Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore02.Juli

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02. Juli

V Selig, die das Wort Gottes hören.
R Und es befolgen.

Erste Lesung
Aus dem Hohenlied (2,8-14; 8,6-7)

Horch! Mein Geliebter!
Siehe, da kommt er,
springend über die Berge,
hüpfend über die Hügel!
Mein Geliebter gleicht dem Reh oder dem Junghirsch;
da, schon steht er hinter unserer Mauer,
schaut durch die Fenster, späht durch die Gitter.
Mein Geliebter spricht und redet zu mir:
Auf, du, meine Freundin, meine Schönste, komm!
Denn siehe, vorbei ist der Winter,
der Regen verschwunden, vergangen!
Die Blumen erscheinen am Boden,
die Zeit zum Beschneiden der Reben ist da.
Das Gurren der Turtel hört man in unserem Lande.
Der Feigenbaum treibt seine Frühfrucht,
und die Semadar-Weinstöcke duften.
Auf, auf, meine Freundin, meine Schönste, komm!
Meine Taube in felsigen Klüften,
im Verstecke der Steilwand!
Lass deinen Anblick mich schauen,
deine Stimme mich hören!
Denn deine Stimme ist süß
und holdselig dein Anblick!« 
Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz,
wie ein Siegel auf deinen Arm!
Denn stark wie der Tod ist die Liebe,
die Leidenschaft hart wie die Unterwelt.
Ihre Gluten sind Feuergluten, lodernde Blitze.
Große Wasser können die Liebe nicht löschen,
und Ströme spülen sie nicht hinweg.
Böte jemand seines Hauses ganzen Besitz für die Liebe,
man würde ihn völlig verachten.« 


RESPONSORIUM
R. Elisabet wurde vom heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du vor allen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! * Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
V. Als ich deinen Gruß hörte, bewegte sich vor Freude das Kind in meinem Schoß. * Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?


Zweite Lesung

HL. Beda Venerabilis (+ 735)


Aus einer Homilie zu Ehren der Gottesmutter.

Maria preist den Herrn, der in ihr wirkt

„Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter.“1. Mit diesen Worten preist Maria zunächst zwar die besonderen Gaben, die ihr geschenkt wurden, dann aber zählt sie auch die allgemeinen Wohltaten auf, mit denen Gott unaufhörlich und auf ewig für das Menschengeschlecht sorgt.

Ihre Seele preist den Herrn, der alle Regungen ihres inneren Menschen für das Lob und den Dienst Gottes gefangen nimmt, weil sie durch die Beobachtung der göttlichen Gebote zeigt, dass sie stets an die Macht und Majestät Gottes denkt.

Ihr Geist jubelt über Gott, ihren Retter, ihr Geist, den allein das Denken an seinen Schöpfer erfreut, von dem er das ewige Heil erhofft.

Die Worte passen zwar auf alle, die vollkommen sind, doch vor allem auf die selige Gottesmutter, da sie kraft ihres einzigartigen Gnadenvorzugs in einer geistgeschenkten Liebe zu dem entbrannt ist, dessen leiblicher Empfängnis sie sich erfreuen darf.

Mit besonderem Recht kann sie über Jesus, das heißt: ihren Retter, in einer vor allen Menschen ausgezeichneten besonderen Freude jubeln. Denn sie kennt ihn als den ewigen Urheber des Heils und weiß, dass er bei seinem Eintreten in die Zeit aus ihr geboren wird, er, ihr Sohn und ihr Herr in ein und derselben Person.

„Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig“.2 Nichts schreibt sie also ihren Verdiensten zu, Ihre ganze Größe führt sie auf das Geschenk Gottes zurück, der seinem Wesen nach mächtig und groß ist und gerne seine Gläubigen, die klein und schwach sind, stark und groß macht.

Treffend fügt sie hinzu: „und sein Name ist heilig“, um ihre Hörer aufhorchen zu lassen, ja um alle, an die ihr Wort gelangt, zu lehren, wie schnell sie zum Glauben und zur Anrufung des göttlichen Namens bereit sein sollen, damit auch sie der ewigen Heiligkeit und des wahren Heils teilhaftig werden können, nach dem Spruch des Propheten: „Wer den Namen des Herrn anruft, wird gerettet.“3. Das ist ja der Name, von dem sie sagt: „Mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“

Darum hat sich in der Kirche der gute und heilbringende Brauch eingebürgert, dass alle jeden Tag beim Abendlob mit der Psalmodie auch ihren Hymnus singen. So sollen die Herzen der Menschen immer wieder an die Menschwerdung des Herrn denken und dadurch zu liebender Hingabe entbrennen, und die häufige Erinnerung an das Beispiel der Gottesmutter soll die Herzen in der Tugend festigen.

(1) Lk 1,46.47. (2) Lk 1,49. (3) Joel 3,5.



RESPONSORIUM
R. Selig bist du, Maria! Du hast geglaubt, dass sich die Botschaft des Herrn erfüllt! Maria sprach: * Meine Seele preist die Größe des Herrn.
V. Kommt alle und hört: ich will euch erzählen, was Gott mir Gutes getan hat. * Meine Seele preist die Größe des Herrn.


ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, vom Heiligen Geist geführt, eilte Maria, die deinen Sohn in ihrem Schoß trug, zu ihrer Verwandten Elisabet. Hilf auch uns, den Eingebungen des Geistes zu folgen, damit wir vereint mit Maria deine Größe preisen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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