Kategorie:Stundenbuch:Lesung/LesehoreAschermittwoch

Aus Vulgata
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V. Kehrt um, wendet euch ab von all euren Vergehen.
R. Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja. 58,1-12


»Rufe aus voller Kehle, halte nicht zurück! Der Posaune gleich erhebe deinen Ruf, künde meinem Volke sein Vergehen und dem Haus Jakob seine Sünden! Aber sie fragen mich Tag um Tag, sie begehren nach Erkenntnis meiner Wege. Wie ein Volk, das Gerechtigkeit tut und das Recht seines Gottes nicht aufgibt, fordern sie von mir gerechte Gerichte, nach Gottes Nähe verlangen sie. ›Warum fasten wir, du siehst es aber nicht, kasteien wir uns, doch du kümmerst dich nicht?‹ Sehet, an eurem Fasttag findet ihr ein Geschäft, all eure Unternehmen betreibt ihr! Seht, zu Streit und Hader fastet ihr und zum Schlagen mit ruchloser Faust; ihr fastet zur Zeit nicht so, dass man in Himmelshöhen euren Gebetsruf hört! Ist das denn ein Fasten, wie ich es wünsche, ein Tag, an dem man sich kasteit, dass man wie die Binse den Kopf hängen lässt und in Sack und Asche sich bettet? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem Herrn gefällt? Vielmehr ist dies ein Fasten, wie ich es wünsche: Auflösen ruchloser Fesseln, die Seile des Jochholzes freigeben, Unterdrückte frei entlassen und dass du jedes Jochholz zerbrichst; ferner, dass du dem Hungrigen dein Brot brichst und Arme, Obdachlose in dein Haus führst, wenn du einen Nackten siehst, ihn bekleidest und vor deinem Bruder dich nicht verbirgst! Dann wird hervorbrechen wie Frührot dein Licht, und deine Heilung wird rasch voranschreiten. Vor dir wird herziehen deine Gerechtigkeit; die Herrlichkeit des Herrn wird deine Nachhut bilden. Dann rufst du, und es antwortet der Herr; du schreist um Hilfe, und er spricht: ›Da bin ich.‹ Wenn du aus deiner Mitte das Joch entfernst, das Fingerzeigen und Unheilreden, dem Hungrigen dein Brot darreichst und den Gebeugten sättigst, so strahlt dein Licht in der Finsternis, und deine Düsterkeit wird dem Mittag gleich. Und der Herr wird dein Führer für immerdar sein, im ausgedörrten Gelände dich sättigen und deinen Körper kräftigen. Wie ein Garten wirst du sein und wie ein Wasserquell, dessen Nass nie versiegt. Aufgebaut werden von dir die uralten Trümmer; die Fundamente früherer Geschlechter errichtest du wieder; man nennt dich ›Breschenschließer‹, ›Wiederhersteller zerstörter Wohnungen‹.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Brich dem Hungernden dein Brot, dem Heimatlosen gib ein Obdach, * dann wird dein Licht aufleuchten wie das Morgenrot, und deine Gerechtigkeit schreitet vor dir einher.
V. Bekleide den Nackten und laß deinen Bruder nicht im Stich. * Dann wird dein Licht aufleuchten wie das Morgenrot, und deine Gerechtigkeit schreitet vor dir einher.


ZWEITE LESUNG

Klemens I. (-101)

Aus dem Brief an die Korinther.


Bekehrt euch!

