Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph04
Epistola beati Pauli Apostoli ad Ephesios.
Der Brief des heiligen Apostels Paulus an die Epheser Kap. 4
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1.Obsecro itaque vos ego vinctus in Domino, ut digne ambuletis vocatione, qua vocati estis, 2. Cum omni humilitate, et mansuetudine, cum patientia, supportantes invicem in caritate, 4. Unum corpus, et unus Spiritus sicut vocati estis in una spe vocationis vestræ. 10. Qui descendit, ipse et qui ascendit super omnes cœlos, ut impleret Omnia.
18. Tenebris obscuratum habentes intellectum, alienate a vita Dei per ignorantiam, quæ est in illis, propter cæcitatem cordis ipsorum, 22. Deponere vos secundum pristinam conversationem veterem hominem, qui corrumpitur secundum desideria eroris. 23. Renovamini autem spiritu mentis vestræ, 28. Qui furabatur, jam non furetur: magis autem laboret, operando manibus suis, quod bonum est, ut habeat unde tribuat necessitatem patienti. |
1.Ich ermahne euch also,1 ich, der Gefesselte im Herrn,2 wandelt würdig des Berufes,3 zu dem ihr berufen seid, [1Kor 7,20, Phil 1,27] 3. eifrig bemüht, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens!4 [Roem 12,10] 6. ein Gott und Vater aller, der da ist über allen, und durch alles7 und in uns allen.8 |
Fußnote
Kap. 4 (1) Dem vorausgehenden Gedanken entsprechend. Auch im folgenden kommt der Apostel beständig auf die Bruderliebe, die Einheit und den Frieden zurück. - (2) Für Christus gefesselt zu sein ist Paulus ruhmvoller, als sein Apostel zu heißen (Chrys.). - (3) Der Beruf ist [Eph 2,19] bereits erklärt. Nicht für sich, sondern für das Heil anderer fleht Paulus Gott an. - (4) Welche Gesinnung erfordert ein solcher Beruf? Die Wurzel derselben muss die Demut sein, aus welcher Sanftmut und Langmut in Liebe hervorgehen. Dies zu erlangen müssen die Christen ernstlich bestrebt sein, handelt es sich doch um etwas Großes (Chrys.): Die Einheit im Glauben zu wahren. So wird aus der gegenseitigen Liebe der Friede erwachsen, der alle umschlingt. - (5) Was dem Apostel am meisten am Herzen liegt, zeigt die stete Wiederholung „Ein“: die Einheit. - (6) Ein Leib: die äußere Einheit; ein Geist: die innere. Diese zu bewahren, treibt auch das gemeinsame Ziel an: Ein Gegenstand der Hoffnung, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe (der subjektive und der objektive Grund des nahen Verhältnisses zum Herrn), ein Gott. - (7) Besser: durch alle. - (8) Wenngleich die drei Präpositionen den göttlichen Personen gemeinschaftlich zugehören, ist doch über alle dem Vater, dem Schöpfer aller Dinge, durch alles (alle) dem Sohne, durch den alles geschaffen ist und geleitet wird, in allem dem heil. Geiste zugeeignet, der in allen Gläubigen wohnt. (Hier., Thom.) Welch schöne Steigerung: die Kirche, Christus, Gott! Und welch herrliches Bekenntnis der heiligen Dreifaltigkeit, Geist, Herr, Vater! - (9) Charismen. - (10) Wenn auch Einheit notwendig ist, so doch nicht Einerleiheit. Vergl. [1Kor 11,19]. Der Gedanke der Mannigfaltigkeit der Gaben wird V. 11 wieder aufgenommen. - (11) Beweise für V. 7. - (12) [Ps 6,8.19] heißen die Worte: „Du stiegst auf zur Höhe, nahmest die Gefangenschaft gefangen. Du hast Gaben von den Menschen empfangen.