Kategorie:Stundenbuch:AT:Ps90

Aus Vulgata
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Der ewige Gott und der vergängliche Mensch

Beim Herrn ist ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag. (2Petr 3,8)


Herr, du warst uns eine Zuflucht * von Geschlecht zu Geschlecht.
Ehe die Berge geboren wurden, Erde und Welt entstanden, * von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, o Gott.
Du läßt den Menschen zum Staub zurückkehren * und sprichst: »Kehret zurück, ihr Menschenkinder!« 
Denn tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag, der vorüber ist, * und wie eine Wache in der Nacht.
Du säst sie aus von Jahr zu Jahr, * sie gleichen dem Gras, das nachwächst.
Am Morgen sprießt es und wächst, * am Abend welkt es und verdorrt.
Auch wir vergehen ob deines Zornes, * durch deinen Grimm sind wir erschüttert.
Du stellst unsre Sünden dir vor Augen, * unsre geheimen Fehler ins Licht deines Antlitzes.
Wahrlich, all unsre Tage schwinden ob deines Zornes; * wir vollenden unsre Jahre wie einen Seufzer.
Die Zeit unsres Lebens währt insgesamt siebzig Jahre, * wenn es hoch kommt, achtzig Jahre,
und ihr Gehetze ist Mühsal und Unheil. * Ja, eilends ist es dahin, im Fluge vergangen.
Wer nimmt Kenntnis von der Gewalt deines Zornes und deines Grimmes, * wie es der Furcht vor dir entspricht?
Unsre Tage zu zählen, das lehre uns, * damit wir ein weises Herz erlangen!
Kehre um, o Herr! Wie lange noch? * Hab wieder Erbarmen mit deinen Dienern!
Sättige uns am Morgen mit deiner Huld, * daß wir frohlocken und jubeln unser Leben lang!
Erfreue uns so viele Tage, wie du uns niederbeugtest, * so viele Jahre, wie wir Leid erfuhren!
Dein Walten zeige sich an deinen Dienern, * an ihren Kindern deine Herrlichkeit!
Die Güte des Herrn, unseres Gottes, sei über uns! † Das Werk unsrer Hände lenke über uns, * ja, lenke das Werk unsrer Hände!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn * und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.

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