Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Fastenzeit05 Mittwoch

Aus Vulgata
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V. Kehrt um, wendet euch ab von all euren Vergehen.
R. Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 11,32-40


Was soll ich noch mehr sagen? Die Zeit würde mir nicht reichen, wollte ich erzählen von Gedeon, Barak, Samson, Jephte, David, Samuel und den Propheten. Sie bezwangen durch ihren Glauben Königreiche, erwirkten Gerechtigkeit, erlangten Verheißungen, verschlossen der Löwen Rachen, löschten des Feuers Kraft, entgingen der Schärfe des Schwertes, wurden aus Schwachen zu Starken, Mächtige im Streite, brachten die Heere der Fremden zum Weichen. Frauen bekamen durch Auferstehung ihre Toten wieder zurück; andere ließen sich foltern und lehnten die Freilassung ab, um eine herrlichere Auferstehung zu erlangen. Andere ertrugen Spott und Schläge, Ketten und Kerker. Sie wurden gesteinigt, gefoltert, zersägt, durchs Schwert getötet; sie gingen umher in Schaffellen und Ziegenhäuten, Not leidend, bedrängt und misshandelt. Sie, derer die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen, in Höhlen und Klüften der Erde. Und diese alle, wenngleich anerkannt ob ihres Glaubens, erlangten das Verheißene nicht, weil Gott unsertwegen etwas Größeres ausersehen hatte, damit sie nicht gesondert von uns zur Vollendung kämen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt, wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen * und auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens, der das Kreuz auf sich genommen hat.
V. Laßt uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist.* Und auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens, der das Kreuz auf sich genommen hat.



ZWEITE LESUNG

Cyprian von Karthago (+ 258)

Aus einem Brief.

Das Opfer Melchisedeks

Lieber Bruder, ich weiß, daß die meisten Bischöfe, die durch Gottes Gnade den Kirchen rings auf dem ganzen Erdkreis vorstehen, den Geist des Evangeliums und die Überlieferung des Herrn festhalten und nicht durch menschliche Neuerungen und Lehren von dem abweichen, was unser Herr Jesus Christus gelehrt und vollbracht hat. Aber einige tun aus Unwissenheit oder Einfalt, wenn sie den Kelch des Herrn konsekrieren und dem Volk darreichen, nicht das, was Jesus Christus, unser Herr und Gott, der Stifter und Deuter dieses Opfers, getan und gelehrt hat. Darum halte ich es für meine heilige und unabdingbare Pflicht, euch darüber einen Brief zu schreiben.
Du mußt wissen, daß wir gelehrt wurden, bei der Darbringung des Kelches die Überlieferung des Herrn zu wahren und nichts anderes zu tun, als was der Herr als erster für uns tat. Wir müssen den Kelch mit Wein zu seinem Gedächtnis darbringen. Denn Christus hat gesagt: „Ich bin der wahre Weinstock." (1) Das Blut Christi ist also nicht Wasser, sondern Wein. Unmöglich kann im Kelch sein Blut zu sehen sein, mit dem wir erlöst und neubelebt wurden, wenn im Kelch der Wein fehlt, das Zeichen des Blutes Christi, das die Heilige Schrift durch heilige Sinnbilder und durch ihr Zeugnis predigt ... Beim Priester Melchisedek sehen wir das Mysterium vom Opfer des Herrn vorgebildet nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift, in der es heißt: „Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus.“ (2) Melchisedek war Priester des höchsten Gottes und segnete den Abraham. Melchisedek trug das Bild Christi. Das bezeugt der Heilige Geist in den Psalmen, indem er in der Person des Vaters zum Sohn sagt: „Vor dem Morgenstern hab' ich dich gezeugt. Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.“ (3)
Wer wäre mehr Priester des Höchsten als unser Herr Jesus Christus, der Gott dem Vater das Opfer darbrachte, die gleichen Gaben, wie sie Melchisedek darbot, das heißt Brot und Wein, seinen Leib und sein Blut.

