Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hohel04
Canticum canticorum Salomonis, Quod Hebraice dicitur Sir Hasirim. Caput IV.
Das Hohelied Salomons. Hebräisch: Sir Hasirim. Kap. 4
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1. Quam pulchra es amica mea, quam pulchra es! Oculi tui columbarum, absque eo, quod intrinsecus latet. Capilli tui sicut greges caprarum, quæ ascenderunt de monte Galaad. 10. Quam pulchræ sunt mammæ tuæ soror mea sponsa! pulchriora sunt ubera tua vino, et odor unguentorum tuorum super omnia aromata. 12. Hortus conclusus soror mea sponsa hortus conclusus, fons signatus. 13. Emissiones tuæ paradisus malorum punicorum cum pomorum fructibus. Cypri cum nardo,
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Fußnote
Kap. 4 (1) Es ist die Sache des Bräutigams, die Braut freundlich anzureden und ihre Einwilligung zu erlangen. Die gleichen Worte [Hohel 1,14] von Seiten der Braut. - (2) Hebr.: Tauben, hinter deinem Schleier hervor. Vulg.: Was innen, unter dem Schleier, verborgen ist, besonders die Augen. - (3) Die einzelnen Züge fügen sich zu einem allegorischen Bilde zusammen, ohne dass jeder für sich eine besondere derartige Bedeutung hätte. Ihr Haar ist wie der Herden mit schwarzem, weichem Haar, welche den Rücken des Galaad bedecken. - (4) Der Vergleichungspunkt ist teils die Schönheit im Allgemeinen, da die Schafe nach der Schur glänzend erscheinen, wie insbesondere die Bezeichnung Zwilling, die sich auf die Zähne bezieht. Die Zähne sind, wenn keine Lücke da ist, paarweise und gleichgestaltet. Dass das Land Israel zum Vergleiche genommen wird, geschieht, weil seine Fruchtbarkeit ein Teil der dem Volke verliehenen Himmelsgaben war. Zudem muss die Allegorie möglichst Bilder wählen, die über das gewöhnlich Menschliche hinausgehen. - (5) Hebr. vielleicht: umgebend einen schönen Mund. - (6) Hebr.: Deine Wange. Es ist wohl die sanfte Rundung gemeint. - (7) Hebr.: Hinter deinem Schleier hervor. - (8) Zum Schmucke. Das Bild entspringt keiner Wirklichkeit, wie nicht festzustellen ist, welcher Turm der Turm Davids ist. - (9) Die Kirche wird einem Turme verglichen, der mit Waffen auf das beste ausgerüstet ist; sie bilden gleichsam seine kostbare Halskette. [Hohel 1,9] - (10) Gewiss wird durch die Lilien etwas Reines und Heiliges angedeutet, damit die hier notwendige Erwähnung der Reife, vergl. [Hohel 8,8], nicht etwas Ungeziemendes einschließe. – Es ist die Frauenschönheit im einzelnen geschildert, indes liegt wohl auch darin, dass die einzelnen Teile der Kirche ihre besondere, ihnen eigene Vollkommenheit haben. - (11) Hier unterbricht der Dichter die Schilderung der Braut (bis V. 9) um den Beginn der Reise anzugeben in die Stadt Jerusalem oder an den Ort des Gastmahles. [Hohel 5,1] Wenngleich es sich mit Sicherheit nachweisen lässt, dass hier eine andere Person redet als zuvor, so sind doch die Worte des V. 6 die gleichen, welche die Braut [Hohel 1,17] gesprochen hat, also wohl wider ihr zuzuschreiben. Vom Bräutigam gesprochen, hätten sie keinen Zusammenhang mit dem folgenden Verse. Endlich enthalten die Worte wohl die [Hohel 4,16; Hohel 5,1] ausdrücklicher wiederholte Zustimmung der Braut. - (12) Vor dem Abend will ich gehen, wohin ich soll. Wohin also? Auf einen Berg der schönsten Wohlgerüche. Vielleicht bildet derselbe einen Gegensatz zu dem Libanon. (V. 8) Vergleicht man [Hohel 1,2.12ff; Hohel 3,6; Hohel 5,13; Hohel 8,14] so erscheint es wahrscheinlich, dass der Berg gemeint ist, auf dem der Bräutigam der Braut seine süßeste Liebe mitteilt, der Berg, auf den er sie besonders an diesem Tage seiner Vermählung führen will. Auch seitens der Braut wird die Liebe durch die Symbole der Wohlgerüche erklärt. [Hohel 1,11; Hohel 4,14; Hohel 7,8] Auch der Ort, an den der Bräutigam kommt [Hohel 6,1] und [Hohel 5,1], ist mit Wohlgerüchen erfüllt. So wünscht sie also dahin zu gehen, wo sie