Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore5Osterwoche Mittwoch

Aus Vulgata
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MITTWOCH

LESEHORE

V. Gott hat Christus von den Toten erweckt. Halleluja.
R. Damit wir an Gott glauben und auf ihn hoffen. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes 21,1-8

Der neue Himmel und die neue Erde Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Ich [, Johannes,] sah die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, herniedersteigen aus dem Himmel von Gott her, gekleidet wie eine Braut, die geschmückt ist für ihren Mann. Und ich hörte eine laute Stimme vom Throne her rufen: »Seht, das Zelt Gottes unter den Menschen! Er wird wohnen bei ihnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst wird als Gott bei ihnen sein. Er wird jede Träne wegwischen von ihren Augen; der Tod wird nicht mehr sein, und nicht Trauer und Klage und Mühsal; denn das Frühere ist vergangen.« 
Der auf dem Thron Sitzende sprach: »Siehe, alles mache ich neu!« Und er sagte [zu mir]: »Schreibe! Denn diese Worte sind zuverlässig und wahr!« Und er sprach zu mir: »Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Umsonst werde ich dem Dürstenden geben von der Quelle lebendigen Wassers. Der Sieger wird dies als Erbe erhalten, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein. Den Feiglingen aber und den Treulosen, den Unheiligen und Mördern, den Unzüchtigen und Zauberern, den Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Anteil sein im See, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Seht, das Zelt Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen; * Gott wird jede Träne aus ihren Augen wischen. Halleluja, halleluja.
V. Der Tod wird nicht mehr sein, nicht Trauer noch Klage, noch Mühsal unter den Menschen, denn die alte Welt ist vergangen. * Gott wird jede Träne aus ihren Augen wischen. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Aus dem Brief an Diognet (3. Jh.).

Die Christen in der Welt

Die Christen sind Menschen wie die übrigen: sie unterscheiden sich von den anderen nicht nach Land, Sprache oder Gebräuchen. Sie bewohnen keine eigene Stadt, sprechen keine eigene Mundart, und ihre Lebensweise hat nichts Ungewöhnliches. Auch haben sie ihre Lehre nicht durch ihr eigenes Nachdenken und durch wissensdurstige Forschung gefunden. Sie ragen auch nicht, wie das einige Gelehrte tun, durch menschliche Weisheit hervor. Sie wohnen vielmehr in den Städten der Griechen und der Barbaren, wie es einem jeden das Los beschieden hat, und folgen den jeweils einheimischen Gesetzen in Kleidung, Nahrung und im ganzen übrigen Leben. Wie sie jedoch zu ihrem Leben als solchem stehen und es gestalten, darin zeigen sie eine erstaunliche und, wie alle zugeben, unglaubliche Besonderheit. Sie wohnen zwar in ihrer Heimat, aber wie Zugereiste aus einem fremden Land. An allem haben sie teil wie Bürger, ertragen aber alles wie Fremde. Jede Fremde ist ihnen Heimat und jede Heimat Fremde. Sie heiraten wie alle anderen und zeugen Kinder, aber sie verstoßen nicht die Frucht ihres Leibes. Den Tisch haben sie alle gemeinsam, nicht aber das Bett. Sie sind im Fleisch, leben aber nicht nach dem Fleisch (1); sie weilen auf der Erde, aber ihre Heimat haben sie im Himmel (2). Sie gehorchen den Gesetzen, überbieten aber die Gesetze durch ihr eigenes Leben. Sie lieben alle Menschen, und doch werden sie von allen verfolgt. Man kennt sie nicht, und doch verurteilt man sie. Sie werden getötet, aber wieder lebendig gemacht. Sie sind arm, machen aber viele reich. Sie leiden Mangel an allem und haben Überfluß in allem. Sie werden geschmäht und in der Schmähung verherrlicht. Sie werden gelästert, aber gerechtfertigt. Sie werden beschimpft, doch sie segnen. Sie werden verachtet, doch sie erweisen Ehre. Sie tun Gutes und werden dennoch bestraft, als wären sie böse. Sie werden gezüchtigt und freuen sich, als bedeute es das Leben. Von den Juden werden sie bekämpft wie Fremde, von den Griechen werden sie verfolgt, obwohl die Hasser den Grund ihres Hasses nicht nennen können (3). Um es kurz zu sagen: Was die Seele im Leib ist, das sind die Christen in der Welt. Die Seele durchdringt alle Glieder des Leibes, die Christen alle Städte der Welt. Die Seele wohnt im Leib, ist aber nicht vom Leib. Die Christen leben sichtbar in der Welt und sind doch nicht von der Welt (4). Die Seele ist unsichtbar und ist gefangen im sichtbaren Leib. Man sieht, daß die Christen in der Welt sind, aber ihre Frömmigkeit ist verborgen. Das Fleisch haßt die Seele und bekämpft sie, obwohl ihm kein Unrecht geschieht, nur weil es gehindert wird, der Lust zu frönen. Die Welt haßt die Christen, obwohl ihr nichts Böses geschieht, nur weil die Christen sich der Lust widersetzen.
Die Seele liebt das Fleisch und auch die Glieder, die sie, die Seele, hassen. Auch die Christen lieben ihre Hasser. Die Seele ist im Leib eingeschlossen, und doch hält sie den Leib zusammen. Die Christen sind im Gewahrsam der Welt und halten doch die Welt zusammen. Die Seele ist unsterblich und wohnt in einem sterblichen Zelt. Auch die Christen wohnen als Fremdlinge im Vergänglichen, aber sie erwarten die Unsterblichkeit im Himmel. Wenn die Seele mit Speise und Trank schlecht versorgt ist, dann gereicht es ihr zum Guten. So auch die Christen: werden sie gezüchtigt, wächst ihre Zahl Tag für Tag. Gott hat sie auf eine hohe Warte gestellt, und sie dürfen ihr nicht entfliehen.

