Kategorie:Vulgata:NT:Lk01
Das Evangelium nach Lukas
Kapitel 1
1 Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht abzufassen über die Dinge, die sich unter uns zugetragen haben, 2 entsprechend der Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren, 3 habe auch ich mich entschlossen, allem von Anfang an sorgfältig nachzugehen und es dir der Reihe nach niederzuschreiben, erlauchter Theophilus, 4 damit du dich überzeugst von der Zuverlässigkeit der Worte, von denen dir Kunde kam.
ZUR KINDHEITSGESCHICHTE JESU
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Verheissung der Geburt Jesu
26 im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt Galiläas, mit Namen Nazareth, 27 zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Manne aus dem Hause David, namens Joseph, und der Name der Jungfrau war Maria. 28 Und er trat bei ihr ein und sprach: »Sei gegrüßt, Begnadete, der Herr ist mit dir [, du bist gebenedeit unter den Frauen].« 29 Sie aber erschrak bei dem Wort und dachte darüber nach, was dieser Gruß bedeute. 30 Der Engel sprach zu ihr: »Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott! 31 Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären und seinen Namen Jesus nennen. 32 Dieser wird groß sein und Sohn des Allerhöchsten genannt werden; Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33 und er wird herrschen über das Haus Jakob ewiglich, und seines Reiches wird kein Ende sein.«
34 Maria sprach zum Engel: »Wie wird dies geschehen, da ich einen Mann nicht erkenne? « 35 Der Engel antwortete ihr: »Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten; darum wird auch das, was geboren wird, ›heilig, Sohn Gottes‹ genannt werden. 36 Siehe, Elisabeth, deine Verwandte, auch sie empfing einen Sohn in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat für sie, die als unfruchtbar galt; 37 denn ›bei Gott ist kein Ding unmöglich‹ (1 Mos 18,14)«. 38 Maria sprach: »Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort!« Und der Engel schied von ihr.
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Die Geburt des Johannes
57 Für Elisabeth aber erfüllte sich die Zeit ihrer Niederkunft und sie gebar einen Sohn. 58 lhre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr großes Erbarmen erwiesen habe an ihr, und freuten sich mit ihr. 59 Es war am achten Tag, da kamen sie, das Knäblein zu beschneiden, und wollten es nach seines Vaters Namen Zacharias nennen. 60 Seine Mutter aber entgegnete:
»Nein, Johannes soll es heißen!« 61 Sie sagten zu ihr: »Niemand ist in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt!« 62 Da winkten sie seinem Vater, wie er ihn genannt haben wolle. 63 Dieser verlangte ein Täfelchen und schrieb die Worte: »Johannes ist sein Name«. Da verwunderten sich alle. 64 Im gleichen Augenblick aber tat sich sein Mund auf, und seine Zunge wurde gelöst, und er redete und lobte Gott. 65 Da kam Furcht über alle ihre Nachbarn ringsum, und im ganzen Bergland von Judäa erzählte man sich von allen diesen Dingen, 66 und alle, die davon hörten, nahmen es sich zu Herzen und sagten: »Was wird wohl aus diesem Kinde werden?« Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
67 Zacharias aber, sein Vater, wurde erfüllt von Heiligem Geist, und prophetisch sprach er:
68 »Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels; denn heimgesucht hat er sein Volk und ›ihm Erlösung bereitet‹. 69 Er ließ uns erstehen ein Horn des Heils im Haus seines Knechtes David, 70 wie er verkündet hat seit Urzeit durch den Mund seiner heiligen Propheten: 71 ›Errettung von unseren Feinden‹ und aus der Hand aller, ›die uns hassen‹, 72 um ›Erbarmen zu erweisen unseren Vätern‹ und zu ›gedenken seines heiligen Bundes‹, 73 des Eides, den er ›geschworen vor Abraham, unserem Vater‹, er werde uns verleihen, 74 daß wir, befreit aus der Hand unserer Feinde, furchtlos ihm dienen 75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm all unsere Tage. 76 Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten genannt werden, denn du wirst einhergehen ›vor dem Herrn, seine Wege zu bereiten‹, 77 um seinem Volke zu bringen Erkenntnis des Heils durch Vergebung ihrer Sünden, 78 aus der erbarmenden Liebe unseres Gottes, mit der uns heimsuchen wird ein aufgehend Licht aus der Höhe, 79 um ›denen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes‹, und unsere Füße zu lenken auf den Weg des Friedens.« 80 Der Knabe aber wuchs heran, wurde stark an Geist und lebte in der Wüste bis zu dem Tag, da er hintreten sollte vor Israel.
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