Kategorie:Ordenskatechismus:12.Kapitel:IV-2-a-232

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232. Welche Mittel sollen wir anwenden, um die Keuschheit zu bewahren?


Um die Keuschheit zu bewahren, sollen wir

1. alle gefährlichen Gelegenheiten meiden und stets sittsam sein,
2. fromm beten, oft die heiligen Sakramente empfangen, fleißig arbeiten und eifrig uns selbst überwinden,
3. in der Versuchung uns gleich entschieden verhalten.

„Wer die Gefahr liebt, kommt darin um“ ((JSir 3,27)).
Besonders wirksam ist die kindliche Andacht zu Maria.
Man hüte sich vor falscher Sicherheit. Kein Ort, kein Alter und kein Stand schützt uns vor Versuchungen.
Man hüte sich auch vor Selbsttäuschung. Die Gefahr dazu ist gerade in diesem Punkt sehr groß. Man gestattet sich gefährliche Blicke und Unterhaltungen und redet sich ein, man tue dies aus guten Beweggründen. Im tiefsten Grund ist die niedere Sinnlichkeit die treibende Kraft.
Für Personen, zu denen man eine sinnliche Zuneigung hat, soll man nicht eigens beten. Dieses Gebet ist oft nichts anderes als eine Gelegenheit, sich mit dieser Person in Gedanken zu beschäftigen. Mit Personen des andern Geschlechts verkehre man
a) nicht ohne wichtigeren Grund,
b) nie ohne Wissen und Willen des Oberen, c) nie mit einem gewissen natürlichen Ergötzen,
d) nie zu lange,
e) unter Vermeidung jeder unnötigen, selbst ehrbaren Berührung.

Alle diese Mittel muss man auch anwenden, um die verlorene Keuschheit wiederzuerlangen.

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