1. Joh.15,1. 2. Gen.14,18. 3. Ps.110,3.4.



RESPONSORIUM
R. Der Herr hat geschworen, und nie wird es ihn reuen:* „Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.“
V. Priester bist du durch die Kraft unzerstörbaren Lebens und den Eid dessen, der zu dir sprach: * „Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.“



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Numeri. 16.1-11.16-24.28-35


Empörung
Es empörten sich Korach, der Sohn des Jizhar, der Enkel des Kehat, der Urenkel Levis, und Vatan und Abiram, die Söhne Eliabs; dieser war ein Sohn Pallus, des Sohnes Rubens. Sie empörten sich mit zweihundert israelitischen Männern, Fürsten der Gemeinde, Vertretern des Volkes, Männern von höchstem Ansehen, gegen Moses. Wider Moses und Aaron scharten sie sich zusammen und sprachen zu ihnen: »Nun ist es genug! Die ganze Gemeinde, alle insgesamt sind heilig, und der Herr ist in ihrer Mitte. Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des Herrn?« Moses hörte dies und fiel auf sein Antlitz nieder. Er antwortete Korach und seinem ganzen Gefolge: »Morgen wird der Herr kundtun, wer zu ihm gehört, und wer der Heilige ist, den er zu sich herantreten lässt. Wen er dann erwählt, der darf ihm nahen. Tut folgendes: Nehmt eure Räucherpfannen, Korach und seine ganze Gefolgschaft! Tut Feuer hinein und legt morgen vor dem Herrn Räucherwerk darauf! Wen der Herr dann erwählt, der wird als heilig gelten. Jetzt aber lasst es genug sein, ihr Söhne Levis!« 
Beschwichtigungsversuch
Moses sprach zu Korach: »Hört, ihr Söhne Levis! Ist es euch zu wenig, dass euch der Gott Israels aus der Gemeinde der Israeliten ausgesondert hat, um euch sich nahen zu lassen, damit ihr Dienst an der Wohnstätte des Herrn verrichtet und vor der Gemeinde steht, um für sie Dienst zu tun? Er ließ doch dich und alle deine Brüder, die Söhne Levis, sich nahen. Ihr aber verlangt gar nach dem Priestertum. Gegen den Herrn habt ihr euch also zusammengerottet, du und dein ganzes Gefolge; denn was ist Aaron, dass ihr wider ihn murrt?« 
Da sprach Moses zu Korach: »Du samt deinem ganzen Gefolge, erscheine morgen vor dem Herrn; du, sie und Aaron! Nehmt eure Räucherpfannen, tut Räucherwerk darauf, und dann bringe ein jeder seine Pfanne vor den Herrn - zweihundertfünfzig Räucherpfannen also -, auch du und Aaron, ein jeder seine Pfanne!« Da nahm ein jeder seine Räucherpfanne, tat Feuer hinein und legte Räucherwerk darauf. Sie stellten sich am Eingang des Offenbarungszeltes auf; ebenso Moses und Aaron. Korach aber versammelte die ganze Gemeinde vor der Türe des Offenbarungszeltes gegen sie. Da erschien der gesamten Versammlung die Herrlichkeit des Herrn. Der Herr sprach zu Moses und Aaron: »Sondert euch ab von dieser Gemeinde! Ich will sie urplötzlich vernichten!« Sie warfen sich auf ihr Antlitz und flehten: »0 Gott, du Gott des Lebenshauches in allem Fleisch! Wenn einer sündigt, willst du dann über die ganze Gemeinde zürnen?« Da sprach der Herr zu Moses: »Weise die Gemeinde an: Zieht euch zurück aus dem Umkreis der Wohnung Korachs, Datans und Abirams!« 
Moses sprach: »Daran sollt ihr erkennen, dass der Herr mich gesandt hat, all diese Taten zu vollbringen, und dass sie nicht von mir selbst ausgehen: Sterben diese, wie alle Menschen sterben, und widerfährt ihnen nur das, was allen Menschen zu widerfahren pflegt, so hat der Herr mich nicht gesandt. Schafft der Herr aber etwas noch nie Gewesenes, und reißt die Erde ihren Schlund auf und verschlingt sie samt allem, was ihnen gehört, und fahren sie lebendig ins Totenreich hinab, dann erkennt ihr, dass diese Männer den Herrn geschmäht haben!« Als er diese Worte gesprochen hatte, spaltete sich der Boden unter ihnen. Die Erde riss ihren Schlund auf und verschlang sie mit ihren Familien und all den Leuten, die zu Korach gehörten, und der gesamten Habe. Sie fuhren mit allem, was ihnen gehörte, lebendig ins Totenreich hinab; die Erde schloss sich über ihnen wieder. So verschwanden sie mitten aus der Gemeinde. Ganz Israel, das ringsherum stand, floh bei ihrem Aufschrei; denn sie sagten sich: »Dass nur die Erde nicht auch uns verschlingt!« Ein Feuer ging aus vom Herrn und fraß die zweihundertfünfzig Mann, die das Räucherwerk darbrachten.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Zwar wißt ihr alles ein für allemal, aber ich will euch dennoch daran erinnern: * Obwohl der Herr das Volk aus Ägypten gerettet hatte, hat er später alle vernichtet, die nicht glaubten.
V. Weh ihnen! Sie sind den Weg Kains gegangen, der Aufruhr Korachs hat sie ins Verderben gestürzt. * Obwohl der Herr das Volk aus Ägypten gerettet hatte, hat er später alle vernichtet, die nicht glaubten.



