Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1.Januar
V. Das Wort ist Fleisch geworden. Halleluja.
R. Und hat unter uns gewohnt. Halleluja.
JAHRESREIHEN I und II:
ERSTE LESUNG
Aus dem Brief an die Hebräer. 2.9-17
Christus in allem den Brüdern gleich
Jesus, der nur für kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war, ihn sehen wir um seines Todesleidens willen mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; so war es Gottes gnädiger Wille, daß er für alle den Tod erlitten hat. Denn es war angemessen, daß Gott, für den und durch den das All ist und der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch Leiden vollendete.
Denn er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab; darum scheut er sich nicht, sie Brüder zu nennen und zu sagen:
Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Gemeinde dich-preisen; und ferner:
Ich will auf ihn mein Vertrauen setzen; und: Seht, ich und die Kinder, die Gott mir geschenkt hat.
Da nun die Kinder Menschen von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise Fleisch und Blut angenommen, um durch seinen Tod den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel, und um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren. Denn er nimmt sich keineswegs der Engel an, sondern der Nachkommen Abrahams nimmt er sich an. Darum mußte er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und treuer Hoherpriester vor Gott zu sein und die Sünden des Volkes zu sühnen.
RESPONSORIUM
R. Gesegnet bist du, Jungfrau Maria; denn du hast den Herrn getragen, den Schöpfer der Welt; * du hast den geboren, der dich erschaffen hat, und bleibst Jungfrapi für immer.
V. Sei gegrüßt, Maria, du Begnadete, der Herr ist mit dir. * Du hast den geboren, der dich erschaffen hat, und bleibst Jungfrau für immer.
ZWEITE LESUNG
Athanasius (+373)
Aus dem Brief an Epiktet.
Dem ganzen Menschen ist Heil widerfahren
Der Apostel sagt, das Wort habe sich der Nachkommenschaft Abrahams angenommen. Es mußte darum in allem seinen Brüdern gleich sein (1) und einen uns ähnlichen Leib annehmen. Eben dafür war Maria erwählt: Von ihr sollte er ihn nehmen und als seinen eigenen für uns opfern. Die Schrift erwähnt die Geburt und sagt: „Sie wickelte ihn in Windeln"(2); die Brust, die ihn stillte, wird seliggepriesen (3), und weil er der Erstgeborene war (4), wird für ihn das Opfer dargebracht. Gabriel übermittelte ihr zurückhaltend und klug die Botschaft (5). Er sagte nicht einfach: „Was in dir wird", damit man nicht meint, der Leib werde von außen in sie hineingebracht. Er sagt vielmehr: „aus dir"; denn dies sollte der Glaube sein: „Was da gezeugt wird, hat seinen Ursprung aus ihr."
Das war die Absicht: Das Wort nahm das Unsrige an und brachte es als Opfer dar und nahm es damit gänzlich hinweg. Als er uns dann mit dem Seinigen bekleidete, konnte der Apostel schreiben : „Dieses Vergängliche muß sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit.(6)
Das ist keine erdichtete Annahme, wie einige gemeint haben. Keineswegs! Als vielmehr der Erlöser wahrer Mensch wurde, erlangte der ganze Mensch das Heil. Unser Heil ist wahrlich keine erdichtete Sache, und es geht nicht bloß den Leib, sondern den ganzen Menschen an. Leib und Seele ist im Wort Heil widerfahren. Was aus Maria gemäß der Schrift hervorging, war seinem Wesen nach ein wirklicher Mensch, und es war der wahre Leib des Herrn. Wirklich: ein wahrer Leib war es, weil er dem unsern gleich war. Denn Maria ist unsere Schwester, weil wir alle von Adam abstammen. Wenn es bei Johannes heißt: „Das Wort ist Fleisch geworden" (7), so ist damit dasselbe gemeint, wie wenn Paulus sagt: „Christus hat für uns den Fluch auf sich genommen" (8). Dem menschlichen Leib ist aus der Gemeinschaft mit dem Wort großer Reichtum zugewachsen: denn aus dem sterblichen Leib wurde ein unsterblicher ; er war ein irdischer Leib und wurde ein überirdischer (9); er war aus Erde gemacht und durfte dennoch das Tor des Himmels durchschreiten. Die Dreieinigkeit bleibt immer Dreieinigkeit, auch nachdem das Wort aus Maria Fleisch angenommen hat, und sie erfuhr weder Zuwachs noch Minderung; sie ist vielmehr immer vollendet, und in der Dreieinigkeit wird der eine Gott erkannt. So wird von der Kirche verkündet: ein Gott, der Vater des Wortes!
1. Hebr.2,16-17. 2.Lk.2.7. 3.Vgl.Lk.11,27. 4.Ebd. 5.Lk.1,35. 6. 1. Kor.15,53. 7. Joh.1,14. 8. Gal.3,13. Vgl. 1.Kor.15,44.
RESPONSORIUM
R. Heilige und unbefleckte Jungfrau, ich weiß nicht, mit welchem Lob ich dich preisen soll: * Ihn, den die Himmel nicht fassen können, hast du in deinem Schoß getragen.
V. Du bist gesegnet unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. * Ihn, den die Himmel nicht fassen können, hast du in deinem Schoß getragen.
Te Deum
ORATION
Barmherziger Gott, durch die Geburt deines Sohnes aus der Jungfrau Maria hast du der Menschheit das ewige Heil geschenkt. Laß uns (auch im neuen Jahr) immer und überall die Fürbitte der gnadenvollen Mutter erfahren, die uns den Urheber des Lebens geboren hat, Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
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