er die Sünde der Welt. * Er nimmt von euch alle Krankheit.
V. Seht, der Herr, der Herrscher kommt mit Macht. * Er nimmt von euch alle Krankheit.
V Judäa und Jerusalem, fürchtet euch nicht; wenn ihr morgen ins Freie kommt, wird der Herr bei euch sein. * Er nimmt von euch alle Krankheit.
V. Die ihr im Staub liegt, wacht auf und singt Lob: Der Herr kommt mit Heil. * Er nimmt von euch alle Krankheit.


2. Jahresreihe

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 51,17 - 52,2.7-10

Rege dich, rühre dich, stehe auf, Jerusalem, die du trankest aus des Herrn Hand den Kelch seines Zornes, den Becher seines Taumels, den du getrunken, geleert hast! Niemand war da, der sie führte, von allen Söhnen, die sie gebar, keiner, der sie an der Hand fasste, von all den Söhnen, die sie erzog. Getroffen hat dich dies beides: - wer klagt nun um dich? - Verheerung und Zusammenbruch, Hunger und Schwert! Wer tröstet dich? 20 Deine Söhne lagen in Ohnmacht da an allen Straßenecken wie eine Gazelle im Stellnetz, trunken vom Grimme des Herrn, vom Schelten deines Gottes. Darum höre doch dies, du Gebeugte und Trunkene, doch nicht vom Wein: So spricht dein Gebieter, der Herr und dein Gott, der für sein Volk streitet: »Siehe, ich nehme aus deiner Hand den Kelch des Taumels, den Becher des Grimmes; du sollst ihn fürderhin nicht mehr trinken! Ich lege ihn in die Hand deiner Peiniger, die zu dir sprachen: ›Bücke dich, wir schreiten über dich hin!‹ So machtest du deinen Rücken dem Erdboden gleich und wie eine Straße für Wanderer.« 
Schüttle dich los vom Staub, steh auf, Gefangene Jerusalem; löse die Fesseln deines Halses, Tochter Sion in der Gefangenschaft!
Frohlocken bei der Heimkehr
Wie lieblich sind auf den Bergen des Frohboten Füße! Frieden kündet er, bringt frohe Botschaft, Heil kündet er, zu Sion spricht er: »Dein Gott ist König!« Horch, deine Wächter! Sie erheben den Ruf, sie jauchzen im Chor. Denn sie erschauen unmittelbar des Herrn Heimkehr nach Sion. Brechet gemeinsam in Jubel aus, ihr Trümmer Jerusalems! Denn der Herr tröstet sein Volk, erlöst Jerusalem. Der Herr legt frei seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker; alle Enden der Erde schauen das Heil unseres Gottes.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM

R. Heiligt euch, spricht der Herr. Denn morgen kommt der Herr; * er nimmt von euch alle Krankheit.
V. Morgen wird die Sünde der Welt getilgt, und der Retter der Welt wird über uns herrschen. * Er nimmt von euch alle Krankheit.



ZWEITE LESUNG

Augustinus (+430)

Aus einer Predigt über die Gnade der Menschwerdung Gottes.

„Wahrheit sproßt aus der Erde hervor; Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder"
Wach auf, du Mensch! Gott ist für dich Mensch geworden. „Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein."(1) Ja, Gott ist Mensch geworden für dich. Auf ewig wärest du tot, wäre Gott nicht in der Zeit geboren worden. Wenn er nicht die Gestalt des Fleisches angenommen hätte, „der Macht der Sünde unterworfen" (2), nie wärest du frei geworden vom Joch des Fleisches, von der Sünde. Dem ewigen Unglück wärest du anheimgefallen, wäre dieses Werk der Barmherzigkeit nicht geschehen. Du wärest nicht wieder zum Leben gekommen, wäre er dir im Tod nicht gleichgeworden. Du wärest verschmachtet, wäre er nicht zu Hilfe gekommen. Du wärest zugrunde gegangen, wäre er nicht gekommen. Laßt uns mit Freude das Kommen unseres Heils und unserer Erlösung feiern. Laßt uns den Festtag begehen. Denn der große, ewige Tag ist aus dem großen und ewigen Tag in diesen unseren kurzen irdischen Tag gekommen. Er ist uns Gerechtigkeit geworden, Heiligung und Erlösung (3). „Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn" (4); so heißt es schon in der Schrift. „Wahrheit sproßt aus der Erde hervor." (5) Christus, der sagt: „Ich bin die Wahrheit" (6), er ist von der Jungfrau geboren. „Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder" (7); denn der Mensch, der an den Eingeborenen glaubt, wird nicht aus sich selbst, sondern von Gott gerechtfertigt. Die Wahrheit sproßt aus der Erde auf, weil „das Wort Fleisch geworden ist" (8).
1.Eph.5,14. 2.Vgl. Röm.8,3. 3.Vgl. 1.Kor.1,30. 4.1.Kor.1,31. 5.Vgl. Ps.85,12a. 6.Vgl. Joh.14,6. 7.Ps.85,12b. 8.Vgl. Joh.1,14.


