Kategorie:Vulgata:AT:Jer36: Unterschied zwischen den Versionen
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36,1-32: Es ist das Jahr 605/4, nach der entscheidenden Schlacht von Karkemisch. Jeremias war ein öffentliches Auftreten nicht möglich; er fand also Zeit zu einer schriftstellerischen Wirksamkeit. Den Papyrusstreifen werden Teile der künftigen Bibel anvertraut. Baruch ist der Schreiber, andere lesen und hören die Worte; Jojakim ist freilich ein ablehnender Zuhörer. Mit der Buchrolle zerschneidet er den Geist Gottes selbst. Jedenfalls finden sich all diese Worte in unserem Buch des Jeremias. »Worte vom Abfall, vom kommenden Krieg, von der Auflösung des Bundes, vom unbegreiflichen Trotz, von der Zerschmetterung der Stadt, von Umkehr und Rettung; der drohende, lockende, zürnende, liebende, bekümmerte Gott, das ganze Werk des Propheten sollte noch einmal vor die Augen und Ohren des Volkes von Jerusalem treten« (Volz). - Weitere Kapitel: | 36,1-32: Es ist das Jahr 605/4, nach der entscheidenden Schlacht von Karkemisch. Jeremias war ein öffentliches Auftreten nicht möglich; er fand also Zeit zu einer schriftstellerischen Wirksamkeit. Den Papyrusstreifen werden Teile der künftigen Bibel anvertraut. Baruch ist der Schreiber, andere lesen und hören die Worte; Jojakim ist freilich ein ablehnender Zuhörer. Mit der Buchrolle zerschneidet er den Geist Gottes selbst. Jedenfalls finden sich all diese Worte in unserem Buch des Jeremias. »Worte vom Abfall, vom kommenden Krieg, von der Auflösung des Bundes, vom unbegreiflichen Trotz, von der Zerschmetterung der Stadt, von Umkehr und Rettung; der drohende, lockende, zürnende, liebende, bekümmerte Gott, das ganze Werk des Propheten sollte noch einmal vor die Augen und Ohren des Volkes von Jerusalem treten« (Volz). - Weitere Kapitel: | ||
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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2011, 17:53 Uhr
Das Buch Jeremias
Kapitel 36
Baruch schreibt die Buchrolle
1 Im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging folgendes Wort vom Herrn an Jeremias: 2 »Nimm dir eine Schriftrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu dir über Israel und Juda und alle Völker gesprochen habe von dem Tage an, da ich zu dir zu reden begann, nämlich seit den Tagen des Josia, bis heute! 3 Vielleicht hören die Leute des Hauses Juda von dem Unheil, das ich ihnen antun will, und bekehren sich, ein jeglicher von seinem bösen Wandel; dann kann ich ihnen ihre Schuld und Sünde vergeben.« 4 Da berief Jeremias den Baruch, den Sohn Nerijas, und Baruch schrieb nach den Angaben des Jeremias alle Worte des Herrn, die er zu ihm gesprochen hatte, in eine Buchrolle.
Buchrolle wird verlesen
5 Da befahl Jeremias dem Baruch: »Mir ist es unmöglich, ich kann nicht in den Tempel des Herrn gehen; 6 geh also du hin und lies aus der Schriftrolle, die du nach meinen Angaben geschrieben hast, die Worte des Herrn dem Volke beim Hause des Herrn vor, und zwar am Festtage; auch den Leuten von ganz Juda, die aus ihren Ortschaften kommen, sollst du sie vorlesen! 7 Vielleicht dringt ihr Flehruf zum Herrn und bekehren sie sich, ein jeder von seinem bösen Wandel; denn groß ist der Zorn und der Ingrimm, mit dem der Herr diesem Volke droht.« 8 Und Baruch, der Sohn Nerijas, tat ganz nach den Weisungen des Propheten Jeremias, der ihn beauftragt hatte, aus der Schriftrolle die Worte des Herrn beim Hause des Herrn vorzulesen. 9 Es fügte sich nämlich, im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monat, daß man das ganze Volk von Jerusalem und alle Leute, die von den Städten Judas nach Jerusalem kommen wollten, zu einem Fasten vor dem Herrn aufrief. 10 Da las Baruch die Worte des Jeremias aus dem Buche beim Hause des Herrn im Zimmer des Gemarja, des Sohnes Schaphans, des Staatsschreibers, im oberen Vorhof am Eingang des Neuen Tempeltores allem Volke vor.
Baruch vor den Ministern
11 Micha, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schaphans, hatte alle Worte des Herrn aus dem Buche vernommen. 12 Er stieg hinab in den königlichen Palast zum Zimmer des Staatsschreibers. Dort waren gerade alle hohen Beamten bei einer Sitzung, der Staatsschreiber Elischama, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schaphans, Zidkia, der Sohn Chananjas, und alle übrigen Beamten. 13 Micha teilte ihnen alle Worte mit, die er gehört hatte, als Baruch dem Volke aus dem Buche vorlas.
