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Version vom 16. Dezember 2011, 18:49 Uhr
Der zweite Brief an die Korinther
Kapitel 3
Von der Erhabenheit des Aposteldienstes
1 Fangen wir wiederum an, uns selbst zu empfehlen? Oder brauchen wir, wie gewisse Leute, Empfehlungsbriefe an euch oder von euch? 2 Unser Brief seid ihr, hineingeschrieben in unsere Herzen, anerkannt und gelesen von allen Menschen. 3 Offen daliegend, seid ihr ein Brief Christi, besorgt von uns, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln von Stein, sondern auf Tafeln menschlicher Herzen.
4 So große Zuversicht haben wir durch Christus vor Gott, 5 nicht weil wir von uns aus fähig wären, etwas als eigene Leistung uns anzurechnen, unsere Fähigkeit stammt vielmehr von Gott. 6 Er hat uns auch befähigt zu Dienern des Neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe macht tot, der Geist aber lebendig. 7 Wenn aber schon der Dienst am todbringenden Buchstaben, eingegraben auf Steine, in einem solchen Glanze geschah, daß die Söhne Israels das Antlitz des Moses nicht anzuschauen vermochten wegen des Lichtglanzes auf seinem Angesicht, der doch vergänglich war, 8 wie sollte der Dienst des Geistes nicht noch viel glanzvoller sein? 9 War schon der Dienst, der zur Verurteilung führte, so glanzvoll, wieviel mehr ist der zur Gerechtigkeit führende Dienst noch reicher an Glanz! 10 Ja, was dort im Glanze erstrahlte, ist gar kein Glanz mehr angesichts dieses alles überstrahlenden Glanzes. 11 Denn wenn das Vergängliche in so herrlichem Glanze sich zeigte, wird das Bleibende noch viel mehr im Glanze erstrahlen.
12 Von so großer Zuversicht erfüllt, treten wir mit großem Freimut auf, 13 nicht wie Moses, der eine Hülle über sein Angesicht legte, damit die Söhne Israels nicht hinblickten auf das Vergehen dessen, was abgetan wird.
14 Doch es verhärteten sich ihre Gedanken; denn bis auf den heutigen Tag liegt dieselbe Hülle über der Lesung des Alten Bundes, ohne daß sie weggenommen würde, nachdem er doch mit Christus abgetan wird. 15 Ja, bis auf den heutigen Tag liegt, wenn Moses gelesen wird, eine Hülle über ihrem Herzen. 16 »Wenn es sich aber hinwendet zum Herrn, wird die Hülle weggenommen« (2 Mos 34,34). 17 Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn, da ist Freiheit. 18 Wir alle aber werden, wenn wir mit enthülltem Antlitz den Glanz des Herrn widerspiegeln, zum selben Bild umgeformt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie sie ausstrahlt vom Geist des Herrn.
Fußnote
3,1-18: Im Vergleich mit Moses hebt Paulus die erhabene Stellung des im Dienste des Neuen Bundes stehenden Apostels hervor. Die Juden hätten immer noch keinen freien Blick auf Moses, ihre Herzen seien gleichsam verhüllt, sonst müßten sie aus der Lesung des »Moses« (d.h. des Alten Testamentes) zu Christus finden. Beachte in Vers 18 die eindrucksvolle Kennzeichnung des schon im Diesseits vom »Glanz des Herrn« erleuchteten Christen. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 |
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