1. Vgl. 2.Kor.10,3. 2. Vgl. Phil.3,20. 3. Vgl. 2.Kor.6,9-10; 1.Kor.4,12. 4. Vgl. Joh.17,14.


RESPONSORIUM
R. Ich bin das Licht der Welt. * Wer mir nachfolgt, wandelt nicht in der Finsternis, sondern hat das Licht des Lebens. Halleluja.
V. In mir ist die Gnade des Weges und der Wahrheit. * Wer mir nachfolgt, wandelt nicht in der Finsternis, sondern hat das Licht des Lebens. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 18,1-28

In Korinth
Hierauf schied Paulus von Athen und begab sich nach Korinth. Dort traf er einen aus Pontus stammenden Juden namens Aquila, der kurz zuvor aus Italien gekommen war, und dessen Frau Priscilla. Klaudius hatte nämlich befohlen, dass alle Juden Rom zu verlassen hätten. Er schloss sich ihnen an, und da er vom gleichen Handwerk war, blieb er bei ihnen und arbeitete; sie waren nämlich Zeltmacher von Beruf. Jeden Sabbat aber sprach er in der Synagoge [, flocht den Namen des Herrn Jesus mit ein] und suchte Juden und Hellenen zu überzeugen. Nachdem Silas und Timotheus von Mazedonien herabgekommen waren, widmete sich Paulus ganz dem Worte und bezeugte den Juden, dass Jesus der Messias sei. Da sie aber sich dem widersetzten und in Lästerungen ausbrachen, schüttelte er seine Kleider aus und sagte zu ihnen: »Euer Blut komme über euer Haupt! Mit gutem Gewissen werde ich von nun an zu den Heiden gehen.« 
Und er ging von dort weg und begab sich in das Haus eines gewissen Titius Justus, eines gottesfürchtigen Mannes, dessen Haus an die Synagoge grenzte. Der Synagogenvorsteher Krispus mit seinem ganzen Hause glaubte an den Herrn; auch viele von den Korinthern, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen. Der Herr aber sprach eines Nachts in einem Gesicht zu Paulus: »Sei ohne Furcht, sondern rede und schweige nicht; ich bin ja mit dir, und keiner soll nach dir greifen und dir ein Leid antun; denn ich habe viel Volk in dieser Stadt.« So blieb er ein Jahr und sechs Monate [dort] und lehrte unter ihnen das Wort Gottes.
Vor dem Statthalter Gallio
Als Gallio Prokonsul von Achaia war, erhoben sich die Juden geschlossen gegen Paulus, führten ihn vor den Richterstuhl und sagten: »Dieser beredet die Menschen zu einer gesetzwidrigen Gottesverehrung.« Als Paulus den Mund öffnen wollte, sprach Gallio zu den Juden: »Wäre es ein Vergehen oder ein Verbrechen, ihr Juden, so würde ich euch nach Fug und Recht annehmen; handelt es sich aber um Streitigkeiten über Wort und Namen und euer Gesetz, möget ihr selber zusehen. Darüber will ich nicht Richter sein.« Und er wies sie fort von seinem Richterstuhl. Da ergriffen alle Griechen den Synagogenvorsteher Sosthenes und schlugen ihn vor dem Richterstuhl; doch Gallio kümmerte sich nicht darum.
Rückkehr nach Antiochien
Paulus blieb noch eine Reihe von Tagen, nahm Abschied von den Brüdern und schiffte sich nach Syrien ein und mit ihm Priscilla und Aquila. In Kenchreä hatte er sich das Haupt scheren lassen, weil er ein Gelübde gemacht hatte. Sie kamen nach Ephesus; dort verließ er jene, er selber ging in die Synagoge und sprach zu den Juden. Doch als sie ihn baten, für länger zu bleiben, willigte er nicht ein, sondern nahm Abschied und sagte: »Ich werde wieder zu euch zurückkommen, so Gott will!« Dann reiste er von Ephesus ab, gelangte nach Cäsarea, zog hinauf (nach Jerusalem), begrüßte die Gemeinde und reiste hinab nach Antiochien.
Auf der dritten Missionsreise. Apollos
Nachdem er sich einige Zeit [dort] aufgehalten hatte, brach er wieder auf und durchzog nacheinander galatisches Gebiet und Phrygien und stärkte dabei alle Jünger. Ein aus Alexandrien stammender Jude namens Apollos war nach Ephesus gekommen, ein redekundiger und in den Schriften bewanderter Mann. Dieser war über den Weg des Herrn unterrichtet und redete und lehrte glühenden Geistes und mit Hingabe über Jesus, kannte aber nur die Taufe des Johannes. Mit allem Freimut begann er in der Synagoge aufzutreten; als aber Priscilla und Aquila ihn hörten, luden sie ihn zu sich ein und legten ihm den Weg des Herrn noch näher dar. Da er nach Achaia reisen wollte, ermunterten ihn die Brüder und schrieben den Jüngern, sie möchten ihn aufnehmen. Dort angekommen, leistete er den Gläubigen durch sein begnadetes Wirken große Hilfe; denn schlagfertig widerlegte er die Juden in aller Öffentlichkeit und zeigte an den Schriften, dass Jesus der Messias sei.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Christus hat mich gesandt, das Evangelium zu verkünden, nicht mit gewandten und klugen Worten, * damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird. Halleluja, halleluja.
V. Ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten * Damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird. Halleluja, hallejuja.