Laßt uns aufmerksam auf das Blut Christi schauen und erkennen, wie viel es Gott, dem Vater, wert ist; denn um unseres Heiles willen wurde es vergossen und hat der ganzen Welt die Gnade der Umkehr angeboten. Laßt uns alle Generationen durchgehen, und wir werden sehen, daß der Herr allen von Geschlecht zu Geschlecht Gelegenheit zur Sinnesänderung gibt, wenn sie bereit sind, sich ihm zuzuwenden. Noach predigte die Umkehr, und alle, die auf ihn hörten, wurden gerettet. Jona kündigte den Bewohnern von Ninive den Untergang an; aber sie taten Buße für ihre Sünden, versöhnten Gott durch ihr Gebet und erlangten das Heil, obwohl sie nicht zu seinem Volk gehörten. Die Diener der göttlichen Gnade haben im Heiligen Geist von der Umkehr gesprochen. Der Herr des Weltalls hat mit einem Eid von der Umkehr gesagt: „So wahr ich lebe - Spruch des Herrn -, ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern daran, daß er umkehrt" (1), und er hat einen guten Rat hinzugefügt: „Ihr vom Haus Israel, kehrt um, wendet euch ab von euren Vergehen! (2) Sag den Söhnen meines Volkes: Wenn eure Sünden von der Erde bis zum Himmel reichen, wenn sie röter wären als Purpur und schwärzer als ein Trauergewand, wenn ihr euch aber aus ganzem Herzen zu mir bekehrt und sagt: Vater!, dann erhöre ich euch als ein heiliges Volk." (3)
Er will also alle, die er liebhat, zur Buße bewegen und bekräftigt diese Absicht mit seinem allherrschenden Willen. Laßt uns darum diesem erhabenen und herrlichen Willen gehorchen. Laßt uns um sein Erbarmen und seine Güte flehen. Wir wollen also demütig sein und alle Prahlerei und Überheblichkeit, alle Unbesonnenheit und allen Zorn ablegen und der Heiligen Schrift gehorchen. Der Heilige Geist sagt nämlich:, JJer Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, der Starke nicht seiner Stärke, der Reiche nicht seines Reichtums. Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn" (4); er suche Recht und Gerechtigkeit zu üben. Vor allem laßt uns an die Worte des Herrn Jesus denken, mit denen er Güte und Langmut lehrte.
Er hat gesagt: „Seid barmherzig, damit ihr Erbarmen findet; vergebt, damit auch euch vergeben wird! Wie ihr tut, so wird euch getan; wie ihr gebt, so wird euch gegeben; wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet; wie ihr gütig seid, so werdet ihr selbst Güte erfahren; mit dem gleichen Maß, mit dem ihr meßt, wird auch euch zugeteilt werden." (5)

1. Ez.33,11. 2.Vgl. Ez.18.30. 3.Vgl. Jes.1,16-20. 4. Jer.9,22.23; 2.Kor 10,17. 5. Vgl. Mt.5,7; 6,14f.; 7,1f.; 7,12; Lk.6,31.36ff.


RESPONSORIUM
R. Das ist ein Fasten, wie ich es wünsche – Spruch des Herrn -: Brich dem Hungernden dein Brot, den Armen und Obdachlosen führ in dein Haus. * Dann rufst du, und der Herr erhört dich, du schreist, und er spricht: Hier bin ich!
V. Wenn der Menschensohn kommt, sagt er zu denen auf seiner Rechten: Kommt; denn ich war hungrig, und ihr gabt mir zu essen. * Dann rufst du, und der Herr erhört dich, du schreist, und er spricht: Hier bin ich!


JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja. 58,1-12


»Rufe aus voller Kehle, halte nicht zurück! Der Posaune gleich erhebe deinen Ruf, künde meinem Volke sein Vergehen und dem Haus Jakob seine Sünden! Aber sie fragen mich Tag um Tag, sie begehren nach Erkenntnis meiner Wege. Wie ein Volk, das Gerechtigkeit tut und das Recht seines Gottes nicht aufgibt, fordern sie von mir gerechte Gerichte, nach Gottes Nähe verlangen sie. ›Warum fasten wir, du siehst es aber nicht, kasteien wir uns, doch du kümmerst dich nicht?‹ Sehet, an eurem Fasttag findet ihr ein Geschäft, all eure Unternehmen betreibt ihr! Seht, zu Streit und Hader fastet ihr und zum Schlagen mit ruchloser Faust; ihr fastet zur Zeit nicht so, dass man in Himmelshöhen euren Gebetsruf hört! Ist das denn ein Fasten, wie ich es wünsche, ein Tag, an dem man sich kasteit, dass man wie die Binse den Kopf hängen lässt und in Sack und Asche sich bettet? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem Herrn gefällt? Vielmehr ist dies ein Fasten, wie ich es wünsche: Auflösen ruchloser Fesseln, die Seile des Jochholzes freigeben, Unterdrückte frei entlassen und dass du jedes Jochholz zerbrichst; ferner, dass du dem Hungrigen dein Brot brichst und Arme, Obdachlose in dein Haus führst, wenn du einen Nackten siehst, ihn bekleidest und vor deinem Bruder dich nicht verbirgst! Dann wird hervorbrechen wie Frührot dein Licht, und deine Heilung wird rasch voranschreiten. Vor dir wird herziehen deine Gerechtigkeit; die Herrlichkeit des Herrn wird deine Nachhut bilden. Dann rufst du, und es antwortet der Herr; du schreist um Hilfe, und er spricht: ›Da bin ich.‹ Wenn du aus deiner Mitte das Joch entfernst, das Fingerzeigen und Unheilreden, dem Hungrigen dein Brot darreichst und den Gebeugten sättigst, so strahlt dein Licht in der Finsternis, und deine Düsterkeit wird dem Mittag gleich. Und der Herr wird dein Führer für immerdar sein, im ausgedörrten Gelände dich sättigen und deinen Körper kräftigen. Wie ein Garten wirst du sein und wie ein Wasserquell, dessen Nass nie versiegt. Aufgebaut werden von dir die uralten Trümmer; die Fundamente früherer Geschlechter errichtest du wieder; man nennt dich ›Breschenschließer‹, ›Wiederhersteller zerstörter Wohnungen‹.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Brich dem Hungernden dein Brot, dem Heimatlosen gib ein Obdach, * dann wird dein Licht aufleuchten wie das Morgenrot, und deine Gerechtigkeit schreitet vor dir einher.
V. Bekleide den Nackten und laß deinen Bruder nicht im Stich. *Dann wird dein Licht aufleuchten wie das Morgenrot, und deine Gerechtigkeit schreitet vor dir einher.



