Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg02: Unterschied zwischen den Versionen
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13. Einige aber spotteten, und sagten: Sie sind voll süßen Weines!<sup>10</sup> <br/> | 13. Einige aber spotteten, und sagten: Sie sind voll süßen Weines!<sup>10</sup> <br/> | ||
14. Da stand Petrus auf mit den Elfen, und seine Stimme erhebend sprach er zu ihnen:<sup>11</sup> Ihr Männer von Judäa, und alle ihr Bewohner von Jerusalem, kund sei euch dieses und vernehmet meine Worte!<sup>12</sup> <br/> | 14. Da stand Petrus auf mit den Elfen, und seine Stimme erhebend sprach er zu ihnen:<sup>11</sup> Ihr Männer von Judäa, und alle ihr Bewohner von Jerusalem, kund sei euch dieses und vernehmet meine Worte!<sup>12</sup> <br/> | ||
15. Diese sind nicht trunken, wie ihr meinet, es | 15. Diese sind nicht trunken, wie ihr meinet, ist es ja erst die dritte Stunde des Tages; <br/> | ||
16. sondern dies ist, was durch den Propheten Joel gesagt ist:<sup>13</sup> <br/> | 16. sondern dies ist, was durch den Propheten Joel gesagt ist:<sup>13</sup> <br/> | ||
17. Es wird geschehen in den letzten Tagen<sup>14</sup> (spricht der Herr), ich werde von meinem Geiste<sup>15</sup> über alles Fleisch ausgießen; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen,<sup>16</sup> eure Jünglinge werden Gesichte schauen, und euren Greisen werden Traumgesichte erscheinen.<sup>17</sup> <br/> | 17. Es wird geschehen in den letzten Tagen<sup>14</sup> (spricht der Herr), ich werde von meinem Geiste<sup>15</sup> über alles Fleisch ausgießen; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen,<sup>16</sup> eure Jünglinge werden Gesichte schauen, und euren Greisen werden Traumgesichte erscheinen.<sup>17</sup> <br/> | ||
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34. Denn David ist nicht in den Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, <br/> | 34. Denn David ist nicht in den Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, <br/> | ||
35. bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.<sup>31</sup> <br/> | 35. bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.<sup>31</sup> <br/> | ||
36. So wisse denn das ganze Haus Israel unfehlbar gewiss, dass Gott ihn zum Herrn und Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuziget | 36. So wisse denn das ganze Haus Israel unfehlbar gewiss, dass Gott ihn zum Herrn und Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuziget habt. <br/> | ||
37. Als sie dies hörten, wurden sie im Herzen zerknirscht, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder?<sup>32</sup> <br/> | 37. Als sie dies hörten, wurden sie im Herzen zerknirscht, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder?<sup>32</sup> <br/> | ||
38. Petrus aber sprach zu ihnen: Tuet Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen im Namen Jesu Christi<sup>33</sup> zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. <br/> | 38. Petrus aber sprach zu ihnen: Tuet Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen im Namen Jesu Christi<sup>33</sup> zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. <br/> |
Version vom 24. März 2021, 15:24 Uhr
Actus Apostolorum
Die Apostelgeschichte - Kap. 2
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1. Et cum complerentur dies Pentecostes, erant omnes pariter in eodem loco: |
1. Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle einmütig an demselben Orte.1 2. Da entstand plötzlich vom Himmel herab ein Brausen, gleich dem eines daherfahrenden gewaltigen Windes, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. 7. Es waren aber alle außer sich, und sprachen voll Verwunderung zueinander: Sehet, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? 26. Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte,24 ja auch mein Fleisch wird in Hoffnung ruhen.
