Koenige

Aus Vulgata
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DAS DRITTE UND VIERTE BUCH DER KÖNIGE

An die Bücher Samuels (1. und 2. der Könige) schließen sich unmittelbar, aber als selbständiges Werk die beiden Bücher der Könige (in der Zählung der Septuag und Vulgata das 3. Und 4.) an, welche ursprünglich nur ein einziges Geschichtswerk bildeten und erst von der Septuaginta in zwei Bücher abgeteilt worden sind. Die Königsbücher (3.4) führen die Geschichte des auserwählten Volkes vom Tode Davids und vom Tempelbau bis zum Untergange der jüdischen Selbständigkeit, und zwar für die Zeit des geteilten Reiches synchronistisch geordnet.
Der Verfasser der beiden Bücher wollte nicht eine vollständige Geschichte der Israeliten bieten, sondern in derselben nachweisen, wie die Geschicke des auserwählten Volkes von seiner Treue gegen Gott bedingt sind. Aus diesem Grunde verweist er für eine ganze Reihe von Einzelbegebenheiten auf anderweitige Quellen, aus denen er selbst geschöpft hat. Mit besonderer Sorgfalt nimmt er auf die Bemühungen der Propheten Rücksicht, die Könige und Volk zur Beobachtung des Gesetzes und zum Gehorsam gegen Gott zu führen bemüht sind, und wie die Propheten ihre Strafreden mit der Hoffnung auf die zukünftige Erlösung schließen, so endet auch er sein Werk mit der Erinnerung an die göttliche Barmherzigkeit. Mit Recht kann man deshalb die beiden Bücher einen geschichtlichen Kommentar zu [2Sam 7,12-16] nennen.
Der Zeit nach stammen die Bücher aus der Mitte der babylonischen Gefangenschaft, sind also um das Jahr 37 der Gefangenschaft des Jechonias (501 vor Christus) beendet worden. Als Verfasser der Königsbücher ist mit großer Wahrscheinlichkeit, dem Zeugnis der Juden entsprechend, der Prophet Jeremias anzusehen. Seine Quellen, ebenso wie die des Verfassers der Bücher Paralipomena, waren die amtlichen Jahrbücher und die Aufzeichnungen der Propheten, welche wohl gegen das Ende des Reiches Juda ein unbekannter Verfasser in einem Doppelwerke „Buch der Könige von Juda und Israel“ vereinigt hatte. Aus diesen Akten-Quellen wird die Darstellung bisweilen wörtlich übernommen. Eine sehr wichtige Bestätigung haben die Bücher der Könige durch die Entzifferung der hieroglyphischen Denkmale in Ägypten und der assyrischen Keilinschriften erfahren.
Die göttliche Autorität der Bücher der Könige war bei den Juden stets anerkannt und von den Christen stets ohne alles Schwanken angenommen. Die Glaubwürdigkeit und der kanonische Charakter der Bücher erleiden dadurch keinen Eintrag, dass manche Zeitangaben in denselben, so wie sie im jetzigen Texte vorliegen, durch die Schuld der Abschreiber entstellt, unhaltbar sind.


Die Bibel: 1.Könige | 2.Könige