Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore16.September
16. September
Hl. Kornelius, Papst und Hl. Cyprian, Bischof, Märtyrer
Cyprian von Karthago (+ 258 )
Aus einem Brief an Papst Kornelius
Entschlossener und fester Glaube
Teurer Bruder, wir kennen das leuchtende Beispiel eures Glaubens und eurer Tugend. Mit Jubel haben wir Kunde von eurem ehrenvollen Bekenntnis erhalten, so dass auch wir zu denen gehören möchten, die an euren Verdiensten und an eurem Lob freundschaftlich teilhaben. Da wir eine einzige Kirche sind und uns Einheit des Geistes und unzertrennliche Eintracht verbinden, welcher Bischof sollte sich da nicht zum Lob des Mitbischofs beglückwünschen, als wäre es sein eigener Ruhm oder wer sollte sich nicht überall über das Glück des Bruders freuen?
Ich kann es nicht oft genug sagen, wie groß hier der Jubel und die Freude waren, als wir von eurem Glück und eurer Stärke hörten: Du warst beim Bekenntnis an der Spitze der Brüder. Aber das Bekenntnis dessen, der die Brüder führte, wuchs noch an deren Bekenntnis. Indem du zur Herrlichkeit vorausschreitest, machst du viele zu Gefährten deines Ruhmes, und du gewinnst das Volk dafür, ein Volk von Bekennern zu werden, indem du als erster zum Bekenntnis für alle bereit bist. Wir wissen nicht, was wir zuerst preisen sollen, deinen entschlossenen und festen Glauben oder die unzertrennliche Liebe der Brüder. Da wurde die Kraft des voranschreitenden Bischofs erwiesen und die Einheit der ihm folgenden Brüder offenbar. Da es bei euch nur ein Herz und eine Stimme gibt, so hat die ganze Kirche von Rom Bekenntnis abgelegt.
Lieber Bruder, der Glaube, den der heilige Apostel an euch gepriesen hat, ist aufgeleuchtet. Er sah schon damals im Geist dieses Lob der Tugend und die kraftvolle Festigkeit voraus, und indem er im Hinweis auf die Zukunft eure Heiligkeit pries, lobte er die Eltern und forderte die Kinder heraus. Da ihr so einmütig und tapfer seid, gabt ihr auch den übrigen Brüdern ein großes Beispiel der Einmütigkeit und Tapferkeit.
Teurer Bruder, sosehr wir können, wollen wir uns in der gegenseitigen Liebe, mit der wir aneinander hängen, Mut machen. Die Vorsehung des Herrn redet uns zu und gibt uns Weisung. Die heilbringenden Ratschlüsse der göttlichen Barmherzigkeit mahnen uns, dass der Tag unseres Streites und Wettkampfes herannaht und dass wir nicht aufhören dürfen, mit dem ganzen Volk in Fasten, Nachtwachen und Gebeten zu verharren. Denn das sind unsere himmlischen Waffen, die uns Kraft geben, festzustehen und tapfer auszuhalten. Das ist der geistige Schutzwall, das sind die göttlichen Pfeile, die uns schützen.
Wir wollen einträchtig und einmütig aneinander denken. Hier wie dort wollen wir immer füreinander beten und uns Bedrängnis und Not durch gegenseitige Liebe leichter machen.