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Fußnote
Kap. 2 (1) Genauer nach dem Griech.: Als der Pfingsttag gekommen war. Das Pfingstfest war im A. B. das Fest der Ernte. [2Mos 34,22] Da die fünfzig Tage vom zweiten Osterfeiertage gezählt wurden (also in jenem Jahre vom ersten Tage der jüdischen Woche) unserem Sonntage, dem Auferstehungstage, so begreift sich die altchristliche Einrichtung, das Pfingstfest auf einen Sonntag fallen zu lassen. Am Pfingstfeste wurden bei den Juden zwei Brote als Erstlinge der Weizenernte dargebracht und in späteren Zeiten die Gesetzgebung auf dem Sinai gefeiert. So wurden heut dem Herrn die Erstlinge des Geistes dargebracht (denn der Geist brachte sofort Wirkungen hervor V. 14) und die Kirche gegründet. Alle [Apg 1,15] erwähnten sind beisammen und empfangen den Heil. Geist. Die Überlieferung der Kirche von Jerusalem bezeichnete als Stätte der Geistessendung den [Apg 1,13] erwähnten Versammlungssaal (Cyr. v. Jerus.). - (2) Es erhob sich nicht ein wirklicher Sturmwind, so wenig wie ein körperliches Feuer herabstieg, sondern die äußere Erscheinung von Wind und Feuer sind Sinnbilder, durch welche der Heil. Geist sein Kommen und seine Gegenwart zu erkennen gab. Der Wind ist wegen seiner Unsichtbarkeit ein Bild des Geistes, mit dem er in der hebräischen, griechischen und lateinischen Sprache gleichen Namen führt. Vergl. [Joh 3,8]. Ebenso ist das Feuer Sinnbild des Heil. Geistes, wegen seiner alles im Innersten durchdringenden, reinigenden und in seine eigene Natur umwandelnden Kraft. So erfüllte sich, was Johannes der Täufer von Christus [Mt 3,11] verkündet. Das Feuer erschien in Gestalt von Zungen, zur Andeutung der äußeren Wirksamkeit des Heil. Geistes, der Gabe der Sprachen, ist aber auch ein Sinnbild der Gegenwart Gottes. [2Mos 3,2.6] - (3) Wohl hatten die Apostel den Heil. Geist empfangen [Joh 20,22] aber damals war ihnen nur die Gewalt der Sündenvergebung erteilt worden. [Jes 11,2] Doch heute werden sie angetan mit der Kraft aus der Höhe, dass sie in der Folge mutig überall den Glauben verkünden (Eug. IV); heute wird in ihnen die heiligmachende Gnade vermehrt und sie erhalten jene besondere Gnade, welche im Sakramente der Firmung erteilt wird (Thom.). Heut wird auch [Joh 14,26] erfüllt, denn der Geist macht sie unfehlbar in der Lehre. - (4) Die Jünger redeten in den V. 9 – 11 aufgezählten Sprachen, damit es offenbar werde, dass alle Völker im Christentum die Seligkeit erlangen sollen. Diese Sprachengabe ist nicht zu verwechseln mit der anderen [Apg 10,46, 1Kor 14,2] erwähnten Gabe des Heil. Geistes. Übrigens gehen auch die Ansichten über die Natur dieser Sprachengabe auseinander. Die einen sind der Ansicht, die Apostel hätten in ihrer Sprache geredet; seien jedoch von den Hörern allen Volkes durch die Erleuchtung des Heil. Geistes so verstanden worden, als hörten dieselben ihre eigene Sprache (Greg. Naz., Ökum.). Die meisten Erklärer indes sind der Meinung, dass der Heil. Geist den Aposteln die Gabe jeder Sprache verlieh (Cyr. v. Jerus., Aug., Leo, Greg. d. Gr.). Einige sind endlich der Ansicht, dass beide Arten der Sprachengabe am Pfingstfeste verliehen wurden (V. 37 die erstere, V. 6 die zweite). (Bed., Thom. v. Aqu.). - (5) Das Beiwort gottesfürchtig kennzeichnet die Ursache ihrer Übersiedlung nach Jerusalem (Chrys.). - (6) Nach Flav. Josephus kamen bis zu drei Millionen fremder Juden zu den Festzeiten nach Jerusalem. Die Parther sind