Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore03.November
03. November
Hl. Hubert, Bischof
Gregor von Nazianz († 390)
Aus der Schrift „Über die Mäßigung im Disputieren“
Jeder nach seinen Gaben
Wir alle sind ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören1. Die einen gebieten und regieren, die anderen werden geleitet und leisten Gehorsam. Doch wenn auch beide Teile nicht gleiche Tätigkeiten ausüben, da es ja nicht das gleiche ist, zu leiten und sich leiten zulassen, so werden sie dennoch eins in Beziehung auf den einen Christus, durch denselben Geist zusammengefügt und verbunden. Und wie auch unter den Untergebenen wieder ein großer Abstand und Unterschied besteht, da sie an Kenntnissen, an Werken und an Reife des Alters nicht gleich sind, so besteht gleicherweise auch unter den Vorgesetzten ein nicht geringer Unterscheid. Die einen, schreibt Paulus, hat Gott in der Kirche zu Aposteln bestimmt, andere zu Propheten, wieder andere zu Hirten und Lehrern2; diese Leuchten der Wahrheit, jene als Vorbilder, andere zur Segnung und Erleuchtung. Der Geist ist derselbe, aber die Gaben sind ungleich, wie die Gefäße, die den Geist in sich aufnehmen.
Diese Ordnung, meine Brüder, wollen wir in Ehren halten und bewahren. Der eine sei Ohr, der andere Zunge, der dritte Hand. Der eine lehre, der andere lerne, ein dritter schaffe mit seinen Händen Gutes, damit er davon den Bedürftigen und Notleidenden geben könne. Der eine leite und führe, der andere vervollkommne sich durch Gehorsam. Wer lehrt, lehre mit Anstand und Würde. – Der Lernende sei folgsam, der Leitende freundlich, der Untergebene willig. Wir wollen nicht alle den Dienst der Zunge versehen, der am willigsten und schnellsten geleistet wird; wir wollen nicht alle Propheten sein, nicht alle Apostel, nicht alle Lehrer. Es ist aber doch etwas Großes und Erhabenes, von Gott zu reden? Gewiss, doch etwas noch Größeres ist es, sich Gott zu weihen und sich für ihn zu heiligen.
(1) Vgl. Röm 12,5. (2) Vgl. Eph 4,11.
RESPONSORIUM
R. Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil. * Mehr als euer guter Wille ist es Gott, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt.
V. So spricht der Herr: Getrennt von mir könnt ihr nichts tun. * Mehr als euer guter Wille ist es Gott, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt.
ORATION
Gott, du Licht der Gläubigen, du hast den heiligen Bischof Hubert dazu berufen, der Kirche durch sein Wort und Beispiel zu dienen. Seine Fürsprache helfe uns, den Glauben zu bewahren, den er in seiner Predigt gelehrt, und den Weg zu gehen, den er uns durch sein Leben gewiesen hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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