“ In der jüdischen Tradition indes wurden die Worte so verstanden, wie der Apostel sie gibt, Beweis dessen ist die chaldäische Paraphrase und die syrische Übersetzung des A. T. Die Worte des Psalmes klingen an die Worte des Apostels V. 7 an. – Wer stieg hinauf? Nur Christus kann es sein, denn das Hinaufsteigen setzt ein Herabsteigen voraus. Nun ist aber Christus vom Himmel zur Erde herniedergestiegen, also ist er es, der aufgestiegen. Wohin? Zur Höhe, antwortet der Psalm. Wir wissen aber, dass Christus zum Himmel aufgestiegen ist, also ist die Höhe der Himmel. Heißt es ferner: Der Aufgestiegene teilt Geschenke an die Menschen aus, so bedeutet dies, dass Christus vom Himmel aus seine Gaben den Gliedern der Kirche spendet. Was der Psalm von Jahve sagt, schreibt Paulus hier dem Heilande zu, ihm so göttliche Würde beilegend. – Von der Unterwelt ist an dieser Stelle nicht die Rede, da es eine dem Apostel fremde Vorstellung ist, dass die bösen Geister etwa dort wohnen sollten. Er weist ihnen ihren Aufenthalt [Eph 6,12] unter dem Himmel an, sie sind [Eph 2,2] die Mächte der Luft. Ferner ist der Teufel am Kreuze [Kol 2,15], nicht bei der Höllenfahrt überwunden. Aus diesem Grunde hat wohl der Apostel die Worte des Psalmes, welche nicht für seinen Zweck passten, fortgelassen. Die räumlich vorgestellte Erhöhung Christi über die Himmel ist der Ausdruck seiner geistigen Erhöhung. - (13) Die Psalmenstelle klingt an die eigenen Worte des Apostels V. 7 an, deshalb geht er bis V. 16 dazu über, das Ziel zu erklären, dem die Verschiedenheit der Gaben dient. - (14) Die Ämter werden absteigend genannt. Apostel sind die zwölf neben Paulus, Propheten, vergl. [1Kor 14,3], die Verkündiger des göttlichen Wortes. Als Evangelist wird Philippus [Apg 21,8] genannt, Timotheus wird als einer angeredet, der mit dem Amte eines Evangelisten betraut ist. [2Tim 4,5] Hirten und Lehrer (Bischöfe) sind dasselbe. Die Hauptpflicht der Vorsteher ist es also, das Volk zu belehren (Hier., Aug.). Der Schluss des 16. Verses nimmt den Gedanken wieder auf, indem er das letzte Ziel dieser Ämter angibt. - (15) Der Zweck der Ämter: Für die Vollendung der Heiligen hat der Heiland verschiedene Ämter in seiner Kirche eingesetzt, deren Aufgabe es ist, den Leib Christi zu erbauen. In den letzten Worten vereinigt Paulus zwei oben [Eph 1,23, Eph 2,20ff] gebrauchte Bilder. „Warum also zürnst du, als ob du eine mindere Gabe erhalten? Tue das deinige zur Vollendung der Heiligen. Hüte dich zu Falle zu kommen, indem du andere beneidest. Hat ein anderer zur Erbauung der Gläubigen eine größere Gabe empfangen, so bedenke, dass er auch desto mehr arbeiten muss und seine Schuld größer ist, vernachlässigt er die Gnadengabe.