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Aktuelle Version vom 16. November 2011, 18:52 Uhr

Das Buch Tobit

Kapitel 12

Raphael gibt sich zu erkennen

1 Da rief Tobit seinen Sohn Tobias und sprach zu ihm: »Sorge, Kind, daß der Mann, der mit dir gegangen ist, seinen Lohn bekommt; man muß ihm auch noch eine Zulage geben.« 2 Dieser antwortete ihm: »Vater, ich bin nicht geschädigt, wenn ich ihm die Hälfte von dem abgebe, was ich mitgebracht habe. 3 Er hat mich gesund zu dir zurückgeführt, hat meine Frau geheilt, mein Geld geholt und dich ebenfalls wieder gesund gemacht.« 4 Der Greis erwiderte: »Das gebührt ihm wirklich.« 5 Er rief nun den Engel herbei und sprach zu ihm: »Nimm die Hälfte von allem an, was ihr mitgebracht habt!« 
6 Da rief jener die beiden heimlich beiseite und sprach zu ihnen: »Preiset Gott und danket ihm; gebt ihm die Ehre und danket ihm vor allen Lebenden für das, was er an euch getan hat! Gut ist es, Gott zu preisen und seinen Namen zu erhöhen, indem man die Kunde von Gottes Werken ehrfürchtig weitergibt. Zaudert also nicht, ihn zu feiern! 7 Das Geheimnis eines Königs zu verbergen, ist recht; die Werke Gottes aber zu offenbaren, ist ruhmvoll. Tut Gutes, und Unheil wird euch nicht treffen! 8 Etwas Schönes ist das Gebet, verbunden mit Fasten, Almosen und Mildtätigkeit. Besser ist es, weniges mit Mildtätigkeit zu besitzen als vieles mit Unrecht. Besser ist es, Almosen zu geben, als Goldschätze aufzuhäufen. 9 Denn Almosen rettet vom Tod und reinigt von jeder Sünde; wer Barmherzigkeit übt und Gutes tut, wird mit Leben erfüllt werden, 10 wer aber sündigt, ist ein Feind des eigenen Lebens.
11 Ich will euch gegenüber nichts verbergen; ich sagte es ja schon: Das Geheimnis eines Königs zu verbergen, ist recht, die Werke Gottes aber zu offenbaren, ist ruhmvoll. 12 Nun denn, als du betetest, du und deine Schwiegertochter Sara, brachte ich euer Gebetsopfer vor den ›Heiligen‹, und als du die Toten begrubst, stand ich dir auch zur Seite. 13 Als du unverzüglich aufstandest und sogar deine Mahlzeit stehen ließest, um hinzugehen und dich des Toten anzunehmen, blieb mir deine gute Tat nicht verborgen, sondern ich war bei dir. 14 Wohlan, Gott hat mich gesandt, dich und deine Schwiegertochter Sara zu heilen. 15 Ich bin Raphael, einer von den sieben heiligen Engeln, die die Gebete der Heiligen darbringen und zu der Majestät des ›Heiligen‹ Zutritt haben.« 16 Da erschraken beide und fielen auf ihr Antlitz, weil sie in Furcht gerieten. 17 Doch er sprach zu ihnen: »Fürchtet euch nicht! Friede wird euch zuteil werden! Doch preiset Gott immerdar! 18 Denn nicht aus eigener Gunst, sondern nach dem Willen Gottes kam ich zu euch; daher preiset ihn immerdar! 19 Während all dieser Tage bin ich euch sichtbar gewesen, aber ich aß und trank nicht, ihr saht nur eine Erscheinung. 20 Und jetzt danket Gott, denn ich steige auf zu dem, der mich sandte. Schreibt alles, was sich zugetragen hat, in ein Buch!« 21 Da erhoben sie sich, sahen ihn aber nicht mehr. 22 Sie priesen die großen und wunderbaren Taten Gottes, und wie der Engel des Herrn ihnen erschienen war.


Fußnote

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