ZWEITE LESUNG

Leo der Große ( 461)

Aus einer Fastenpredigt.

Reinigung vor Gott durch Fasten und Werke der Barmherzigkeit
,Die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn.“ (1). Das gilt zu jeder Zeit. Allen Gläubigen ist die Natur der Dinge eine Schule der Gottesverehrung: Himmel, Erde, Meer und alles, was in ihnen ist, verkünden die Güte und Allmacht ihres Schöpfers. Die wunderbare Schönheit der ihm dienenden Elemente fordert von den vernunftbegabten Geschöpfen die gebührende Danksagung.
Doch immer wenn die Tage wiederkehren, die von den Geheimnissen der Erlösung und des Heiles der Menschen in besonderer Weise geprägt sind, die Tage, die nach fester Ordnung auf das nahe Osterfest hinführen, werden wir eindringlicher und eingehender darauf hingewiesen, uns vor Gott zu reinigen. Es ist dem Osterfest eigen, daß an ihm die ganze Kirche sich der Sündenvergebung erfreut. Sie soll nicht nur denen zuteil werden, die in der heiligen Taufe wiedergeboren werden, sondern auch denen, die schon länger das Glück haben, von Gott als seine Kinder (2) angenommen zu sein. Wenn es auch in der Hauptsache das Bad der Wiedergeburt ist, durch das die Menschen neu geschaffen werden, so bleibt doch für alle die Aufgabe der täglichen Erneuerung gegenüber dem Müde- und Gleichgültigwerden unserer sterblichen Natur. Zudem gibt es keine Stufe des Fortschrittes, die nicht nach unserer größeren Vollkommenheit verlangte. Darum muß sich jeder anstrengen, daß der Tag der Erlösung ihn nicht in den Sünden des alten Menschen antrifft. Was sich für jeden Christen jederzeit schickt, das müssen wir jetzt mit mehr Eifer und Hingabe tun, damit wir der apostolischen Einrichtung der vierzig Tage gerecht werden, und zwar nicht nur durch sparsamen Genuß von Speisen, sondern vornehmlich durch die Enthaltung von der Sünde. Nichts ist nützlicher, als mit einem vernünftigen heiligen Fasten Taten der Barmherzigkeit zu verbinden. Unter dem einen Wort Barmherzigkeit bergen sich viele lobenswerte Werke der Frömmigkeit, so daß die Herzen aller Menschen im Erbarmen gleich sein können, auch wenn sie nach ihrem Vermögen ungleich sind.
Der Liebe, die wir in gleicher Weise Gott und dem Menschen schulden, stehen niemals so große Hindernisse entgegen, daß es ihm nicht möglich wäre, das Gute zu wollen. Wenn die Engel singen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind" (3), so muß jeder glücklich sein, der in Liebe mit andern leidet, die irgendwie in Not sind; er ist glücklich nicht allein wegen des guten Willens, sondern auch durch die Gnade des Friedens.
Es liegt an der Weite christlicher Liebe, daß sie dem wahren Christen große und mannigfache Möglichkeiten bietet. Dadurch haben am Almosengeben nicht nur die Reichen in ihrem Überfluß teil, sondern auch alle, deren Hab und Gut bescheidener ist oder die arm sind. Die, denen ihr Vermögen keine Freigebigkeit gestattet, sollen wenigstens der Gesinnung nach freigebig sein.

1. Ps.33,5. 2. Vgl. Gal.4,5. 3. Lk.2,14 (Vg.).


RESPONSORIUM
R. Die Tage der Buße öffnen uns das Tor des Paradieses. Laßt uns sie auf uns nehmen in Gebet und Flehen, * damit wir am Tag der Auferstehung mit dem Herrn verherrlicht werden.
V. Mögen wir uns in allem als Diener Gottes erweisen. * Damit wir am Tag der Auferstehung mit dem Herrn verherrlicht werden.


ORATION
Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig Tage der Umkehr und Buße. Gib uns die Kraft zu christlicher Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit das Gute tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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