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14,32-35: Das Töten von Tieren ist dem Menschen erlaubt, doch nur so, daß Gottes Rechte auf das Leben betont werden. Damit ist jedes Töten ein Opfer (Schächten). Jedes Opfer verlangt aber den Altar. Nach 2 Mos 20,24 konnten Opfer an vielen Orten dargebracht werden. Dagegen schreibt 3 Mos 17,3-9 vor, daß alle opferfähigen Tiere vor dem Eingang des Offenbarungszeltes geschlachtet werden sollen. Wiederum anders 5 Mos 12,15: gewöhnliche Schlachtung sei an allen Orten gestattet. Immer aber ist Blutgenuß streng verboten (3 Mos 19,26; 5 Mos 12,16.23ff). Das Blut muß als Opfer über einem Stein vergossen werden (6,14). Das Blut wurde von den alten Semiten als Sitz des Lebens und der Seele angesehen. Da nur Gott über das Leben verfügt, war der Genuß von Blut streng verboten. Blut wurde zu verschiedenen Zwecken verwendet: Zur Besprengung des Altares, zur Besiegelung eines Bundes, zur Sühne. - Weitere Kapitel:   
14,32-35: Das Töten von Tieren ist dem Menschen erlaubt, doch nur so, daß Gottes Rechte auf das Leben betont werden. Damit ist jedes Töten ein Opfer (Schächten). Jedes Opfer verlangt aber den Altar. Nach 2 Mos 20,24 konnten Opfer an vielen Orten dargebracht werden. Dagegen schreibt 3 Mos 17,3-9 vor, daß alle opferfähigen Tiere vor dem Eingang des Offenbarungszeltes geschlachtet werden sollen. Wiederum anders 5 Mos 12,15: gewöhnliche Schlachtung sei an allen Orten gestattet. Immer aber ist Blutgenuß streng verboten (3 Mos 19,26; 5 Mos 12,16.23ff). Das Blut muß als Opfer über einem Stein vergossen werden (6,14). Das Blut wurde von den alten Semiten als Sitz des Lebens und der Seele angesehen. Da nur Gott über das Leben verfügt, war der Genuß von Blut streng verboten. Blut wurde zu verschiedenen Zwecken verwendet: Zur Besprengung des Altares, zur Besiegelung eines Bundes, zur Sühne. - Weitere Kapitel:   
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Version vom 19. November 2011, 16:53 Uhr

Erstes Buch Samuel

Kapitel 14

Jonatans Heldentum

1 Eines Tages sprach Jonatan, der Sohn Sauls, zu seinem Waffenträger: »Komm, wir gehen hinüber zum Philisterposten, der drüben auf der anderen Seite steht!« Doch seinem Vater teilte er nichts mit. 2 Saul saß an der Grenze von Geba unter dem Granatapfelbaum, der bei Migron steht. Das Kriegsvolk, das bei ihm war, zählte etwa 600 Mann. 3 Achia, der Sohn Achitubs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinchas, des Helisohnes, der Priester in Silo war, trug das priesterliche Ephod. Das Volk wußte nicht, daß Jonatan fort war. 4 Zwischen den Übergängen, durch die Jonatan zum Wachtposten der Philister hinüber wollte, waren zwei Felszacken, der eine diesseits, der andere jenseits, der eine hieß Bozez, der andere Senne. 5 Der eine Grat schaute von Norden nach Michmas hinüber, der andere von der Südseite nach Geba.
6 Jonatan sprach zu seinem Waffenträger: »Komm, wir gehen zum Posten der Unbeschnittenen hinüber! Vielleicht hilft uns der Herr. Denn es ist für ihn nicht schwer, durch viele oder wenige Leute zu helfen.« 7 Sein Waffenträger entgegnete ihm: »Tue alles, was dein Herz dir sagt, mach den Abstecher! Siehe, ich stehe zu dir nach deiner Absicht!« 8 Jonatan sprach: »Auf, wir gehen zu den Leuten hinüber und zeigen uns ihnen! 9 Wenn sie uns zurufen: ›Haltet ein, bis daß wir zu euch kommen‹, dann bleiben wir auf unserer Stelle stehen und steigen nicht zu ihnen hinauf. 10 Rufen sie aber: ›Kommt zu uns‹, dann wollen wir zu ihnen hinaufsteigen, denn der Herr hat sie in unsere Hand gegeben. Das sei uns ein Zeichen.« 
11 Beide zeigten sich also den Philisterposten. Die Philister sprachen: »Seht doch, Hebräer sind aus den Löchern gekommen, in denen sie sich verborgen hatten!« 12 Die Männer des Wachtpostens riefen Jonatan und seinem Waffenträger zu und sprachen: »Kommt zu uns herauf, wir wollen euch etwas lehren!« Da sagte Jonatan zu seinem Waffenträger: »Mir nach! Denn der Herr hat sie in die Hand Israels gegeben.« 13 Jonatan kletterte auf Händen und auf Füßen hinauf und sein Waffenträger ihm nach. Jene fielen vor Jonatan, und der Waffenträger tötete sie hinter ihm. 14 Es waren derer, die Jonatan und sein Waffenträger mit dem ersten Schlage trafen, gegen zwanzig Mann auf einem halb so großen Feld, wie es ein Ochsengespann zu pflügen vermag. 15 Schrecken entstand im Feldlager und unter dem gesamten Kriegsvolk. Auch der Posten und die brandschatzende Truppe schraken zusammen. Dazu erbebte die Erde und verursachte einen Gottesschrecken.

