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22,1-57: Es ist eine schöne Probe des dichterischen Geistes des Königs David, ein Dank- und ein Siegeslied zugleich. In 2 Sam 1,19-27 lernten wir ebenfalls ein Lied von ihm kennen. In Ps 18 kehrt das Gebet fast wörtlich wieder. - Weitere Kapitel: | 22,1-57: Es ist eine schöne Probe des dichterischen Geistes des Königs David, ein Dank- und ein Siegeslied zugleich. In 2 Sam 1,19-27 lernten wir ebenfalls ein Lied von ihm kennen. In Ps 18 kehrt das Gebet fast wörtlich wieder. - Weitere Kapitel: | ||
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Version vom 19. November 2011, 18:39 Uhr
Zweites Buch Samuel
Kapitel 22
Ein Dankgebet
1 David richtete an den Herrn die Worte des folgenden Liedes, nachdem der Herr ihn aus der Hand all seiner Feinde und aus der Hand Sauls gerettet hatte. 2 Er sprach: »Herr, meine Felsenburg, mein Retter bist du! 3 Mein Gott, mein Fels, auf den ich baue; mein Schild und meines Heiles Stärke, meine Festung und meine Zuflucht, mein Helfer, der aus Gewalttat mich rettet. 4 Lobpreisend rufe ich zum Herrn, so werde ich von meinen Feinden frei. 5 Todesbrandungen kreisten um mich, Unheilsbäche schreckten mich auf; 6 des Totenreiches Bande umgarnten mich, des Todes Schlingen begegneten mir. 7 In meiner Angst rief ich zum Herrn, schrie ich zu meinem Gott. Er hörte in seinem Palast meine Stimme, mein Schreien drang zu seinem Ohr. 8 Die Erde wankte und schwankte, des Himmels Grundfesten bebten; sie wankten, weil er erzürnt war. 9 Aus seiner Nase quoll Rauch, verzehrendes Feuer aus seinem Mund, Kohlenglut flammte vor ihm her. 10 Den Himmel neigte er und fuhr herab, zu seinen Füßen Wolkendunkel. 11 Auf dem Kerub reitend, flog er einher und erschien auf den Flügeln des Sturmes. 12 Er formte sich ringsum die Finsternis zum Zelt, das Wassersieb und dichte Wolken. 13 Aus dem Glanz vor ihm brachen hervor Hagel und feurige Kohlen. 14 Vom Himmel ließ der Herr den Donner dröhnen, der Höchste schickte seine Stimme aus. 15 Er sandte Pfeile und zerstreute sie, schleuderte Blitze und brachte sie in Verwirrung. 16 Des Meeres Tiefen wurden sichtbar, der Erde Grund ward aufgedeckt vor dem Scheltruf des Herrn, vor dem schnaubenden Odem seiner Nase. 17 Er streckte aus der Höhe seine Hand und griff nach mir, riß mich aus den Wassermassen heraus, 18 befreite mich von meinem trotzigen Feind, von meinen Gegnern, die stärker als ich. 19 Sie überfielen mich an meinem Unglückstag, doch ward mir der Herr zur Stütze. 20 Er führte mich hinaus ins Weite, entriß mich, denn er war mir gewogen.
21 Der Herr vergalt mir mein gerechtes Tun, belohnte mir meiner Hände Reinheit. 22 Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn und frevelte nicht gegen meinen Gott. 23 All seine Gebote standen vor mir, und seine Satzungen wies ich nicht ab. 24 Von Tadel frei war ich vor ihm und hütete mich vor dem Frevel. 25 So lohnte mir der Herr mein gerechtes Tun, die Reinheit meiner Hände vor seinen Augen. 26 Gegen den Guten zeigst du dich gütig, edel gegen den edlen Mann. 27 Dem Reinen gegenüber zeigst du dich rein, doch gegen den Falschen verkehrt. 28 Dem armen Volke bist du ein Helfer, die stolzen Augen beugst du nach unten. 29 Denn du bist meine Leuchte, Herr; mein Gott erhellt mir die Finsternis. 30 Ja, mit dir stürme ich vor gegen Horden, auf Mauern springe ich mit meinem Gott. 31 Gott -, makellos ist sein Weg, die Rede des Herrn ist geläutert; ein Schild ist er allen, die auf ihn bauen. 32 Denn wer ist Gott, wenn nicht der Herr? Und wer ein Fels außer unserem Gott? 33 Gott, der mich mit Stärke gürtete, mich unversehrt auf meinem Wege führte, 34 der meine Füße flink wie die der Hirsche machte und mich auf meine Höhen stellte, 35 der meine Hände unterwies zum Kampf, daß meine Arme den ehernen Bogen spannten, 36 du liehst mir deiner Hilfe Schild, und deine Botschaft machte mich stark. 37 Für meine Schritte schufst du freien Raum, und meine Fußgelenke wankten nicht.38 Ich setzte meinen Feinden nach, vernichtete sie; ich ließ nicht ab, bevor sie aufgerieben. 39 Ich rieb sie auf, zerschlug sie, sie erhoben sich nicht mehr, sie sanken unter meinen Füßen dahin. 40 Du gürtetest mich mit Stärke für den Kampf, du beugtest meine Feinde unter mich. 41 Du schlugst mir meine Feinde in die Flucht, und meine Gegner konnte ich vernichten. 42 Sie schrieen um Hilfe - kein Retter war da! - zum Herrn, doch er hörte sie nicht. 43 Ich zerrieb sie wie Erdenstaub, zertrat sie wie Gassenkot. 44 Du hast mich gerettet vor zahllosem Kriegsvolk und machtest mich zum Völkerhaupt. Völker, die ich nicht kannte, dienten mir. 45 Die Söhne der Fremde schmeichelten mir; wie sie mich hörten, gehorchten sie mir. 46 Die Söhne der Fremde duckten sich nieder, kamen hervor aus ihren Burgen.
47 Es lebt der Herr, gepriesen sei mein Fels, erhaben ist mein Gott, mein rettender Fels! 48 Gott, der mir Rache schuf und Völker vor mir unterwarf, 49 der mich meinen Feinden entführte; über meine Gegner erhöhtest du mich, vor dem Mann der Gewalttat rettetest du mich. 50 Darum will ich dir danken, Herr, unter den Völkern und deinem Namen lobsingen! 51 Er verlieh seinem König große Siege, erwies seinem Gesalbten Huld, David und seinen Nachkommen auf ewig!«
Fußnote
22,1-57: Es ist eine schöne Probe des dichterischen Geistes des Königs David, ein Dank- und ein Siegeslied zugleich. In 2 Sam 1,19-27 lernten wir ebenfalls ein Lied von ihm kennen. In Ps 18 kehrt das Gebet fast wörtlich wieder. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 23 | 24 |
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