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1,1-10: Alexander der Große wurde durch die siegreichen Schlachten am Granikus, bei Issus und Gaugamela der Begründer des hellenistischen Weltreiches. Er war zwar ein Gönner der Juden, aber doch kann für den heiligen Schriftsteller nicht die Tatsache aus der Welt geschafft werden, daß er überheblich und anmaßend jene Grenzen überschritten hat, die Gott nun einmal dem irdischen Machthaber bestimmte. Hier und 1 Makk 6,2 ist Alexander mit Namen genannt. Sonst lesen wir noch über ihn: Dan 8,5ff.; 8,21; 11,3f. Die in den Makkabäerbüchern angegebenen Jahreszahlen rechnen vom Begründer der seleukidischen Dynastie an, dessen erstes Regierungsjahr 312 war. • 11-15: Seit den Tagen Alexanders des Großen verbreiteten  sich  griechische  Sprache und Kultur in der ganzen Welt, soweit sie damals erschlossen war. Nichtgriechische Völker wurden auf friedlichem Weg gräzisiert (Verbreitung griechischer Geisteserzeugnisse, Ansiedlung ausgedienter Soldaten, neugegründete Städte mit  griechischen Namen, griechisch sprechende Beamte und Kaufleute). Die Kultur war wenigstens nach außen hin vereinheitlicht. Dies förderte Verkehr, Handel, Kunst und Wissenschaft. Das Judentum der Diaspora hat von dieser Geistesrichtung großen Nutzen gehabt, nur erfahren wir darüber aus zeitgenössischen Geschichtsquellen zu wenig. Immerhin wurden durch die alexandrinische Übersetzung des AT Moses und die Propheten ebenso bekannt wie die großen Männer der Griechen. Das palästinensische Judentum indes mit seinem strengen Eingottglauben, seiner hebräischen Kultsprache und seiner weltabgeschlossenen Kultur mußte mit dieser Geistesrichtung in Konflikt geraten. Dies aber geschah noch nicht, solange Palästina unter der Oberhoheit der ägyptischen Ptolemäer stand (301-198). Unter seleukidischer Herrschaft ging man von Antiochien aus alsbald daran, die andersstämmigen Völker zu gräzisieren. Das Ziel hieß: Ein Volk, ein Reich und ein Großkönig; das geeignetste Mittel dazu war die Verehrung des Zeus, des griechischen Hauptgottes. Über Antiochus ohne Nennung seines Namens: Dan 7,8.11.24-26 (elftes Horn des vierten Tieres); 8,9-14.23-25 (kleines Hörn des Widders); 9,24-27 (Jahreswochenprophetie); 11,21-45 (Judenverfolger und Vorbild jedes gottfeindlichen Machthabers). - Weitere Kapitel:   
1,1-10: Alexander der Große wurde durch die siegreichen Schlachten am Granikus, bei Issus und Gaugamela der Begründer des hellenistischen Weltreiches. Er war zwar ein Gönner der Juden, aber doch kann für den heiligen Schriftsteller nicht die Tatsache aus der Welt geschafft werden, daß er überheblich und anmaßend jene Grenzen überschritten hat, die Gott nun einmal dem irdischen Machthaber bestimmte. Hier und 1 Makk 6,2 ist Alexander mit Namen genannt. Sonst lesen wir noch über ihn: Dan 8,5ff.; 8,21; 11,3f. Die in den Makkabäerbüchern angegebenen Jahreszahlen rechnen vom Begründer der seleukidischen Dynastie an, dessen erstes Regierungsjahr 312 war. • 11-15: Seit den Tagen Alexanders des Großen verbreiteten  sich  griechische  Sprache und Kultur in der ganzen Welt, soweit sie damals erschlossen war. Nichtgriechische Völker wurden auf friedlichem Weg gräzisiert (Verbreitung griechischer Geisteserzeugnisse, Ansiedlung ausgedienter Soldaten, neugegründete Städte mit  griechischen Namen, griechisch sprechende Beamte und Kaufleute). Die Kultur war wenigstens nach außen hin vereinheitlicht. Dies förderte Verkehr, Handel, Kunst und Wissenschaft. Das Judentum der Diaspora hat von dieser Geistesrichtung großen Nutzen gehabt, nur erfahren wir darüber aus zeitgenössischen Geschichtsquellen zu wenig. Immerhin wurden durch die alexandrinische Übersetzung des AT Moses und die Propheten ebenso bekannt wie die großen Männer der Griechen. Das palästinensische Judentum indes mit seinem strengen Eingottglauben, seiner hebräischen Kultsprache und seiner weltabgeschlossenen Kultur mußte mit dieser Geistesrichtung in Konflikt geraten. Dies aber geschah noch nicht, solange Palästina unter der Oberhoheit der ägyptischen Ptolemäer stand (301-198). Unter seleukidischer Herrschaft ging man von Antiochien aus alsbald daran, die andersstämmigen Völker zu gräzisieren. Das Ziel hieß: Ein Volk, ein Reich und ein Großkönig; das geeignetste Mittel dazu war die Verehrung des Zeus, des griechischen Hauptgottes. Über Antiochus ohne Nennung seines Namens: Dan 7,8.11.24-26 (elftes Horn des vierten Tieres); 8,9-14.23-25 (kleines Hörn des Widders); 9,24-27 (Jahreswochenprophetie); 11,21-45 (Judenverfolger und Vorbild jedes gottfeindlichen Machthabers). - Weitere Kapitel:   
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Version vom 18. November 2011, 18:50 Uhr

