Kategorie:Ordenskatechismus:Anhang:B-III
III. Was die gottliebende Seele jede Woche tun soll.
1. Jeden Sonntag beichte und kommuniziere sie. Sie beginne die Vorbereitung schon am Tage vorher. Sie stehe deswegen ein wenig früher auf, dehne das Gebet etwas länger aus und verrichte es mit etwas größerer Andacht.
2. Die Beichte sei reuevoll. Am Abend vorher und am Morgen erwecke sie viele Akte der Reue. Sie gehe folgendermaßen vor: Sie stelle die Gewissenserforschung über alle Fehler an, die sie seit der letzten Beichte begangen hat. Darauf werfe sie einen Blick auf die Sünden ihres vergangenen Lebens. Über alle zusammen erwecke sie dann Reue und mache den Vorsatz, sie nicht mehr zu begehen. Vor allem richte sie ihren Reueschmerz auf jene größeren Sünden, die ihr besonders leid tun. So wird ihr die Erweckung der Reue leichter. Nachdem sie dann ihrem Beichtvater ihre gewöhnlichen Fehler bekannt hat, nenne sie noch insbesondere jene Sünden ihres vergangenen Lebens, die sie in besonderer Weise verabscheut hat, indem sie am Schluss hinzufügt: „Ferner, mein Vater, klage ich mich über alle schweren und lässlichen Sünden des vergangenen Lebens an, insbesondere über jene gegen die Herzensreinheit und Nächstenliebe. Für alle bitte ich um der Liebe Gottes willen um die Buße.“ Sie zweifle nicht, dass auf diese Weise die Beichte sehr sicher wird.
3. Zur heiligen Kommunion bereite sie sich vor mehr durch innere Akte der Demut, der Reue und der Liebe zu einem so guten Gott als durch Gebete, die sie in Büchern findet. Sie stelle sich vor, als reiche ihr Jesus selbst die heilige Kommunion. Daher trete sie hinzu mit Ehrfurcht und vertrauender Liebe zugleich. Nach der Kommunion ziehe sie sich zurück auf einen einsamen Platz und fange nicht sofort an, Vaterunser zu beten. Vielmehr kehre sie für eine viertel Stunde in ihr Herz ein, werfe sich geistigerweise Jesu zu Füßen, bitte um verschiedene Gnaden und unterhalte sich innerlich mit Jesus, wie die eigene Andacht es ihr eingibt. Darauf nehme sie ihre gewohnten Gebete auf. Es wird daher gut sein, eine Messe vor der Kommunion und eine nachher zu hören.
4. Jeden Samstag faste sie zu Ehren der allerseligsten Jungfrau. Wenn sie das nicht ganz tun kann, enthalte sie sich wenigstens von einer Speise, die ihr mehr zusagt.
5. An jedem Festtag bete sie die Tagzeiten der allerseligsten Jungfrau.
6. An jedem Feste lese sie eine ganze oder halbe Stunde lang ein geistliches Buch, besonders Lebensbeschreibungen der Heiligen. Es wird gut sein, wenn sie es abends tut oder zu einer andern Zeit, in der alle Hausbewohner die Lesung hören können. Diese soll eine Art geistlichrer Abendunterhaltung für alle sein.
7. Wenn es an ihrem Ort Bruderschaften gibt, in denen irgend eine Bußübung vorgenommen wird, oder wenn dort das Oratorium des hl. Philipp Neri besteht, wäre es sehr gut, einmal in der Woche hinzugehen.
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