Oder:
Franz von Sales (+1622)

Aus einer Predigt zur Vigil von Weihnachten.

Morgen werdet ihr seine Herrlichkeit sehen

Die heilige Kirche ist gewohnt, uns am Vortag der großen Feste vorzubereiten, damit wir besser befähigt sind, die großen Gnadenerweise zu erkennen, die wir an ihnen von Gott empfangen haben. Wenn die Christen der Urkirche unserem Herrn gewissermaßen Genugtuung leisten wollten für sein Blut, das er bei seinem Tod am Kreuz so freigebig vergossen hat, dann waren sie sorgsam bedacht, die Zeit der Feste recht zu nutzen und sie möglichst ganz zu feiern. Die heilige Kirche will also, daß wir uns in der Vigil des heiligen Weihnachtsfestes vorbereiten, und als ganz liebenswürdige Mutter will sie nicht, daß wir von einem so großen Geheimnis unvorbereitet überrascht werden; deshalb sagt sie uns die Worte: "Heute sollt ihr wissen, daß unser Herr morgen kommt." Das heißt soviel wie: morgen wird er geboren, und ihr werdet ihn als ganz kleines Kind in einer Krippe liegend sehen (1). Dabei hat sie keine andere Absicht, als zu erreichen, daß wir unseren Verstand in die Betrachtung der Größe des Geheimnisses der hochheiligen Geburt unseres Herrn versenken. Um das möglichst gut zu machen, werden wir vor allem unseren Verstand demütigen und anerkennen, daß er in keiner Weise fähig ist, auf den Grund dieses großen Geheimnisses vorzudringen, das ein wahrhaft christliches Mysterium ist. Ich sage „christlich", weil nur die Christen jemals begreifen konnten, daß Gott Mensch und der Mensch vergöttlicht wurde. Es ist ja ein Geheimnis, das verborgen ist im Dunkel und in der Finsternis der Nacht; nicht als ob das Geheimnis dunkel in sich selbst wäre, denn Gott ist nur Licht (2). Man weiß ja, daß unsere Augen nicht fähig sind, das Licht oder die Klarheit der Sonne zu betrachten, ohne zu erblinden (wenn wir es unternehmen wollten, dieses Licht zu betrachten, sind wir gezwungen, die Augen zu schließen, und sind einige Zeit unfähig, etwas zu sehen). Ebenso liegt das, was uns daran hindert, das Geheimnis der hochheiligen Geburt unseres Herrn zu begreifen, nicht daran, daß es in sich dunkel wäre, sondern daran, daß es nichts als helles Licht ist. Unser Verstand, der das Auge unserer Seele ist, kann es nicht lange betrachten, ohne sich zu trüben, und muß demütig bekennen, daß er dieses Geheimnis nicht ergründen kann, um zu begreifen, wie Gott im jungfräulichen Schoß der allerseligsten Jungfrau Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist gleich uns, um uns Gott ähnlich zu machen.
1. Vgl. Lk.2.12. 2.Vgl. Joh.1,5.9.

RESPONSORIUM
R Ein Reis wird aus dem Stumpf Isais sprossen, ein Schößling aus seinen Wurzeln Frucht bringen. * Gerechtigkeit ist der Gurt seiner Hüften und Treue der Gürtel seiner Lenden.
V. Auf ihm ruht der Geist des Herrn: Der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke. * Gerechtigkeit ist der Gurt seiner Hüften und Treue der Gürtel seiner Lenden.

ORATION
Herr Jesus Christus, komm bald und säume nicht. Richte uns auf durch deine tröstliche Ankunft, denn wir hoffen auf deine Güte. Der du in der Einheit des Heiligen Geistes mit Gott dem Vater lebst und herrschst in alle Ewigkeit.

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