Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore22.Februar
22. Februar KATHEDRA PETRI
Fest
V. Herr, zu wem sollen wir gehen?
R. Du hast Worte des ewigen Lebens.
ERSTE LESUNG
Aus der Apostelgeschichte 11,1-18
Gott hat auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt
Die Apostel urid die Brüder in Judäa erfuhren, daß auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten. Als nun Petrus nach Jerusalem hinaufkam, hielten ihm die gläubig gewordenen Juden vor: Du bist bei Unbeschnittenen eingekehrt und hast mit ihnen gegessen. Da begann Petrus, ihnen der Reihe nach zu berichten: Ich war in der Stadt Joppe und betete; da hatte ich in einer Verzückung eine Vision: Eine Art Schale senkte sich wie ein großes Leinentuch herab, das an den vier Ecken aus dem Himmel bis zu mir herabgelassen wurde. Als ich genauer hinschaute, sah ich darin die Vierfüßler der Erde, die wilden Tiere, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels. Ich hörte auch eine Stimme, die zu mir sagte: Steh auf, Petrus, schlachte und iß! Ich antwortete: Niemals, Herr! Noch nie ist etwas Unheiliges oder Unreines in meinen Mund gekommen. Doch zum zweitenmal kam eine Stimme vom Himmel; sie sagte: Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein! Das geschah dreimal, dann wurde alles wieder in den Himmel hinaufgezogen. Da standen auf einmal drei Männer vor dem Haus, in dem ich wohnte; sie waren aus Cäsarea zu mir geschickt worden. Der Geist aber sagte mir, ich solle ohne Bedenken mit ihnen gehen. Auch diese sechs Brüder zogen mit mir, und wir kamen in das Haus jenes Mannes. Er erzählte uns, wie er in seinem Haus den Engel stehen sah, der zu ihm sagte: Schick jemand nach Joppe und laß Simon, der Petrus genannt wird, holen. Er wird dir Worte sagen, durch die du mit deinem ganzen Haus gerettet werden wirst. Während ich redete, kam der Heilige Geist auf sie herab, wie am Anfang auf uns. Da erinnerte ich mich an das Wort des Herrn: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden. Wenn nun Gott ihnen, nachdem sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn, gekommen sind, die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin ich, daß ich Gott hindern könnte l Als sie das hörten, beruhigten sie sich, priesen Gott und sagten: Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt.
RESPONSORIUM
R. Ich habe für dich gebetet, Petrus, damit dein Glaube nicht erlischt; * du aber stärke deine Brüder.
V. Nicht Fleisch und Blut hat dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. * Du aber stärke deine Brüder.
ZWEITE LESUNG
Leo der Große (+ 461)
Aus einer Predigt an seinem Weihetag.
Die Kirche Christi ist auf den festen Glauben des Petrus gebaut
Aus der ganzen Welt wird der eine Petrus erwählt, um allen Völkern, die berufen werden, allen Aposteln und sämtlichen Vätern der Kirche vorzustehen. Obwohl es in der Kirche viele Priester und Hirten gibt, leitet doch Petrus sie alle, deren Haupt und König Christus ist. Meine Lieben, Gott hat diesem Mann in seiner Gnade eine große und wunderbare Teilhabe an seiner Macht verliehen. Wenn Gott den übrigen Häuptern etwas gemeinsam mit Petrus verleihen wollte, versagte er es ihnen zwar nicht, gab es ihnen aber durch Petrus.
Alle Apostel fragt der Herr, was die Menschen von ihm dächten, und sie geben ihre Antwort gemeinsam, solange sie sich auf die menschliche Unwissenheit mit ihrem Schwanken bezieht. Sobald nach dem gefragt wird, was die Jünger selbst denken, legt der zuerst Zeugnis ab für den Herrn, der in der apostolischen Würde der erste ist. Er sagt: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes." Jesus erwidert: „Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel“ (1) Das heißt: Darum bist du selig, weil dich mein Vater gelehrt hat, weil keine menschliche Meinung dich täuschen konnte, sondern Eingebung vom Himmel dich unterrichtete. Nicht Fleisch und Blut hat mich dir geoffenbart, sondern er, dessen eingeborener Sohn ich bin.
Dann spricht er: „Ich aber sage dir!" Das heißt: Wie mein Vater dir meine Gottheit geoffenbart hat, so verkünde ich dir deine Vorzugsstellung: „Du bist Petrus!" Das heißt: Ich bin der unzerstörbare Fels, der „Schlußstein", der beide (Juden und Heiden) vereint (2) das Fundament, außer dem kein anderes gelegt werden kann (3). Dennoch bist auch du Fels, weil du durch meine Kraft gestärkt wirst und mit mir durch Teilnahme gemeinsam haben darfst, was für mich eigene Vollmacht ist.
„Auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen“ (4). Er will sagen: Auf diese Kraft werde ich den ewigen Tempel errichten, und auf der Festigkeit dieses Glaubens wird sich der erhabene Bau meiner Kirche erheben und bis in den Himmel hineinragen.
Auch an die andern Apostel ist das Recht dieser Vollmacht und an alle Häupter der Kirche ist die Verfügung dieses Gesetzes weitergegangen; aber nicht umsonst wird dem einen anvertraut, was alle erhalten. Denn dem Petrus wird es deswegen besonders verliehen, weil sein Vorbild allen Vorstehern in der Kirche vor Augen gestellt werden soll.
1. Mt.16,16.17. 2.Vgl.Eph.2,20.14. 3. 1.Kor.3,11. 4. Mt.16,18.
RESPONSORIUM
R. Simon Petrus, schon bevor ich dich von deinem Boot wegrief, kannte ich dich und bestimmte dich zum Haupt meines Volkes. * Ich gab dir die Schlüssel des Himmelreichs. V. Was du auf Erden bindest, ist auch im Himmel gebunden; was du auf Erden lösest, ist auch im Himmel gelöst. * Ich gab dir die Schlüssel des Himmelreichs.
Te Deum, S.35f.
ORATION
Allmächtiger Gott, das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus ist der Felsen, auf den du deine Kirche gegründet hast. Laß nicht zu, daß Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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