ZWEITE LESUNG

Sigismund von Storchenau (+ 1798)

Aus dem Buch „Geistliche Reden auf alle Sonntage des Jahres".


Die Liebe des leidenden Christus
Die Art, das bittere Leiden Christi zu betrachten, es ganz auf sich zu beziehen und sich selbst als den einzigen Erlösten anzusehen, ist nicht so neu, wie es vielleicht manchem scheinen mag. Sie war schon im Alten Bund den Propheten und im Neuen den Aposteln bekannt. Denn daher geschah es, daß der König David so getrost ausrief: Herr, „du bist mein Fels und mein Erlöser“ (1). Daher, daß Jesaja so vertrauensvoll sprach: „Ja, Gott ist meine Rettung.“ (2) Daher, daß der Apostel kein Bedenken trug, an die Galater zu schreiben: „Er hat mich geliebt und sich für mich hingegeben.“ (3) Welch trostreiche Wahrheit! Fürwahr, ist wohl im ganzen Schatz unsrer Glaubenswahrheiten eine, die uns mehr Trost zu bringen, mehr Vertrauen einzuflößen vermag? Jesus ist mein Erlöser, mein Heiland. Er hat mich geliebt und sich für mich hingegeben.
Am Kreuz erkenne ich meinen Bruder. Sein Anblick am Kreuz erschreckt mich, denn sogleich wirft mir mein Gewissen meine Missetaten vor, die ihn den Feinden verraten und ans Kreuz geschlagen haben; und ungeachtet seiner äußerlichen Vernichtung sehe ich dennoch mit den Augen des Glaubens in ihm den starken, den allmächtigen, den gerechten Gott, dessen rächendem Arm niemand widerstehen kann. Es ist wahr: Güte, Sanftmut und Liebe leuchten an dem Gekreuzigten allenthalben hervor. Das geneigte Haupt, die weinenden Augen, die ausgestreckten Arme, das geöffnete Herz, das herausströmende Blut kündigen allgemeine Versöhnung an und muntern alle zum Vertrauen auf. Allein ich weiß nicht: eben dieses Allgemeine rührt mich nicht so sehr, beruhigt mich nicht so vollkommen und läßt in mir noch eine gewisse Furcht zurück. Aber wenn ich denke: dieses Haupt neigt sich, um mich zu küssen; diese Augen weinen um mich; dieses Blut strömt für mich, ja, da fasse ich Mut, da getraue ich mich, mit ihm zu reden; da sage ich mit brüderlicher Zuversicht: Mein Heiland, mein gekreuzigter, nachdem du für mich gelitten hast und für mich gestorben bist, was kann ich von dir nicht erhoffen? Nachdem du mir dein Leben, dein Blut, deine Verdienste geschenkt hast, ist keine Gnade so groß, so außerordentlich, daß ich sie von dir nicht mit festem Vertrauen erwartete.

1. Vgl. Ps.19,15. 2. Jes.12,2. Vgl. Gal 2, 20.


RESPONSORIUM
R. Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.* Er hat mich geliebt und sich für mich hingegeben.
V. Ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes. * Er hat mich geliebt und sich für mich hingegeben.


ORATION
Barmherziger Gott, du selber weckst in uns das Verlangen, dir zu dienen. Heilige uns durch Werke der Buße, erleuchte und stärke uns, damit wir treu den Weg deiner Gebote gehen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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