Erstes Buch der Makkabäer

Kapitel 1

Es begab sich folgendes: Der Makedonier Alexander, der Sohn des Philippus, der aus dem Land Kittim (Griechenland) ausgezogen war, hatte den Perser- und Mederkönig Darius besiegt. Er, der vorher König über Griechenland war, folgte ihm im Königsamt. 2 Viele Kriege hat er geführt, Festungen erobert und Könige der Erde hingemordet. 3 Bis an die Grenzen der Welt ist er gezogen. Beute aus einer Menge von Völkern hat er erworben. Als aber die Welt vor ihm verstummt war, überhob er sich, und sein Herz wurde stolz. 4 Eine überaus starke Streitmacht zog er zusammen, wurde Herr über Länder, Völker und Machthaber, die ihm tributpflichtig wurden. 5 Danach aber sank er aufs Krankenlager und erkannte, daß er sterben müsse. 6 Da ließ er seine Hofleute rufen, die in hohem Ansehen standen und seine Jugendfreunde waren. Er verteilte unter sie noch zu seinen Lebzeiten das Reich. 7 Alexander hatte zwölf Jahre lang geherrscht, als er starb. 8 Da übernahmen seine Hofleute das Reich, ein jeder in seinem Gebietsanteil. 9 Sie alle setzten sich nach seinem Tod Königskronen auf, desgleichen ihre Söhne nach ihnen, viele Jahre hindurch. Viel Unheil stifteten sie auf der Erde. 10 Ihnen entsproß ein ruchloser Zweig, Antiochus Epiphanes (der Erlauchte), ein Sohn des Königs Antiochus. Er war in Rom als Geisel gewesen und wurde König im Jahre 137 griechischer Herrschaftszeit.

Glaubensabfall im Volk

11 In jener Zeit traten in Israel gesetzesfeindliche Leute auf. Sie redeten auf viele ein und sprachen: »Wir wollen uns mit den Heiden, die rings um uns wohnen, gut vertragen! Seitdem wir uns nämlich von ihnen abgesondert haben, traf uns allerlei Unglück.« 12 Der Vorschlag gefiel ihnen sehr. 13 Einige aus dem Volk erklärten sich bereit, zum König zu gehen; dieser gab ihnen die Erlaubnis, heidnische Gewohnheiten einzuführen. 14 Man errichtete in Jerusalem nach heidnischer Sitte eine Ringschule. 15 Auch stellten sie sich die Vorhaut wieder her, wurden vom heiligen Bund abtrünnig, verbrüderten sich mit den Heiden und verkauften sich zu Schandtaten.