Niederlage der Philister

16 Die Späher Sauls zu Geba in Benjamin bemerkten, daß das Getümmel hin- und herwogte. 17 Da befahl Saul dem Kriegsvolk, das bei ihm war: »Zählt nach und seht, wer von uns fortgegangen ist!« Man zählte und vermißte Jonatan und seinen Waffenträger. l8 Saul gebot dem Achia: »Bringe die Lade Gottes herbei!« Sie war nämlich an jenem Tage bei den Israeliten. 19 Während Saul mit dem Priester redete, ward das Getümmel im Lager der Philister immer stärker. Saul sprach zum Priester: »Laß davon ab!« 20 Saul und alles Kriegsvolk, das bei ihm war, schrien laut und mischten sich in den Kampf. Da war das Schwert des einen gegen den anderen gerichtet, ein überaus großer Wirrwarr. 21 Auch die Hebräer, die seit langem zu den Philistern hielten und mit ihnen ins Lager gekommen waren, schwenkten ab, um sich den Israeliten unter Saul und Jonatan anzuschließen. 22 Alle Israeliten, die sich auf dem Gebirge Ephraim versteckt hatten, hörten, daß die Philister auf der Flucht waren. Sie hefteten sich ebenfalls kämpfend an ihre Fersen. 23 So half der Herr an jenem Tage Israel.
Der Kampf aber dehnte sich über Bet-Awen hin aus. 24 Als aber die Israeliten an jenem Tage in Bedrängnis kamen, sprach Saul einen Eidfluch über das Volk aus: »Verflucht der Mann, der vor Anbruch des Abends etwas genießt, bevor ich an meinen Feinden Rache genommen habe!« Da nahm niemand von dem Volke Nahrung zu sich. 25 Nun war die ganze Gegend reich an Honigwaben, so daß es auf dem freien Feld Honig gab. 26 Als das Volk zu den Waben kam, aus denen der Honig floß, führte doch keiner die Hand zum Munde, weil das Volk den eidlichen Fluch fürchtete. 27 Jonatan wußte nichts davon, daß sein Vater die Verwünschung über das Volk ausgesprochen hatte. Er streckte die Spitze des Stockes, den er in seiner Hand hielt, aus, stieß sie in eine Honigwabe und führte seine Hand zum Munde. Da bekamen seine Augen frischen Glanz. 28 Einer der Kriegsleute redete ihn an und sprach: »Dein Vater hat eine Verwünschung über das Volk ausgesprochen: Verflucht sei der Mann, der heute etwas genießt. Das Volk aber ist erschöpft.« 29 Jonatan sprach: »Ins Unglück stürzt mein Vater das Land. Seht doch, wie meine Augen so strahlend frisch geworden sind, weil ich dieses bißchen Honig gegessen habe! 30 Wie wäre es erst, wenn heute alle Leute von der feindlichen Beute, die sie gemacht haben, gegessen hätten? Jetzt aber ist ja der Hieb, den die Philister bekommen haben, nicht besonders stark.« 

Verfehlungen des Volkes

31 Man schlug an jenem Tage die Philister von Michmas bis Ajjalon. Das Volk war sehr erschöpft. 32 Da machte es sich über die Beute her, nahm Kleinvieh, Großvieh und Kälber, schlachtete sie am Boden und aß über dem Blut. 33 Man berichtete Saul: »Die Leute sündigen gegen den Herrn, indem sie über dem Blut essen.« Er sprach: »Frevel tut ihr! Wälzt mir sofort einen großen Stein her!« 34 Da fuhr Saul fort: »Zerstreut euch unter das Kriegsvolk und sagt ihm: ›Jeder soll sein Rind und sein Schaf zu mir bringen und es hier schlachten und essen! Sündigt nicht gegen den Herrn, indem ihr über dem Blut eßt!‹« Da brachten alle Leute aus dem Volke ihre Rinder, die sie besaßen, noch in der Nacht herbei und schlachteten sie daselbst. 35 Saul erbaute einen Altar für den Herrn. Es war der erste Altar, den er erbaute.