ZWEITE LESUNG

Leo der Große (+ 461)

Aus einer Predigt zum Festgeheimnis des Karfreitags

Ahmt nach, was er getan, liebt, was er geliebt

Wenn wir, ohne zu zweifeln, mit dem Herzen glauben, was wir mit dem Mund bekennen, dann sind wir mit Christus gekreuzigt, wir sind gestorben, wir sind begraben und mit ihm am dritten Tag auferweckt. Darum sagt der Apostel: „Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.“ (1) Damit aber die Herzen der Gläubigen wissen, daß sie die Möglichkeit haben, durch Verachtung der Begierden dieser Welt sich zur himmlischen Weisheit zu erheben, verspricht uns der Herr seine Gegenwart, wenn er sagt: „Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt.“ (2) Denn nicht umsonst hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja verkündet: „Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.“ (3) Jesus erfüllt also die Eigenart seines Namens; und wenn er in den Himmel auffährt, läßt er die an Kindes Statt Angenommenen nicht im Stich; der zur Rechten des Vaters sitzt, bewohnt seinen ganzen Leib, und von oben stärkt er jene zum Durchhalten, die er nach oben zur Herrlichkeit einlädt. Weil „die Erde erfüllt ist von der Huld des Herrn“ (4), steht uns überall der Sieg Christi bei, damit sich erfülle, was er gesagt hat: „Habt Mut: Ich habe die Welt besiegt“ (5) Wenn ihr das „große Geheimnis unseres Glaubens“ (6) versteht und darauf achtet, was der eingeborene Gottessohn zum Heil des Menschengeschlechts getan hat, dann habt die gleiche Gesinnung in euch, die auch in Christus war (7); kein Reicher darf seine Demut verachten, kein Hochstehender sich ihrer schämen.
Ahmt also nach, was er getan, liebt, was er geliebt, und da ihr in euch Gottes Gnade findet, liebt in ihm eure Natur wieder. Denn wie er durch seine Armut den Reichtum nicht verloren, seine Herrlichkeit durch seine Erniedrigung nicht vermindert, die Ewigkeit durch seinen Tod nicht verloren hat, so verachtet auch ihr im gleichen Schritt und in denselben Fußspuren das Irdische, um das Himmlische zu erlangen. Denn das Kreuz auf sich nehmen bedeutet, die Begierden abtöten, die Laster ausrotten, alles Eitle vermeiden, jedem Irrtum absagen.

1. Kol.3,1-4. 2. Mt.28,20. 3. Mt.1,23; Ps.7,14. 4. Ps.33,5. 5. Joh.16,33. 6. 1.Tim.3,16. 7. Vgl. Phil.2,5.


RESPONSORIUM
R. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: * Ich habe die Welt besiegt. Halleluja, halleluja.
V. Das habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. * Ich habe die Welt besiegt. Halleluja, halleluja.


ORATION
Treuer Gott, du liebst die Unschuld und führst den Sünder zu dir zurück. Darum hast du uns aus der Finsternis des Unglaubens befreit und in die Gemeinschaft mit dir aufgenommen. Gib, daß wir dich mit ganzem Herzen suchen und das Licht deiner Wahrheit nie verlieren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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