Plünderung des Heiligtums

16 Als die Königsherrschaft des Antiochus gefestigt war, ging er daran, auch über Ägypten zu herrschen, um so zwei Königreiche zu besitzen. 17 Er zog also mit großer Heeresmacht gegen Ägypten, mit Streitwagen, Elefanten, Reitern und einer großen Flotte. 18 Er maß sich im Kampf mit dem Ägypterkönig Ptolemäus. Ptolemäus ward von ihm geschlagen und entfloh. Es gab viele Gefallene und Tote. 19 Man eroberte die befestigten Städte in Ägypten, und er nahm die Beute Ägyptens entgegen. 20 Nach seinem Sieg über Ägypten im Jahre 143 wandte sich Antiochus um und zog gegen Israel zu Felde. Mit großer Heeresmacht rückte er gegen Jerusalem heran. 21 Von Stolz aufgebläht, betrat er das Heiligtum und nahm den goldenen Räucheraltar, den Leuchter und alle dazugehörigen Geräte weg, 22 desgleichen den Schaubrottisch, die Kannen und Schalen, die goldenen Rauchfässer, den Vorhang, die Kränze und den goldenen Schmuck an der Vorderseite des Tempels; alle Vergoldungen schälte er ab; alles ließ er entfernen. 23 Er nahm das Silber, das Gold und die kostbaren Gerätschaften und vergriff sich an den verborgenen Schätzen, die er gefunden hatte. 24 Mit all dem Geraubten kehrte er in sein Land zurück. Ein mörderisches Blutbad hatte er angerichtet und äußerst hochmütige Reden geführt. 25 Große Trauer brach allerorts in Israel aus. 26 Fürsten und Älteste seufzten, Jungfrauen und Jünglinge siechten dahin, und die Schönheit der Frauen schwand. 27 Jeder Bräutigam stimmte Wehklage an, und die im Brautgemach saß, war schmerzerfüllt. 28 Das Land erbebte wegen seiner Bewohner, das ganze Haus Jakob war in Schmach gehüllt.

Plünderung der Stadt Jerusalem

29 Zwei Jahre später entsandte der König einen Obersteuereinnehmer in die Städte Judas. Dieser kam mit einem gewaltigen Kriegshaufen nach Jerusalem. 30 Er sprach in hinterlistiger Weise freundschaftliche Worte, und man gewann Vertrauen zu ihm. Plötzlich aber fiel er über die Stadt her, versetzte ihr einen großen Schlag und brachte viele Leute aus Israel um. 31 Er ließ die Stadt plündern, brannte sie nieder und riß ihre Wohnhäuser und die Mauern ringsum ein. 32 Man führte Frauen und Kinder in die Gefangenschaft, das Vieh eignete man sich an. 33 Man baute um die Davidsstadt eine große, mit starken Türmen befestigte Mauer. Sie diente ihnen als Zwingburg. 34 Man siedelte dort frevelhafte Leute an, gesetzesfeindliche Männer, die sich darin seßhaft machten. 35 Waffen und Proviant brachten sie hinein, das Beutegut Jerusalems rafften sie zusammen und stapelten es dort auf. So wurden sie zu einer großen Gefahr. 36 Die Burg wurde zu einem Hinterhalt für das Heiligtum, zu einem schlimmen Verderber für Israel die ganze Zeit hindurch.
37 Man vergoß unschuldiges Blut rings um das Heiligtum; sie schändeten die heilige Stätte. 38 Ihretwegen flohen Jerusalems Bürger. Die Stadt wurde zu einem Wohnsitz für Ausländer. Ihren eigenen Söhnen wurde sie fremd, ihre Kinder verließen sie. 39 Ihr heiliger Bezirk ward der Wüste gleich, ihre Feste verwandelten sich in Leid, ihre Sabbate in Schmach, ihre Ehre in Hohn. 40 Wie sehr sie früher geglänzt, so wurde sie jetzt entehrt; ihre Hoheit wandelte sich in Trauer.