wohl das jenseits des Euphrat wohnende, den Römern feindliche Volk, die Elamiter bewohnten eine Landschaft am persischen Meerbusen. Asien ist das Küstenland mit der Hauptstadt Ephesus. Libyen zerfiel in Unter- und Oberlibyen. Letzteres hieß das cyrenäische, weil Cyrene die bekannteste Stadt in Oberlibyen war. - (7) Wahrscheinlich hatten sich auch die aus Rom Eingewanderten in Jerusalem ansässig gemacht. - (8) Die großen Taten Gottes sind alles, was Gott von Moses bis auf Christus und jetzt durch die Ausgießung des Heiligen Geistes getan hat. Der menschliche Stolz hatte bewirkt, dass die Sprachen verwirrt wurden, und die Menschen getrennt. [1Mos 11,7ff] Der göttliche Geist macht, dass die verschiedensten Menschen gleichzeitig dasselbe verstehen, und eint sie. - (9) Die Wiederholung der bereits V. 7 gegebenen Schilderung hebt die Darstellung. Griech.: Alle staunten und waren in Verlegenheit, nämlich wie sie sich diesen Vorgang erklären sollten. - (10) Unter diesen sind wohl Juden von Jerusalem, Anhänger der Pharisäer, Feinde der Jünger, wie sie Feinde des Meisters gewesen. Sie gehören zu jenen, von denen der Psalmist [Ps 1,1] redet. Erscheinung und Wirkung des Heiligsten führen sie (wie die von [Lk 11,15] Genannten) auf eine möglich niedrige und unheilige Ursache zurück. - (11) Das Haupt der Kirche, der Verteidiger des Glaubens, des sichtbare Stellvertreter des unsichtbaren Hirten ist auch der Mund der Kirche (Chrys.) und ergreift zuerst das Wort. Die Ankündigung seiner Rede hat ebenso wie diese selbst etwas Feierliches. Es ist die erste Belehrung der soeben gestifteten Kirche an die Menschheit. - (12) Der heil. Petrus redet wohl, zumal er sich besonders an die Bewohner von Jerusalem und Judäa wendet, aramäisch. Die Rede zerfällt in zwei Teile: V. 16 – 21 zeigt er, dass nicht Trunkenheit die Ursache der begeisterten und wunderbaren Rede sei, sondern die von Propheten vorhergesagte Geistesausgießung; V. 22 -36, dass Jesus der erwartete Messias sei, welcher auferstanden, und in den Himmel aufgestiegen ist, und den Heil. Geist gesendet hat. „Es ist die dritte Stunde“, morgens gegen 9 Uhr. Um diese Stunde, in der ersten der drei Gebetsstunden, zur Zeit des Morgenopfers ist niemand berauscht. - (13) Die Worte werden aus [Joel 2,28-31] frei nach der Septuag. gegeben. - (14) Die letzten Tage: die ganze Zeit von der Ankunft des Messias bis zum Ende der Welt. Sie ist die letzte, weil in ihr alle Hoffnungen und Vorhersagungen der Propheten ihre Erfüllung finden und sie die letzte Periode der Entwicklung des Reiches Gottes auf Erden ist. Sie ist für die Juden die letzte in dem Sinne, als vor dem Untergange von Jerusalem noch eine Gnadenfrist angeboten war. - (15) Im Hebr. steht: meinen Geist. Die Übersetzung der Septuag. drückt aus, dass, wenn der Geist auch noch so reichlich mitgeteilt (ausgegossen) wird, dennoch seine Fülle von keinem Menschen erlangt wird. - (16) Das Wort weissagen bedeutet ebenso jede übernatürliche Erkenntnis des Verborgenen, wie jede von Gott angeredete Rede, durch welche der Nächste erbaut und belehrt wird. - (17) „Gesichte“: sie werden Übernatürliches sehen oder doch auf übernatürliche Weise das aus der Offenbarung Bekannte erkennen. „Traumgesicht“: es ist selbstverständlich an Träume zu denken, die von Gott verursacht sind, und eine höhere Wahrheit erkennen lassen. „Meine“ in V. 15 ist nicht im hebr. Texte Joels und ist nicht notwendig, da es sonst leicht scheinen