Jesus Sirach
DAS BUCH EKKLESIASTIKUS, JESUS DES SOHNES SIRACHS
Dieses Buch trägt den Namen Ekklesiastikus, Kirchenbuch, nicht um den Verfasser desselben, sondern um den Charakter des Buches zu kennzeichnen. In der alten Kirche war es Sitte, die für den Unterricht der Katechumenen geeigneten Bücher zu einer besonderen Sammlung zu vereinen, welche ecllesiastici, Bücher zum Gebrauch der Kirche, hießen. Die erste Stelle unter diesen nahm das vorliegende ein, weil es am häufigsten zu diesem Zwecke diente. (Athan.) Der wahre Titel des Buches ist Weisheit es Sohnes Sirachs (Sira); bei den Juden hieß es, wie das gleichnamige Buch Salomons, Sprüche. (Hier.) Der Verfasser dieses Buches hatte die Sprüche Salomons sicher vor Augen, doch herrscht in seinem Werke eine größere Übersichtlichkeit, da er die Aussprüche über ein und dieselbe Tugend zu vereinigen pflegt. Verfasser des Buches ist Jesus, der Sohn Sirachs, der in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts vor Christus lebte. Von ihm wissen wir nur das, was er selbst in dem Buche von sich berichtet. Die Abfassung des Buches ist um das Jahr 190-180 vor Chr. Zu setzen, die Übertragung ins Griechische etwa in das Jahr 130.
Der Ekklesiastikus wurde schon in der jüdischen Synagoge als kanonisch verehrt und von Anfang an in der Kirche als ein kanonisches Buch anerkannt. Wenn die Juden in späterer Zeit das göttliche Ansehen des Buches bestritten, so waren sie hierzu nur durch äußere Gründe veranlasst. – Die Vorrede ist nicht kanonisch.