Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore31.Januar
31. Januar HL. JOHANNES BOSCO, PRIESTER, ORDENSGRÜNDER
Gedenktag
ZWEITE LESUNG
Johannes Bosco (+ 1888)
Aus einem Brief.
Ich habe immer mit Liebe gearbeitet
Wenn wir eifrig für das wirkliche Glück unserer Zöglinge sorgen und sie zur Erfüllung ihrer Pflichten anleiten möchten, dürfen wir vor allem nie vergessen, daß wir Elternstelle an den lieben jungen Menschen vertreten. Ich habe immer in Liebe für sie gearbeitet, mich um sie bemüht und das Priesteramt ausgeübt, nicht ich allein, sondern die ganze salesianische Gesellschaft. Liebe Söhne, wie oft mußte ich mich in meinem langen Leben durchringen zu der großen Wahrheit: Leichter ist es zornig zu werden, als zu ertragen, einem Knaben zu drohen, statt ihm eindringlich zuzureden. Ja, ich sage es: es ist bequemer für unsere Ungeduld und unseren Hochmut, die Fehlenden zu strafen, als sie fest und freundlich zu ertragen und so zu bessern. Ich empfehle euch die Liebe des Paulus, die er gegenüber den Neugetauften an den Tag legte. Oft führte sie dazu, daß er weinte und inständig betete, wenn er sah, wie wenig gelehrig sie waren und wie sie seiner Liebe widerstanden. Gebt acht, daß euch niemand vorwerfen kann, ihr ließet euch durch heftige Gemütsbewegungen leiten. Es ist schwer, beim Strafen die Standhaftigkeit des Herzens zu bewahren, die nötig ist, wenn es nicht scheinen soll, wir handelten nur, um unsere Autorität zu zeigen oder um der Erregung des Gemüts ihren Lauf zu lassen. Wir müssen sie als Söhne betrachten, über die wir eine Vollmacht auszuüben haben. Wir wollen uns zu ihren Dienern machen wie Jesus, der kam, um gehorsam zu sein, nicht zu befehlen, und wir sollten uns schon des Anscheins der Herrschsucht schämen; wir wollen nicht über sie herrschen, es sei denn, um ihnen zu dienen. So machte es Jesus mit den Aposteln. Sie waren unwissend und ungebildet, ja auch ihr Glaube war klein. Aber er ertrug sie. Gegenüber den Sündern bewies er eine so gütige und vertraute Freundschaft, daß die einen staunten, die andern Anstoß nahmen, andere schließlich Hoffnung schöpften, von Gott Verzeihung zu erlangen. Deswegen forderte er uns auf, gütig und von Herzen demütig zu sein (2).
Sie sind unsere Söhne. Wenn wir daher ihre Irrtümer unterdrücken wollen, müssen wir allen Zorn ablegen oder doch so mäßigen, als hätten wir ihn ganz ausgelöscht.
In besonders schweren Fällen empfiehlt es sich, mehr inständig und demütig zu Gott zu beten, als einen Wortschwall loszulassen, der nur das Gemüt der Hörer beleidigt, den Schuldigen aber keinen Nutzen bringt.
1. Vgl.Mk.10,45 Par. 2. Vgl. Mt.11,29.
RESPONSORIUM
R. Sie brachten Kinder zu Jesus. Die Jünger aber wiesen die Leute ab. Als Jesus das sah, sprach er zu ihnen: * Laßt die Kinder zu mir kommen; denn ihnen gehört das Gottesreich.
V. Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf. * Laßt die Kinder zu mir kommen; denn ihnen gehört das Gottesreich.
ORATION
Gott, du Quell der Freude, du hast den heiligen Johannes Bosco berufen, der Jugend ein Vater und Lehrer zu sein. Gib auch uns die Liebe, die ihn erfüllt hat, damit wir fähig werden, Menschen für dich zu gewinnen und dir allein zu dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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