Jonatan gesteht seine Schuld

36 Saul sprach: »Wir wollen die Philister noch zur Nachtzeit weiter verfolgen! Wir wollen sie ausplündern bis zum Morgengrauen und keinen unter ihnen übrig lassen!« Man antwortete: »Tue, was dir richtig scheint!« Doch der Priester gab zur Antwort: »Wir wollen in dieser Sache Gott befragen!« 37 Saul fragte bei Gott an: »Soll ich hinabziehen hinter den Philistern her? Wirst du sie in die Gewalt Israels geben?« Doch er gab ihm damals keine Antwort.
38 Saul befahl: »Kommt herbei, alle Obersten des Volkes, erkennt und seht, wodurch diese Sünde heute zustande kam! 39 So wahr der Herr lebt, der Israel errettet hat! Sollte es selbst an meinem Sohn Jonatan liegen, so muß er des Todes sterben!« Niemand aus dem Kriegsvolk wagte es, ihm zu antworten. 40 Da sprach er zu ganz Israel: »Ihr sollt auf der einen Seite stehen, ich und mein Sohn Jonatan auf der anderen!« Das Volk erwiderte Saul: »Tu, was dir gefällt!« 41 Daraufhin betete Saul zum Herrn: »Gott Israels, gib rechten Entscheid!« Jonatan und Saul wurden durch das Los getroffen, während das Volk frei ausging. 42 Da verlangte Saul: »Werft das Los zwischen mir und meinem Sohne Jonatan!« Das Los traf Jonatan.
43 Da sprach Saul zu Jonatan: »Gestehe mir, was du getan hast!« Jonatan bekannte ihm und sprach: »Ich habe mit der Spitze des Stabes, den ich in der Hand hatte, ein wenig Honig gegessen. Ich bin zu sterben bereit.« 44 Saul sprach: »Ich habe geschworen, und Gott möge mich strafen - Jonatan, du bist des Todes!« 45 Das Volk aber rief Saul zu: »Wie? Jonatan soll sterben, der diese große Rettungstat in Israel vollbrachte? So wahr der Herr lebt, nicht ein einziges Haar von seinem Haupt darf zu Boden fallen, denn mit Gott hat er es heute vollbracht.« Das Volk errettete so Jonatan vom Tode.
46 Saul aber nahm von der Verfolgung der Philister Abstand. Die Philister kehrten in ihr Heimatland zurück. 47 Saul, der das Königtum über Israel erhalten hatte, kämpfte ringsum gegen alle seine Feinde, gegen Moab, gegen die Ammoniter, gegen Edom, gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister. Wohin er sich auch wandte, errang er Siege. 48 Er zeigte Tapferkeit, schlug Amalek und befreite Israel aus der Gewalt seiner Plünderer.

Persönliche Verhältnisse Sauls

49 Die Söhne Sauls waren Jonatan, Jischjo und Malkischua. Seine älteste Tochter hieß Merab, seine jüngere Michal. 50 Die Frau des Saul hieß Achinoam; sie war die Tochter des Achimaaz. Sein Feldherr hieß Abner, der Sohn Ners, des Oheims Sauls. 51 Kisch nämlich, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiels. 52 Der Krieg gegen die Philister tobte heftig, solange Saul lebte. Sah Saul irgendeinen tapferen und kriegskundigen Mann, so nahm er ihn in seinen Dienst.


Fußnote

14,32-35: Das Töten von Tieren ist dem Menschen erlaubt, doch nur so, daß Gottes Rechte auf das Leben betont werden. Damit ist jedes Töten ein Opfer (Schächten). Jedes Opfer verlangt aber den Altar. Nach 2 Mos 20,24 konnten Opfer an vielen Orten dargebracht werden. Dagegen schreibt 3 Mos 17,3-9 vor, daß alle opferfähigen Tiere vor dem Eingang des Offenbarungszeltes geschlachtet werden sollen. Wiederum anders 5 Mos 12,15: gewöhnliche Schlachtung sei an allen Orten gestattet. Immer aber ist Blutgenuß streng verboten (3 Mos 19,26; 5 Mos 12,16.23ff). Das Blut muß als Opfer über einem Stein vergossen werden (6,14). Das Blut wurde von den alten Semiten als Sitz des Lebens und der Seele angesehen. Da nur Gott über das Leben verfügt, war der Genuß von Blut streng verboten. Blut wurde zu verschiedenen Zwecken verwendet: Zur Besprengung des Altares, zur Besiegelung eines Bundes, zur Sühne. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |

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