Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hohel06
Canticum canticorum Salomonis, Quod Hebraice dicitur Sir Hasirim. Caput VI.
Das Hohelied Salomons. Hebräisch: Sir Hasirim. Kap. 6
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1.Dilectus meus descendit in hortum suum ad areolam aromatum, ut pascatur in hortis, et lilia colligate. 2. Ego dilecto meo, et dilectus meus mihi qui pascitur inter lilia. 6. Sicut cortex mali punici, sic genæ tuæ absque occultis tuis. 7. Sexaginta sunt reginæ, et octoginta concubinæ, et adolescentularum non est numerous. 12. Revertere, revertere Sulamitis: revertere revertere, ut intueamur te.
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Fußnote
Kap. 6 (1) Die Braut sieht ihn in seinem Garten, seiner Wohnstätte, und ruft wie [Hohel 4,16] und [Hohel 5,1] nach ihm verlangend. - (2) Der Bräutigam kommt in seinen Garten, weil die Braut nichts hat, was ihm nicht gehörte, nicht von ihm verliehen, nicht ihm geweiht, seiner Freude gewidmet wäre. Die Würzen-Kräuter sind duftende Blumen der Tugenden, insbesondere der Liebe. In solchem Garten weilt der göttliche Hirt gern und sammelt Lilien, Pfänder der reinsten Liebe, vergl. [Hohel 4,5, [Hohel 2,1.2] diesem göttlichen Hirten übergibt und weiht sich die Braut. - (3) Der Bräutigam antwortet mit ähnlicher Liebesglut. - (4) Hebr.: Lieblich wie Thirza (eine besonders schöne alte Stadt, deshalb später unter Jeroboam Hauptstadt des Reiches). - (5) So hat der Dichter (nach dem Hebr.) ganz Israel und das Israel aller Zeiten bezeichnet (Jerusalem ist jünger als Thirza). - (6) Er will nicht so die Schönheit als ihre Stärke preisen: Furchtbar wie Scharen unter den Heerzeichen. (Hebr.) - (7) Hebr.: sie verwirren (erschrecken mich), ich kann ihren Anblick kaum ertragen. Die Braut ist schön und siegreich. Vergl. [Hohel 7,5]. - (8) Die Schönheit ist nicht verloren. Hebr.: Die von Galaad herab lagert. - (9) Die Wendung etwas anderes als [Hohel 4,2]. Der Dichter deutet wohl auf die Fruchtbarkeit der Gemahlin hin. - (10) Richtiger: Scheibe. - (11) Hebr.: hinter deinem Schleier hervor. - (12) Ein menschlicher Königshof, wie er damals zu sein pflegte, dient als Untergrund der Schilderung. Die Mehrzahl von Frauen hatte nichts Anstößiges. Doch hier sind die unzähligen Seelen verstanden, welche sich Christus vermählen, wenngleich der Dichter die Einheit der Kirche durch eine bevorzugte Königin darstellt. An ihr ist kein Makel, es ist die Kirche, soweit sie ein Werk Gottes allein ist. Sie ist schön wie eine Taube, so unversehrt, dass ihr nichts an reifer und vollkommenster Tugend fehlt. - (13) Der mystischen Stadt Jerusalem auf Erden. - (14) Besser neutral: Was ist das? A die Braut V. 11 durch den Anblick der Wagen in Aufregung kommt, so dass sie zu fliehen beginnt, kann sie nicht das Heerlager sein. Der himmlische Salomon ist es, der in Wagen, vergl. [Hohel 1,8], naht mit hellstrahlendem göttlichem Glanze. Ein Teil des Himmels rötet sich, ein mildes Licht zeigt sich, das an Stärke immer mehr zunimmt, bis zuletzt deutlich ein Heer erscheint. – Es sind nicht Worte des Bräutigams, sondern derer, die es schauen, insbesondere der Braut. - (15) Um die Verwunderung zu erregen, steht V. 9 vor V. 10. Vergl. [Hohel 3,11]. Die erste Person steht statt der dritten wie [Hohel 3,1ff]. Die Genossinnen der Braut sind gegenwärtig. - (16) Diese Sorgsamkeit ist die stete Pflicht der Kirche auf Erden, die nur durch Arbeit und Schmerz fortschreitet. [Joh 15,16] Garten, Tal, Weinstöcke, Bäume werden poetisch gesetzt, weil die Arbeit der Frauen diesen gewidmet ist. Dort besucht sie der Bräutigam in seiner Liebe und lobt und belohnt sie. Doch die Art seines Erscheinens ist eine ungewohnte: je mehr die Kirche durch die Jahrhunderte fortfährt, tätig zu sein, desto höherer Ehre wird sie würdig. - (17) Dramatische Darstellung dessen, was geschehen, in Form der Erzählung, wie [Hohel 3,1ff]. - (18) Hebr.: Amminadib, Gott, der Fürst. Gottes Erhabenheit wird durch den Namen angedeutet. „Wegen“ ist von der Vulgata beigefügt, also besser: Da verstörte mich meine Seele. „Die Wagen Animadabs!“ Einen ähnlichen Namen führt die Sunamitin [Hohel 7,1]. (Septuag: Tochter Animadab.) - (19) Die Braut ist erschreckt durch die Erscheinung, doch will der Bräutigam sie erfreuen. Das Zeitwort in der Mehrzahl bezeichnet wie [Hohel 1,10] die Majestät oder schließt die Gefährten ein. (Heerlager V. 9; vergl. [Hohel 3,7]) Die Braut wird mit ihrem Namen gerufen: Sulamith, Friedliche. Dieser Name, der sie dem himmlischen Salomon ähnlich erklärt [Hohel 8,10], wird ihr erst hier gegeben. Der Bräutigam ist ja vollkommen, er bringt Friede und Heil, die Braut erhält diese, doch erst jetzt entspricht sie dem Namen voll und wird darum erst hier mit demselben angeredet. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 07 | 08 |
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