Kategorie:Das goldene Buch:Rundschreiben-10
10. Alle Gerechten müssen leiden
Schauet hin, meine teuren Freunde des Kreuzes, auf die große Zahl von Zeugen, welche schweigend beweisen, was ich euch sage. Blicket hin auf den gerechten Abel, der von seinem Bruder getötet wird, auf Abraham, der als Fremdling auf Erden wandelt, oder auf den gerechten Lot, der aus seinem Lande verbannt ist. Schauet hin auf den frommen Jakob, der von seinem Bruder verfolgt, auf den tugendhaften Tobias, der mit Blindheit geschlagen, und auf den geduldigen Job, der verarmt, verdemütigt und vom Kopf bis zum Fuß mit dem Aussatz beschlagen wird. Betrachtet das Leben der Apostel und Märtyrer, die mit ihrem Blute den Erdboden gerötet haben, und den Wandel so vieler verarmter, verdemütigter, verbannter, verstoßener Jungfrauen und Bekenner, die alle mit dem hl. Paulus ausrufen: „Sehet hin auf unseren guten Jesus, den Urheber und Vollender des Glaubens, den wir ihm und seinem Kreuz entgegenbringen. Er musste leiden, um durch das Kreuz in seine Herrlichkeit einzugehen. Sehet, wie neben Jesus, dem Gekreuzigten, ein Schwert des Schmerzes auch das zarte und unschuldige Herz Mariä durchbohrt, die nicht nur von der Erbsünde, sondern auch von jeder persönlichen Sünde frei geblieben ist. Könnte ich mich doch über die Leiden des einen oder anderen Heiligen verbreiten, um zu zeigen, dass unsere Leiden im Vergleich zu den ihrigen nichts sind! Wer von uns möchte sich nach dieser Erwägung noch sträuben, sein Kreuz willig auf sich zu nehmen? Wer würde nicht gern zu dem Orte eilen, wo das Kreuz seiner wartet und mit dem hl. Märtyrer Ignatius ausrufen: „Feuer, Martern, wilde Tiere, alle Qualen des Teufels mögen über mich kommen, damit ich Jesus Christus genieße.“
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