“ (Chrys.) - (16) Das in diesem Leben von Christus beabsichtigte Ziel. (Aug., Hier., Thom.) - (17) Alle Christen. - (18) Die Wortfolge zeigt, dass zuerst der Glaube vorhanden sein muss, ehe die Erkenntnis gewährt wird. Das Maß des zu erreichenden Alters ist die Fülle Christi. - (19) Dieser Satz hängt von V. 11, 12 ab. - (20) Den unmündigen Kindern fehlt jedes eigene Urteil, so dass sie sich keines Einflusses erwehren können, sondern wie die Wogen vom Winde bewegt werden. Um diesen Stand von den Christen fern zu halten, hat der Herr verschiedene Ämter eingesetzt. Die ganze Darstellung weist darauf hin, dass Irrlehrer in der Gemeinde ihren Einfluss zu über begannen. - (21) Griech.: durch Würfel, d. i. Betrug. Die falschen Lehrer wollten die Gläubigen, dieser auf diesen, jener auf jenen Punkt subjektiver und willkürlicher Meinungen führen (Theod.). - (22) Wahrheit: Gegensatz zu V. 14. Der Apostel hat nur solche Personen genannt, welche mit der Lehre zu tun haben. Die Wahrheit ist der Inhalt des Evangeliums. - (23) Sie sollen in allen Stücken wachsen, doch ist dies nur in der Liebe möglich. - (24) Gleichsam mit ihm verwachsend. - (25) Wie er das Ziel des Wachstumes jedes Gliedes ist, so ist Christus die Quelle des Wachstumes seines ganzen Leibes: Aus dem der ganze Leib das Wachstum des Leibes bewirkt. Die Kirche ist ein lebendiger Organismus, in dem jedes Glied mit dem Haupte, und damit auch mit dem Ganzen verbunden, für das Ganze wirksam ist. Diese Wirksamkeit jedes einzelnen Gliedes richtet sich aber nach den ihm zuerteilten Kräften und dem ihm zugewiesenen Platze. Das Endziel ist die Auferbauung in Liebe. - (26) Das Folgende. - (27) Wiederaufnahme von V. 1. - (28) In dem Verhältnis zu ihm begründet sich das Gebot. So betont Paulus seine Autorität. - (29) Diese Eitelkeit wird in V. 18 geschildert: Der Verstand ist verfinstert, weil ihm die Erkenntnis Gottes fehlt, ihr Herz ist allem Höheren entfremdet. Ist der Mensch nicht durch Glaube und Liebe mit Gott verbunden, so ist er leer. - (30) Ohne Hoffnung auf ein zukünftiges Leben. Griech.: Fühllos geworden, so dass sie leichter fallen (Hier.). - (31) Während [Roem 1,27] Gott als der Hingebende bezeichnet wird, um die Entziehung der Gnade zu kennzeichnen, hebt Paulus hier mehr die eigene Freiheitsbestimmung des Menschen hervor (Chrys.). - (32) Der Grundquell des Heidentums war die Sünde. So oft der Mensch sündigt, ist er taub gegen eine Mahnung Gottes in seinem Herzen und begeht also gleichsam eine praktische Gottesleugnung, die nach und nach zur theoretischen wird. Von da bis zur Anbetung der Natur und den sittlichen Folgen hieraus ist nur ein Schritt. - (33) Christus selbst ist der Gegenstand seiner Lehre. - (34) Das „wenn“ ist nicht das des Zweifels, sondern starker Bejahung (Chrys.). - (35) Diese Wahrheiten werden in den folgenden Versen angegeben. - (36) In der in der Person Jesu dastehenden Wirklichkeit. - (37) Der rechte Unterricht über Christus lehrt zweierlei. Negativ: Ablegung des alten Menschen, der durch die Sünden dem Untergange zueilt, weil diese sich auf die vergängliche Welt richten. Positiv, (V. 23, 24), doch mit gewissen Voraussetzungen: Wer Gottes Geist in sein Herz aufnimmt, kann ein anderes Leben beginnen. Unter dem Einflusse dieses Geistes wird der neue Mensch gestaltet, wie der alte unter dem Einflusse der Sünde. Der neue Mensch ist schon von Gott geschaffen, so dass man ihn nur wie ein Kleid anzulegen hat. Ein ähnlicher Gedanke [Eph 2,10]. - (38) Die bösen Begierden, welche zu immer neuen Sünden verführen und so das Licht und das Gute, welche nach dem