14 Da sandten die versammelten Beamten Jehudi, den Sohn Netanjas, und Selemja, den Sohn Kuschis, zu Baruch mit der Forderung: »Nimm die Rolle, aus der du den Leuten vorgelesen hast, mit dir und komme her!« Sogleich nahm Baruch, der Sohn Nerijas, die Rolle zur Hand und begab sich zu ihnen. 15 Sie sagten zu ihm: »Nimm Platz und lies sie uns vor!« Und Baruch las sie ihnen vor. 16 Als sie alle diese Worte vernahmen, wurden sie bestürzt und sagten zueinander: »Wir haben die Pflicht, diesen ganzen Vorfall dem König zu melden.« 17 Von Baruch aber wollten sie wissen: »Teile uns doch mit, wieso du all diese Worte niedergeschrieben hast!« 18 Baruch erwiderte ihnen: »Jeremias hat mir mündlich alle diese Worte gesagt, und ich schrieb sie mit Tinte in die Buchrolle.« 19 Darauf sprachen die Beamten zu Baruch: »Geh, verbirg dich, du und Jeremias, damit niemand weiß, wo ihr euch befindet!« 20 Dann begaben sie sich zum König in den Palasthof, nachdem sie die Rolle im Zimmer des Staatsschreibers Elischama verwahrt hatten, und berichteten dem König den ganzen Vorfall.
Der König verbrennt die Rolle
21 Da sandte der König den Jehudi, die Schriftrolle zu holen. Er holte sie aus dem Zimmer des Staatsschreibers Elischama. Und Jehudi las sie dem König vor sowie allen Beamten, die um den König herumstanden. 22 Der König bewohnte damals das Winterhaus, da es der neunte Monat war, und das Feuer des Kohlenbeckens brannte vor ihm. 23 Sooft nun Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt er sie mit dem Schreibermesser ab und warf sie auf das Feuer im Kohlenbecken, bis die ganze Rolle im Feuer des Kohlenbeckens verschwunden war. 24 Weder der König noch seine sämtlichen Knechte, die alle diese Worte hörten, gerieten in Furcht, auch zerrissen sie ihre Kleider nicht. 25 Selbst als Elnatan, Delaja und Gemarja in den König drangen, er solle doch die Rolle nicht verbrennen, hörte er nicht auf sie. 26 Vielmehr befahl der König dem Prinzen Jerachmeel, ferner Seraja, dem Sohn Asriels, und dem Schelemja, dem Sohn Abdeels, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremias festzunehmen; doch der Herr wußte sie zu verstecken.
Nochmalige Niederschrift und Erweiterung
der Buchrolle
27 Der König hatte also die Rolle mit den Worten, die Baruch nach den Angaben des Jeremias niedergeschrieben hatte, verbrannt. Da erging das Wort des Herrn an Jeremias: 28 »Nimm dir eine andere Rolle und schreibe darauf alle früheren Worte, die auf der ersten Rolle standen, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat! 29 Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du verkünden: ›So spricht der Herr: Du hast diese Rolle verbrannt und gefragt: Warum schriebst du sie auf: ›Der König von Babel wird mit Bestimmtheit kommen und dieses Land verheeren und Mensch und Vieh daraus vertilgen!‹? 30 Daher spricht der Herr über Jojakim, den König von Juda: Er wird keinen Nachkommen haben, der auf dem Throne Davids sitzt, und sein Leichnam soll weggeworfen werden, ausgesetzt der Hitze am Tag und der Kälte bei Nacht. 31 Ich strafe an ihm, an seiner Nachkommenschaft und an seinen Knechten ihre Schuld und bringe über sie, über die Bewohner von Jerusalem und über die Leute von Juda all das Unheil, das ich ihnen angedroht habe, ohne daß sie es hören wollten.« 32 Jeremias nahm also eine andere Rolle und übergab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohn der Nerija. Dieser schrieb auf sie nach den Angaben des Jeremias alle Worte des Buches, das Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte. Ihnen wurden noch viele Aussprüche ähnlicher Art hinzugefügt.
Fußnote
36,1-32: Es ist das Jahr 605/4, nach der entscheidenden Schlacht von Karkemisch. Jeremias war ein öffentliches Auftreten nicht möglich; er fand also Zeit zu einer schriftstellerischen Wirksamkeit. Den Papyrusstreifen werden Teile der künftigen Bibel anvertraut. Baruch ist der Schreiber, andere lesen und hören die Worte; Jojakim ist freilich ein ablehnender Zuhörer. Mit der Buchrolle zerschneidet er den Geist Gottes selbst. Jedenfalls finden sich all diese Worte in unserem Buch des Jeremias. »Worte vom Abfall, vom kommenden Krieg, von der Auflösung des Bundes, vom unbegreiflichen Trotz, von der Zerschmetterung der Stadt, von Umkehr und Rettung; der drohende, lockende, zürnende, liebende, bekümmerte Gott, das ganze Werk des Propheten sollte noch einmal vor die Augen und Ohren des Volkes von Jerusalem treten« (Volz). - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 |
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