die volle Freigebigkeit des Bräutigams genießen wird. Dieser Ort liegt im heiligen Lande, ist der Berg Jerusalems [Jes 10,31], auf dem der Tempel steht, indes nennt ihn der Dichter nicht. - (13) Der Bräutigam wiederholt, ich gleichsam dankend, mit einem Worte das gesamte Lob. – Vorher hat er nur gesagt: Siehe, du bist schön, jetzt steigernd: vollkommen schön bist du. - (14) Nichts ist an dir, was mir missfallen könnte. - (15) Jetzt schließt er gleichsam das Ehebündnis, indem er sie zum ersten Mal seine Braut nennt. - (16) Hebr.: Mit mir vom Libanon, Braut, mit mir vom Libanon, o komm! - (17) Vom Libanon steigt man über den Amana und Hermon (von dem der Sanir [5Mos 3,9] ein Teil), die Ausläufer des Antilibanon, herab, also vom Norden nach Süden. - (18) Hier und V. 10, V. 12 wie [Hohel 5,1] wird der Bezeichnung Braut der Name Schwester beigefügt, so dass leicht erkannt wird, es handelt sich um eine Braut in geistigem Sinne. Zweimal nur, V. 8, V. 11 wird die Anrede Braut gesetzt, nirgends (auch nicht V. 8) im Hebr. meine Braut. - (19) Hebr.: du hast mir das Herz geraubt. - (20) Wiederholung von V. 1-4 wie auch V. 10, V. 11 Wiederholungen bieten. - (21) Hebr.: deine Liebkosungen. - (22) Hebr. wieder: deine Liebkosungen. - (23) Hebr.: des Libanons. – In V. 10 entdeckt der Bräutigam eine volle Ähnlichkeit mit sich in der Braut. Vergl. [Hohel 1,1-3]. Vers 11 wird eine genauere Beschreibung des heiligen Landes geboten, denn schon haben sie (um poetisch zu reden) die Grenzen Palästinas überschritten. So bietet sich das Bild von Milch und Honig von selbst, dem hier der Duft des Weihrauches (hebr. des Libanon) beigefügt wird. Doch noch mehr wird die Braut im Folgenden mit der Fruchtbarkeit des Landes verglichen. - (24) Ein wohl eingezäunter und geschützter Garten wird das den Israeliten von Gott verliehene Land mit Recht genannt. [Jes 58,11] wird das Bild auf die Fülle der dem Volke verliehenen Gnaden angewendet und [Jer 31,12] das gleiche Bild der Quelle gebraucht. - (25) Hebr.: Ein verschlossener Born. Die, welche das ganze Volk darstellt, wird mit einem verschlossenen Garten verglichen, der eine nicht minder sorgfältig bewahrte Quelle hat. Dieser Quelle wird die Braut als Haupt des Volkes hier und V. 15 verglichen. - (26) Paradies. - (27) Hebr.: mit allerlei Weihrauchsträuchern. - (28) Hebr.: Besten Balsamen. Um das Wort Paradies immer mehr zu verstärken, werden weiterhin duftende Gewässer aller Art aufgezählt, ein Bild der guten und nützlichen Werke der Braut. - (29) Die Quelle aller dieser Fruchtbarkeit des Lustgartens ist die Braut. - (30) Vom (Anti-) Libanon strömt der Jordan herab, gleichsam jenen Brunnenquell erfüllend, von dem das Land bewässert wird und dessen Wasser stets fließt und nie versiegt. Vergl. [Hohel 7,4ff]. So ist die Freigebigkeit Christi gegen seine Kirche, insbesondere aber seine Liebe und Vertraulichkeit gegen dieselbe, geschildert. Sie ist ein Duft Christi [2Kor 2,15], ihre Liebe der des Heilandes ähnlich (V. 10), vergl. mit [Hohel 1,1-3], ist ein sicher umschlossener Garten Gottes, in dessen Mitte ein Quell in ewige Leben fließt, diese Erde in ein Paradies wandelnd. Der Libanon wird genannt, weil die Braut über die Grenzen des Vaterlandes dem Bräutigam entgegen hinausgegangen ist. Jenseits des Gebietes der Zwölfstämme haben sie sich getroffen und sind von dort an den Ort des Gastmahles [Hohel 5,1] herabgestiegen. Vergl. [Mt 25,1]. - (31) Wiederum unterbricht die Braut die Lobpreisung des Bräutigams. Sie übergibt wohl jetzt ihren Garten dem Geliebten. Vergl. [Hohel 5,1]. Alle Winde, auch die einander entgegengesetzten ruft sie inzwischen an, den Duft zu verbreiten, den der Bräutigam gelobt, so wird der Bräutigam in diesen Garten kommen, der nun der seine. – Im Hebr. gehört der erste Satz von [Hohel 5,1] der Vulgata mit Recht zu [Hohel 4]
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