Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore26.Mai
26. Mai
HL. PHILIPP NERI, PRIESTER
Gedenktag
LESEHORE
ZWEITE LESUNG
Augustinus (430)
Aus einer Predigt.
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit
Der Apostel befiehlt uns, uns zu freuen - aber im Herrn, nicht in der Welt. Die Schrift sagt: „Wer ein Freund der Welt sein will, der wird zum Feind Gottes.“ (1) Wie kein Mensch zwei Herren dienen kann (2), so kann sich auch keiner zugleich in der Welt und in Gott freuen. So sei denn die Freude im Herrn stärker, bis die Freude in der Welt ein Ende nimmt. Die Freude im Herrn werde immer größer, die Freude in der Welt immer geringer, bis sie zu Ende geht. Das will nicht heißen, daß wir uns nicht freuen dürften, die wir doch in dieser Welt leben, sondern daß wir uns schon im Herrn freuen, während wir noch in der Welt sind. Aber da sagt einer: Ich bin in der Welt. Also, wenn ich mich freue, freue ich mich da, wo ich bin – Was denn? Weil du in der Welt bist, bist du nicht in Gott? Höre, was der Apostel den Athenern in der Apostelgeschichte über Gott, unsern Herrn und Schöpfer, sagt: „In ihm leben wir, beweaen wir uns und sind wir.“ (3) Denn der überall ist, wo wäre der nicht? Hat er uns nicht deswegen gemahnt: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!“ (4) Das ist ein großes Geheimnis: daß er aufgestiegen ist über alle Himmel und dennoch denen nahe ist, die auf der Erde leben. Wer ist so fern von uns und uns zugleich nahe, wenn nicht er, der uns aus Erbarmen so nahe gekommen ist? Denn jener Mensch, den die Räuber halbtot am Weg liegen ließen, über den der Priester und der Levit hinwegsahen, als sie vorübergingen, er, zu dem der vorüberkommende Samariter hintrat, um ihn zu pflegen und ihm Hilfe zu leisten (5), ist das ganze Menschengeschlecht. Der Unsterbliche und Gerechte war weit weg von uns, den Sterblichen, den Sündern. Aber er stieg herab zu uns, weil er, der weit Entfernte, unser Nächster werden wollte. „Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unserer Schuld“ (6); denn wir sind Söhne. Wie beweisen wir das? Der einzige Sohn ist für uns gestorben, um nicht der einzige zu bleiben. Der als der eine starb, wollte nicht der eine bleiben. Der einzige Sohn Gottes schuf viele Söhne Gottes. Er erkaufte sich Brüder mit seinem Blut. Selbst verworfen, erkannte er sie an; selbst verkauft, kaufte er sie los; man tat ihm Schmach an, aber er brachte sie zu Ehren; er wurde getötet und machte sie lebendig.
Also, liebe Brüder, freut euch im Herrn, nicht in der Welt, das heißt: freut euch an der Wahrheit und nicht am Bösen; freut euch an der Hoffnung auf die Ewigkeit, nicht am Glanz der Eitelkeit. So freut euch! Wo immer ihr seid und wie lange auch immer ihr hier seid: Der Herr ist nahe, macht euch keine Sorge! (7)
1. Jak.4,4. 2. Vgl. Mt.6,24. 3. Apg.17,28. 4. Phil.4,6.
5. Vgl.Lk.10,25-37. 6. Ps.103,10. 7. Vgl.Phil.4,6.
RESPONSORIUM
R. Freut euch, laßt euch ermahnen, seid eines Sinnes und lebt in Frieden; * dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Halleluja.
V. Der Gott der Hoffnung erfülle euch durch den Glauben mit aller Freude und mit allem Frieden. * Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Halleluja.
ORATION
Gott, du hast im Leben deines Dieners Philipp Neri den Glanz deiner Heiligkeit aufleuchten lassen. Gib uns eine brennende Liebe, wie er sie im Herzen trug, und die Heiterkeit des Geistes, die ihn zum Boten deiner Freude gemacht hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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