könnte, als ob die V. 17 Genannten nicht Diener Gottes wären. Der Sinn ist: Nicht allein über die Israeliten (die Kinder), sondern auch über die dem Volke Israel sich anschließenden Heiden (Knechte und Mägde), werde ich meinen Geist ausgießen. - (18) Zu den Bildern des Propheten vergl. [Mt 24,29]. Da der heil. Petrus wohl nur die Erfüllung der Vorhersagung des Propheten dartun will, ist V. 19ff wahrscheinlich nur angeführt, um die ganze Stelle wiederzugeben. Deshalb ist es nicht notwendig, die Frage zu stellen, worauf diese Worte von dem Apostelfürsten bezogen werden, ob auf die Zerstörung Jerusalems oder auf das Weltende. - (19) Der Tag, welcher sich als großer Tag des Herrn offenbaren wird, da der Herr selbst an ihm erscheint. - (20) Unter „des Herrn Namen“ kann man hier den Namen Jesus verstehen. Vergl. V. 38; [Apg 4,12]. - (21) Griech.: Gesetzeslosen [1Kor 9,21] die Heiden, welche die Hinrichtung vollzogen. Die Bitterkeit des Vorwurfes mildert der heil. Petrus wie einst Joseph den Tadel des Frevels seiner Brüder [1Mos 45,5], durch den Hinweis, wie auch diese Tat höchster Bosheit von Gott vorhergesehen und zu weisem Ende geordnet wurde. - (22) Griech.: Nachdem er die Schmerzen des Todes gelöst, d. i. aufgehoben hatte. Der Tod ist gleichsam in Wehen gedacht, bis er Christus in der Auferstehung wieder herausgab (Chrys.). Sehr wahrscheinlich ist, da der heil. Petrus aramäisch sprach, dass er nicht nach der Septuag. zitierte, sondern nach dem Grundtexte „Fallstricke des Todes“ sagte - (23) [Ps 15,8] - (24) Hebr.: meine Seele. - (25) Griech.: dem Totenreiche überlassen. Vergl. [1Petr 3,19]. - (26) Die Verwesung schauen ist dasselbe, wie ihr unterworfen werden. Die beiden Glieder des Verses entsprechen den beiden Teilen des vorhergehenden Verses. - (27) Im Hebr. steht das Futurum. In der Vulgata ist die Tatsache als schon eingetreten gedacht. - (28) Das Folgende scheint eine Verkleinerung Davids einzuschließen, deshalb wählt Petrus einen beruhigenden Übergang. - (29) David heißt Erzvater als Stammherr [2Sam 7,12] und Gründer des königlichen Hauses, an welches die Verheißung des Messias geknüpft war. David ist gestorben und hat die Verwesung gesehen, also gilt die Prophezeiung von dem Messias. - (30) Die Ausgießung des Heiligen Geistes ist ein Beweis, dass Jesus der Messias ist, da er in der innigsten Verbindung mit Gott ist und (V. 36) diese Aussendung Gott selbst zugeschrieben wird. - (31) Beweis aus [Ps 109,1]. Über die Partikel „bis“ vergl. [Mt 1,Anm. 24]. Gott hat den Herrn zum Messias gemacht, indem er dem menschgewordenen Worte das Amt des Erlösers übergab. Zum Herrn hat Gott Jesus gemacht, da in der Menschwerdung die göttliche Natur sich mit der menschlichen so vereinigte, dass dieselbe Person Gott und Mensch zugleich war. Jetzt aber hat Gott ihn als Herrn und Christus vor aller Welt geoffenbart durch die Auferstehung und Geistessendung. - (32) Sie erkennen, dass Israel seinen Erlöser gekreuzigt hat, und richten an den heil. Petrus die einst auch dem heil. Johannes gestellte Frage. [Lk 3,10, Lk 12,14] - (33) Mit dem Worte: im Namen Jesu Christi wird nicht etwa die Taufformel ausgedrückt, denn diese enthält der Befehl des Herrn. [Mt 28,19] Der Name Jesu ist vielmehr die Zusammenfassung des Glaubens, und somit ist „Im Namen Jesu“ im Glauben und Gehorsam gegen Jesus, der dieses Mittel der Heiligung eingesetzt hat. Die Worte des heil. Petrus weisen auf einen tiefgreifenden