Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore17.Januar

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17. Januar
HL ANTONIUS, MÖNCHSVATER
Gedenktag


ZWEITE LESUNG
Athanasius (+ 373)
Aus der Lebensbeschreibung des hl. Antonius.

Die Berufung des heiligen Antonius

Nach dem Tod der Eltern stand Antonius mit seiner Schwester allein. Er war noch nicht ganz achtzehn oder zwanzig Jahre alt und mußte für das Haus und seine Schwester sorgen. Sechs Monate nach dem Tod seiner Eltern ging er (eines Tages) nach seiner Gewohnheit zur Kirche und überlegte auf dem Weg, im Geist gesammelt, warum die Apostel alles verließen und dem Herrn folgten (1) und warum die Gläubigen in der Apostelgeschichte ihre Habe verkauften und dem Aposteln zu Füßen legten (2). Dabei erwog er auch, welch große Hoffnung ihrer im Himmel wartete. Mit diesen Gedanken trat er in die Kirche ein und es traf sich, daß gerade das Evangelium vorgelesen wurde, und er hörte, wie der Herr zu dem Reichen sagte: „Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!" (3) Es war dem Antonius, als erinnere ihn eine göttliche Eingebung an die Heiligen und als sei die Lesung für ihn bestimmt. Da ging er sofort aus der Kirche und gab, was er von den Eltern besaß, den Leuten im Dorf, so daß es ihm und seiner Schwester nicht zum Hindernis werden konnte. Auch alles bewegliche Gut, das sie hatten, teilte er an die Armen aus. Nur wenig behielt er für sich und seine Schwester. Als er wieder in die Kirche kam, hörte er den Herrn im Evangelium sagen: „Sorgt euch nicht um morgen!" (4) Da litt es ihn nicht mehr in der Kirche. Er ging hinaus und verteilte auch den Rest noch an die Mitbürger. Seine Schwester übergab er bekannten und zuverlässigen Jungfrauen zur Erziehung. Er selbst widmete sich vor seinem Haus der Aszese und führte beharrlich ein Leben der Selbstheiligung. Nun arbeitete er mit seinen Händen, weil er hörte: „Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen!" (5) Den Ertrag verwendete er für seinen Lebensunterhalt und für die Bedürftigen. Er betete dauernd, weil er gelernt hatte, man müsse ohne Unterlaß beten (6). Er las mit solcher Aufmerksamkeit, daß bei ihm das Gedächtnis die Bücher ersetzte.
Alle Dorfbewohner und alle Freunde des Guten, mit denen er verkehrte, nannten ihn einen Gottesfreund, weil sie sahen, was für ein Mensch er war. Die einen begrüßten ihn als Sohn, die andern als Bruder.

1.Mt.4,20. 2.Apg.4,35. 3.Mt.19,21. 4.Mt.6,34. 5.1.Thess.5,17. 6.2.Thess.3,10.



RESPONSORIUM
R. Wenn du vollkommen sein willst, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen; so wirst du einen Schatz im Himmel haben, * dann komm und folge mir nach.
V. Keiner von euch ist mein Jünger, wenn er nicht auf seinen Besitz verzichtet. * Dann komm und folge mir nach.



ORATION
Herr, unser Gott, du hast den heiligen Mönchsvater Antonius aus der Welt herausgerufen und ihm die Kraft gegeben, in der Einsamkeit der Wüste vor dir zu ieben. Hilf uns auf seine Fürbitte, uns selbst zu überwinden und dich über alles zu lieben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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