Falle des Menschen noch zurückgeblieben sind, immer mehr ersticken und auslöschen, Glück verheißend und nie gewährend. - (39) Vergl. [Joh 3,3]. Der Mensch ist neu, sofern er den alten Adam ablegt oder weil er dem neuen Adam, Jesus Christus, sein Dasein verdankt. - (40) Nach Gottes Bild. [1Mos 1,27]. - (41) Adam und Eva waren also einst von Gott mit Gerechtigkeit und Heiligkeit ausgestattet (Aug.). - (42) Das Wort Wahrheit gehört zu beiden Substantiven. - (43) Die positive Mahnung kleidet Paulus in die Worte [Sach 8,16]. - (44) Der Nächste ist jeder Mensch (Hier., Aug.). Die Sprache verbindet die Menschen, jede rechte Verbindung beruht auf Wahrhaftigkeit. - (45) Besonders die Christen, als Glieder des Leibes Christi, doch dieselbe ebenso, ob auch nur als Menschen betrachtet. - (46) Die Worte sind [Ps 4,5] nach der Septuag entnommen. Das Zürnen ist an sich kein Unrecht, ist aber mit Gefahr verbunden, sofern leicht die Quelle keine reine, das Ziel nicht als das rechte oder die Art des Zürnens eine fehlerhafte ist. Diesen letzten Punkt hebt der Apostel hervor. Die Nacht soll die Keime des Zornes (griech. der heftigen Zornerregung) nicht tiefer einsenken. Die Mahnung des Apostels entspricht der Vorschrift des Alten Testamentes [Ps 4,5]. Ein solcher anhaltender Zorn würde auch dem Teufel leicht Zugang verschaffen [Roem 12,19]. - (47) Im Zorne tritt die Leidenschaft wie eine Wolke vor die Einsicht und entzündet das Herz wie ein Feuer. Jene Dunkelheit benutzt der Böse, dieses Feuer nährt er. - (48) Drei Dinge werden dem Diebe (den es ist vom Laster des Stehlens die Rede) aufgegeben: Sich nicht ferner die Frucht fremder Arbeit anzueignen, selbst zu arbeiten, um für sich und andere sorgen zu können, und endlich, da der Dieb das tut, was schlecht ist, das Ziel der Arbeit zu verfolgen: Sittlich Gutes zu wirken. – Der Dieb soll nicht nur seinen eigenen Unterhalt gewinnen, sondern auch ein Werk der Liebe und so zugleich Wiedererstattung üben. Aus Teufeln macht das Evangelium Engel. (Theophyl.) - (49) Griech.: In einem nötigen Stücke. - (50) Dieser übertragende Ausdruck soll zeigen, wie sehr Gottes Geist uns liebt. Wer Schlechtes redet, vertreibt ihn aus seinem und anderer Herzen. Der Geist wird in seiner Bosheit durch mehrere Zusätze kenntlich gemacht, damit die Christen sich desto sorgfältiger hüten, sich dieses Vergehens schuldig zu machen. Er ist heilig, gehört nicht dieser Welt an, ja noch mehr, er ist der Geist Gottes, Gott selbst. Der Heil. Geist, welcher den Christen in der Taufe verliehen ist, ist das Siegel, durch das Gott uns als seine Kinder kenntlich macht und uns das Erbe gewährleistet, das uns voll bei der Auferstehung zu Teil wird. - (51) Die Verzeihung, welche Gott uns hat zu Teil werden lassen, ist wie der Beweggrund, so der Maßstab, nach dem wir unsern Mitmenschen vergeben müssen. Gott, der Beleidigte, gab seinen Sohn zur Versöhnung dahin, uns aber kostet es nichts, und wir wollten nicht vergeben? (Chrys.) Drei von den Ausdrücken gehen das Gemüt an, zwei kennzeichnen tätliche Äußerungen jener Gesinnung. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 05 | 06 |
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