Unterschied zwischen der christlichen Taufe und der des heil. Johannes hin: die Buße muss als notwendige Bedingung der christlichen Taufe vorausgehen, während die Taufe des heil. Johannes gleichsam die Pforte zur Buße bildete. - (34) Wahrscheinlich bezeichnet der heil. Petrus hier die Heiden (Theoph., Ökum.) Vergleiche denselben Ausdruck [Eph 2,17]. Andere Ausleger denken an die von Jerusalem entfernt lebenden Israeliten. - (35) Mit dem Eifer des Apostels bezeugt Petrus die Wahrheit, welche rettet; mit der Liebe eines Vaters und Bruders mahnt er die zu Rettenden. Nach dem Griech. „beschwor und bat“ der Apostel, wohl die angebotene Gnade zu ergreifen. - (36) Wie die Worte: „so viele der Herr berufen wird" V. 39 die Notwendigkeit der göttlichen Gnade zeigen, so weisen diese auf die Freiheit des Menschen hin, den Glauben anzunehmen oder zurückzuweisen. - (37) Sie ließen sich von den Aposteln weiter unterrichten und hielten an ihrer Lehre fest. - (38) Griech.: In der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. D. h. sie waren geeint durch Glauben, brüderliches Zusammenhalten und Gottesdienst. Werden die Worte getrennt, so bedeutet die Gemeinschaft wohl das die erste Christengemeinde auszeichnende gemeinsame brüderliche Leben. Das „Brotbrechen“ ist ein dem Berichte über das letzte Abendmahl entlehnter Ausdruck [Mt 26,24, Mk 14,22, Lk 22,19, 1Kor 11,24] vergl. [1Kor 10,16] Das Brotbrechen im Verein mit dem Gebete entspricht unserer heutigen Messe, deren Feier hier also zum ersten Male erwähnt wird. - (39) Eine solche Furcht hatten auch die Wunder des Heilandes hervorgerufen. Das Pfingstereignis, Petri Predigt und die folgenden Wunder ließen eine besondere Nähe Gottes fühlen und riefen daher auch Furcht wach. - (40) Das Griech. kann bedeuten: Sie versammelten sich öfter oder: Sie waren eines Sinnes. - (41) Der Glaubensmut drängte einige, auch die äußere Gleichheit unter den Brüdern herzustellen. Vergl. [Apg 4,34]. Es bestand eine gemeinsame Kasse zur Unterstützung, in die manche Wohlhabende ihr ganzes Vermögen legten. Nicht alle indes verließen alles, wie [Apg 12,12] und [Apg 4,36] zeigen. Nur in der Muttergemeinde Jerusalem wurde dieses Ideal christlicher Lebensgemeinschaft auch unter den gewöhnlichen Gläubigen äußerlich verwirklicht. Bald gestaltete sich hier wie in den anderen Kirchen das gemeinsame Leben (Cönobium) zu dem von einzelnen besonders erwählten Stande der ausschließlich Gottgeweihten. - (42) Im Tempel hatte Christus das Volk gelehrt, in der Zeit zwischen der Himmelfahrt und dem Pfingstfeste waren die Jünger in denselben hinaufgegangen [Lk 24,53], und auch nachher besuchten sie denselben. (V. 3,1) So erhielten sie Gelegenheit, dem jüdischen Volke das Heil zu verkünden. Die Vorbilder vermittelten den Übergang zur Wahrheit. Das heil. Opfer ward nach dem Griech. „zu Hause“ (im Gegensatze zu dem Tempel) gefeiert. Auch [Roem 16,5, 1Kor 16,19, Kol 4,15] (Philem. V. 2) kann so aufgefasst werden, dass unter der „Kirche“ ein Teil der Gläubigen zu verstehen ist, welche in dem genannten Hause ihre gottesdienstlichen Versammlungen abhielten, nicht aber, als ob dies Haus das gemeinsame Gotteshaus aller dort befindlichen Christen gewesen wäre. - (43) Der Herr ist der Heiland. Nie duldet indes die Welt lange den Gottesfrieden. Wie der Meister [Mt 10,25] musste die Kirche ihre Wohltaten mit Undank gelohnt sehen. [Joh 10,32]
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