Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore10.August
10. August
HL. Laurentius, Diakon, Märtyrer
Aus der Apostelgeschichte(Apg6,1-6; 8,1b.4-8)
Die Predigt ist eine apostolische Aufgabe
Bestellung von Mitarbeitern
Als in jenen Tagen die Zahl der Jünger anwuchs, kam es zu Beschwerden der Hellenisten über die Hebräer, weil bei der täglichen Versorgung ihre Witwen zurückgesetzt wurden. Da riefen die Zwölf die ganze Jüngerschaft zusammen und sprachen: »Es geht nicht an, daß wir das Wort Gottes hintansetzen und den Dienst für die Tische übernehmen. Darum, Brüder, sucht unter euch sieben Männer aus, die ein gutes Zeugnis haben, erfüllt sind von Geist und Weisheit; die werden wir bestellen für diese Aufgabe. Wir aber wollen uns weiter dem Gebet und dem Dienst am Worte widmen.« Dieser Vorschlag gefiel der ganzen Versammlung, und sie wählten Stephanus, einen Mann, erfüllt von Glauben und Heiligem Geist, und Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochien. Die stellten sie den Aposteln vor, und diese beteten und legten ihnen die Hände auf.
An jenem Tag brach eine große Verfolgung aus gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle wurden versprengt über die Gebiete von Judäa und Samaria, mit Ausnahme der Apostel.
Die aber versprengt wurden, zogen durchs Land und verkündeten das Wort [Gottes].
Philippus in Samaria
Philippus kam in die Stadt von Samaria hinab und verkündete ihnen Christus. Aufmerksam folgten die Menschen den Worten des Philippus, einmütig hörten sie zu und sahen auf die Zeichen, die er wirkte. Denn von vielen fuhren die unreinen Geistern, die sie hatten, unter großem Geschrei aus und viele Gichtkranke und Lahme wurden geheilt. Da herrschte große Freude in jener Stadt.
Responsorium
R Wer mir dienen will, folge mir nach; * und wo ich bin, dort wird auch der sein, der mir dient.
V Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel. * Und wo ich bin, dort wird auch der sein, der mir dient.
Zweite Lesung
Aus einer Predigt zum Fest des heiligen Laurentius
Er diente dem heiligen Blut Christi
Die Kirche von Rom stellt uns heute den Triumphtag des heiligen Laurentius vor Augen: den Tag, an dem er die Welt verspottete, während sie schmeichelte; an dem er auf doppelte Weise den Teufel besiegte, der ihn verfolgte. Wie ihr gehört habt, versah er in der Kirche das Amt des Diakons. In diesem Amt diente er dem heiligen Blut Christi. Für den Namen Christi vergoss er sein eigenes Blut. Der heilige Johannes gibt offenbar eine Erklärung für das Mysterium des Herrenmahls, indem er sagt: "Wie Christus sein leben hingegeben hat für uns, so müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben."1 So sah es auch der heilige Laurentius, er sah es und handelte danach. Was er an jenem heiligen Tisch empfing, das stellte er wieder zur Verfügung. Er liebte Christus in seinem Leben und ahmte ihn nach in seinem Tod.
Wenn wir wirklich lieben, dann wollen auch wir nachahmen. Denn eine bessere Frucht der Liebe können wir nicht bieten als das Beispiel der Nachahmung: "Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt."2 In diesem Satz scheint der Apostel Petrus gesehen zu haben, dass Christus nur für die gelitten hat, die seinen Spuren nicht folgen, und dass das Leiden Christi uns nichts nützt, wenn wir seinen Spuren nicht folgen. Gefolgt sind ihm die heiligen Märtyrer bis zum Blutvergießen, bis zur Ähnlichkeit in seinem Leiden. Die Märtyrer sind ihm gefolgt, doch nicht sie allein. Denn die Brücke ist nicht abgerissen worden, nachdem sie hinübergegangen sind. Die Quelle ist nicht ausgetrocknet, seit die Märtyrer aus ihr getrunken haben.
Liebe Brüder, den Garten Gottes schmücken nicht allein die Rosen der Märtyrer, sondern auch die Lilien der Jungfrauen, das Efeu der Verheirateten und die Veilchen der Witwen. Niemand braucht an seiner Berufung zu zweifeln, meine Lieben, denn Christus hat für alle gelitten. Von ihm steht in der Heiligen Schrift: "Er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen."3
Wir wollen also erkennen, wie die Christen Christus folgen sollen, auch ohne Blut zu vergießen und ohne leiden zu müssen. Der Apostel sagt über Christus, den Herrn: "Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein."4 O welche Hoheit! Paulus fügt hinzu: "Sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen."5 O welche Demut!
Christus èrniedrigte sich`. Da hast du etwas, woran du dich halten kannst, lieber Christ! Christus ist gehorsam geworden6. Wieso bist du stolz? Dann aber, nachdem Christus die Demut gelebt und den Tod besiegt hat, steigt er auf zum Himmel. Wir wollen ihm folgen und auf den Apostel hören, wenn er sgt: "Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt anch dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt."7
(1) Vgl. 1 Joh 3,16. (2) 1 Petr 2,21. (3) 1Tim 2,4. (4) Phil 2,6. (5) Phil 2,7. (6) Vgl. Phil 2,8. (7) Kol 3,1.
Responsorium
R Laurentius rief: Meinen Gott verehre ich, ihm diene ich allein; * ich fürchte deine Foltern nicht.
V Mein Gott ist mein Helfer, auf ihn hoffe ich. * Ich fürchte deine Foltern nicht.
Oration
Barmherziger Gott, die glühende Liebe zu dir hat dem heiligen Diakon Laurentius die Kraft gegeben, dir und den Armen treu zu dienen und furchtlos für dich zu sterben. Hilf uns, dich zu lieben, wie er dich geliebt hat, und den Armen zu dienen, wie er ihnen gedient hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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