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Aktuelle Version vom 19. November 2011, 07:12 Uhr
Zweites Buch der Makkabäer
Kapitel 13
Ende des Menelaus
1 Im hundertneunundvierzigsten Jahr erreichte die Truppe um Judas die Nachricht, daß Antiochus Eupator mit gewaltiger Streitmacht gegen Judäa ziehe. 2 Auch sein Vormund und Reichsverweser Lysias sei dabei. Jeder habe ein hellenistisches Herr von hundertzehntausend Mann Fußvolk, fünftausenddreihundert Reitern, zweiundzwanzig Elefanten und dreihundert Sichelwagen. 3 Ihnen hatte sich auch Menelaus angeschlossen. Er hetzte mit viel Verstellung den Antiochus auf, nicht um dem Vaterland zu nützen, sondern weil er in sein Amt wieder eingesetzt werden wollte. 4 Der König aller Könige aber erweckte den Zorn des Antiochus gegen den Bösewicht. Auch Lysias führte den Nachweis, daß dieser allein der Urheber aller Unglücksfälle sei. So gab der König den Befehl, ihn nach Beröa zu bringen und dort in der ortsüblichen Weise umbringen zu lassen. 5 Es gibt dort nämlich einen Turm, fünfzig Ellen hoch und voll glühender Asche. Er hat eine kreisförmige Vorrichtung, die von allen Seiten gegen die Asche zu abschüssig ist. 6 Dort hinein wird ein Tempelräuber oder einer, der sonst große Verbrechen schuldig ist, ins Verderben gestoßen. 7 Auf diese Art mußte auch der verräterische Menelaus sterben, ohne daß ihm ein Erdbegräbnis zuteil wurde. 8 Mit vollem Recht; denn vielfach hatte er sich gegen den Altar versündigt, dessen Feuer und Asche etwas Heiliges ist. In glühender Asche mußte er also des Todes sterben.
Kampfesmut der Juden
9 Von barbarischer Wut erfüllt, rückte nun der König heran, und wollte den Juden das Schlimmste widerfahren lassen von dem, was jemals unter seinem Vater geschehen war. 10 Als Judas davon erfuhr, ermahnte er die Volksmenge, Tag und Nacht zum Herrn zu beten, daß er ihnen, die in der Gefahr schwebten, das Gesetz, das Vaterland und den heiligen Tempel zu verlieren, wenn je zuvor, so auch jetzt zu Hilfe kommen wolle. 11 Das Volk habe eben erst ein wenig aufatmen können, und er möge nicht zulassen, daß es wiederum in die Gewalt verruchter Heidenvölker komme. 12 Alle folgten ihm einmütig und flehten ohne Unterlaß zum barmherzigen Herrn unter Weinen, Fasten und Kniefällen drei Tage lang. Dann sprach ihnen Judas Mut zu und befahl, bereit zu sein. 13 Nach einer besonderen Beratung mit den Ältesten entschloß er sich, ins Feld zu rücken und die Entscheidung mit göttlicher Hilfe herbeizuführen, noch bevor das königliche Heer einen Einfall in Judäa machen und die Stadt erobern könnte. 14 Die Entscheidung stellte er also dem Weltenschöpfer anheim und ermunterte die Seinen, tapfer bis in den Tod für Gesetz, Heiligtum, Stadt, Vaterland und Verfassung zu kämpfen. Bei Modem schlug er das Kriegslager auf. 15 Er übermittelte dann den Seinen den Schlachtruf: »Mit Gott zum Sieg!« Mit einer erlesenen Schar der besten jungen Krieger warf er sich nachts auf das königliche Zelt und brachte im Lager etwa zweitausend Mann um, auch den Leitelefanten samt dem Mann, der im turmartigen Gehäuse war. 16 Schließlich, nachdem sie das Lager mit Furcht und Schrecken erfüllt hatten, zogen sie siegreich ab. 17 Dies geschah infolge des helfenden Schutzes des Herrn, als es bereits hell wurde.
Kampf um Betsur
18 Der König besaß nun einen Vorgeschmack von der jüdischen Kühnheit. Er wollte daher versuchen, sich der Ortschaften mit List zu bemächtigen. 19 Also zog er gegen Betsur, eine starke Festung der Juden, wurde aber zurückgeworfen. Nach nochmaligem Angriff erlitt er eine Niederlage. 20 Den Belagerten hatte Judas das Nötige hineingeschickt. 21 Rhodokus, ein Mann aus dem jüdischen Heer, verriet den Feinden die Geheimnisse, wurde aber aufgespürt, ergriffen und eingesperrt. 22 Der König wandte sich nochmals an die Bewohner von Betsur, bot Frieden an, erhielt ihn, zog ab, warf sich auf die Truppen des Judas, unterlag jedoch wieder.
Friedensschluß
23 Er vernahm, daß Philippus, den er zu Antiochien als Reichsverweser zurückgelassen hatte, abgefallen sei. Hierüber war er sehr bestürzt. Er gab den Juden gute Worte, wurde nachgiebig, verpflichtete sich eidlich zu allen gerechten Forderungen und schloß Frieden; er brachte ein Opfer dar, erwies dem Tempel Ehrerbietung und behandelte den Ort wohlwollend. 24 Auch den Makkabäer empfing er freundlich. Als Statthalter über die Gegend von Ptolemais bis zu den Gerrenern hinterließ er den Hegemonides. 25 Er kam nach Ptolemaïs. Die Bürger von Ptolemaïs waren über die Verträge ungehalten. Sie ärgerten sich sehr über die Vereinbarungen, die sie gern umgestoßen hätten. 26 Lysias bestieg die Rednerbühne und verteidigte das Abkommen bestmöglich. Er suchte zu überzeugen, zu beruhigen und zufriedenzustellen. Er kehrte nach Antiochien zurück. So verlief der Anmarsch des Königs und sein Rückzug.
Fußnote
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