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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2011, 18:42 Uhr

Das Buch Hosea

Kapitel 4

Sittenverderbnis

1 Hört das Wort des Herrn, ihr Söhne Israels! Denn einen Streit führt der Herr mit den Landesbewohnern: Keine Treue, keine Liebe, keine Gotteserkenntnis gibt es im Land. 2 Verfluchen, Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen breiten sich aus; Blutschuld reiht sich an Blutschuld. 3 Deshalb verdorrt das Land, welken alle seine Bewohner dahin samt den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels; selbst die Fische des Meeres werden dahingerafft.

Schuld der Priester

4 Wenn jedoch niemand anklagt und keiner es rügt, dann ergeht an dich meine Anklage, Priester! 5 Du wirst straucheln am Tag, und straucheln wird auch der Prophet mit dir bei Nacht. Ich lasse deine Mutter umkommen. 6 Mein Volk kommt um, weil ihm Erkenntnis fehlt. Weil du selbst Erkenntnis abgelehnt hast, lehne ich dich als meinen Priester ab. Weil du deines Gottes Weisung vergessen hast, werde auch ich deine Söhne vergessen 7 Je mehr ihrer wurden, um so mehr sündigten sie wider mich, vertauschten ihre Ehre gegen Schande. 8 Von der Sünde meines Volkes nähren sie sich, nach seiner Verfehlung begehren sie. 9 So wird es dem Priester wie dem Volk ergehen: Ich prüfe an ihm seinen Wandel nach und vergelte ihm seine Taten. 10 Sie essen, werden jedoch nicht satt, sie treiben Unzucht, aber vermehren sich nicht. Denn sie verließen den Herrn, um Unzucht zu treiben.

Unzüchtige Gottesverehrung

11 Wein und Most rauben vernünftiges Denken: 12 Mein Volk befragt sein Holz, sein Stab soll ihnen Auskunft geben. Der Geist der Unzucht hat sie verführt; sie entfernen sich buhlend von ihrem Gott. 13 Auf Bergesgipfeln bringen sie Opfer dar, auf den Hügeln verbrennen sie Rauchopfer, unter Eichen, Pappeln und Terebinthen, weil ihr Schatten so angenehm ist. Darum geben eure Töchter sich preis, brechen eure Schwiegertöchter die Ehe. 14 Ich strafe eure Töchter nicht für ihre Unzucht, eure Schwiegertöchter nicht für ihren Ehebruch; denn auch die Männer gehen mit Dirnen abseits und opfern zusammen mit Weihedirnen. Das törichte Volk kommt so zu Fall. 15 Wenn du, Israel, unzüchtig bist, so soll doch Juda sich nicht verfehlen! Geht nicht nach Gilgal, nach Bet-Awen zieht nicht hinauf, schwört nicht beim Leben des Herrn! 16 Ja, Israel ist widerspenstig wie eine störrische Kuh. Sollte nun der Herr sie weiden wie Lämmer auf weiter Flur? 17 Ephraim ist den Götzen verbündet. 18 Es ruht im Kreise von Zechern. Sie sind der Unzucht ergeben, sie lieben die Schande mehr als ihre Würde. 19 Mit seinen Flügeln erfaßt sie der Sturm, sie werden zuschanden ob ihrer Altäre.


Fußnote

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