Schandbefehle

41 Da ordnete der König für sein ganzes Reich schriftlich an, daß alle Bewohner zu einem einzigen Volk werden sollten. 42 Jedes Volk sollte seine besonderen Bräuche aufgeben! Alle Völker nahmen die Weisung des Königs an. 43 Auch vielen in Israel gefiel seine Religion; sie opferten den Götzenbildern und schändeten den Sabbat. 44 Da sandte der König durch Boten Sendschreiben nach Jerusalem und in die Städte Judas, man solle sich nach den Sitten der Ausländer richten, 45 Brand-, Schlacht- und Trankopfer aus dem Heiligtum fernhalten, die Sabbattage und Feste schänden, 46 das Heiligtum und seine heiligen Diener entweihen, 47 dafür Opferhöhen, Haine und Götzentempel errichten, Schweine und unreine Tiere opfern, 48 die Söhne unbeschnitten lassen und sich selbst mit allem Unreinen und Schandbaren beflecken. 49 So sollten sie das Gesetz vergessen und alle Satzungen abschaffen. 50 Wer immer der Anordnung des Königs zuwiderhandle, müsse sterben.
51 Gemäß all diesen Richtlinien gab er schriftliche Anweisung für sein ganzes Reich. Er bestellte Aufseher über das ganze Volk und befahl den Städten Judas, Opfer darzubringen, und zwar Stadt für Stadt. 52 Viele aus dem Volk - jeder, der vom Gesetz abfiel - schlossen sich ihnen an und verrichteten Übeltaten im Land. 53 Sie nötigten Israel dazu, sich in Schlupfwinkeln aller Art versteckt zu halten. 54 Am fünfzehnten Kislew des Jahres 145 ließ der König über dem Brandopferaltar einen verwüstenden Greuel aufbauen, und in den Ortschaften über ganz Juda hin errichtete man Höhenheiligtümer. 55 An den Türen der Häuser und auf den freien Plätzen räucherte man.
56 Die Buchrollen des Gesetzes, soweit man sie fand, riß man entzwei und verbrannte sie. 57 Wo immer bei jemandem sich eine Bundesrolle fand oder wer immer am Gesetz festhielt, wurde durch königliches Gericht mit dem Tod bestraft. 58 So gingen sie mit aller Schärfe gegen Israel vor, gegen alle, die man Monat für Monat in den Städten ertappte. 59 Am fünfündzwanzigsten des Monats Kislew opferte man auf dem Altar, der auf dem Brandopferaltar stand.
60 Die Frauen aber, die ihre Söhne beschneiden ließen, verurteilte man vorschriftsmäßig zum Tod. 61 Die Kinder hängte man ihnen um den Hals. Ebenso tötete man ihre Angehörigen sowie jene, welche die Beschneidung vornahmen. 62 Viele Israeliten aber waren starkmütig und fest dazu entschlossen, nichts Unreines zu essen. 63 Lieber wollten sie sterben als sich an den Speisen verunreinigen und den heiligen Bund entweihen. Sie nahmen den Tod auf sich. 64 Ein gewaltiges Zorngericht lag auf Israel.


Fußnote

1,1-10: Alexander der Große wurde durch die siegreichen Schlachten am Granikus, bei Issus und Gaugamela der Begründer des hellenistischen Weltreiches. Er war zwar ein Gönner der Juden, aber doch kann für den heiligen Schriftsteller nicht die Tatsache aus der Welt geschafft werden, daß er überheblich und anmaßend jene Grenzen überschritten hat, die Gott nun einmal dem irdischen Machthaber bestimmte. Hier und 1 Makk 6,2 ist Alexander mit Namen genannt. Sonst lesen wir noch über ihn: Dan 8,5ff.; 8,21; 11,3f. Die in den Makkabäerbüchern angegebenen Jahreszahlen rechnen vom Begründer der seleukidischen Dynastie an, dessen erstes Regierungsjahr 312 war. • 11-15: Seit den Tagen Alexanders des Großen verbreiteten sich griechische Sprache und Kultur in der ganzen Welt, soweit sie damals erschlossen war. Nichtgriechische Völker wurden auf friedlichem Weg gräzisiert (Verbreitung griechischer Geisteserzeugnisse, Ansiedlung ausgedienter Soldaten, neugegründete Städte mit griechischen Namen, griechisch sprechende Beamte und Kaufleute). Die Kultur war wenigstens nach außen hin vereinheitlicht. Dies förderte Verkehr, Handel, Kunst und Wissenschaft. Das Judentum der Diaspora hat von dieser Geistesrichtung großen Nutzen gehabt, nur erfahren wir darüber aus zeitgenössischen Geschichtsquellen zu wenig. Immerhin wurden durch die alexandrinische Übersetzung des AT Moses und die Propheten ebenso bekannt wie die großen Männer der Griechen. Das palästinensische Judentum indes mit seinem strengen Eingottglauben, seiner hebräischen Kultsprache und seiner weltabgeschlossenen Kultur mußte mit dieser Geistesrichtung in Konflikt geraten. Dies aber geschah noch nicht, solange Palästina unter der Oberhoheit der ägyptischen Ptolemäer stand (301-198). Unter seleukidischer Herrschaft ging man von Antiochien aus alsbald daran, die andersstämmigen Völker zu gräzisieren. Das Ziel hieß: Ein Volk, ein Reich und ein Großkönig; das geeignetste Mittel dazu war die Verehrung des Zeus, des griechischen Hauptgottes. Über Antiochus ohne Nennung seines Namens: Dan 7,8.11.24-26 (elftes Horn des vierten Tieres); 8,9-14.23-25 (kleines Hörn des Widders); 9,24-27 (Jahreswochenprophetie); 11,21-45 (Judenverfolger und Vorbild jedes gottfeindlichen Machthabers). - Weitere Kapitel:

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