Aus den Akten über das Martyrium des heiligen Cyprian
Cyprian starb unter der Königsherrschaft Jesu Christi
Am 18. Tag vor den Kalenden des Monats Oktober (14. September) kam auf Befehl des Prokonsul Galerius Maximus viel Volk morgens früh zum Ager Sexti. Der Prokonsul saß an diesem Tag im Atrium Sauciolum zu Gericht und ließ den Cyprian vor sich bringen. Als er vorgeführt wurde, sagte der Prokonsul Galerius Maximus zum Bischof Cyprian: „Du bist Thascius Cyprianus?“ Der Bischof Cyprian antwortet: „Ich bin es.“
Der Prokonsul Galerius Maximus sagte: „Du hast dich gottlos gesinnten Menschen als Papst zur Verfügung gestellt.“ Der Bischof Cyprian antwortete: „Ja ich habe es getan!“ Der Prokonsul Galerius Maximus sagte: „Die heiligen Kaiser haben dir befohlen zu opfern.“ Der Bischof Cyprian antwortete: „Das tue ich nicht!“ Galerius Maximus sagte: „Überlege es dir!“ Der Bischof Cyprian antwortete „Tu, was dir befohlen ist; in einer so gerechten Sache gibt es nichts zu überlegen“
Galerius Maximus besprach sich mit seinen Räten und gab dann widerwillig das Urteil ab mit den Worten: „Du hast lange in einem gottlosen Geist gelebt, viele Menschen in einer ruchlosen Verschwörung um dich versammelt und dich zum Feind der römischen Götter und der heiligen Bräuche gemacht. Die frommen und heiligen Fürsten, die Kaiser Valerianus und Gallienus und der erlauchte Unterkaiser Valerianus konnten dich nicht zur Gemeinschaft ihrer heiligen Riten zurückrufen. Da du also als Urheber und Rädelsführer schlimmer Verbrechen gefasst bist, soll – für diese, die du für deinen Frevel gewonnen hast, zum warnenden Beispiel – die heilige Ordnung mit deinem Blut bestätigt werden.“ Nach diesen Worten verlas er aus der Tabelle das Urteil: „Thascius Cyprianus soll mit dem Schwert hingerichtet werden. Der Bischof Cyprian sprach: „Dank sei Gott!“
Nach diesem Urteilsspruch sagte die Schar der Brüder: „Auch wir wollen mit ihm enthauptet werden.“ Darum gab es laute Unruhe unter den Brüdern und eine große Menge folgte ihm. So wurde Cyprian zum Ager Sexti geführt. Dort legte er den roten Mantel ab, kniete nieder und warf sich zu Boden, um zum Herrn zu beten. Dann zog er die Dalmatik aus und reichte sie den Diakonen. Nun stand er im Linnengewand da und wartete auf den Scharfrichter.
Als dieser kam, gebot Cyprian den Seinen, ihm 25 Goldstücke zu reichen. Leintücher und Handbinden wurden ihm von den Brüdern hingehalten. Dann verband sich Cyprian mit eigener Hand die Augen. Da er sich die Streifen für die Hände nicht selbst binden konnte, banden sie ihm der Presbyter Julian und der Subdiakon Julian.
So litt der heilige Cyprian. Wegen der Neugierde der Heiden wurde der Leib in der Nähe beigesetzt. Von dort holte man ihn bei Nacht mit Kerzen und Fackeln ab und brachte ihn unter Gebet in großem Triumphzug zur Grabstätte des Prokurators Macrobius Candidianus, die an der Straße nach Mappalia bei den Fischteichen liegt. Der Prokonsul Galerius Maximus starb wenige Tage später.
Der heilige Märtyrer Cyprian starb am 18. Tag vor den Kalenden des Oktobers (14. September) unter den Kaisern Valerian und Gallienus, unter der Königsherrschaft Jesu Christi, dem Ehre und Herrlichkeit ist in Ewigkeit. Amen.
RESPONSORIUM
R. Wenn wir in der Schlacht stehen und für den Glauben kämpfen, schaut Gott auf uns herab. Zuschauer sind die Engel, und auch Christus blickt auf uns. * Welch erhabene Herrlichkeit, welche Glückseligkeit, in der Gegenwart Gottes zu kämpfen und von Christus, dem Richter, den Siegeskranz zu empfangen!
V. Wir wollen uns wappnen mit aller Kraft und uns zum Kampf rüsten mit lauterem Geist, zuversichtlichem Glauben und liebender Tugend. * Welch erhabene Herrlichkeit, welche Glückseligkeit, in der Gegenwart Gottes zu kämpfen und von Christus, dem Richter, den Siegeskranz zu empfangen!
ORATION
Ewiger Gott, du hast deiner Kirche in den heiligen Bischöfen Kornelius und Cyprian eifrige Hirten geschenkt und ihnen die Kraft gegeben, treu bis in den Tod ihren Glauben zu bekennen. Höre auf ihre Fürsprache und festige unseren Glauben, damit wir bereit sind, für die Einheit der Kirche zu beten und zu arbeiten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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