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9,5f: Der Verfasser teilt wieder den noch unvollkommenen Standpunkt der vorchristlichen Zeit. • 11f: Erfolge und Gefahren kann der Mensch nicht meistern. Der Prediger, der so oft von Gottes Allmacht spricht (z.B. 2,24-26; 3,9-17; 5,1-6.17-19; 6,2; 7,14; 11,5), glaubt aber trotz seiner traurigen Erfahrungen nicht an blinden Zufall. Auch Glück und Zeit hat Gott in der Hand (9,1). • 13-18: Eine Erzählung, vgl. Spr 21,22, und die Folgerungen daraus. - Weitere Kapitel: | 9,5f: Der Verfasser teilt wieder den noch unvollkommenen Standpunkt der vorchristlichen Zeit. • 11f: Erfolge und Gefahren kann der Mensch nicht meistern. Der Prediger, der so oft von Gottes Allmacht spricht (z.B. 2,24-26; 3,9-17; 5,1-6.17-19; 6,2; 7,14; 11,5), glaubt aber trotz seiner traurigen Erfahrungen nicht an blinden Zufall. Auch Glück und Zeit hat Gott in der Hand (9,1). • 13-18: Eine Erzählung, vgl. Spr 21,22, und die Folgerungen daraus. - Weitere Kapitel: | ||
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Version vom 16. November 2011, 19:34 Uhr
Das Buch Kohelet - Prediger
Kapitel 9
Das gemeinsame Todeslos
1 Ja, all das nahm ich zu Herzen, und all das hat mein Sinn erschaut: Gerechte und Weise samt ihrem Tun sind in der Hand Gottes. Auch Liebe und Haß erkennt der Mensch nicht. Alles vor ihrem Angesicht ist Wahn. 2 Es trifft auch alle das gleiche Los, den Gerechten und den Frevler, den Reinen und den Unreinen, den, der opfert, und den, der nicht opfert. Dem Guten geht es wie dem Sünder, dem, der schwört, wie dem, der den Eid scheut. 3 Das ist das Schlimme bei allem, was geschieht unter der Sonne, daß ein gleiches Los alle trifft. Auch ist das Herz der Menschen voll Bosheit, und Torheit ist in ihren Herzen ihr Leben lang, und dann - zu den Toten! 4 Ja, wer noch zugesellt ist der Gesamtheit der Lebenden, für den gibt es noch Hoffnung; denn ein lebender Hund ist besser daran als ein toter Löwe! 5 Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben, die Toten aber wissen schlechthin nichts. Es gibt für sie keinen Lohn mehr; denn ihr Andenken wird vergessen. 6 Ihr Lieben, ihr Hassen und ihr Eifern ist schon längst vergangen. Sie haben für immer keinen Anteil mehr an allem, was geschieht unter der Sonne.
Genieße das Leben!
7 Wohlan, so iß dein Brot in Freude und trinke frohen Herzens deinen Wein! Denn Gott gefällt seit je solch Tun von dir. 8 Allzeit seien deine Kleider weiß, und Öl soll deinem Haupt nicht fehlen! 9 Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, alle Tage deines nichtigen Lebens, die Gott dir gibt unter der Sonne! Denn das ist dein Anteil am Leben und an deiner Mühe, mit der du dich plagst unter der Sonne. 10 Alles, worauf deine Hand nur stößt, vollführe mit Kraft! Denn es gibt kein Handeln und Planen, nicht Wissen und Weisheit in der Totenwelt, wohin du wanderst.
Glück und Zeit entscheiden
11 Und wiederum sah ich unter der Sonne, daß nicht den Schnellen der Wettlauf gehört, nicht den Helden der Krieg und weder den Weisen das Brot noch auch den Klugen der Reichtum und auch nicht den Wissenden Gunst; vielmehr Zeit und Glück kommt ihnen allen entgegen. 12 Ja, auch der Mensch kennt nicht seine Zeit. Wie die Fische, gefangen im bösen Netz, und wie Vögel, gefangen im Klappnetz, wie jene verstricken die Menschen sich zur schlimmen Zeit, wenn diese plötzlich über sie kommt.
Verkannte Weisheit
13 Auch diesen Fall von Weisheit sah ich unter der Sonne, und er machte großen Eindruck auf mich: 14 Da war eine kleine Stadt und wenig Leute darin, und ein großer König rückte gegen sie vor. Er umzingelte sie und errichtete große Belagerungswerke wider sie. 15 Nun befand sich in ihr ein Mann, arm, aber weise; er hätte die Stadt gerettet durch seine Weisheit; aber niemand dachte an diesen Mann, den Armen. 16 Da sprach ich: Weisheit ist besser als Stärke, doch die Weisheit des Armen wird verachtet, auf seine Worte wird nicht gehört. 17 Worte von Weisen, in Stille vernommen, sind wertvoller als eines Herrschers Geschrei unter Toren. 18 Weisheit ist besser als Waffen, und ein einziger Fehlgriff zerstört viel Gutes.
Fußnote
9,5f: Der Verfasser teilt wieder den noch unvollkommenen Standpunkt der vorchristlichen Zeit. • 11f: Erfolge und Gefahren kann der Mensch nicht meistern. Der Prediger, der so oft von Gottes Allmacht spricht (z.B. 2,24-26; 3,9-17; 5,1-6.17-19; 6,2; 7,14; 11,5), glaubt aber trotz seiner traurigen Erfahrungen nicht an blinden Zufall. Auch Glück und Zeit hat Gott in der Hand (9,1). • 13-18: Eine Erzählung, vgl. Spr 21,22, und die Folgerungen daraus. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 10 | 11 | 12 |
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