Kategorie:Ordenskatechismus:Anhang:B-VI

Aus Vulgata
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VI. Was die gottliebende Seele zu jeder Zeit tun soll.


1. Sie halte in Zucht die Gedanken des Geistes und die Neigungen des Herzens. Sie mache sich gute Gedanken recht vertraut. Über böse erschrecke sie nicht, wenn sie diese nur mit Abscheu betrachtet. Sie verjage sie ohne Unruhe.
2. Sie wache über die Neigungen ihres Herzens. Sie hänge sich nicht an irdische Dinge. Sie bedenke, dass all dieser Schein bald ein Berg von Asche sein wird. Nur eine Neigung soll sie häufig in ihrem Herzen pflegen, es ist eine sehr vornehme Neigung, die sie glücklich machen wird in diesem und im andern Leben: es ist die innige Liebe zu Gott. Sie wird auch alsbald in ihr einen großen Schmerz über die Sünde hervorrufen.
3. Sie achte wohl darauf, mit wem sie verkehrt, weil ein schlechter Gefährte mehr Schaden anrichtet als alle Teufel in der Hölle.
4. Sie prüfe wohl ihre Worte, denn „schlechte Reden verderben gute Sitten“. Sie bedenke aber dabei, dass sie mit der Zunge dann nicht fehlen wird, wenn ihr Herz in Ordnung ist. Sie gebe sich immer mehr Mühe, gewisse Worte zu unterlassen, die sich nicht geziemen für jemanden, der entschlossen ist, Gott zu lieben.
5. Sie besorge ihre Geschäfte mit allem Eifer, aber auch mit aller Ehrlichkeit. Sie übervorteile ihren Nächsten auch nicht um einen Pfennig. Sie sei überzeugt, dass diese Ehrlichkeit im Handeln, diese peinliche Gerechtigkeit, die jedem das Seine gibt, sie bei Gott und den Menschen liebenswürdig macht.
6. Sie betrachte ihr Vermögen nicht als ihr Eigentum, sondern als eine Sache, die sie in Verwahr hält und mit dem Auftrag seitens Gottes, davon seinen Armen mitzuteilen. Daher nehme sie einen Teil von dem jährlichen Gewinn und wende ihn teils den Notleidenden, teils den Armen Seelen des Fegfeuers zu. Dann wird sie sehen, wie ihre Habe sich wunderbar vermehrt.
7. Was ihren Zorn anbetrifft, gebe sie sich Mühe, den heiligsten Namen Gottes nicht zu entweihen. Vielmehr schütze sie, wenn sie bemerkt, dass dieses Feuer sich in ihrem Herzen entzündet, das Wasser irgend eines guten Gedankens darüber. Wenn sie es nicht ganz zu löschen vermag, dämme sie es wenigstens zurück, damit es keine so großen Flammen schlägt. Gerät sie dann doch einmal in Zorn, wenn auch aus Unachtsamkeit, erhebe sie nachher den Geist zu Gott und erwecke einen Akt der Reue, beunruhige sich aber nicht darüber.
8. Sie lasse sich stets von heiligen Grundsätzen leiten und richte ihr Leben nicht nach den Beispielen der Welt ein. Denn diese ist gegenwärtig ein Meer von Bosheit. Nullum bonum nisi aeternum, nullum malum nisi aeternum – „Nur was ewig währt, ist ein Gut; und nur was uns die ewige Seligkeit raubt, ist ein Übel.“
Sie glaube mir, wenn sie nach diesen Anweisungen lebt, wird sie den wahren Frieden in diesem Leben besitzen und unfehlbar das Heil erlangen. „Tue das, und du wirst leben.“

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